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Wie hängen Endometriose und Unfruchtbarkeit zusammen + Andere Symptome und Gesundheitsprobleme
Über die Endometriose ist nicht viel bekannt, dennoch hat sie einen erheblichen Einfluss auf das Leben einer Frau. Ursachen, Erscheinungsformen und Behandlung dieser gynäkologischen Erkrankung sind sehr individuell. Sie kann die Fruchtbarkeit erheblich beeinträchtigen und die Aussichten auf eine geplante Schwangerschaft und Elternschaft verändern.
Inhalt des Artikels
Die Endometriose ist eine Frauenkrankheit, die als eine Art gutartiger Tumor (nicht bösartiger Krebs) gilt. Genauer gesagt handelt es sich um eine chronische, systemische, östrogenabhängige Entzündungserkrankung.
Sie betrifft 5 bis 15 % der weiblichen Bevölkerung, wobei Patientinnen im gebärfähigen Alter überwiegen, aber Frauen und Mädchen jeder Altersgruppe erkranken können.
Interessant: Die Endometriose bei weiblichen Jugendlichen wurde erstmals 1929 beschrieben. Die jüngste bisher bekannte Patientin mit dieser Erkrankung ist ein Mädchen im Vorschulalter. Sogar bei Patientinnen mit Künster-Syndrom, das durch das Fehlen der Gebärmutterschleimhaut und Sterilität gekennzeichnet ist, wurde über Endometriose berichtet. Interessanterweise wurde sie auch bei Männern mitProstatakrebs, die mit Östrogenen behandelt werden, festgestellt.
Die Auswirkungen der Endometriose auf die Lebensqualität der Frau
Bei der Endometriose kann es sich zunächst um eine leichte, asymptomatische Form der Erkrankung handeln. In diesem Stadium hat die Patientin keine Probleme und ist sich ihrer Erkrankung möglicherweise nicht einmal bewusst. Sie erfährt ihre Diagnose in der Regel bei einer gynäkologischen Untersuchung.
Die mittelschwere Form verursacht vor allem Schmerzen im Unterbauch und im Beckenbereich und strahlt in der Regel in den Unterleib oder den Sakralbereich bis zum Rektum aus.
Die Schmerzen treten verstärkt während der Menstruation und beim Geschlechtsverkehr auf und können daher ein Problem für ein gesundes Sexualleben darstellen. Schmerzhafter Geschlechtsverkehr seitens der Frau führt zu einer Ablehnung des Partners, in manchen Fällen zu einer Entfremdung.
In den schwersten Fällen sind die Schmerzen so stark, dass sie die Patientin in ihren normalen Aktivitäten einschränken und sie ohne die Einnahme von schmerzlindernden Medikamenten nicht mehr normal funktionieren kann.
Zusätzlich zu den Schmerzen kommt es zu entzündlichen Veränderungen im Körper der Frau und zu einer Vernarbung des Gewebes, die so stark ist, dass sie zu Unfruchtbarkeit führen kann. Die Endometriose kann sogar als eine häufige Ursache für Unfruchtbarkeit angesehen werden.
Was ist Endometriose und warum tritt sie auf?
Endometriose ist eine Erkrankung, die durch das Auftreten von funktionellem und ektopem Endometrium (Drüsen und Stroma) außerhalb seiner typischen Lokalisation in der Gebärmutter gekennzeichnet ist.
Ablagerungen der Gebärmutterschleimhaut sind überall beschrieben worden, außer im Herzen und in der Milz. Am häufigsten findet man sie im Peritoneum (der Membran, die die Bauchhöhle auskleidet), an den Eierstöcken und Eileitern sowie in der rektovaginalen Scheidewand (der Scheidewand zwischen Vagina und Enddarm).
Außerhalb der Gebärmutter ist die Gebärmutterschleimhaut "funktionell". Sie reagiert auf hormonelle Veränderungen im Plasma und unterliegt daher regelmäßigen zyklischen Veränderungen. Gelegentlich bestehen die Ablagerungen aus "falschem Gewebe" (nicht funktionell).
