Hartes Geschwür: Welche Ursachen gibt es (nicht infektiös + infektiös)

Hartes Geschwür: Welche Ursachen gibt es (nicht infektiös + infektiös)
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Dieses Symptom ist das wichtigste Anzeichen für eine sexuell übertragbare Krankheit, nämlich die Syphilis. Sie wird jedoch nicht nur beim Geschlechtsverkehr, sondern auch durch Körperflüssigkeiten und somit auch beim Küssen übertragen. Eine weitere nicht infektiöse Ursache für ein Hautgeschwür ist eine Verstopfung des Schweiß- oder Talgdrüsengangs.

Ein hartes Geschwür ist ein typisches Symptom einer Infektionskrankheit. Manche Geschwüre sind nicht gefährlich und infektiös. In diesem Fall kann es sich um eine Verstopfung der Schweiß- oder Talgdrüsen handeln. Am häufigsten handelt es sich jedoch um Geschwüre, die eitern.

Nicht infektiöses Hautgeschwür

Ein Beispiel für ein nicht-infektiöses subkutanes Geschwür ist eine Verstopfung einer Talg- oder Schweißdrüse. Die Verstopfung des Ausführungsgangs führt zu einer Ansammlung und Entzündung. Das Geschwür ist schmerzhaft und kann überall am Körper auftreten.

Vor allem dort, wo viele Drüsen vorhanden sind, z. B. als hartes Geschwür im Gesicht, am Rücken oder in den Achselhöhlen. Sie entstehen auf bakterieller Basis.

Das körpereigene Immunsystem begegnet einer solchen Entzündung, indem es Eiter ansammelt. Das ist eine dicke Flüssigkeit, die aus weißen Blutkörperchen, abgestorbenen Zellen und Bakterien besteht. Es bildet sich ein hartes Hautgeschwür, eine Schwellung, eine Rötung und der Bereich des Geschwürs ist schmerzhaft.

Infektiöse Geschwüre

Das Bakterium Treponema pallidum als Erreger der Syphilis, d.h. der Lues
Treponema pallidum, der Erreger der Syphilis (Fotoquelle): Getty Images

Ein hartes Geschwür, das nicht abheilt und keinen Eiter absondert, hat jedoch höchstwahrscheinlich nichts mit einem ähnlichen entzündlichen Geschwür zu tun. Solche Geschwüre fühlen sich oft schmerzhaft an und sind ansteckend.

Ist das harte Geschwür (auch Ulcus durum genannt) jedoch frei von Eiter und Schmerzen, handelt es sich in den meisten Fällen um ein Symptom der Syphilis, einer ebenfalls bakteriell bedingten, aber gefährlichen Infektionskrankheit.

Syphilis, technisch gesehen auch Lues.

Syphilis wird durch sexuellen Kontakt übertragen und wird als sexuell übertragbare Krankheit bezeichnet. Die Übertragung erfolgt durch Körperflüssigkeiten, muss also nicht nur durch sexuellen Kontakt erfolgen, sondern kann auch durch Speichel, z. B. beim Küssen, erfolgen.

Syphilis ist eine Krankheit, die durch das Bakterium Treponema pallidum verursacht wird. Nur Menschen können das Bakterium beherbergen. Sie wird fast ausschließlich sexuell übertragen und tritt am häufigsten bei Menschen unter 30 Jahren auf.

Das Bakterium ist insofern gefährlich, als es mehrere Organe und Systeme im Körper befällt, also nicht nur die Haut, sondern auch das zentrale Nervensystem, den Bewegungsapparat, das Herz-Kreislauf-System und das menschliche Stützsystem.

Ein Syphilisgeschwür entsteht an der Stelle, an der die Krankheit übertragen wurde.

Ein hartes Geschwür tritt typischerweise an mehreren Stellen des Körpers auf. Am häufigsten ist es im Bereich des Enddarms, als hartes Geschwür an den Genitalien, an den Lippen, der Mundschleimhaut und der Zunge. Es kann aber auch an den Händen und Fingern auftreten.

Ein Mann hält ein Kondom an seinem Finger (Daumen) als Symbol für den Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten und vor der Befruchtung der Eizelle durch Spermien
Syphilis ist eine sexuell übertragbare Krankheit, die jedoch durch alle Körperflüssigkeiten übertragen werden kann (Fotoquelle): Getty Images

Es tritt innerhalb von etwa 3 Wochen nach dem Geschlechtsverkehr auf, bei dem es zur Übertragung und Infektion gekommen ist. Das Geschwür erscheint zunächst als kleine rote Sommersprosse, die erst später ihre Härte und Größe annimmt.

In einigen Fällen kann das Geschwür, wenn es am Penis auftritt, auch an der Innenseite des Oberschenkels auftreten, wenn es dort zu häufigem Hautkontakt kommt.

Diese Art von Geschwüren ist schmerzlos, was sie von den klassischen infektiösen und entzündlichen Hautgeschwüren unterscheidet, die schmerzhaft sind und eitern können.

Andererseits verschwindet das Geschwür innerhalb von etwa zwei Monaten, und die Stelle bleibt ohne bleibende Schäden. Unterschätzt man dieses Symptom jedoch, kann es sich rächen.

Bleibt die Syphilis unbehandelt, infiziert sie den Körper weiter. Später ist eine Verhärtung der Lymphknoten in der Nähe der betroffenen Stelle typisch, die ebenfalls nicht schmerzt.

Im letzten Stadium der Krankheit kommt es zu irreversiblen Schäden an mehreren Organen und Systemen, z. B. zu Bewegungseinschränkungen, Muskel-, Gelenk- oder Rückenschmerzen.

Das zentrale Nervensystem wird geschädigt, und es kommt zu Verhaltensänderungen. Manchmal können Demenz oder Lähmungen auftreten.

Die Krankheit wird mit Antibiotika behandelt, und zwar recht erfolgreich. Wenn eine Person ein hartes Geschwür an einer der typischen Stellen entwickelt, sollte sie dieses Symptom nicht unterschätzen und lieber einen Arzt aufsuchen.

Nicht-syphilitisches hartes Geschwür an den Genitalien

Am Penis kann es zu Geschwüren kommen, die nicht auf eine Syphilis hinweisen. Das sind zum Beispiel Talgdrüsenverstopfungen an der Eichel. An der Eichel gibt es eine Vielzahl von Talgdrüsen. Wenn diese verstopfen, kommt es zu einer bakteriellen Entzündung.

Dieses Geschwür ist schmerzhaft, vor allem bei Berührung, und gerötet. Wenn es aufbricht, tritt Eiter aus. Es heilt schnell ab und wird mit topischen Antibiotika, d. h. Salben, behandelt.

Ein weiterer Fall ist das weiche Geschwür, auch Ulcus molle genannt. Es ist ebenfalls eine Infektionskrankheit. Es unterscheidet sich vom Geschwür der Syphilis dadurch, dass es schmerzhaft ist und sich nicht hart anfühlt. Sein Erreger ist Heamophilus durceyi.

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