Allergie: was ist das, wie entsteht sie und welche Symptome treten auf? Arten von Allergien und Allergenen

Allergie: was ist das, wie entsteht sie und welche Symptome treten auf? Arten von Allergien und Allergenen
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Eine Allergie ist eine Erkrankung des Immunsystems, die durch eine überempfindliche Reaktion auf einen bestimmten äußeren Reiz gekennzeichnet ist. Die Prävalenz von Allergien und die Zahl der Allergiker nehmen weltweit zu. Warum treten Allergien auf und welche Arten von Allergenen sind bekannt?

Merkmale

Eine Allergie ist eine übertriebene Abwehrreaktion des Körpers auf einen bestimmten äußeren Faktor - ein so genanntes Allergen. Die Reaktion kann sowohl allgemein als auch lokal sein. Sie hängt hauptsächlich davon ab, wie das Allergen in den Körper des Betroffenen gelangt.

Ätiologie, Symptome, Arten von Allergien und Allergenen, Diagnose, Behandlungsmöglichkeiten und andere interessante Informationen finden Sie in diesem Artikel.

Was ist eine Allergie?

Allergie ist die Bezeichnung für eine Erkrankung des menschlichen Immunsystems, bei der es zu einer immunpathologischen Reaktion auf einen bestimmten, für den allergischen Organismus negativen Reiz aus der äußeren Umgebung kommt.

Die betreffenden Stoffe (Reize) sind für einen gesunden Menschen natürlich und in der Regel nicht gesundheitsschädlich, was jedoch für Allergiker nicht gilt, da ihr Immunsystem die betreffenden Stoffe als fremd oder gefährlich bewertet.

Allergien treten in vielen Formen, Erscheinungsformen und Symptomen auf, von leichteren lokalen Symptomen (Niesen, juckende Augen, verstopfte Nase) über Ganzkörper- oder kombinierte Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock.

Eine allergische Überempfindlichkeitsreaktion tritt auf, wenn ein "schädlicher" Reiz in den Körper gelangt. Die Reize, die die allergische Reaktion auslösen, werden Allergene genannt.

Wenn eine allergische Reaktion auftritt und ein Allergen in den Körper eindringt, reagiert der Körper mit der Freisetzung erhöhter Mengen an Histamin, das dann für die unerwünschten Symptome und Erscheinungsformen der Allergie verantwortlich ist.

Die Zahl der Allergiker in der Welt nimmt ständig zu. Mindestens 25 % der Bevölkerung in den Industrieländern ist gegen ein bestimmtes Allergen allergisch.

Die Zunahme der Allergien wird von der Wissenschaft noch immer untersucht, aber sie wird vor allem auf eine veränderte Lebensweise, Nikotinrauchen, das Einatmen von Abgasen, minimale körperliche Aktivität, übermäßige Stressbelastung, Erschöpfung und andere Faktoren der Lebensweise zurückgeführt.

Ursachen

Der Ursprung von Allergien ist in der Wissenschaft noch nicht vollständig geklärt. Allergien werden jedoch durch eine Pathologie des Immunsystems verursacht, das auf verschiedene Faktoren und Stoffe empfindlich reagiert.

Hinter den Störungen des Immunsystems stehen vor allem eine genetische Veranlagung und äußere Faktoren im Laufe des Lebens einer Person. Beispiele für äußere Faktoren sind der Lebensstil oder die langfristige Exposition gegenüber bestimmten Stoffen bei der Arbeit.

Eine Person kann sowohl gegen ein bestimmtes Allergen als auch gegen mehrere unabhängige Allergene gleichzeitig allergisch sein.

Es gibt jedoch auch den Begriff der Kreuzallergie, die oft aus der Ähnlichkeit einzelner Allergene resultiert.

Es gibt mehrere Formen von Immunstörungen, und die Allergie ist nur eine davon:

Immunschwäche - ein unzureichendes und schwaches Immunsystem des Organismus, das sich durch häufige Infektionen und unzureichende Reaktion auf eine Behandlung äußert.

Autoimmunerkrankungen - der körpereigene Organismus bekämpft sich selbst und stuft seine eigenen Zellen als gefährlich ein.

Immunproliferation - die Krankheit entsteht durch übermäßiges Zellwachstum oder -wucherung. Dazu gehören vor allem hämatologische oder Krebserkrankungen.

