- medlineplus.gov - Schlafstörungen
- psychiatry.org - Was sind Schlafstörungen, Felix Torres, MD, MBA, DFAPA
- sleepfoundation.org - Behandlungen für Schlaflosigkeit, Alexa Fry, Alex Dimitriu
- ncbi.nlm.nih.gov - Diagnose und Behandlung von Schlafstörungen: ein kurzer Überblick für Kliniker, Vivien C. Abad, MD, MBA, Christian Guilleminault, MD
- my.clevelandclinic.org - Häufige Schlafstörungen
- pubmed.ncbi.nlm.nih.gov - Leichter schlafen: pharmakologische Interventionen bei Schlaflosigkeit Lukas Frase, Christoph Nissen, Dieter Riemann, Kai Spiegelhalder
- solen.cz - Melatonin, prof. RNDr. Luděk Beneš, DrSc., doc. MUDr. Zdeněk Wilhelm, CSc.
- solen.sk - Medizinische Betreuung von Patienten mit Schlaflosigkeit, Doc. RNDr. Magdaléna Fulmeková, CSc., PharmDr. Lucia Masaryková, PhD., PharmDr. Ľubica Lehocká, PhD., Mgr. Alena Matulová
Helfen wirklich nur Schlaftabletten? Der dornige Weg zum ungestörten Schlaf
Ist es für Sie ein alltägliches Problem, nicht gut zu schlafen? Wie können Sie Ihre Schlafgewohnheiten ändern und wann greifen Sie zu Medikamenten?
Inhalt des Artikels
Wir verbringen etwa ein Drittel unseres Lebens mit Schlafen, oder wir versuchen es zumindest. Was kann unsere Bemühungen vereiteln und wie können wir eine gute Schlafqualität erreichen?
Schließlich geht es um unsere Gesundheit, nicht nur um unsere geistige Gesundheit.
Schlaf ist nicht nur der erwartete angenehme Geisteszustand, wenn wir uns nach einem anstrengenden Tag ins Bett legen, sondern vor allem ein Zustand, der für unser Leben absolut notwendig ist.
Es handelt sich um einen komplexen biologischen Prozess, bei dem sich der gesamte Körper und der Geist regenerieren. Der Schlaf hält uns tagsüber frisch und aktiv, sorgt für das Funktionieren lebenswichtiger Prozesse, hilft unserem Körper, die Gesundheit zu erhalten und schützt ihn vor dem Auftreten und der Entwicklung von Krankheiten.
Während des Schlafs verändert sich das Bewusstsein, aber unser Gehirn und die grundlegenden Körperfunktionen bleiben aktiv.
Der Schlaf ist ein physiologischer, regelmäßig wiederkehrender Zustand von Geist und Körper, der durch eine Veränderung des Bewusstseins und der Sinneswahrnehmung der Umwelt gekennzeichnet ist.
Ein Schlafzyklus besteht aus mehreren Phasen. Man spricht von so genannten Schlafstadien. Ausführlichere Informationen finden Sie in dem Artikel über die verschiedenen Schlafstadien.
Obwohl der Schlaf eine wichtige Lebensnotwendigkeit und ein wichtiger Indikator für die körperliche und geistige Gesundheit eines Menschen ist, ist er für viele keine Selbstverständlichkeit. Und die Zahl der unzufriedenen Schläfer, der Schlaflosen, nimmt ständig zu.
Oft fragt man sich:
Was sind Schlaftabletten und welche Schlafmittel helfen?
Was sind nicht süchtig machende verschreibungspflichtige oder rezeptfreie Medikamente?
Die Statistiken über den steigenden Verbrauch von Medikamenten, die bei Einschlafproblemen oder während des Schlafs selbst helfen sollen, legen dies nahe.
In Europa war der Verbrauch von Hypnotika und Beruhigungsmitteln im Jahr 2020 in den nordeuropäischen Ländern am höchsten. Schweden, Island und Norwegen lagen an erster, zweiter bzw. dritter Stelle, Österreich, Deutschland und Italien dagegen an letzter Stelle.
Warum ist Schlaf so wichtig?
Schlaf ist ein Grundbedürfnis des Menschen, das sowohl für die körperlichen als auch für die geistigen Aspekte des Lebens entscheidend ist.
