Ist die Erkältungsallergie wirklich eine Allergie? Wie äußert sie sich, kann man sie behandeln?

Ist die Erkältungsallergie wirklich eine Allergie? Wie äußert sie sich, kann man sie behandeln?
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Die meisten von uns denken bei juckendem Hautausschlag, Nesselsucht, Schwellungen oder Niesen an eine Allergie. Dabei handelt es sich um eine Überempfindlichkeit des Körpers gegenüber fremden Stoffen (Allergenen), wenn er wieder mit ihnen in Berührung kommt. Die Reaktion ist in der Regel die Produktion von Antikörpern, die versuchen, den Wirt zu verteidigen. Es wird eine Kaskade von Abwehrreaktionen ausgelöst, die sich in einer Vielzahl von Symptomen äußert. Geschieht das Gleiche bei der weniger bekannten "Erkältungsallergie"?

Die Erkältungsallergie, oder besser gesagt die "Pseudoallergie", ist eine Reaktion auf Kälte oder direkten Kontakt mit Eis. Sie wird wegen der Ähnlichkeit ihres Krankheitsbildes als Allergie bezeichnet.

Was ist eine Allergie?

Der Begriff Allergie kommt aus dem Griechischen (allo - verändert und ergos - Aktion, Reaktion) und ist definiert als eine spezifisch veränderte Reaktivität des Organismus eines sensibilisierten Individuums, wenn wiederholter Kontakt mit einer bestimmten Substanz (Antigen, Allergen) zur Bildung von spezifischen Antikörpern - Immunglobulinen der Gruppe E (IgE) - führt.

Dies ist eine pathologische Reaktion unseres Immunsystems.

Eine große Rolle spielen dabei der Mensch selbst, seine erbliche Grundlage, die Menge des Allergens, seine chemischen Besonderheiten und nicht zuletzt die Art der Exposition.

Eigenschaften des Allergens

Ein Allergen ist eine pathogene Substanz, die in der Lage ist, die Produktion von Antikörpern auszulösen, hauptsächlich Proteine, aber auch Polysaccharide oder Lipide.

Bei einer typischen allergischen Reaktion werden im Körper Antikörper vom Typ IgE gebildet, die sich an die Proteintoxine des Allergens binden, was zu einer allergischen Reaktion führt.

Passiert im menschlichen Körper bei einer Erkältungsallergie das Gleiche?

Einteilung der Allergene

  1. Exogen - Sie gelangen aus der äußeren Umgebung in den Körper, entweder primär als Allergen oder als harmlose Substanz. Sekundär werden sie im Körper durch verschiedene Prozesse wie Verdauung, Oxidation in ein Allergen umgewandelt.
  2. Endogen - Sie werden im Körper als Komplex körpereigener Proteine mit einer fremden Substanz gebildet, oder das Protein im Körper wird durch einen pathologischen Prozess verändert.
  3. Invasiv - Sie werden von Parasiten, die sich im Körper angesiedelt haben, in den Körper eingeschleust.
Allergen unter einer Lupe vergrößert
Vergrößertes Allergen, Quelle: Getty Images

Kälte als Allergen?

Kälte ist ein physikalischer Faktor, der bei der Entstehung und Entwicklung von Allergien von großer Bedeutung ist.

Sie wirkt wie ein Aktivator, der die Freisetzung von Botenstoffen auslöst, was zu allergieähnlichen Symptomen führt.

In Wirklichkeit handelt es sich jedoch um eine Pseudoallergie, die durch einen physikalischen Reiz und nicht durch eine fremde Substanz mit Proteincharakter ausgelöst wird.

Da sie nicht der grundlegenden Definition eines Allergens entspricht, kann sie keine Allergie auslösen.

Erscheinungsformen der Kälte-"Pseudoallergie"

Die Auswirkungen von Kälte sind überwiegend lokal und treten auf der Haut auf, die unmittelbar niedrigeren Temperaturen ausgesetzt ist.