Allergie - Überempfindlichkeit des Immunsystems: Der Körper eines Allergikers wehrt sich gegen bestimmte Stoffe, die für einen gesunden Menschen harmlos sind.

Klassifizierung von Allergien und Allergenen

Allergene (Stoffe, die von Allergologen als schädlich eingestuft werden) werden hauptsächlich nach der Art und Weise eingeteilt, wie sie in den Körper gelangen.

Arten von Allergenen:

  • Inhalationsallergene
  • Nahrungsmittelallergene
  • Medikamente und Pharmazeutika
  • Insektenstiche
  • Sonstige und Kontaktallergene

Hinter den bekanntesten Allergien stehen die Inhalationsallergene. Dabei handelt es sich um Stoffe, die der Mensch über die Atemwege einatmet. Dazu gehören Pollen, Staub, Hausstaubmilben, Gräser, Kräuter, Schimmelpilze, Tierallergene und viele andere Stoffe.

Die stärksten tierischen Allergene sind im Speichel, den Drüsensekreten und dem Urin von Tieren enthalten. Mikroskopisch kleine Partikel schweben ebenfalls in der Luft und setzen sich auf Oberflächen in der Wohnung ab. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Katzen-, Hunde- und Nagetierallergene.

Nahrungsmittelallergene bilden eine große Gruppe von Stoffen, die beim Verzehr unerwünschte Reaktionen im Körper hervorrufen. Zu den wichtigsten Nahrungsmittelallergenen gehören Eier, Milch, Weizenmehl, Nüsse, Soja, Fisch und verschiedene Früchte.

Allergiker können unterschiedlich empfindlich auf Lebensmittelallergene reagieren: Manche reagieren schon auf Mikrogramm-Mengen von Allergenen in Lebensmitteln mit der Gefahr einer anaphylaktischen Reaktion, während andere die Mengen tolerieren und auf größere Mengen des Allergens in Lebensmitteln reagieren.

Drogen und Medikamente können bei manchen Allergikern unerwünschte Reaktionen hervorrufen. Allergene können Penicillin, Neomycin und andere Arten von Antibiotika, Barbiturate oder Lokalanästhetika sein.

Insektenstiche - eine allergische Reaktion kann auch durch den Stich einer bestimmten Insektenart ausgelöst werden. Die in unserem Gebiet am häufigsten vorkommenden Insekten sind Wespen, Bienen, Hornissen und Hummeln.

Andere Allergien umfassen Stoffe oder Reize, die bei Kontakt mit dem Allergiker unerwünschte Reaktionen hervorrufen, wie z. B. Allergien gegen Sonnenlicht, Kälte, Latex und andere.

Symptome

Bei der Diagnose und den Symptomen einer Allergie geht es in erster Linie um den kausalen Zusammenhang zwischen dem "schädlichen" Reiz und den Symptomen des Allergikers. Der Kontakt mit dem Allergen löst die Allergiesymptome aus, aber wenn der Kontakt unterbunden wird, klingen die unerwünschten Allergiesymptome ab.

Die genauen Symptome und Erscheinungsformen der Allergie hängen von der Erkrankung, der Art des Kontakts und der Menge des Allergens im Körper des Allergikers ab.

Häufig handelt es sich um eine gewöhnliche Inhalation eines eingeatmeten Allergens, die sich durch eine verstopfte Nase, Schnupfen oder Niesen äußern kann. Allergien der Atemwege können sich durch Husten, Engegefühl in der Brust oder Keuchen beim Atmen äußern.

Inhalative Allergene können die Augen durch Juckreiz, Rötung oder lokale Schwellung des Augenlids reizen.

Hautreizungen gehen häufig mit Rötungen, Ekzemen, Schwellungen, spezifischen Hautausschlägen oder anderen unerwünschten Hauterscheinungen einher.

Nahrungsmittelallergene können lokale Schwellungen in der Mundhöhle, Übelkeit, Erbrechen, wässrige Stühle und andere Verdauungsprobleme verursachen.

Gelangt das Allergen in die Blutbahn eines Menschen, z. B. durch einen Insektenstich, können die folgenden Symptome gefährlich sein: Vermehrte Kurzatmigkeit, erschwerte Atmung oder Blutdruckabfall können auftreten.