Ohne Schlaf steht unser Leben auf dem Spiel - im wahrsten Sinne des Wortes.
Neben dem Schlaf selbst sind auch andere Aspekte wichtig, zum Beispiel die Zeit, in der der Mensch schläft.
Der menschliche Körper arbeitet in 24-Stunden-Intervallen (Zyklen). Dank dieser Intervalle wissen wir, wann wir schlafen müssen. Diese Intervalle werden zirkadiane Rhythmen genannt, oder einfach gesagt, die innere Uhr unseres Körpers.
Was ist der zirkadiane Rhythmus?
Die Aufgabe des zirkadianen Rhythmus ist es, die Vorgänge in unserem Körper nach bestimmten Tagesphasen zu steuern. Ein Vorgang findet immer zu einer bestimmten Zeit statt und wiederholt sich in Zyklen, d. h. alle 24 Stunden.
Das Wort "zirkadian" kommt vom lateinischen "circa diem", was so viel bedeutet wie "ungefähr einen Tag".
Einer der wichtigsten Bestandteile des zirkadianen Rhythmus ist der Schlaf-Wach-Rhythmus. In diesem Fall reagiert der Körper auf Dunkelheit und Licht. Nimmt er einen Mangel an Licht wahr, entscheidet er, dass es Zeit zum Schlafen ist. Aus diesem Grund fühlen wir uns bei Sonnenuntergang müde.
Ein weiterer Teil des zirkadianen Rhythmus ist z. B. die Regulierung der Hormonproduktion (Testosteron), der Körpertemperatur, des Blutdrucks, der Aktivität des Verdauungstrakts usw.
Eine Störung des zirkadianen Rhythmus wirkt sich auch auf unsere Gesundheit aus, und zwar negativ: Sie beeinträchtigt die psychischen und physischen Systeme des gesamten Körpers.
Die Sonne erzeugt morgens blaues Licht, das unserem Körper signalisiert, dass es Zeit ist, aufzustehen und wach zu werden. Heutzutage wird dies sehr oft im Zusammenhang mit elektronischen Geräten wie Computern und Telefonen erwähnt. Diese strahlen ebenfalls blaues Licht aus. Sie können daher unseren zirkadianen Rhythmus stören und Einschlafprobleme verursachen.
Neben Schlafstörungen kann eine unerwünschte Störung des zirkadianen Rhythmus eine Reihe anderer Probleme verursachen, wie Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Stimmungsschwankungen und unkontrollierte Emotionen, Kopfschmerzen und Verdauungsprobleme.
Wie lange müssen wir schlafen?
Ein weiterer Aspekt, der sich direkt auf die allgemeine Schlafqualität auswirkt, ist die Dauer des Schlafs. Jeder von uns ist anders und einzigartig. Wir unterscheiden uns auch darin, wie lange wir schlafen müssen.
Das hängt sogar mit unserem Alter zusammen. Nach Angaben der U.S. National Sleep Foundation lauten die Empfehlungen für die Schlafdauer 2014 für verschiedene Altersgruppen wie folgt.
Eine tabellarische Auflistung der Empfehlungen für die Schlafdauer über einen 24-Stunden-Zyklus
Entwicklungsstufe | Anzahl der Schlafstunden |
Säugling (4-11 Monate) | 12-15 Stunden |
Kleinkind (1-2 Jahre) | 11-14 Stunden |
Vorschulalter (3-5 Jahre) | 10-13 Stunden |
Jüngeres Schulalter (6-13 Jahre) | 9-11 Uhr |
Älteres Schulalter (14-17 Jahre) | 8-10 Uhr |
Junge Erwachsene (18-25 Jahre) | 7-9 Uhr |
Erwachsene (26-64 Jahre) | 7-9 Stunden |
Ältere Erwachsene (65+) | 7-8 Stunden |
Neben dem Alter haben auch andere Faktoren Einfluss auf die optimale Schlafdauer, z. B. der Lebensstil, der allgemeine Gesundheitszustand und die Schlafdauer, an die wir gewöhnt sind.
Was sind die Folgen einer unzureichenden Schlafqualität und -dauer?
