Hagelkorn und Gerstenkorn: Ursachen, Symptome, Behandkung

Hagelkorn und Gerstenkorn: Ursachen, Symptome, Behandkung
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Augenlidentzündungen wie Gersten- und Hagelkorn entstehen durch erhöhte Anstrengung, unsachgemäße Hygiene, gestörten Fettstoffwechsel oder auch als Folge einer Infektion. Entzündungen der verstopften Talgdrüsen sind häufig. Die Geschwulst kann aber auch von einem Tumor herrühren.

Augenlidentzündungen sind in der Regel ein Symptom einer entzündeten Liddrüse ob es sich um die Meibom-Drüse oder andere Drüsen handelt. Manche Entzündungen sind auch eitrig, andere nicht. Dabei ist es nicht immer erforderlich, dass die Geschwulst aufbricht und Eiter austritt.

Manchmal ist es auch ohne dieses Symptom.

Es gilt jedoch immer, dass Eiter auf keinen Fall aus dem Klumpen herausgedrückt werden sollte. Ebenso wenig von einer Drüse im Augenbereich, die entzündet ist. Denn es besteht die Gefahr, dass sich die Entzündung des Auges verschlimmert.

Hagelkorn oder Gerstenkorn?

Ein Klumpen kann sowohl am unteren als auch am oberen Augenlid auftreten. Im Wesentlichen sind zwei Krankheiten durch dieses Symptom gekennzeichnet. Entweder handelt es sich um Gerstenkorn, auch Hordeolum genannt, oder um Hagelkorn, auch Chalazion genannt.

In beiden Fällen muss ein Facharzt aufgesucht werden, der eine angemessene Behandlung festlegen kann. Alternativ kann eine spezifische Intervention die Wirksamkeit des Kurses erhöhen. Es gibt jedoch Fälle, in denen dieser Knoten nach einiger Zeit von selbst wieder verschwindet, wenn sich die Entzündung in der Drüse zurückbildet.

Ein Mann hat ein entzündetes Oberlid des rechten Auges, eine Entzündung der Talgdrüsen, ein Chalazion, d. h. Hagelkorn.
Die folgenden Risikofaktoren tragen zur Entzündung bei. Fotoquelle: Getty images.

Risikofaktoren tragen zur Verstopfung und Entzündung der Talgdrüsenausgänge bei:

  • fettiger Hauttyp
  • hormonelle Veränderungen
  • geschwächte Immunität
  • Diabetes
  • Überanstrengung der Augen, z. B. auch bei Vernachlässigung des Tragens einer Brille
  • Hygiene, d. h. mit schmutzigen Händen in die Augen schauen
  • Syndrom des trockenen Auges
  • hoher Augeninnendruck

Gerstenkorn, Lidrandabszess, Zilienabszess

Gerstenkorn ist die häufigste Augenliderkrankung. Ein schmerzhafter Knoten erscheint auf dem unteren oder oberen Augenlid. Dies wird durch eine Verstopfung einer der oberflächlichen Drüsen des Augenlids verursacht.

Diese Verstopfung wird durch eine Entzündung verursacht, die sich in den charakteristischen Rötungen, Schwellungen und Schmerzen äußert. Die Krankheit selbst äußert sich zunächst durch Schmerzen im gesamten Auge, dann durch eine Rötung und schließlich durch eine Schwellung, d. h. einen Knoten. Ein Gerstenkorn ist mit Eiter gefüllt und schmerzhaft.

Wenn es keine Komplikationen gibt, ist es möglich, diese Krankheit auch ohne ärztliche Hilfe zu heilen. Mit der Zeit reift das Gerstenkorn heran, bis der Knoten am Augenlid aufplatzt, der Eiter herausfließt und die Schwellung abklingt.

Wer jedoch keine Schmerzen erleiden oder längere Zeit, sogar zwei Wochen, warten möchte, bis der ganze Prozess von selbst abgeschlossen ist, kann einen Arzt aufsuchen. Der Arzt schneidet unter örtlicher Betäubung das Gerstenkorn auf, der Eiter fließt ab und der Arzt desinfiziert anschließend den gesamten Bereich. Anschließend wird eine antibiotische Salbe topisch aufgetragen.

Es kann auch ein Hagelkorn sein

Chalazion, d.h. Hagelkorn, nach Einstich, zur Druckentlastung, durch Entzündung gequetschtes Augenlid, rechtes Auge.
Hagelkorn oder Chalazion: blutige Flüssigkeit, die nach einem Schnitt austritt. Fotoquelle: Getty-Bilder

Die zweite häufige Krankheit, die sich ebenfalls als wunde Beule am Augenlid manifestiert, ist Hagelkorn. Diese Krankheit wird im Fachjargon auch als Chalazion bezeichnet. Beim Chalazion kommt es zu einer eitrigen Entzündung der Meibom-Drüse.