Die Endometriumablagerungen bestehen zunächst aus kleinen blassen Papeln, die sich dann rot und später braun bis schwarz verfärben. Im weiteren Verlauf der Erkrankung wird das Gewebe an der Stelle der Endometriumpathologie geschädigt, vernarbt und schrumpft dann.
Im Endstadium kommt es zum so genannten gefrorenen Becken: Die atypischen Ablagerungen verfügen über eine eigene Gefäßversorgung und lassen den Douglas-Raum (den Raum zwischen Gebärmutter und Anus) verschwinden.
Die grundlegende Theorie der Endometriose
Die Ursachen der Endometriose sind multifaktoriell (Genetik, Hormone, Infektionen, Traumata, Operationen...), es gibt jedoch mehrere Theorien.
- Die Implantationstheorie (die so genannte Sampson-Theorie) besagt, dass es während des Menstruationszyklus zu einer retrograden (umgekehrten) Blutung kommt, bei der die Endometriumzellen über die Eileiter in die Bauchhöhle (Peritonealhöhle) gelangen, wo sie sich anschließend einnisten.
- Die metaplastische Theorie (sog. Meyer-Theorie) bezieht sich auf die Fähigkeit des Peritonealmesothels (Bauchfellauskleidung), sich in Endometriumgewebe (typisches Gewebe der Gebärmutterschleimhaut) umzuwandeln. Dieser Prozess wird auch metaplastische Transformation genannt.
- Die Induktionstheorie (auch Müllersche Theorie genannt) geht davon aus, dass während der Entwicklung des Ductus Müllerianus Restzellen im Gewebe des kleinen Beckens verbleiben. In manchen Situationen kann es zur Induktion (Bildung und Umwandlung) in funktionelles Endometriumgewebe kommen.
- Die Theorie der Immunveränderung (die so genannte Dmovsky-Theorie) bringt die Entstehung der Endometriose mit den Mechanismen der zellulären Immunität in Verbindung. Immer mehr Experten neigen zu dieser Theorie. Die Theorie weist auf funktionelle Veränderungen in den Zellen des Immunsystems hin. Diese Zellen erkennen und zerstören normalerweise implantierte Endometriumzellen. Wenn sie gestört sind, findet die Zerstörung nicht statt und die Endometriose entsteht.
- Die Theorie des luteinisierten, nicht geplatzten Follikels beruht auf der Tatsache, dass der luteinisierte Follikel nicht platzt. Daher sinkt die Konzentration von Östrogen und Progesteron in der Bauchhöhle. Die geringere Konzentration dieser Hormone erhöht das Risiko einer Einnistung des Endometriums in diesem Bereich.
- Die Transporttheorie erklärt die Entstehung der Endometriose durch einen Transportweg mit Hilfe von Blut- und Lymphzellen. Diese Theorie entstand, weil das Auftreten von Endometrium in weiter entfernten Organen, wie der Lunge, mit den bisherigen Theorien nicht erklärt werden konnte.
Risikofaktoren für die Entstehung der Krankheit
Es gibt eine Reihe von Risikofaktoren, die theoretisch die Entstehung der Endometriose beeinflussen könnten. Diese Faktoren sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Wenn Sie einen dieser Faktoren bei sich feststellen, sollten Sie vorsichtig sein.