Wir haben bereits darüber gesprochen, warum Schlaf so wichtig ist. Aber welche Gesundheitsrisiken drohen uns in der Praxis, wenn wir regelmäßig oder langfristig zu wenig Schlaf bekommen? Schauen wir uns diese einmal an.
Ein kurzer Überblick über die Symptome von Schlafmangel in der nachstehenden Tabelle
Psychische Störungen | Krankheiten und Störungen der Körperfunktionen |
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In schwereren Fällen | |
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Wenn wir uns diese Liste ansehen, wollen wir uns auf jeden Fall in die Gruppe der Menschen einreihen, die keine nennenswerten Schlafprobleme haben.
Aber was sollten wir tun, wenn wir den Verdacht oder (im schlimmsten Fall) die Gewissheit haben, dass mit unserem Schlaf doch etwas nicht in Ordnung ist?
Es ist wichtig, daran zu denken, dass wir alle von Zeit zu Zeit schlecht oder unzureichend schlafen. Dies kann durch verschiedene äußere Einflüsse (Wetter), gesundheitliche Probleme (kurzfristige Erkrankungen) oder stressige Lebensphasen bedingt sein. Bei kurzfristigen und vorübergehenden Schlafstörungen besteht kein Grund zur Panik.
Vorsicht ist geboten bei längerfristigen Schlafstörungen oder bei Störungen ohne erkennbare Ursache.
Beeinträchtigt mich die Schlafstörung? Die Antwort zeigt ein kurzer Test...
Machen wir jetzt einen Test.
- Ist Ihre Schlafdauer länger als 30 Minuten?
- Wachen Sie mehrmals pro Nacht auf und haben dann Schwierigkeiten, wieder einzuschlafen?
- Wachen Sie in den frühen Morgenstunden auf?
- Fühlen Sie sich tagsüber schläfrig oder brauchen Sie mehrmals am Tag ein Nickerchen?
- Sind Sie aufgrund von Müdigkeit nicht in der Lage, Ihren täglichen Aufgaben nachzukommen?
- Haben Sie Schwierigkeiten, sich bei der Arbeit/Schule/zu Hause zu konzentrieren?
- Haben Sie Probleme mit dem Gedächtnis?
- Sind Ihre Reaktionen verzögert?
- Haben Sie Probleme, Ihre Gefühle zu kontrollieren?
- Hat Ihnen Ihr Partner/Familienangehöriger gesagt, dass Sie laut schnarchen, keuchen, Würgegeräusche machen oder im Schlaf eine Zeit lang nicht atmen?
- Haben Sie zwickende oder brennende Empfindungen in Ihren Füßen und Händen, wenn Sie versuchen, einzuschlafen?
- Haben Sie während des Schlafs häufig Zuckungen in Ihren Beinen und Armen?
Haben Sie eine oder mehrere der oben genannten Fragen mit Ja beantwortet?
Dann ist es wahrscheinlich, dass Ihre Schlafstörung Sie in irgendeiner Weise beeinträchtigt.
Eine Schlafstörung ist jedes Problem
- mit der Qualität des Schlafs
- mit dem richtigen Timing des Schlafs
- aber auch ein Mangel an Schlaf.
Das Auftreten und die Dauer von Schlafstörungen stehen oft in engem Zusammenhang mit psychischen und körperlichen Problemen. Schlafstörungen können ein Symptom einer bestehenden Krankheit sein oder umgekehrt zur Entwicklung einer Krankheit beitragen oder diese verschlimmern.
Wussten Sie, dass es derzeit mehr als 80 verschiedene Arten von Schlafstörungen gibt?
Die häufigste und am weitesten verbreitete Schlafstörung ist die Schlaflosigkeit. Weitere Informationen zu dieser Störung und ihrer Beschreibung finden Sie im Artikel über Schlaflosigkeit.
Informationen über andere sehr verbreitete Schlafstörungen finden Sie im Artikel:
Wie lange braucht man Schlaf? Was ist REM, Non-REM und warum müssen wir träumen?
