Euthanasie bedeutet einen guten Tod: Was ist das und wie sieht die rechtliche und ethische Perspektive aus?

Euthanasie bedeutet einen guten Tod: Was ist das und wie sieht die rechtliche und ethische Perspektive aus?
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In den meisten Ländern der Welt ist Euthanasie immer noch verboten.

Euthanasie kommt aus dem Griechischen eu thanatos und kann auch mit "guter Tod" übersetzt werden. In den meisten Ländern ist Euthanasie im Sinne der Beendigung des Lebens auf Wunsch des Patienten illegal.

Es ist verboten, das Leben eines Patienten zu beenden, selbst wenn dieser an einer unheilbaren Krankheit, Schmerzen und vielen gesundheitlichen Komplikationen leidet. Auch die Beihilfe zum Suizid im Sinne der Verabreichung einer Substanz zur Lebensbeendigung ist in der Regel illegal, selbst wenn der Patient sich die Substanz selbst verabreicht.

Beide Methoden führen zu einer vorzeitigen Beendigung des Lebens und sind daher illegal und werden wie Mord behandelt.

Ein schwer kranker Patient hat jedoch das Recht, eine Behandlung abzulehnen und sich damit dem Tod zu nähern, gleichzeitig hat er aber auch das Recht, dass die Schmerzen und Symptome seiner Krankheit gelindert werden.

Innerhalb Europas ist die Sterbehilfe in Belgien, den Niederlanden, Luxemburg, Spanien und der Schweiz legal.

Antike und erste Meinungen

Schon in der Antike ging es um Erlösung und die Beendigung des Leidens. Doch auch hier waren die Philosophen geteilter Meinung. Hippokrates vertrat eine andere Auffassung und war grundsätzlich gegen jede Form der Sterbehilfe, sei es in Form von aktiver Hilfe oder passiver Nichthilfe.

Platon, Aristoteles und die Stoiker standen der Euthanasie eher positiv gegenüber: Sie sprachen von einem natürlichen Tod für unheilbar Kranke und Schwache und auch von der Tötung derjenigen, die eine böse, kranke und unheilbare Seele hatten.

Seneca spricht sogar von Euthanasie für diejenigen, die Demütigung, Zukunftsangst, Krankheit und Alter ertragen müssen. Der Tod ist in diesem Fall ehrenvoll, friedlich und tapfer.

In der Antike begegnet uns noch der Begriff mors voluntaria. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um einen freiwilligen Tod. In diesem Fall ist es ein guter und friedlicher Tod, der eine moralische und ethische Pattsituation auflösen soll. Eine Pattsituation bedeutet in diesem Fall eine unheilbare Krankheit, unmenschliche Lebensbedingungen oder ein großer Schicksalsschlag.

Missbrauch der Euthanasie

Während des Zweiten Weltkriegs kam es immer wieder zu Missbräuchen und zur abscheulichen Beendigung des Lebens von unschuldigen Kindern oder Erwachsenen.

In Adolf Hitlers nationalsozialistischer Propaganda war nur die Erhaltung eines starken und gesunden Menschen Gegenstand der Euthanasie, andere galten als nutzlos oder sogar als unbedeutend.

So wurden benachteiligte Kinder kurz nach der Geburt getötet, bei geistigen und körperlichen Krankheiten wurde zur Tötung gegriffen.

Das System profitierte nicht von ihnen. Sie kosteten Geld und Ressourcen, die von Hitlers Auserwählten genutzt werden sollten. Euthanasie wurde von Hitler als Gnade angesehen. Sie sollte als Privileg und als Geschenk an andere angesehen werden.

Euthanasie heute

Die heutige Medizin konzentriert sich nur noch auf die Rettung von Leben und die Linderung von Krankheitssymptomen, also die Linderung von Schmerzen.

Noch in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts war Euthanasie bei schwerkranken Patienten keine Seltenheit. Man sah darin eine Möglichkeit, den schweren Krankheitsverlauf zu lindern und dem Patienten zu einem friedlichen Tod zu verhelfen. Danach konzentrierten sich die Mediziner mehr auf die Verlängerung des Lebens, seine Wiederherstellung und Heilung.

Dies wurde durch die Entdeckung von Medikamenten, Behandlungen und sogar modernen Geräten unterstützt. Die Regel und das Motto wurde, das Leben des Patienten so weit wie möglich zu verlängern, auch wenn wir es nicht mehr retten können.

Man kann sagen, dass der Tod früher als natürlicher Teil des Lebens angesehen wurde, während er heute als Feind betrachtet wird, den es zu bekämpfen gilt.

Es gibt auch mehrere Bedeutungen des Begriffs

Der Begriff Euthanasie wird auf unterschiedliche Weise verstanden: In gewisser Weise ist er auch ein natürlicher Tod, ein Selbstmord oder ein assistierter Selbstmord.

