Sommergrippe und Erkältungen bei Kindern - wissen Sie, wie man sie vermeiden kann?
Auch wenn der Sommer nicht die typische Jahreszeit für Erkältungen und Grippe ist, so sind sie doch oft unvermeidlich. Die Umstellung von Urlaub oder Ferien auf die ständige Betreuung kleiner Patienten ist für kein Familienmitglied angenehm. Wissen Sie, was die häufigsten Auslöser für Erkältungen im Sommer sind und wie man sie vermeiden kann?
Inhalt des Artikels
Kinder vertragen keine medizinischen Maßnahmen, wenn sie wissen, dass ihre Altersgenossen im Sommer Spaß haben. Obwohl sich Krankheiten oft nur schwer vermeiden lassen, vergessen wir im Sommer oft die Vorbeugung. In diesem Artikel führen wir nicht nur die häufigsten Gesundheitsprobleme auf, die Kinder in den Sommermonaten haben, sondern auch die Faktoren, die ihre Entstehung fördern.
Klimaanlagen und Zugluft
Zur Verbesserung des Wohlbefindens in heißen Sommern gehört die Klimaanlage, und zwar nicht nur im Auto. Sie kühlt uns angenehm ab und gibt uns das Gefühl, wieder voller Energie zu sein.
Um einen Temperaturschock zu vermeiden und nicht mit Hals- oder Kopfschmerzen zu enden, gibt es jedoch einige Richtlinien zu beachten.
Kinder reagieren empfindlich auf plötzliche Temperaturschwankungen. Stellen Sie daher die Klimaanlage nicht mehr als 6 Grad niedriger als die Außentemperatur ein. Lassen Sie die Luft nie direkt auf die Kinder strömen, schon gar nicht auf ihr Gesicht.
Akklimatisieren Sie sich vor dem Ende der Autofahrt. Erhöhen Sie also allmählich die Temperatur, um sie der Außentemperatur anzunähern. Verzichten Sie bei kurzen Fahrten ganz auf den Einsatz der Klimaanlage.
Wenn Sie die Klimaanlage nicht richtig benutzen oder Ihr Kind der Zugluft aussetzen, kann dies zu Mittelohrentzündungen oder Bindehautentzündungen führen.
Denken Sie daran, dass Klimaanlagen die Luft nicht nur abkühlen, sondern auch austrocknen. Ein nachträgliches Austrocknen der Schleimhäute können Sie zum Beispiel verhindern, indem Sie einen Behälter mit Wasser im Zimmer stehen lassen. Auch Trinken ist wichtig.
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Was ist ein Temperaturschock?
Während der heißen Sommermonate sind wir ständig Temperaturunterschieden ausgesetzt, z. B. beim Betreten klimatisierter Einkaufszentren, beim Fahren in einem klimatisierten Auto, aber auch beim Baden in kaltem Wasser. Kinder reagieren am empfindlichsten auf diese plötzlichen Veränderungen.
Der plötzliche Übergang von einer kalten zu einer warmen Umgebung und umgekehrt kann zu einem so genannten Temperaturschock führen. In der Folge verliert der Körper seine Fähigkeit, sich zu verteidigen, und zwar nicht nur gegen Erkältungen und Grippe. Vor allem bei kleinen Kindern ist die Immunität reduziert.
Zu einem Temperaturschock kann es auch kommen, wenn kalte Getränke oder eisgekühlte Leckereien wie Eis am Stiel oder Eiscreme konsumiert werden.
Überhitzung und Hitzeschlag
In der Hitze des Spielens und Tobens übersehen nicht nur Kinder die Warnzeichen einer Überhitzung. Wer sich zu lange in der Sonne aufhält, riskiert nicht nur einen Sonnenbrand, sondern auch einen Hitzschlag oder eine Dehydrierung.
Selbst für ein Neugeborenes ist der richtige Einsatz einer Klimaanlage besser, als es in einer heißen Umgebung ohne Luftzufuhr zu lassen.
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Neugeborene haben noch keine Thermoregulation entwickelt und sind daher nicht nur anfälliger für Unterkühlung, sondern auch für Überhitzung oder Hitzschlag. Außerdem birgt eine warme und feuchte Umgebung die Gefahr von Schweißausbrüchen, die bei empfindlicher Babyhaut häufig auftreten.
In einem belüfteten Raum schläft das Kind besser und ist weniger gefährdet, einen plötzlichen Kindstod zu erleiden. Achten Sie jedoch auf Zugluft und Wärmeschock.
Nicht vergessen:
Lassen Sie Ihr Kind nie allein im Auto, auch nicht für ein paar Minuten, denn in den heißen Sommermonaten kann sich ein stehendes Auto im Handumdrehen in ein heißes Inferno verwandeln!
Sommergrippe
Influenza-Viren sind die Ursache für die typischen Grippewellen, die wir im Frühjahr und Herbst kennen. In den Sommermonaten treten sie jedoch so gut wie gar nicht auf. Die Sommergrippe oder Erkältung wird hauptsächlich durch Enteroviren verursacht. Sie beginnt in der Regel mit dreitägigem Fieber und leichten Halsschmerzen. Erbrechen, Kopf- oder Muskelschmerzen sind ebenfalls häufig.
Zu den Faktoren, die den Ausbruch von Erkältungen und Grippe im Sommer begünstigen, gehören lange Aufenthalte in kaltem Wasser, eine Kombination aus schwitzendem Körper und Zugluft, kalte Getränke, Eiscreme usw. All dies führt zu einem Wärmeschock und schwächt die Immunabwehr.