Einige Fakten über Schlaflosigkeit (Tabelle)
Schlaflosigkeit tritt bei Frauen häufiger auf als bei Männern. |
Schlaflosigkeit ist in der Regel eine Langzeiterkrankung, die bei manchen Menschen mehr als 2 Jahre andauert. |
Das Symptomprofil der Schlaflosigkeit ändert sich mit dem Alter: Mit zunehmendem Alter werden die nächtlichen Aufwachphasen häufiger und das subjektive Empfinden von schlechtem Schlaf nimmt ab. |
Bis zu etwa der Hälfte aller diagnostizierten Formen von Schlaflosigkeit liegt eine bestehende psychiatrische Erkrankung zugrunde. |
Zu den Schlafstörungen gehören auch (vielleicht überraschend) Atemprobleme während des Schlafs: Man spricht von Schlafapnoe, bei der die Atmung während des Schlafs für 10 Sekunden oder länger aussetzt.
Eine weitere Schlafstörung ist eine neurologische Erkrankung, das so genannte Restless-Legs-Syndrom, das durch den Drang gekennzeichnet ist, die unteren Gliedmaßen zu bewegen. Es tritt vor allem abends und nachts auf, was verständlicherweise den Schlaf stört.
Was sind die Ursachen für Schlafstörungen?
Es ist wahrscheinlich nicht überraschend, dass es mehrere Faktoren gibt, die Schlafstörungen verursachen.
Lassen Sie uns zumindest einige davon aufzählen. Sie sind in Unterkategorien unterteilt.
a) Krankheiten und Gesundheitsprobleme (z. B. Asthma, Herzprobleme, Lungenkrankheiten, Nervenleiden, hormonelle Störungen) - Sie beeinträchtigen die Qualität des täglichen Lebens und haben verschiedene Erscheinungsformen und Symptome, die den Schlaf beeinträchtigen, verschlechtern oder verhindern.
Ein typisches Beispiel für ein Symptom, das sich negativ auf den Schlaf auswirkt, sind Schmerzen oder Husten.
b) Psychische Probleme und Erkrankungen (z. B. Depressionen, Angstzustände) - Schlafprobleme sind ein Hauptsymptom vieler psychischer Erkrankungen, insbesondere solcher, die mit Emotionen zusammenhängen.
c) Genetik - Einige Schlafstörungen sind erblich bedingt, z. B. die Narkolepsie.
d) Externe Faktoren - Lärm, Licht, Temperatur, ungeeignete Schlafumgebung.
e) Medikamente - Einige Medikamente beeinträchtigen den Schlaf, z. B. Psychostimulanzien, Pseudoephedrin (Bestandteil abschwellender Mittel), Hormone (orale Verhütungsmittel), Medikamente gegen Bluthochdruck (Betablocker), Steroidhormone (Prednison), Medikamente zur Gewichtsreduzierung, einige Antidepressiva.
Der Schlaf wird auch von illegalen Substanzen wie Kokain, Amphetaminen und Methamphetaminen beeinträchtigt.
f) Altern - Mit zunehmendem Alter nimmt die benötigte Schlafdauer ab, ebenso wie die Schlaftiefe (der Schlaf ist flach). Mehr als die Hälfte der älteren Erwachsenen über 65 leidet unter einer Art von Schlafstörung.
g) Lebensstil - Alkohol, Koffein, Nikotin, Essen vor dem Schlafengehen, unregelmäßiger Tagesablauf (Arbeit in Nachtschichten), Stress, emotionale Belastung.
Haben Sie vernünftig eingeschätzt, dass Sie wahrscheinlich von einer der Schlafstörungen betroffen sind? Sammeln Sie Ihre letzte Energie und investieren Sie sie in die Suche nach Möglichkeiten, Ihren Schlaf zu verbessern.
Der erste Schritt zu besserem Schlaf
Ganz am Anfang der Lösung Ihrer Schlafprobleme müssen Sie die Ursache finden - oder es zumindest versuchen.
Wenn Ihr Schlafproblem auf ein gesundheitliches Problem oder eine Krankheit zurückzuführen ist, müssen Sie die Ursache angehen und idealerweise einen Arzt oder zumindest eine Apotheke aufsuchen. Wenn Sie die Ursache Ihrer Schlafprobleme angehen, werden Sie wieder zu ungestörter Ruhe finden.
