Darmvirose: Wie lange dauert sie an? Sie tritt schnell auf, dauert aber nur kurze Zeit

Darmvirose: Wie lange dauert sie an? Sie tritt schnell auf, dauert aber nur kurze Zeit
Fotoquelle: Getty images

Wurden Sie schon einmal von einem heftigen Durchfall überrascht, der aus heiterem Himmel kam? Hat er Sie ein paar Tage lang geplagt und verschwand dann so schnell wie er gekommen war?

Die Erreger der Darmvirose sind verschiedene Virustypen. An erster Stelle stehen die Rotaviren. Sie betrifft Menschen aller Altersgruppen, am häufigsten jedoch Kleinkinder. Ihr Auftreten nimmt mit dem Wintereinbruch zu.

Darmviren sind eine sehr unangenehme und lästige Angelegenheit. Sie sind in der Regel nicht allzu ernst zu nehmen. Bei Erwachsenen ist mit einem schlimmeren Verlauf zu rechnen, aber bei kleinen Kindern kommt es schnell zu einer erneuten Austrocknung. Dies gilt auch für ältere und kranke Menschen.

Darmgrippe - was bedeutet das?

Bei der Darmgrippe oder Darmvirämie handelt es sich eigentlich um eine akute virale Enteritis (akute Entzündung des Darms durch Viren). Manchmal tritt sie isoliert auf, manchmal zusammen mit einer Entzündung des Magens. Diese Erkrankung wird als akute virale Gastroenteritis bezeichnet.

Die Krankheit tritt sporadisch auf, aber es kommt auch zu größeren Epidemien, vor allem in kollektiven Umgebungen. Vor allem Kleinkinder sind gefährdet, nämlich Neugeborene und Kinder im Alter von 1 bis 5 Jahren.

Die altersbedingte Inzidenz beträgt etwa 90 % bei Kindern und die restlichen 10 % bei Erwachsenen.

Vom Kontakt zur Infektion

Die Virusenteritis ist eine hochgradig ansteckende Krankheit. Die Ansteckung erfolgt auf relativ einfache Weise, die unter anderem vom Virustyp abhängt. Am häufigsten erfolgt sie durch direkten Kontakt mit dem Erkrankten, entweder durch fäkal-oralen Kontakt (Schütteln schmutziger Hände) oder durch kontaminierte Gegenstände und Wasser.

Die Entfernung zum Erkrankten reicht jedoch unter Umständen nicht aus. Das Virus kann auch über die Luft verbreitet werden, insbesondere durch kontaminierten Staub (z. B. Rotavirus). Einige Virustypen können auch sporadisch durch schlechtes Kochen von Lebensmitteln infiziert werden (z. B. Caliciviren).

Die Inkubationszeit von der Ansteckung bis zum Auftreten der ersten Symptome ist für jede Virusart spezifisch. Bei der Darmgrippe beträgt die Inkubationszeit, unabhängig vom Erreger, zwischen einigen Stunden und einigen Tagen.

Tipp.

Mann in Jeans kratzt sich am Hintern
Der häufigste Übertragungsweg der viralen Enteritis ist die fäkal-orale Übertragung (Anus-Mund) Foto: Thinkstock

Was geschieht in den Därmen?

Sobald die Viren in den Körper eindringen, siedeln sie sich in der Dünndarmschleimhaut (Intestinum tenue) an. Sie vermehren sich, greifen die Epithelzellen an und zerstören sie. Dadurch wird der Darm von unreifen Zellen beherrscht, die nicht in der Lage sind, Zucker und bestimmte andere Nährstoffe aufzunehmen. Äußerlich äußert sich dieser Prozess durch Durchfall.

Wem oder was haben wir das zu verdanken?

Viren sind die Erreger der Krankheit, am häufigsten Rotaviren, von denen wir mehrere Gruppen, aber auch andere kennen.

Rotavirus-Infektionen sind auch die Ursache für etwa 10 % aller reisebedingten Infektionen.

Durchfallerregende Viren, Übertragungswege und die am meisten gefährdeten Personengruppen

Gruppe von Viren Übertragungsweg am meisten betroffene Personen
Rotaviren fäkal-orale Übertragung durch kontaminierte Luft (Staub) kontaminiertes Wasser kontaminierte Lebensmittel kontaminierte Gegenstände Kinder im Alter von 1 bis 3 Jahren weniger häufig Erwachsene
Norovirus fäkal-orale Übertragung kontaminiertes Wasser kontaminierte Lebensmittel kontaminierte Gegenstände Kinder im Schulalter Erwachsene
Adenoviren fäkal-orale Übertragung Neugeborene Kleinkinder
Astroviren fäkal-orale Übertragung weniger häufig durch verunreinigtes Wasser kontaminierte Lebensmittel verunreinigtes Wasser Kinder unter zwei Jahren ältere Kinder weniger häufig Erwachsene
Coronaviren Tröpfcheninfektion durch direkten Kontakt (diese sind wahrscheinlich Auslöser für Durchfallerkrankungen verursachen in der Regel Infektionen der Atemwege) Neugeborene Kinder unter einem Jahr

Rotavirus-Infektionen

Rotaviren sind die häufigste Ursache für Enteritis, vor allem aber für Gastroenteritis bei Kleinkindern und Säuglingen.