Achten Sie auch auf Ihre Flüssigkeitszufuhr. Flüssigkeitsmangel trocknet die Schleimhäute aus, die dann ihre Schutzfunktion nicht erfüllen können. Lesen Sie auch den Artikel über das richtige Trinkverhalten im Sommer.
Achten Sie darauf, dass das Kind nicht der Zugluft ausgesetzt ist, insbesondere wenn es schwitzt.
Vorsicht ist auch bei übermäßiger Sonneneinstrahlung geboten, denn diese schwächt den Körper und erschwert die Abwehrkräfte des Körpers gegen Krankheiten.
Lassen Sie Kinder nicht über längere Zeit in kaltem Wasser oder nassen Badeanzügen, sonst können sie nicht nur eine Erkältung, sondern auch eine Harnwegsinfektion bekommen.
Behandlung der Sommergrippe
Die Behandlung ist im Grunde dieselbe wie bei einer Erkältung oder Grippe. Es ist wichtig, dass Ihr Kind sich ausruht und ausruht. Achten Sie darauf, dass es ausreichend Flüssigkeit und natürlich Vitamine bekommt. Wenn das Fieber über 38,5 °C liegt, geben Sie ein fiebersenkendes Mittel, das Paracetamol oder Brufen enthält. Wenn das Fieber nicht innerhalb von drei Tagen sinkt oder wenn andere Komplikationen oder Symptome auftreten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Angina
Infektionen der oberen Atemwege sind im Sommer recht häufig. Wie bei der Sommergrippe können nicht nur Kinder leicht einen Hitzeschock erleiden. Die Immunität lässt plötzlich nach. Ein zu kaltes Getränk oder zu viel Eiscreme reichen aus, um eine schmerzhafte und unangenehme Halsentzündung zu verursachen.
Die Angina wird durch Tröpfcheninfektion übertragen, d. h. durch Niesen und Husten des Erkrankten.
Je nach Lokalisation der Entzündung unterscheidet man eine Rachenentzündung (Pharyngitis) oder eine Mandelentzündung (Tonsillitis). Bei einer eitrigen Entzündung wird die Mandelentzündung Tonsillitis genannt.
Das Tonsillengewebe hat eine wichtige Schutzfunktion in Bezug auf das Eindringen von krankmachenden Partikeln in die Atmungsorgane.
Angina bakteriellen Ursprungs tritt recht häufig im Sommer auf, da Bakterien im warmen Sommermilieu am besten gedeihen, aber auch Staphylokokken, Viren oder Pilze können die Erreger sein.
Die Behandlung richtet sich nach dem Erreger. Eine virale Angina kann mit Bettruhe, Vitaminen und viel Flüssigkeit behandelt werden. Bei einer bakteriellen Angina kommt man jedoch nicht ohne Antibiotika aus. Natürlich ist es auch wichtig, das Kind ruhig zu halten und viel Flüssigkeit oder Vitamine zu sich zu nehmen. Ihr Arzt kann fiebersenkende oder schmerzstillende Mittel empfehlen. Bei einer viralen Angina antivirale Mittel.
Bei Halsschmerzen helfen verschiedene, in der Apotheke erhältliche Lutschtabletten oder Gurgeln, die lokal schmerzlindernd und fiebersenkend wirken.
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Wie wird man mit Angina fertig?
Da der Gehörgang von Kindern kurz ist, sind sie anfälliger für eine Mittelohrentzündung als Erwachsene. Sie tritt häufig als Folge oder Komplikation einer Infektion der oberen Atemwege auf. Sie ist daher eine Begleiterkrankung, zum Beispiel bei Schnupfen oder Mandelentzündung.
Im Sommer besteht bei Kindern die Gefahr einer Otitis externa, einer so genannten Außenohrentzündung. Lange Aufenthalte im Wasser oder häufiges Tauchen tragen zur Entstehung einer Otitis externa bei. Sie wird auch als Schwimmerohr bezeichnet. Außerdem ist der Gehörgang eines Kindes von der Mitte aus leicht nach unten zum Trommelfell hin gerichtet. Dadurch gelangt Wasser nicht nur leicht in diesen Bereich, sondern bleibt auch länger dort. Dies sind wichtige Faktoren, die eine Entzündung begünstigen.
Weitere Informationen über Ohrentzündungen nicht nur bei Kindern finden Sie in diesem Artikel.
Infektionen der ableitenden Harnwege
Harnwegsinfektionen bleiben auch unseren Kleinen nicht erspart. Kinder unter drei Jahren können nicht das gesamte Blasenvolumen auf einmal urinieren. Ein Teil des Urins verbleibt in der Blase, was ein ideales Milieu für die Vermehrung von Bakterien schafft. Bei Mädchen ist dies häufiger der Fall. Ihre Harnröhre ist kürzer und liegt nur einen Zentimeter vom Anus entfernt. So sind Bakterien, die natürlicherweise im Dickdarm vorkommen, nicht weit von den Harnwegen entfernt, wo sie Entzündungen verursachen.
Aber auch Jungen sind von diesen Problemen nicht ausgenommen, vor allem wenn sie nasse Badeanzüge oder verschwitzte Kleidung tragen oder im Schwimmbad urinieren. Beim Urinieren können Mikroorganismen leichter in die Harnwege gelangen und Entzündungen verursachen.
Lesen Sie mehr im Artikel Entzündung der Harnwege.
Achten Sie auch auf die Qualität und Sauberkeit des Wassers, in dem Kinder baden. Pools oder Seen, die nicht sauber genug sind, können nicht nur Probleme in den Harnwegen verursachen.
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