Behandlungsmöglichkeiten der postpartalen abdominalen Diastase
Bei der Behandlung der postpartalen Diastase unterscheidet man in erster Linie zwischen konservativer und chirurgischer Behandlung.
Chirurgische Behandlung (Abdominoplastik)
Der chirurgische Eingriff, die so genannte Abdominoplastik, wird vor allem bei Frauen nach der Geburt angewandt, bei denen die konservative Behandlung nicht den gewünschten therapeutischen Effekt gebracht hat.
In einigen Fällen, in denen der Abstand zwischen den Bauchwänden zu groß ist oder die Linea alba gerissen ist, ist eine Operation sofort angezeigt.
In einem kurzen chirurgischen Eingriff werden die gedehnten Bauchmuskeln verkürzt, in ihre ursprüngliche Position zurückgebracht und entsprechend vernäht. Aus ästhetischer Sicht ist es auch möglich, die überhängende Haut im Bereich des Nabels im Rahmen der Bauchdeckenstraffung zu entfernen.
Die Bauchdeckenstraffung wird in Vollnarkose durchgeführt. Der Eingriff dauert individuell zwischen 1 und 3 Stunden. Postoperativ ist mindestens 1 Woche Ruhe erforderlich, volle körperliche Aktivität ist nach etwa 6 Wochen möglich.
Bestimmte Bewegungseinschränkungen und Empfehlungen sind fester Bestandteil der postoperativen Behandlung. Die Grundlage der postoperativen Bettruhe ist eine anfängliche Rolle auf die Seite, gefolgt von einer sanften Sitzposition.
Es wird empfohlen, Schaukelbewegungen des Sitz-Liege-Typs (Bauchmuskeln) zu vermeiden. Nach dem Eingriff bildet sich eine Narbe, die gepflegt werden sollte. Beim Niesen oder Husten in der frühen postoperativen Phase sollte die Bauchnarbe gehalten werden.
Der häufigste Grund für eine Bauchdeckenstraffung ist die Diastase des Bauches bei Frauen im späten Wochenbett. Der Eingriff wird nach einem Jahr nach der Geburt empfohlen. Dieser Eingriff sollte jedoch in Erwägung gezogen und mit Ihrem Arzt besprochen werden.
Im Falle einer geplanten Folgeschwangerschaft sollten alle Vorteile und Risiken abgewogen werden, da Schwangerschaft und Geburt die Bauchmuskeln wieder auseinanderdrücken können - Diastase.
Konservative Behandlung (postpartale Rehabilitation)
Die Physiotherapie in der Gynäkologie und Geburtshilfe umfasst die postnatale Rehabilitation. Ihr Ziel ist es, die Frau nach der Entbindung so schnell wie möglich physiologisch wieder in ein normales Leben zurückzuführen. Sie befasst sich mit dem Zustand des Bewegungsapparats.
Eine der häufigsten gynäkologischen Diagnosen in der Physiotherapie ist die Diastase des Unterleibs nach der Entbindung.
Die Therapie der postpartalen abdominalen Diastase basiert hauptsächlich auf aktiver Kinesiotherapie (Bewegungstherapie - Übung), die die Patientin sowohl in der Rehabilitationsklinik als auch zu Hause durchführt.
Die Übungen zielen darauf ab, die Bauchmuskeln zu stärken, den Beckenboden zu aktivieren und muskuläre Ungleichgewichte im Becken- und Rückenbereich zu beseitigen.
Bei den Übungen werden Rehabilitationshilfsmittel wie Fitball, Overball oder Bosu-Trainingsball eingesetzt, die jedoch keine Voraussetzung für die Übungen zu Hause sind.
Neben der Korrektur lokaler Bewegungsungleichgewichte setzt der Physiotherapeut auch Elemente von Spezialmethoden ein.
Die gängigsten Methoden sind die Ludmila-Mojžíšová-Methode, die dynamisch-neuromuskuläre Stabilisierung von Pavel Kolář oder die spezifische Kinesiotherapie von Arnold Kegel. Die Rehabilitation umfasst auch die Pflege der Narbe nach einem Kaiserschnitt.
Ergänzt wird die Therapie durch das Kinesiotaping, das Aufkleben von funktionellen therapeutischen Bändern auf die Haut der Patientin, die entweder den Bereich fixieren und stabilisieren oder im Gegenteil die Muskeln entspannen und lockern.
Das Ziel der postpartalen Rehabilitation ist:
- Kräftigung der Bauchmuskulatur
- Kräftigung der Körpermitte
- Aktivierung und Stärkung des Beckenbodens
- Entspannung der Muskeln der Lendenwirbelsäule
- Aktivierung des Tiefenstabilisierungssystems
- Erlernen der Zwerchfellatmung
- Kräftigung der Gesäßmuskulatur
- Beseitigung von Ungleichgewichten im Beckenbereich
- Ergonomie des Körpers und der Bewegung