Außenohrerkrankungen

Unter Erkrankungen des Außenohrs versteht man verschiedene Arten von Entzündungen sowohl des äußeren Ohrs als auch des Gehörgangs sowie chronische, nicht entzündliche Erkrankungen der Ohrmuschel, der Ohrspitze und des äußeren Gehörgangs. Krankheiten, die diesen Teil des Ohrs betreffen, wirken sich am häufigsten auf die Haut aus, wo sowohl infektiöse als auch nicht-infektiöse Veränderungen auftreten können, die sowohl akut als auch chronisch und von langfristiger Natur sind. Manchmal bilden sich sogar Furunkel, Abszesse oder andere Veränderungen auf der Haut.

Das äußere Ohr besteht aus der Ohrmuschel, dem äußeren Gehörgang und dem Trommelfell. Die Ohrmuschel hat einen knorpeligen Teil, mit Ausnahme des Ohrläppchens, wo kein Knorpel vorhanden ist. Der zarte und weiche Knorpel der Ohrmuschel ermöglicht eine flexible Drehung. Der äußere Gehörgang, auch Ohrkanal oder Gehörgang genannt, ist eine Röhre, die sowohl aus knöchernen als auch aus knorpeligen Teilen besteht. Bei einem Erwachsenen ist der Gehörgang etwa 3 cm lang und hat eine Selbstreinigungsfunktion, bei der er Ablagerungen nach außen abgibt.

Dennoch sind viele Krankheiten gerade wegen der Verstopfung des Gehörgangs durch Ohrenschmalz problematisch. Am Ende des Gehörgangs befindet sich das Trommelfell, das auch die Grenze zwischen Außen- und Mittelohr bildet. Das Trommelfell ist ein faseriges, feines Häutchen von 0,1 mm Dicke, die gesunde Farbe des Trommelfells ist gräulich und das Trommelfell ist glänzend. Der Schall, den eine Person hört, wandert durch den Gehörgang und trifft auf das Trommelfell, das das Schallsignal verstärkt und weiterleitet. Mögliche Probleme äußern sich daher häufig in Form von Hörschäden.

Abszesse, Geschwüre, Karbunkel und Furunkel

An der Ohrmuschel, aber auch z. B. in ihrer näheren und weiteren Umgebung können sich verschiedene Haut- und Unterhautbildungen bilden. Es handelt sich, beispielsweise, um Furunkel (Blutgeschwüre), verschiedene entzündliche Ablagerungen, eiternde Bereiche mit Infektion und auch nekrotisierende Ablagerungen mit Gewebeteilen, sogenannte Abszesse. Zum Beispiel an der Ohrmuschel oder an der Ohrspitze entstehen sie häufig aufgrund einer bakteriellen oder anderen Infektion, die sowohl aus der äußeren Umgebung als auch direkt aus dem Körperinneren stammen kann.

So können sich z. B. infolge einer Entzündung unter dem Perichondrium des Ohres, der bänderartigen Abdeckung des Knorpels der Ohrmuschel, Ablagerungen bilden, die von innen heraus eine subkutane Entzündung und Infektion hervorrufen und sich im Laufe der Zeit auf die Haut ausbreiten und sichtbar werden. Da es sich um eine entzündliche Erkrankung handelt, treten häufig Schmerzen und möglicherweise Fieber auf. Bei einem Abszess bildet sich sogar ein Eiterbeet und die Krankheit ist für den Patienten sehr unangenehm.

Häufig verursachen diese Hauterkrankungen des äußeren Ohrs Probleme in den inneren Strukturen, wo das Ohrläppchen oder die Ohrspitze wichtige Eigenschaften des Unterhautgewebes, der Bänder oder des Knorpels verliert. In der Regel müssen bei solchen Erkrankungen nicht nur Antibiotika verabreicht werden, sondern es ist auch eine chirurgische Behandlung erforderlich, bei der die subkutanen und kutanen Ablagerungen von der Infektion befreit werden und die Stelle anschließend kontrolliert werden muss, um ein Wiederauftreten und eine erneute Entzündung zu verhindern.

Auch kann nicht nur der äußere Teil des Ohres, sondern z. B. auch der äußere Gehörgang von verschiedenen Herpesviren oder mykotischen oder bakteriellen Infektionen befallen werden, und auch hier kann sich ein Furunkel oder ein Abszess bilden. Diese Zustände sind sehr schmerzhaft und unangenehm, der Betroffene ist berührungsempfindlicher und in Ausnahmefällen können die Schmerzen auch in das Innere des Ohrs ausstrahlen. Auch das subkutane Gewebe um die Ohrmuschel kann von schmerzhaften und nekrotisierenden Abszessen betroffen sein, die ebenfalls eine Schwellung des oberen Teils des Ohrs verursachen.

