Wie wird der Furunkel behandelt? Innerlich und äußerlich verabreichte Medikamente, Antibiotika, Salben

Bei der Behandlung von Furunkeln unterscheidet man zwischen interner und externer (lokaler) Behandlung.

Interne Behandlung

In den meisten Fällen (außer bei leichtem Befall) wird eine systemische Behandlung empfohlen. Bei schweren Formen (insbesondere im Gesicht) sollte eine intravenöse Behandlung bevorzugt werden.

Was ist die empfohlene Behandlung?

Zu den Antibiotika der ersten Wahl gehören Amoxicillin/Clavulanat, Cefazolin und Cefuroxim. Clindamycin kann als alternatives Antibiotikum verwendet werden.

  • Amoxicillin/Clavulanat

Die Wirkstoffkombination aus Amoxicillin und Clavulansäure wird seit 1981 verwendet und ist trotz der heutigen Antibiotikaresistenz immer noch wirksam.

Amoxicillin gehört zur Gruppe der Betalaktam-Antibiotika. Der Wirkmechanismus besteht in der Hemmung der Peptidoglykan-Synthese. Dieser Mechanismus führt zu einer Schwächung der Zellwand, woraufhin in der Regel Lyse und Zelltod eintreten.

Clavulansäure ist ein Betalaktam, das strukturell mit Penicillinen verwandt ist. Es inaktiviert bestimmte Betalaktamase-Enzyme. Dieser Mechanismus verhindert die Inaktivierung von Amoxicillin.

  • Cefazolin

Cefazolin gehört zur Gruppe der Cephalosporine, einer Gruppe halbsynthetischer bakterizider Antibiotika. Es hat ein breites Wirkungsspektrum. Cefazolin blockiert die Zellwandsynthese anfälliger Bakterien.

  • Cefuroxim

Der Wirkmechanismus von Cefuroxim besteht in der Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese nach Bindung an Penicillin-bindende Proteine. Dadurch wird die Zellwandbiosynthese beeinträchtigt, was zur Lyse und zum Tod der Bakterienzelle führt.

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Topische Behandlung

Bei der lokalen Behandlung wird dem Patienten empfohlen, die betroffene Körperstelle in Ruhe und erhöhter Position zu belassen. Ist der Furunkel im Gesicht lokalisiert, sollte der Patient nicht sprechen. Außerdem sollte er eine weiche Ernährung bevorzugen.

Jeglicher Druck auf den Furunkel ist schädlich. Auf keinen Fall sollte der Patient quetschen, da dies zu gefährlichen Entwicklungen führen kann.

Zu Beginn der Behandlung werden feuchte Kompressen mit antimikrobiellen Wirkstoffen empfohlen. Die Patienten sollten sich an das folgende Schema halten:

  1. Für die tägliche Hygiene sollten die Patienten antibakterielle Seifen verwenden.
  2. Dadurch wird die Möglichkeit einer erneuten Infektion verringert.

Eine Salbe, die eine Kombination von Antibiotika (Bacitracin, Neomycin) enthält, wird zur topischen Behandlung des Furunkels verwendet.

Bacitracin ist ein bakterientötendes Antibiotikum, dessen antibakterielles Wirkungsspektrum dem von Penicillin ähnelt. Es wirkt hauptsächlich auf grampositive Mikroben, einschließlich Staphylokokken, und auf gramnegative Kokken.

Neomycin ist ein bakterizides Aminoglykosid-Antibiotikum, das hauptsächlich auf gramnegative, aber auch auf einige grampositive Mikroben (Staphylokokken) wirkt.

Eine Salbe, die 4 Substanzen enthält, wird ebenfalls zur topischen Behandlung verwendet:

  • ichtamol
  • Natriumperborat
  • Kalziumoxid
  • Kalium-Aluminium-Sulfat

Dosierung und Art der Anwendung:

Die Dosierung ist individuell. In der Regel wird die Salbe 2-3 Mal täglich auf die betroffene Stelle aufgetragen. Die Salbe kann entweder in einer dünnen Schicht (z. B. bei Ekzemen) oder in einer dickeren Schicht (bei tiefer Pyodermie) aufgetragen werden.

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Was sind die Präventivmaßnahmen?

Vorbeugende Maßnahmen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  1. Waschen Sie sich häufig die Hände.
  2. Befolgen Sie die Anweisungen Ihres Arztes zur Wundpflege, die eine sanfte Reinigung von Wunden und das Abdecken von Wunden mit Verbänden umfassen kann.
  3. Vermeiden Sie die gemeinsame Benutzung von persönlichen Gegenständen wie Bettwäsche, Handtüchern, Kleidung oder Rasierern.
  4. Vermeiden Sie den Kontakt mit anderen Personen, die mit Staphylokokken oder MRSA infiziert sind.
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