Besonders vorsichtig sollten Sie sein, wenn die Ursache Ihrer Schlafprobleme mit Ihrem Atmungssystem (die bereits erwähnte Schlafapnoe), nervösen Störungen (Restless-Legs-Syndrom) oder psychischen Erkrankungen zusammenhängt. In solchen Situationen ist eine Selbstmedikation bei schlechter Schlafqualität nicht angebracht. Eine Konsultation eines Arztes ist notwendig.
Wenn Sie vermuten, dass Ihre Schlafprobleme durch bestimmte Medikamente verursacht werden, sollten Sie die Behandlung auf keinen Fall abbrechen. Dies gilt insbesondere für Medikamente, die Sie auf Anraten Ihres Arztes über einen längeren Zeitraum einnehmen. Besprechen Sie in solchen Fällen Ihre Schlafprobleme mit Ihrem Arzt.
Was sollten Sie aber tun, wenn Ihre Schlafstörung nicht durch ein medizinisches Problem verursacht wird?
Die ersten Schritte zur Behebung Ihrer Schlafstörung können Sie selbst unternehmen, ohne professionelle Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen. Beginnen Sie also damit, sich und Ihr Zuhause vorzubereiten.
Ein Überblick über grundlegende Maßnahmen zur Verbesserung der Schlafqualität (Tabelle)
Wie Sie Ihren Lebensstil anpassen können | Wie Sie Ihren Schlafplatz anpassen |
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Alle diese Maßnahmen werden unter dem Begriff Schlafhygiene zusammengefasst.
Neben der Schlafhygiene gehört auch die kognitive Verhaltenstherapie zu den grundlegenden Maßnahmen bei der Behandlung von Schlafstörungen.
Was ist eine kognitive Verhaltenstherapie?
Diese weit verbreitete Behandlung von Schlafstörungen trägt dazu bei, die Schlafqualität zu verbessern, indem die Aktivitäten und Gewohnheiten vor dem Schlafengehen geändert werden und gleichzeitig das Denken, das ebenfalls an der Entstehung dieser Störungen beteiligt ist, verändert wird.
Die kognitive Verhaltenstherapie besteht aus zwei Teilen.
- Kognitive Komponente - Im ersten Teil der Therapie lernen Sie, negative Einstellungen und Überzeugungen zu erkennen, die zu Schlafstörungen beitragen, und diese zu ändern, z. B. angstreduzierende Gedanken beim Einschlafen usw.
- Verhaltenstherapie - Der zweite Teil der Therapie zeigt Ihnen, wie Sie Gewohnheiten und Verhaltensweisen, die zu Schlaflosigkeit führen, vermeiden und durch bessere Schlafgewohnheiten ersetzen können, z. B. Einschränkung des Schlafs während des Tages, Nutzung des Bettes nur zum Schlafen usw.
Die Therapie wird unter der Leitung und Aufsicht eines Psychologen mit einschlägiger Erfahrung durchgeführt.
In allen oben genannten Fällen handelt es sich um eine nicht-pharmakologische Behandlung. Die nicht-pharmakologische Behandlung kann die erste Wahl bei der Behandlung von Schlafstörungen sein. Sie wird jedoch fast immer als Ergänzung zur pharmakologischen (medikamentösen) Behandlung eingesetzt.
Erste Hilfe aus der Apotheke - Hilfe in Form von Medikamenten, Tabletten, Nahrungsergänzungsmitteln
Der nächste Schritt bei der Behandlung von Schlafstörungen ist der Gang in die Apotheke, denn dort kann der Apotheker mit Ihnen über das Problem sprechen und Ihnen eine qualifizierte Beratung über die richtige Behandlung geben.
Was sind die häufigsten Fragen, die ein Apotheker zu Schlafstörungen stellt?
- Was sind Ihre spezifischen Schlafprobleme?
- Wie lange dauern Ihre Schlafprobleme schon an?
- Was ist Ihrer Meinung nach die Ursache Ihrer Schlafprobleme?
- Welche Umstände haben zur Entwicklung Ihrer Schlafprobleme geführt?
- Können Sie die Faktoren benennen, die Ihrer Meinung nach Ihren Schlaf verbessern oder verschlechtern?