Zellulitis des Außenohrs

Auch das Außenohr kann von einer Zellulitis betroffen sein. Es handelt sich jedoch um eine andere Zellulitis, als sich viele Menschen vorstellen, da es sich ursprünglich um eine bakterielle Erkrankung handelt, die die Haut befällt, am häufigsten im Bereich des Ohrs und des Ohrläppchens, seltener im Bereich des Gehörgangs. Infolge der Infektion ist die Haut schmerzhaft und gerötet, manchmal treten auch leichte Schwellungen auf, die betroffene Stelle fühlt sich warm an und manchmal können die Schmerzen bis ins Innere des Ohrs ausstrahlen.

Bei der Differentialdiagnose ist es sehr wichtig, die Zellulitis von anderen Dermatitis und Entzündungen zu unterscheiden, die am Ohr auftreten können. Da es sich um eine bakterielle Erkrankung der Ohrmuschel handelt, die meist durch Streptokokken und Staphylokokken verursacht wird, werden zur Behandlung in der Regel hochdosierte Antibiotika eingesetzt, meist Penicillin, gegen das die Bakterien nicht so resistent sind. Darüber hinaus werden auch Schmerzmittel und Medikamente gegen hohe Temperaturen eingesetzt.

Nach dem Abklingen der Krankheit muss das Ohr gereinigt werden, um eine gründliche Heilung zu erreichen, aber sehr vorsichtig, um die Haut nicht zu reizen, was einer der Hauptrisikofaktoren für das Wiederauftreten und die Rückkehr dieser Infektion sein kann. Die Ohrzellulitis gehört zu den entzündlichen Erkrankungen des Außenohrs, kann sich aber auch auf die Außenseite des Ohrs ausbreiten. In jedem Fall handelt es sich nicht um eine schwerwiegende und übermäßig verbreitete Krankheit, und die symptomatische Behandlung der Haut nach Eindämmung der infektiösen Entzündung der Krankheit ist wichtig.

Entzündungen des Außenohrs

Die häufigsten Erkrankungen des Außenohrs sind verschiedene Entzündungen. Es kann sich um bösartige Otitis externa, klassische infektiöse Otitis externa und Gehörgang, Cholesteatom der Otitis externa, aber auch um akute Otitis externa chemischer, Kontakt-, aktinischer, ekzematöser und reaktiver Art handeln, die bereits zu den Entzündungen gehören, die nicht durch eine Infektion, sondern bei jeder Art von Entzündung durch einen anderen externen und äußeren Faktor verursacht werden. Aber jede solche Entzündung muss konsequent behandelt werden, sonst geht sie in eine chronische Form über.

Am häufigsten ist die klassische infektiöse und nicht-infektiöse Otitis. Bei infektiösen Entzündungen werden sie meist durch Staphylokokken, Streptokokken und verschiedene Viren, Herpesviren oder Hefepilze verursacht, während bei nicht-infektiösen Entzündungen meist ein Überschuss an Ohrenschmalz die Ursache ist, wobei diese Art der Entzündung des Gehörgangs und der Ohrmuschel schnell infektiös wird, diese Infektion aber erst in zweiter Linie auftritt.

Meistens handelt es sich um eine akute Form der Entzündung, aber wenn sie lange Zeit unbehandelt bleibt, kann sie chronisch werden. Es gibt auch verschiedene Arten der Otitis externa, wie die abgegrenzte Ohrentzündung, die Otitis cartilaginousis, die diffuse Otitis externa oder die mykotische Otitis. Die akute Form der Entzündung äußert sich durch Schmerzen und Schwellungen, während bei der chronischen Entzündung Juckreiz und eine Atrophie der Haut auftreten, der Gehörgang und die Ohrmuschel aber nicht mehr geschwollen sind.

Die gebräuchlichste Behandlung bei gewöhnlichen Entzündungen ist die topische Behandlung, je nach Erreger der Entzündung, entweder antibakteriell, antiviral oder antimykotisch, entweder in Form einer Lösung und einer Ohrspülung oder in Form von Salben und im Falle von antiviralen Mitteln auch in der klassischen medizinischen Form. Außerdem ist es wichtig, das Ohr zu reinigen und zu desinfizieren, bei schweren Entzündungen sogar mehrmals täglich oder jeden zweiten Tag. Bei einigen bakteriellen Infektionen ist auch die Punktion des Trommelfells, die so genannte Parazentese, hilfreich.

Um zu verhindern, dass eine akute Entzündung chronisch wird, ist es notwendig, dass der Patient so schnell wie möglich nach dem Auftreten der Symptome einen Arzt aufsucht, damit die Diagnose richtig gestellt wird und die Behandlung dem Ursprung der Krankheit angemessen ist. Außerdem ist in diesen Fällen ausreichend Zeit für die Aushärtung und die anschließende Kontrolle des Gehörgangs und des Ohrs erforderlich, und es wird gegebenenfalls ein Abstrich vorgenommen, um genau festzustellen, ob Mikroorganismen auf der Haut vorhanden sind. Eine unzureichende Behandlung führt zu einem Rückfall oder sogar zu einem chronischen Auftreten.