Zu den Risikofaktoren für Endometriose gehören:
- genetische Veranlagung (familiäre Vorbelastung ist häufig)
- Frauen im gebärfähigen Alter (20-45 Jahre)
- Ethnie (japanische Frauen haben die höchste Inzidenz, gefolgt von kaukasischen Frauen, und schwarze Frauen haben die niedrigste Inzidenz)
- kurzer Menstruationszyklus (Zyklus von weniger als 27 Tagen)
- Störungen des Menstruationszyklus (Hypermenorrhoe, Dysmenorrhoe)
- gynäkologische Erkrankungen (Zysten, polyzystisches Ovarsyndrom)
- sonstige Krankheiten
- gynäkologische Eingriffe (medizinische Eingriffe, Operationen an den Gebärmutterschleimhäuten außerhalb der Gebärmutter)
- Unfruchtbarkeit (häufig bei Frauen, die eine Schwangerschaft absichtlich hinauszögern oder die unfruchtbar sind)
- Medikamente (hauptsächlich Östrogenbehandlung)
- Trauma-Mechanismus (Unterleibs- und Beckentrauma mit Schädigung des Bauchfells)
- psychologisches Trauma (Stress, psychologisches Trauma, vor allem sexueller Natur - Missbrauch)
Was sind die Symptome der Endometriose?
Frauen im Frühstadium der Endometriose zeigen möglicherweise keine Anzeichen der Krankheit, doch gelten Beckenschmerzen und anhaltende Probleme beim Schwangerwerden als typische Symptome.
Die Symptome sind jedoch sehr individuell und können je nach Lage der Gebärmutterschleimhautablagerungen, ihrer Größe und Ausdehnung sowie dem Stadium der Erkrankung variieren, was häufig zu Fehldiagnosen führt.
Tabelle mit den Stadien der Endometriose:
Stadium I. | Stadium I. Leichterer Schweregrad |
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Stadium II. | mittelschwerer Schweregrad |
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Stadium III. | mäßiger Schweregrad |
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Stadium IV. | Schwerer Schweregrad |
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Typische Erscheinungsformen der Endometriose
Asymptomatik bedeutet nicht automatisch, dass die Patientin eine milde Form der Krankheit hat. Bei asymptomatischen Patientinnen wurden häufig ausgedehnte ektopische Endometriumbefunde gefunden. Bei Patientinnen mit schweren Manifestationen waren die Befunde dagegen minimal. Dies ist darauf zurückzuführen, dass mehrere Mechanismen an der Entstehung von Schmerzen beteiligt sind (Einfluss von Prostaglandinen, Unterdrückung und Ischämie des umliegenden Gewebes und der Nervenenden).
Manifestationen der Endometriose:
- chronische Schmerzen im Unterbauch
- chronische Schmerzen im Beckenbereich in 50-60 % der Fälle
- chronische Schmerzen in der Sakralregion
- chronische Schmerzen in der Sakralregion
- Beschwerden im Enddarmbereich, auch in den Enddarm einschießende Schmerzen
- häufiger Harndrang (Pollakisurie)
- Störung der Darmpassage, Subileosis
- in 50-90 % der Fälle starke Menstruationsschmerzen(Dysmenorrhoe)
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr(Dyspareunie)
- Störung des Eisprungs und der Menstruation
- Probleme bei der Empfängnis, Unfruchtbarkeit
- Unfruchtbarkeit (Unfähigkeit, einen Fötus zu gebären, wiederholte Fehlgeburten)
Warum und wann ist Endometriose eine Ursache für Unfruchtbarkeit?
Die Endometriose ist eine relativ häufige Ursache für Unfruchtbarkeit bei Frauen. Die Beurteilung des direkten Zusammenhangs zwischen Endometriose und Unfruchtbarkeit ist jedoch recht komplex, da auch andere mögliche Ursachen in Betracht gezogen werden müssen.
Dennoch ist es richtig, dass bis zu 50 % der Frauen mit dieser Erkrankung Probleme haben, schwanger zu werden.
Der Grund für die Unfruchtbarkeit bei Patientinnen mit Endometriose ist in der Regel eine Entzündung, die Narbengewebe in den Eileitern hinterlässt und ein hormonelles Ungleichgewicht verursacht. Vernarbungen und postentzündliche Verwachsungen können zu einer Obstruktion der Eileiter führen.