- Haben Sie versucht, Ihre Schlafprobleme zu lösen? Wenn ja, auf welche Weise?
- Waren Ihre Bemühungen, Ihren Schlaf zu verbessern, erfolgreich?
- Haben sich Ihre Schlafprobleme auf Ihre Psyche ausgewirkt?
- Wann und was essen Sie normalerweise, bevor Sie zu Bett gehen?
- Wie sieht das Zimmer aus, in dem Sie schlafen?
- Bewegen Sie sich regelmäßig körperlich?
Nach einem vertraulichen Gespräch mit Ihnen wird Ihr Apotheker die Umstände und den Schweregrad der Situation bewerten. Er wird Sie über Behandlungsmöglichkeiten informieren, nicht-pharmakologische Behandlungen empfehlen oder einen Arztbesuch als beste Option für Ihre Situation benennen.
Eine der Aufgaben des Apothekers besteht darin, die unnötige Einnahme von Hypnotika (Medikamente zur Behandlung von Schlafstörungen) durch Patienten zu verhindern.
In der Apotheke können ohne Arztbesuch nur rezeptfreie Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel ausgewählt werden, die vor allem zur Linderung von nervlicher Anspannung und Stress sowie bei leichteren Formen von Schlafstörungen eingesetzt werden.
Tabelle der freiverkäuflichen Arzneimittel zur Behandlung von Schlafstörungen
Phytopharmaka (pflanzliche Arzneimittel) | Valeriana officinalis Melisse (Melissa officinalis) Lavandula officinalis Humulus lupulus Passionsblume (Passiflora incarnata) Hypericum perforatum (Johanniskraut) Mentha piperita - Pfefferminze (immer in Kombination mit Baldrian zur Behandlung von Schlafproblemen) |
Freiverkäufliche Arzneimittel, Nahrungsergänzungsmittel | Melatonin |
Bei den Phytopharmaka stehen Tees, pflanzliche Einzel- oder Kombinationspräparate in Form von Tropfen, Tabletten und Kapseln zum Einnehmen zur Verfügung.
Bei der Einnahme von Phytopharmaka ist erhöhte Vorsicht geboten, da es zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen kann (z. B. hat Johanniskraut ein hohes Wechselwirkungspotenzial mit vielen Arzneimitteln).
Melatonin ist eine körpereigene Substanz, ein Hormon, das in einem Teil des Gehirns, der Zirbeldrüse, gebildet wird. Seine Hauptaufgabe besteht darin, Informationen über den Rhythmus von Licht und Dunkelheit an den gesamten Körper weiterzugeben. Melatonin wird vermehrt am Abend gebildet, da seine Produktion mit abnehmender Lichtintensität zunimmt. Es löst ein Gefühl der Schläfrigkeit aus und signalisiert dem Körper so, dass es Zeit ist, schlafen zu gehen.
Durch die Messung des Melatoninspiegels lässt sich feststellen, in welcher Phase des 24-Stunden-Zyklus sich die untersuchte Person befindet und ob sie an einer Störung des zirkadianen Rhythmus leidet.
Eine Störung der Produktion des natürlichen Schlafhormons (wie Melatonin manchmal genannt wird) wird mit einer erhöhten Häufigkeit von Schlafstörungen in Verbindung gebracht. Seine verringerte Produktion ist beispielsweise charakteristisch für das höhere Alter. Der Melatoninspiegel kann durch bestimmte Medikamente (Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Betablocker, Diazepam usw.) und durch verschiedene Gewohnheiten (Alkohol, Koffein, Tabak) verringert werden.
Bestimmte Vitamine, Mineralstoffe und Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs können die Melatoninproduktion ebenfalls auf natürliche Weise beeinflussen, z. B. Haferflocken, Getreidesprossen, Gerste, Reis, Bananen, Tomaten, B-Vitamine, Magnesium oder Kalzium.
Durch die zusätzliche Gabe von Melatonin in Form von Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln kann der Schlaf herbeigeführt oder sein Einsetzen beschleunigt werden. Diese Produkte sollten immer nur über einen kurzen Zeitraum eingenommen werden.
Die optimale Dosis von Melatonin beträgt je nach Reaktion des Körpers 1-3 mg und sollte etwa 60 Minuten vor dem Schlafengehen verabreicht werden.