Blutdruckabfall, Blässe und das Auftreten von kaltem Schweiß werden auch als anaphylaktischer Schock bezeichnet.

Das klinische Bild einer anaphylaktischen allergischen Reaktion hängt von der Menge der injizierten Substanz und der Freisetzung von Histamin an der betroffenen Stelle ab.

Innerhalb kurzer Zeit kommt es zu einer Vasodilatation der Blutgefäße, Hämokonzentration, Hypovolämie, Tachykardie (Anstieg der Herzfrequenz), Bronchokonstriktion (Verengung der Bronchien) und in der Folge zu einer Zunahme der Atmung und Lungenfunktion.

Arten von Allergien nach Ausprägung:

  • Atemwegsallergien (Schnupfen, verstopfte Nase...)
  • Allergische Erscheinungen am Auge (Rötung, Juckreiz...)
  • Hautallergien (Hautausschlag, Schwellungen, Juckreiz...)
  • Magen-Darm-Allergien (Übelkeit, Bauchschmerzen...)
  • Allgemeine Allergien (Schwäche, Müdigkeit, Schwindelgefühl...)
  • Anaphylaxie und anaphylaktischer Schock

Respiratorische und kardiovaskuläre Symptome:

  • Verstopfte Nase
  • Schnupfen und Niesen
  • Juckende Nase
  • Husten
  • Schwierige Atmung
  • Pfeifen beim Atmen
  • Druckgefühl in der Brust
  • Veränderungen des Blutdrucks

Okuläre Manifestationen der Allergie:

  • Anschwellen der Augenlider
  • Rötung der Augen
  • Juckende und brennende Augen
  • Vermehrt tränende Augen
  • Schwindel und Benommenheit

Gastrointestinale Manifestationen der Allergie:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Schmerzen im Unterleib
  • Diarrhöe oder Verstopfung
  • Erbrechen
  • Anschwellen des Mundes oder der Zunge
  • Verdauungsstörungen

Hauterscheinungen einer Allergie:

Allgemeine Anzeichen einer Allergie:

  • Müdigkeit und Schwäche
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Schwindel
  • Schwitzen
  • Anaphylaxie
Symptome einer Allergie
Allergische Symptome: Niesen, Atembeschwerden, Hautausschlag, verstopfte Nase, Ödeme (Schwellungen), Husten, Rötung, vermehrt tränende Augen, Kopfschmerzen. Quelle: Getty Images

Diagnostik

Allergien und spezifische Allergene müssen von einem spezialisierten Allergologen (Immunologen) diagnostiziert werden.

Der erste Schritt ist eine grundlegende Untersuchung durch Sehen, Tasten, Hören und Ertasten, die eine vollständige Anamnese mit Schwerpunkt auf der Familienanamnese sowie ein Gespräch mit dem Patienten über seine klinischen Symptome umfasst.

Der Arzt ermittelt die Ursache für die Verschlimmerung der angegebenen Symptome.

Die Grundlage des diagnostischen Verfahrens ist der Allergen-Hauttest. Er wird am Unterarm eines Patienten mit Allergieverdacht durchgeführt. Dabei werden verdünnte Tropfen verschiedener Allergene auf die Haut aufgetragen.

Die Haut wird im Bereich des Allergentropfens leicht gereizt. Die individuelle Hautreaktion wird dann für jedes Allergen getrennt ausgewertet.

Im Rahmen der Diagnose kann dem Patienten eine Blutprobe entnommen werden, um den Gehalt an allergenspezifischen IgE-Antikörpern zu bestimmen. Es können einzelne Allergene oder eine Gruppe von spezifischen Allergenen untersucht werden.

Besteht der Verdacht auf eine andere Störung des Immunsystems als eine Allergie, werden Labortests auf Immundefizienz (Abwehrantikörper/zelluläre Immunität), Autoimmunität (Autoantikörper), Entzündungsparameter im Blut und Antikörper im Zusammenhang mit einer Infektion im Körper oder deren Dauer durchgeführt.

Die Allergietests umfassen in der Regel Funktionstests (Spirometrie, Lungenfunktionstests) oder mikrobiologische Untersuchungen (Kultur des Schleims der oberen Atemwege, Urinprobe) und in einigen Fällen eine Überweisung zur Bildgebung (CT, Röntgen, MRT).