Die Meibomschen Drüsen befinden sich am Rand des Augenlids. Sie produzieren Talg, der den Augenlidrand befeuchtet. Es gibt mehrere Dutzend davon an beiden Rändern, wobei die Anzahl an der oberen Seite höher ist.

Auch in diesem Fall treten die klassischen Symptome wie Rötung, Schwellung des Knötchens und Wundsein auf. Eine Komplikation ist die Entartung in einen Abszess oder ein Phlegma. Diese Komplikation tritt vor allem bei der chronischen Form der Krankheit auf. Letztere entsteht durch die Blockierung des Abflusses dieser Drüse mit gestautem Sekret.

Ein auf diese Weise entstandener Knoten heilt in etwa 2 bis 3 Wochen spontan ab. Auch hier besteht die Möglichkeit, einen Arzt aufzusuchen, der bei erfolgloser Antibiotikatherapie durch einen fachkundigen Eingriff den Knoten durch einen chirurgischen Schnitt lösen kann.

Der Eiter fließt ab, der Druck wird gelindert, die Heilung beschleunigt und die Genesung beschleunigt. In Ausnahmefällen kann aus dieser Entzündung auch ein Tumor der Meibom-Drüse entstehen. Dies ist zwar eine ernste Krankheit, aber sehr selten, und in diesem Fall muss eine Biopsie und eine histologische Untersuchung des entnommenen Präparats durchgeführt werden.

Andere Ursachen für Augenlidentzündungen

Zusätzlich zu den oben genannten Formationen können auch andere Formationen auf den Augenlidern auftreten. Dazu gehören zum Beispiel verschiedene Warzen, Zysten, Eiterbeulen und fettige Schwellungen. Fettablagerungen sind meist die Ursache für einen gestörten Fettstoffwechsel. In ähnlicher Weise entstehen sie auch als Folge einer erhöhten Fettaufnahme in der Nahrung.

Eine herpetische oder virale Infektion kann auch an den Augenlidern auftreten. Diese Virusinfektion wird durch das Herpes-sipmplex-Virus verursacht. In der Anfangsphase treten Rötung, Schwellung des Augenlids und typische herpetische Schwellungen auf.

Diese Infektion ist meist einseitig und heilt von selbst ab. Sie tritt auf, wenn der Körper geschwächt ist, ähnlich wie bei Herpes simplex an der Lippe. Schwellungen der Haut und Schwellungen sind auch bei einer allergischen Entzündung des Augenlids vorhanden.

Allergische Ekzeme treten am häufigsten bei Pollenreizungen auf, aber auch als Reaktion auf kosmetische Produkte. Symptome sind z. B. Schwellungen, Juckreiz, Rötungen.

Verschiedene Abszesse oder Phlegmone an den Augenlidern entstehen durch kosmetisches Epilieren der Augenbrauen oder Wimpern, wenn sich kleine Wunden an den Augenlidern infizieren. Eine Infektion im Bereich der Augenlider kann sich auch von den Nasennebenhöhlen ausbreiten.

Tumorerkrankungen

Basaliome können sich auch auf und um die Augenlider herum bilden. Das Basaliom ist ein Tumor an den Wimpern, der berührungsempfindlich ist und oft nachblutet. Es ist nicht schmerzhaft. Im Frühstadium ist sie gut behandelbar. Daher ist eine frühzeitige Diagnose wichtig.

Das Basaliom ist nicht gefährlich und ist der häufigste Tumor. Wird die Untersuchung und Behandlung jedoch vernachlässigt, kann dies den Zustand des Auges und der Augenumgebung ernsthaft verschlimmern. Im schlimmsten Fall kann sie Schäden verursachen, die zum Verlust des Auges führen können.

Eine bösartige Form des Augenkrebses selbst ist das maligne Melanom. Er ist die häufigste Form eines intraokularen Tumors. Nicht nur das Auge, sondern auch die nähere Umgebung kann von verschiedenen Tumoren betroffen sein, nämlich die Augenhöhle, die Wimpern oder die Bindehaut.

Verdächtig sind Formationen, die lange Zeit nicht abheilen, jucken und bluten. Deshalb ist es wichtig, bei Schwierigkeiten professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Nämlich die Untersuchung durch einen Facharzt, d. h. einen Augenarzt bzw. einen Ophthalmologen.

Gerstenkorn und Hagelkorn

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Interessante Quellen

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