Wann muss ich einen Arzt aufsuchen?
In Fällen, in denen eine nicht-pharmakologische Behandlung oder eine Behandlung mit rezeptfreien Produkten nicht ausreicht oder nicht möglich ist, um Schlafstörungen zu beseitigen, ist die Hilfe eines Arztes erforderlich.
Ihr Arzt muss Ihren Zustand auch beurteilen, wenn Ihre Schlafstörungen seit langem bestehen, schwerwiegend sind und Ihr tägliches Funktionieren erheblich einschränken.
Schlafstörungen, insbesondere Schlaflosigkeit, werden mit Hypnotika (manchmal auch Beruhigungsmitteln) behandelt. Bei der Behandlung mit Hypnotika gelten einige grundlegende Prinzipien.
- Sie werden nur zur vorübergehenden Veränderung der Symptome von Schlafstörungen eingesetzt.
- Ihr Einsatz ist nur kurzfristig (maximal 3-4 Wochen). Bei chronischen Formen von Schlafstörungen ist eine Behandlung der Ursache erforderlich.
- Sie werden in der niedrigsten Dosis eingesetzt, die bei einem bestimmten Patienten eine Wirkung erzielen kann.
Das Absetzen der Behandlung erfolgt schrittweise und nicht abrupt, um Rückfälle und schwerere Schlafstörungen zu vermeiden.
Die gesamte Palette der Hypnotika wird in drei Generationen unterteilt.
Eine Übersicht über die Generationen und einzelne Beispiele von Hypnotika finden Sie in der folgenden Tabelle
Generationen | Wirkstoffgruppe | Beispiel für ein Medikament |
Generation I | Barbiturate (nicht mehr verwendet) | Phenobarbital, Alobarbital |
Generation II | Benzodiazepine - nicht-selektive Benzodiazepin-Rezeptor-Agonisten | Midazolam, Cinolazepam, Diazepam, Nitrazepam, Flunitrazepam |
Generation III | Nicht-Benzodiazepin-Hypnotika - selektive w1-Benzodiazepin-Rezeptor-Agonisten | Zolpidem, Zopiclon, Zaleplon |
Barbiturate
Derzeit nicht mehr verwendete Medikamente mit hypnotischer Wirkung. Ihre Verwendung ist unter Sicherheitsaspekten unangemessen. Sie sind durch wirksamere und sicherere Medikamente ersetzt worden.
Ihre Hauptnachteile sind der enge therapeutische Index (Schwierigkeit, die genaue wirksame Dosis zu bestimmen), das hohe Potenzial für Wechselwirkungen, das Fehlen eines geeigneten Gegenmittels (Antidot). Außerdem verursachen sie eine ausgeprägte Atem- und Herzdepression, es besteht die Gefahr der Abhängigkeit und Toleranz sowie die Gefahr des Missbrauchs.
Benzodiazepine
Zusammen mit den Hypnotika der dritten Generation sind sie derzeit die in der medizinischen Praxis am häufigsten verwendeten Hypnotika - die Medikamente der ersten Wahl.
Neben ihrer hypnotischen Wirkung haben sie sedierende, anxiolytische (angstlösende), skelettmuskelentspannende und krampflösende Wirkungen. Außerdem machen sie süchtig und sind gut verträglich. In hohen Dosen dämpfen sie die Atmung und die Herztätigkeit.
Benzodiazepine dürfen nicht mit Alkohol kombiniert werden, da sie die Atem- und Herzdepression verstärken, was lebensbedrohlich sein kann.
Die Wahl eines bestimmten Benzodiazepins richtet sich nach der Art der Schlafstörung und den pharmakokinetischen Eigenschaften des Medikaments.
Nicht-Benzodiazepin-Hypnotika
Aufgrund ihrer selektiven Wirkung haben sie weniger Nebenwirkungen als Benzodiazepine. Sie entwickeln keine Abhängigkeit oder Toleranz (wie die nicht süchtig machenden Schlafmittel).
Auch einige Medikamente, die in erster Linie als Antidepressiva eingesetzt werden, aber auch bei Schlafstörungen angezeigt sind (z. B. Trazodon), können den Schlaf herbeiführen.