Unfruchtbarkeit kann auch aufgrund von Ovulationsstörungen, einer gestörten Funktion des Gelbkörpers oder aufgrund des Verklebungsprozesses (Abnutzung) auftreten.
Der Entzündungsprozess um die eingepflanzten Endometriumzellen hat eine toxische Wirkung auf die Keimzellen und den Embryo und schafft ungeeignete Bedingungen für die Einnistung und das Überleben.
Die häufigsten Einflüsse auf die Unfruchtbarkeit bei Patientinnen mit Endometriose:
- Immunologische Einflüsse - Die vermehrte Produktion von Antikörpern gegen die Gebärmutterschleimhaut beeinträchtigt den Befruchtungsprozess, was zu veränderten zellulären und humoralen Komponenten der Immunität führt.
- Biochemische Einflüsse - Hohe Konzentrationen von Prostaglandinen führen zu einer Störung der Beweglichkeit des Eileiters, was zu seiner Verengung und sogar zu einer vollständigen Obstruktion führen kann, sowie zu einer Dysfunktion des Gelbkörpers (vorzeitiges Verschwinden des Corpus luteum) und zu einer Beeinträchtigung der Eibindung und des Eitransports.
- Endokrinologische Einflüsse - Die hormonellen Einflüsse auf die Unfruchtbarkeit sind vielfältig: Lutealinsuffizienz, geringeres Follikelwachstum, kleinere Follikelgröße, anovulatorische Zyklen, fehlender Follikelbruch nach Graaf.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Unfruchtbarkeit bei einer Patientin mit Endometriose?
Nicht jede Patientin mit Endometriose ist automatisch unfruchtbar, aber die Rate der Unfruchtbarkeit ist hoch (bis zu 50 %).
Die Unfruchtbarkeit, die durch diese heimtückische Krankheit verursacht wird, kann auf zwei Arten behandelt werden: chirurgisch und durch assistierte Reproduktionstechniken.
Bei Endometriose in den Stadien I und II der Krankheit wird eine chirurgische Behandlung der Unfruchtbarkeit empfohlen, nämlich die Abtragung (Ablösung) von Endometriumablagerungen und die Adhäsiolyse (Auflösung von Verwachsungen). Dies ist eine relativ wirksame Behandlung, die die Chancen einer Frau auf eine Schwangerschaft erhöht. In höheren Krankheitsstadien wird dieses Verfahren nicht empfohlen, da seine Wirksamkeit deutlich abnimmt.
Assistierte Reproduktionstechniken sind sehr beliebt und werden von vielen unfruchtbaren Frauen in Anspruch genommen. Dabei handelt es sich um die intrauterine Insemination (In-vitro-Fertilisation). Diese Methode ist in vielen Fällen wirksam. Sie erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft und damit die Zahl der Geburten erheblich.
- IVM-Methode - Bei dieser Methode werden unreife Eizellen direkt aus den Eierstöcken entnommen und außerhalb des Körpers der Frau gereift. Die Reifung erfolgt in Embryolabors in einer speziellen Lösung für die richtige Entwicklung des Embryos. Der gesamte Prozess dauert 24 bis 48 Stunden. Die gereifte Eizelle ist somit für die Befruchtung mit männlichen Spermien vorbereitet. Die Befruchtung erfolgt mit Hilfe einer Mikropipette, mit der die Spermien direkt in die Eizelle eingebracht werden. Dieses Verfahren wird als intrazytoplasmatische Spermieninjektion bezeichnet. Bei dieser Methode werden die für die Stimulation erforderlichen Medikamente nur in geringem Umfang eingesetzt.
- IUI-Methode - Es handelt sich um die einfachste Methode der assistierten Reproduktion, bei der die Spermien mit Hilfe eines Transferkatheters direkt in die Gebärmutter der Patientin eingebracht werden. Der Eingriff wird während des Eisprungs und nach vorheriger hormoneller Vorbereitung durchgeführt, was die Chancen auf eine Schwangerschaft und das Austragen des Fötus erhöht.