Bei der Spirometrie handelt es sich um eine unkomplizierte Untersuchung zur Ermittlung des Zustands, der Kapazität und der Leistungsfähigkeit der Lunge des Patienten, insbesondere bei Patienten, die auf inhalative Allergene allergisch reagieren.

Das Ergebnis der Spirometrie ist ein Diagramm, das das Volumen der ein- und ausgeatmeten Luft im Laufe der Zeit anzeigt.

Diagnostischer Hautallergen-Test
Diagnostischer Hautallergen-Test, Quelle: Getty Images

Vorbeugung von Allergien

Da die Allergie hauptsächlich genetisch bedingt ist, gibt es keine Vorbeugung im eigentlichen Sinne. Durch eine geeignete Lebensweise, die Eliminierung allergener Reize und die Einhaltung einer regelmäßigen Behandlung können die Allergiesymptome jedoch weitgehend beseitigt werden.

Der Einfluss des Lebensstils und der Umwelt der Mutter wird im Rahmen der Primärprävention von Allergien in der Schwangerschaft noch untersucht.

Eliminationsdiäten im Sinne eines Verzichts auf potenziell allergieauslösende Lebensmittel in der Ernährung der Mutter haben keinen direkten Beweis für eine positive Wirkung auf das Neugeborene erbracht. Es ist jedoch notwendig, dass die Mutter ihre eigenen Allergien während der Schwangerschaft und des Stillens respektiert und überwacht.

Das Stillen wirkt sich positiv auf die Verringerung des Auftretens von Allergien bei Säuglingen aus, die bis zum 4. bis 6. Monat voll gestillt werden.

Im Gegensatz dazu erhöht das Rauchen der Mutter während der Schwangerschaft das Risiko von Allergien und Asthma beim Kind.

Die Sekundärprävention bei der Diagnose einer Allergie umfasst die maximale Eliminierung der Allergenreize und eine Änderung der Lebensweise.

Bei Nahrungsmittelallergien ist die Prävention eindeutig, nämlich die Vermeidung des Allergenverzehrs und die Aufklärung über die Zusammensetzung von Lebensmitteln und Nahrungsmittelallergien.

Allergikern, die auf tierische Allergene reagieren, wird dringend davon abgeraten, sich in der Wohnung in der Nähe des betreffenden Tieres aufzuhalten.

Allergikern, die auf Staub, Hausstaubmilben, Schimmelpilze und ähnliche Allergene reagieren, wird geraten, ihre Wohn- und Arbeitsumgebung zu verändern.

Ratschläge und Tipps zur Allergieprävention:

  • Waschen und wechseln Sie die Einstreu mindestens alle 2 Wochen.
  • Waschen der Bettwäsche bei 60 Grad
  • Verwendung von nicht reizenden, hypoallergenen Waschmitteln
  • Beseitigung von Teppichen, Vorhängen und ähnlichen Textilien
  • Staubsaugen und Staubwischen mindestens einmal pro Woche
  • Reinigen und Aufwischen von feuchtem Staub
  • Verwendung eines Luftreinigers in der Wohnung
  • Anbringen von Fensterschutznetzen gegen Insekten und Pollen
  • Beseitigung von Reizstoffen aus Zimmerpflanzen
  • Verwendung von hypoallergenen kosmetischen Produkten

Nützliche Informationen über Allergien finden Sie auch im Artikel Anaphylaktischer Schock. Dort finden Sie auch Informationen über die Erste Hilfe bei einer schweren allergischen Reaktion.

Behandlung: Allergien

Allergiebehandlung: Medikamente, Antihistaminika, Desensibilisierung und andere

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Interessante Quellen

  • solen.cz - Allergien - aktuelle therapeutische Möglichkeiten, Solen, Mgr. Žaneta Tomčalová
  • amedi.sk - Vorbeugung von allergischen Erkrankungen - Übersichtsartikel, Zuzana Abaffyová
  • alergia.sk - Allergy.sk - Portal nicht nur für Allergiker
  • ČÁP, Petr und Ondřej RYBNÍČEK. Allergologie in der Tasche. Prag: Mladá fronta, 2019. Aeskulap. ISBN 978-80-204-5255-9