Einige Antihistaminika (Allergiemedikamente) werden manchmal bei Schlafstörungen eingesetzt. Dabei wird ihre sedierende Wirkung ausgenutzt, z. B. Promethazin, Diphenhydramin, Bisulepin usw.
Wie sieht das Grundschema der Behandlung von Schlafstörungen und des Einsatzes von Medikamenten aus? Unterteilen wir es in verschiedene Altersgruppen und spezifische Patientengruppen.
Eine tabellarische Übersicht über die pharmakologische Behandlung von Schlafstörungen bei verschiedenen Patientengruppen
Erwachsene | ||
Nicht-pharmakologische Behandlung | Alleine oder in Kombination mit Medikamenten | |
Pharmakologische Behandlung | Benzodiazepine | Alle |
Nicht-Benzodiazepin-Hypnotika | Alle | |
Melatonin | ||
Antidepressiva | Trazodon | |
Antihistaminika | Diphenhydramin | |
Kinder und Heranwachsende | ||
Nicht-pharmakologische Behandlung
Alleine oder in Kombination mit Medikamenten | Alleine oder in Kombination mit Medikamenten | |
Pharmakologische Behandlung | Benzodiazepine | Nur auf Anraten eines Arztes |
Nicht-Benzodiazepin-Hypnotika | Nur auf Anraten eines Arztes | |
Melatonin | Nach Rücksprache mit dem Arzt, nur Produkte, die für Kinder und Jugendliche bestimmt sind | |
Antidepressiva | Nur auf ärztlichen Rat | |
Antihistaminika | Nur auf Anraten des Arztes | |
Ältere Patienten (65 Jahre und älter) | ||
Nicht-pharmakologische Behandlung | Alleine oder in Kombination mit Medikamenten | |
Pharmakologische Behandlung | Benzodiazepine | Nur auf Empfehlung eines Arztes |
Nicht-Benzodiazepin-Hypnotika | Nur auf Anraten eines Arztes | |
Melatonin | ||
Antidepressiva | Nur auf Anraten des Arztes | |
Antihistaminika | Nur auf Anraten des Arztes | |
Schwangerschaft | ||
Nicht-pharmakologische Behandlung | Alleine oder in Kombination mit Medikamenten | |
Pharmakologische Behandlung | Benzodiazepine | Nur auf Anraten eines Arztes |
Nicht-Benzodiazepin-Hypnotika | Nur auf Anraten eines Arztes | |
Melatonin | Nur auf Anraten des Arztes | |
Antidepressiva | Nur auf Anraten des Arztes | |
Antihistaminika | Nur auf Anraten des Arztes |
Schlaf spielt in unserem Leben eine wichtige Rolle. Achten Sie darauf, dass er eine Ihrer obersten Prioritäten ist, denn er führt zu einem gesunden und qualitativ hochwertigen Leben.
Lesen Sie auch: Schlaflosigkeit bei Kindern: Säuglinge, Kinder und Pubertät.
Interessante Quellen
Verwandt
PharmDr. Marianna Forgáčová
Doktorin der Pharmazie
Ich habe an der Fakultät für Pharmazie der Comenius-Universität in Bratislava ein 5-jähriges Pharmaziestudium mit dem Abschluss Mgr. Nach meinem Abschluss arbeitete ich ab 2016 im Staatlichen Institut für Drogenkontrolle in der Abteilung für die Registrierung von Drogen, wo ich 4 Jahre lang blieb. Während meiner Tätigkeit absolvierte ich erneut ein strenges Studium an der Fakultät für Pharmazie in Bratislava. Seit 2020 bin ich bei Essity Slovakia s.r.o. angestellt, wo ich als Experte für Registrierungsprozesse und die Gesetzgebung im Bereich Medizinprodukte tätig bin. Ich betrachte mein Studium und meine praktische Erfahrung als ausreichende Voraussetzung, um fachlich fundierte und relevante Informationen zu medizinischen Themen zu geben. Im Allgemeinen interessiere ich mich am meisten für die Themen Arzneimittel, Pharmazeutika oder Medizinprodukte sowie für die Gesetzgebung und die Registrierung im Bereich der Pharmazie.
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