Es gibt insgesamt 5 Untergruppen A-E. Nur die Untergruppen A, B und C verursachen Krankheiten beim Menschen. Sie kommen weltweit vor. Die Inzidenz in den Tropen und Subtropen ist ganzjährig sporadisch, während sie in gemäßigten Klimazonen saisonal mit einem Höhepunkt im Winter ist.

Die Inkubationszeit der Rotavirus-Gastroenteritis beträgt 12 Stunden bis 3 Tage.

Die Krankheit beginnt rasch mit Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, krampfartigen Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Blähungen und wässrigem Durchfall. Der Durchfall tritt 10 Mal oder öfter pro Tag auf. Die Farbe des Stuhls ist meist grün.

Aufgrund des häufigen Durchfalls besteht bei Kindern die Gefahr der Dehydrierung.

In der Regel treten auch Fieber und grippeähnliche Symptome auf. Rotavirus-Infektionen haben auch schon zu mehreren Todesfällen geführt.

Norovirus-Infektionen (Calcivirus)

Im Gegensatz zu den Rotaviren verursacht das Norwalk-Virus (aus der Gruppe der Caliciviridae) eher Gastroenteritis bei älteren Kindern und Erwachsenen.

Es zeichnet sich auch durch einen etwas milderen Krankheitsverlauf aus. Es ist typischerweise saisonal, wobei die meisten Fälle im Winter auftreten. Es kann überall auf der Welt vorkommen.

Die Inkubationszeit liegt zwischen 24 und 48 Stunden nach dem Kontakt mit dem Patienten.

Die Krankheit beginnt plötzlich, doch ist ein langsamer und schleichender Verlauf wahrscheinlicher. Zu Beginn treten Müdigkeit, Unwohlsein, Schläfrigkeit, Kopf-, Muskel- und Körperschmerzen auf. Nach und nach treten Übelkeit, Erbrechen, krampfartige Bauchschmerzen und wässriger Durchfall auf.

EineDehydrierung ist möglich, aber weniger wahrscheinlich als beim Rotavirus, da die Krankheit innerhalb von zwei bis drei Tagen abklingt.

Interessant: Der Name Norwalk-Virus leitet sich von der Stadt Norwalk ab, die im Fairfield County im US-Bundesstaat Connecticut liegt. Hier wurde das Virus erstmals 1972 nach einem Ausbruch von Durchfallerkrankungen entdeckt. Das Virus breitete sich in einer örtlichen High School aus.

Adenovirus-Infektionen

Adenoviren verursachen eine Vielzahl von Krankheiten, einige Serotypen und Gastroenteritis. Sie sind das ganze Jahr über in der ganzen Welt verbreitet. Sie befallen vor allem Kleinkinder in den ersten Lebensjahren und ihr Verlauf ähnelt einer milderen Form der Rotavirus-Diarrhöe mit einer längeren Dauer von bis zu zwei Wochen.

Die Krankheit äußert sich durch einen Anstieg der Körpertemperatur, Schwäche, Inappetenz, allgemeines Unwohlsein, Erbrechen, Bauchschmerzen mittlerer und geringer Intensität und wässrigen Durchfall.

Astrovirale Infektionen

Astroviren sind weltweit verbreitet. Sie verursachen vor allem bei Kindern unter zwei Jahren eine akute Gastroenteritis, machen aber auch vor älteren Kindern und Erwachsenen nicht halt. Sie treten meist als kleine Epidemien in kollektiven Umgebungen auf, in denen sich das Virus schnell ausbreitet.

Der Verlauf ist in der Regel ohne schwerwiegende Komplikationen oder die Notwendigkeit eines Krankenhausaufenthalts.

Die Inkubationszeit beträgt in der Regel 3 bis 4 Tage.

Astroviren verursachen eher eine isolierte Enteritis. Es kann auch eine Gastroenteritis auftreten. Die Krankheit beginnt mit Müdigkeit, Schwäche, Inappetenz, Übelkeit, selten Erbrechen, und die Temperatur ist nur leicht erhöht. Das klinische Bild wird von wässrigem Durchfall mit krampfartigen Bauchschmerzen dominiert.

Coronavirus-Infektionen

Coronaviren gehören zu den wahrscheinlichen Erregern infektiöser Durchfälle. Sie betreffen vor allem Neugeborene und Kinder unter einem Jahr, bei denen eine nekrotisierende Enterokolitis als Ursache vermutet wird. Bei diesen Kindern wurden Coronaviren isoliert.

Sie zeichnen sich durch ein ganzjähriges Auftreten aus.