Die Haut rötet sich, schwillt an, es kommt zu kleinen Ausschlägen, Urtikaria, verstärktem Juckreiz, lokalen Schmerzen (Kribbeln) oder umgekehrt zu einem Empfindlichkeitsverlust der betroffenen Stelle, der sich durch Kribbeln äußert.

Bei ungeschützter Haut kann es insbesondere im Winter zu Rissen kommen.

Ein weiteres ungeschütztes Organ sind die Augen, die ebenfalls mit Rötung, Brennen und vermehrtem Tränenfluss reagieren, was sogar zu einer Bindehautentzündung führen kann.

Die Reizung der oberen Atemwege führt zu Niesen und vermehrter Nasensekretion wie bei einer Erkältung.

Die unteren Atemwege reagieren mit einer Verengung der Bronchien, was zu einem trockenen Reizhusten bis hin zu Hustenanfällen mit einem keuchenden Geräusch beim Atmen führt. Wenn Erkältung und Hustenreiz über längere Zeit anhalten, kann es zu Schmerzen im Lungenbereich kommen.

Was sind die Ursachen?

Der wichtigste Faktor bei Erkältungsallergien ist einfach die moderne Zeit.

Die Menschen werden von Tag zu Tag bequemer und neigen dazu, es sich einfacher zu machen. Vor nicht allzu langer Zeit spielten die Kinder noch draußen, jetzt in der Wärme des Hauses.

Bei den Erwachsenen ist es dasselbe.

Moderne Wohnungen sind manchmal überheizt, regelmäßiges Lüften wird vergessen, Autos haben beheizte Sitze und im Winter eilen wir so schnell wie möglich nach Hause ins Warme.

Wir vergessen dabei, uns regelmäßig abzuhärten, was uns empfindlicher und anfälliger für äußere Einflüsse macht.

Diagnostik

Die Diagnose ist sehr einfach.

An eine Kälteallergie sollte man denken, wenn man auf kältere Temperaturen mit einer Reihe der oben genannten Symptome reagiert.

Wir können einen einfachen Test zu Hause durchführen.
Alles, was wir brauchen, ist ein Eiswürfel, den wir auf die Haut legen und 15 Minuten lang einwirken lassen.
Ein positives Ergebnis liegt vor, wenn ein Pickel auf der Haut erscheint.

Anschließend wird der Gehalt an Kryoglobulinen, d. h. kalten Antikörpern, bestimmt, die jedoch auch bei anderen systemischen Erkrankungen positiv sein können.

Vorbeugung und Behandlung

Die wichtigste Vorbeugungsmaßnahme ist eine Änderung der Lebensweise.

Regelmäßige Abhärtung führt zu einer besseren Anpassung an die Kälte.

Dazu gehören angemessene Kleidung, Aufenthalt im Freien, Spaziergänge in der Natur, lauwarmes Duschen im Sommer, abwechselnd warmes und kaltes Duschen, Sauna, regelmäßiges Lüften bei jeder Witterung und das Vermeiden von Überhitzung der Wohnräume.

Wenn jemand diese vielleicht schwierigen Aufgaben als selbstverständlich ansieht, hat er seine Erkältungsallergie besiegt.

Behandlung der Kälteallergie

Wirksam in der Behandlung sind Präparate, die die Wirkungen des Botenstoffs Histamin vermindern oder ausschalten. Diese Präparate werden als Antihistaminika bezeichnet. Sie werden systemisch in Tabletten- oder Injektionsform und auch topisch auf der Hautoberfläche verabreicht.

Die zweite Gruppe von Arzneimitteln sind die Antileukotriene, deren Wirkung innerhalb von 24 Stunden einsetzt. Sie eignen sich zur Behandlung von allergischem Asthma. Bei einem Anfall von Atemnot ist die intravenöse Verabreichung von Aminophyllin aufgrund seiner bronchienerweiternden Wirkung (erweitert die verengten Atemwege) erforderlich.

Freiverkäufliche symptomlindernde Medikamente wie Nasensprays, Cremes gegen rissige Haut können als Zusatzbehandlung verwendet werden.

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Interessante Quellen

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