Euthanasie wird auch als Linderung schwerer Krankheitssymptome, als Betäubung von Schmerzen und damit als friedliche Begleitung eines würdigen natürlichen Todes verstanden. Es ist die Hilfe und Unterstützung durch medizinisches Fachpersonal während des Sterbeprozesses. Allerdings ist auch diese Form meist illegal.

Sie umfasst auch den Abbruch einer Behandlung, die das Leben eines Langzeitpatienten verlängern soll. In diesem Fall spricht man von freiwilliger Sterbehilfe.

Generell kann zwischen passiver und aktiver Sterbehilfe unterschieden werden: Passive Sterbehilfe ist gekennzeichnet durch das Unterlassen einer Behandlung, das Absetzen notwendiger Medikamente oder das Abnehmen eines Beatmungsgerätes.

Aktive Sterbehilfe ist bereits eine direkte und bewusste Handlung zur Beendigung des Lebens des Patienten. Sie kann direkt sein, wenn der Arzt eine Substanz verabreicht, um das Leben des Patienten zu beenden. Indirekt ist sie, wenn die Verabreichung eines schlaffördernden Medikaments zu einem schnelleren Eintreten des Todes führt.

Ethikkodex für Angehörige der Gesundheitsberufe

Die Aufgabe von Angehörigen der Gesundheitsberufe besteht darin, Menschen zu helfen und sie zu betreuen, und zwar mit einer zutiefst menschlichen Einstellung.

Die Angehörigen der Gesundheitsberufe haben die Pflicht, das Leben zu erhalten, die Gesundheit zu schützen, zu fördern und wiederherzustellen, Krankheiten vorzubeugen und Leiden zu lindern, ungeachtet der Nationalität, der Rasse, der Religion, der sexuellen Ausrichtung, der politischen Zugehörigkeit, des sozialen Status, des moralischen oder intellektuellen Niveaus oder des Rufs des Patienten.

Der Ethik-Kodex erlaubt es nicht, das Leben eines Patienten auf irgendeine Weise zu beenden.

Die Angehörigen der Gesundheitsberufe haben jedoch auch die Pflicht, für die Gesundheit des Einzelnen und der Gesellschaft gemäß den Grundsätzen der Menschlichkeit zu sorgen, im Geiste der Achtung vor dem menschlichen Leben von seinem Anfang bis zu seinem Ende, unter Wahrung der Würde der menschlichen Person.

Das Leben bewahren

Spricht der Ethikkodex davon, das Leben um jeden Preis zu erhalten oder in Würde zu gehen, ohne das gegenwärtige Leiden des Patienten unnötig zu verlängern? Das hängt vor allem von der Entscheidung des Patienten ab.

Im Falle einer Behandlung ist die Pflicht der Angehörigen der Gesundheitsberufe klar: Dem Patienten muss medizinische Hilfe zuteil werden. Es ist wichtig, den Zustand des Patienten, die Behandlungsmöglichkeiten und andere Verfahren wahrheitsgemäß und klar zu erklären.

Es ist immer ratsam, dem Patienten eine schriftliche Einwilligung und Informationen über seinen Gesundheitszustand zu geben. Lehnt der Patient eine Behandlung ab, die zum Tod führen würde, sollte eine Erklärung abgegeben werden.

Diese dient auch dem Schutz des Arztes. Darin erklärt der Patient, dass er jede Behandlung ablehnt. Er bestätigt auch, dass er sich der Folgen eines solchen Handelns bewusst ist.

Die Behandlungsverweigerung ist von der Euthanasie zu unterscheiden. Der Patient unternimmt keine aktiven Schritte in Richtung Selbstmord, sondern ist lediglich nicht einverstanden und unterzieht sich nicht der empfohlenen Behandlung.

Ausnahmefälle

Es gibt aber auch Fälle von Patienten, die z. B. an einer psychischen Erkrankung leiden, sich der Folgen ihres Handelns nicht bewusst sind und die Situation nicht klar einschätzen können. In diesen Fällen ist es angebracht, das Gericht anzurufen.

Es gibt auch den Begriff der Sterbehilfe, der das Gegenteil von Euthanasie ist: Hier wird ein Patient mit rein künstlichen Mitteln künstlich oder sogar gewaltsam am Leben gehalten.

Es handelt sich um eine künstliche Verlängerung des Leidens, bei der ein Mensch daran gehindert wird, die Welt zu verlassen, obwohl sein Zustand unbestreitbar in diese Richtung tendiert.

Die Behandlung bringt dem Patienten keinerlei Nutzen oder Erleichterung, sondern vergrößert im Gegenteil seine Schmerzen und sein Leiden.

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Interessante Quellen

  • Kuře, Jozef. Ein guter Tod: Zur philosophischen Klärung des Begriffs der Euthanasie
  • Kováč, Peter: Sterbehilfe und Beihilfe zum Suizid aus der Sicht des Strafrechts
  • SPIŠÁK, Martin: Haben die Slowaken das Recht zu sterben oder wie das Gesetz die Sterbehilfe betrachtet
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