Die nekrotisierende Enterokolitis äußert sich durch hohes Fieber, starke krampfartige Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, wässrigen Durchfall mit Blut und Schleim, allgemeine Schwäche, Müdigkeit und übermäßige Schläfrigkeit.

Wie äußern sich Darmviren?

Die Darmgrippe hat unabhängig vom Erreger fast die gleichen Symptome. Die Unterschiede in Bezug auf den Erreger sind minimal und betreffen vor allem die unterschiedlich lange Inkubationszeit, die Gesamtdauer der Erkrankung und die Intensität der einzelnen Symptome.

ein kleines Kind mit Sonnenbrille, das auf dem Töpfchen sitzt
Influenza oder virale Darmerkrankungen sind die häufigste Ursache für Durchfallerkrankungen bei Kindern (90 %) Foto: Thinkstock

Grundlegende gemeinsame Symptome der viralen Gastroenteritis

  • Fieber oder subfebrile Erkrankung
  • allgemeine Schwäche, Unwohlsein
  • Schwitzen oder Schüttelfrost
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit, Erbrechen
  • krampfartige Unterleibsschmerzen unterschiedlicher Intensität
  • wässrige, zahlreiche Stühle
  • Dehydrierung
  • Schwindelgefühl

Diagnose von Darmviren

Die Diagnose stützt sich zum Teil auf die Anamnese und das klinische Bild. Dies reicht jedoch nicht aus, um eine eindeutige Diagnose zu stellen. Auch bakterielle Erkrankungen des Verdauungssystems können sich ähnlich darstellen. Daher ist eine Laborbestätigung der Virusinfektion durch Virusisolierung erforderlich.

Bei Durchfallerkrankungen werden routinemäßig Stuhlabstriche für eine Kultur entnommen, um das Vorhandensein eines bakteriellen Erregers festzustellen. Ist die Kultur negativ und ist die Krankheit im Winter aufgetreten, muss man an einen viralen Erreger denken.

Der Nachweis des viralen Erregers ist mittels ELISA möglich, der auf dem Vorhandensein von viralen Antigenen oder Proteinen basiert.

Behandlung von Darmviren

Die Behandlung aller intestinalen Gastroenteritiden erfolgt ausschließlich symptomatisch, wobei es keine Unterschiede bei den verschiedenen viralen Ursachen gibt.

Rehydrierung des Organismus und Veränderung des inneren Milieus

Bei den Patienten besteht die Gefahr eines starken Flüssigkeitsverlustes und einer Dehydrierung, die nicht nur durch starken Durchfall, sondern auch durch Erbrechen und übermäßiges Schwitzen in Verbindung mit Fieber verursacht wird.

Die Rehydrierung des Körpers (Wiederauffüllung des Flüssigkeitsverlustes), die Veränderung des inneren Milieus und die Ernährung sind daher von entscheidender Bedeutung.

In den meisten Fällen ist der Patient in der Lage, Flüssigkeit über den Mund zu sich zu nehmen. Nur in Ausnahmefällen, bei schwereren Krankheitsverläufen, ist eine intravenöse Infusionstherapie erforderlich. Bei Neugeborenen und kleineren Kindern wird eine nasogastrale Sonde (ein Schlauch, der durch die Nase des Babys in den Magen eingeführt wird) gelegt, über die Flüssigkeit verabreicht wird.

Ernährungsumstellung - Diät

Bei Durchfall ist es wichtig, dieErnährung einz uschränken. In den ersten 24 Stunden der Erkrankung ist Fasten am sinnvollsten. Es sollte nur Flüssigkeit zu sich genommen werden, vorzugsweise ungesüßter oder leicht gesüßter Tee.

Interessant: Manche Menschen trinken bei Durchfall immer noch Coca Cola - und das mit gutem Erfolg. Sie fördert die Produktion von Magensäure.

Es kommt nicht nur darauf an, was wir essen, sondern wie wir es essen.

Die Nahrung sollte in kleinen Mengen und mehrmals am Tag eingenommen werden. Geeignet ist eine Nahrungsaufnahme im Abstand von drei Stunden. Sie sollte entweder püriert (für jüngere Kinder) oder gut gekaut (für ältere Menschen) werden. Unverdauliche Reste wie Schalen oder Körner sollten vorher entfernt werden.

Tipp: Wie man Durchfall bei Kindern stoppt

Die Diätbeschränkungen variieren je nach Altersunterschied der Patienten. Bei Erwachsenen und älteren Kindern werden vor allem die Fette in der Nahrung eingeschränkt.

Für Kleinkinder werden pürierte Bananen, Äpfel, Karottensuppe oder Kartoffelpüree empfohlen.

fAuf Facebook teilen

Interessante Quellen

Der Zweck des Portals und der Inhalte besteht nicht darin, eine professionelle Prüfung zu ersetzen. Der Inhalt dient nur zu Informations- und unverbindlichen Zwecken, nicht beratend. Bei gesundheitlichen Problemen empfehlen wir, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, einen Arzt oder Apotheker aufzusuchen oder sich mit ihm in Verbindung zu setzen.