Zu den entzündlichen Erkrankungen der Ohrmuschel gehören bösartige Entzündungen und auch Cholesteatome der Ohrmuschel. Dabei handelt es sich um eine kleinere Zyste, die in ihrem Verhalten einem Tumor ähneln kann, aber kein Tumor ist. Diese Krankheit betrifft am häufigsten Kinder und Neugeborene und ist die Folge einer akuten oder chronischen Entzündung, auch mit Vereiterung. Manchmal kann er sogar bis zum Mittelohr vordringen. Die Behandlung ist nur dann chirurgisch, wenn die Zyste entfernt werden muss.

Andere Krankheiten des Ohres und der Ohrläppchen

Andere Krankheiten, die das äußere Ohr, insbesondere den äußeren Teil des Ohres, d. h. die Ohrmuschel und das Ohrläppchen, betreffen, sind z. B. Perichondritis des äußeren Ohres, chronische knotige Chondrodermatitis der Helix oder verschiedene Deformationen der Ohrmuschel oder der Ohrspitze. Die Ohrmuschel kann auch von einer Ekzemerkrankung, einer Rosea oder einer Knorpelentzündung der Ohrmuschel betroffen sein, die zwar entzündlich ist, aber durch eine Verletzung, Erfrierung oder Verbrennung der Ohrmuschel entsteht und keine klassische Entzündung darstellt.

Diese Entzündung wird technisch als Perichondritis bezeichnet und betrifft sowohl die Ohrmuschel als auch das Ohrläppchen. Es handelt sich um eine sehr unangenehme Krankheit mit Rötung und Schwellung des gesamten Ohrs und der Ohrmuschel, hohem Fieber, Schmerzen und Wärme. Manchmal kommt es sogar vor, dass der Knorpel abstirbt und eine Verformung der Ohrmuschel entsteht. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika, aber oft ist eine chirurgische Behandlung erforderlich, insbesondere wenn als Komplikation Abszesse auftreten, bei denen eine Drainage durchgeführt werden muss.

Ein Ohrekzem wird in der Regel durch Chemikalien oder Allergene, manchmal auch durch Mikroorganismen ausgelöst, am häufigsten jedoch durch die reizende Wirkung von Seifen oder Shampoos. Diese Ohrenkrankheit kann in zwei Formen auftreten, nämlich trocken oder feucht. In einigen Fällen kann es auch zu eitrigen Blasen kommen, die aufplatzen, oder zu schmerzhaften Rissen in der Haut. Die Behandlung besteht in der Regel darin, die Ursache des Ekzems zu beseitigen und Kortikosteroidsalben zu verabreichen.

Auch die Ohrmuschel oder das Ohrläppchen selbst kann von der so genannten Rose betroffen sein. Diese Hauterkrankung betrifft auch die Umgebung des Ohrs und kann sich auch auf den Gehörgang ausbreiten. Rosazea ist eine durch Streptokokken verursachte Krankheit, bei der die betroffene Hautpartie tiefrot und deutlich vom Rest der Haut abgegrenzt ist. Die Krankheit ist besonders unangenehm, weil sie nicht nur bei Berührung, sondern auch in Ruhe schmerzhaft ist. Aufgrund der Art der Erkrankung erfolgt die Behandlung konservativ mit Antibiotika.

Andere Probleme mit dem Gehörgang

Neben verschiedenen Haut- und Entzündungskrankheiten entwickelt der Gehörgang auch verschiedene Verformungen, wie z. B. Ohrmuschelklappen oder, noch schlimmer, eine Exostose des äußeren Gehörgangs, bei der sich der Knochen an der vorderen und hinteren Wand des Gehörgangs verdickt. Gleichzeitig bilden sich weiße Geschwülste und knöcherne Ergüsse, die die gesunde Form des Gehörgangs stören, Hörprobleme und Schmerzen verursachen und chirurgisch behandelt werden müssen.

Sehr häufig bildet sich auch ein Talgpfropf im Gehörgang. Dieser Zustand wird in der Fachsprache als verhärtetes Cerumen (Ohrenschmalz ) bezeichnet und ist eine übermäßige Ansammlung von Ohrenschmalz und eine Verhärtung des Ohrs, die sich durch eine Verstopfung des Ohrs und eine Hörbeeinträchtigung bemerkbar macht. Die problematische Ursache für diesen Zustand ist eine Überproduktion von Talg aus den Talgdrüsen oder eine unsachgemäße Reinigung oder mangelhafte Hygiene. In diesem Fall ist die Lösung jedoch einfach und besteht darin, den Gehörgang zu spülen.