Behandlung des Pseudotumor cerebri: Medikamente zur Linderung der Beschwerden und Operation

Ziel der Behandlung des Pseudotumor cerebri ist es, die Symptome zu lindern und eine Sehbehinderung zu verhindern.

Eine unverzichtbare Rolle spielt die Änderung des Lebensstils, d. h. die Umstellung der Ernährung und die Einführung regelmäßiger körperlicher Betätigung mit dem Ziel, den BMI-Wert zumindest unter die Adipositas-Schwelle zu senken.

Auch eine natriumarme Ernährung ist sinnvoll, um andere Symptome zu lindern.

Manche Menschen finden, dass eine Magenoperation, die so genannte bariatrische Chirurgie, bei der ein Teil des Magens entfernt wird, bei der Gewichtsabnahme hilft.

Medizinische Behandlung

Die erste Wahl der Behandlung ist ein Medikament, das bei Glaukom, d. h. erhöhtem Augeninnendruck, eingesetzt wird. Eines dieser Medikamente ist Acetazolamid. Dieses Medikament kann die Produktion von Liquor verringern und so die Symptome der Krankheit lindern.

Mögliche Nebenwirkungen sind Magenverstimmung, Müdigkeit, Kribbeln in den Fingern, Füßen und im Mund sowie Nierensteine.

Ein weiteres Medikament sind Diuretika. Sie werden eingesetzt, wenn Acetazolamid allein nicht wirksam ist. Diese beiden Medikamente werden in Kombination eingenommen.

Ihre Wirkung besteht darin, die Urinproduktion zu erhöhen und so die zurückgehaltene Flüssigkeit aus dem Körper zu entfernen.

Zur Linderung von Kopfschmerzen werden ähnliche Therapien wie bei Migräne eingesetzt, d. h. verschiedene Analgetika, Antiphlogistika usw.

Chirurgische Behandlung

Das erste Anzeichen dafür, dass ein chirurgischer Eingriff erforderlich ist, ist der allmähliche Verlust des Sehvermögens. Zu diesem Zeitpunkt wird der Druck um die Sehnerven chirurgisch entlastet oder eine Operation zur Senkung des Hirndrucks durchgeführt.

Fenestration der Sehnervenscheide

Bei diesem Verfahren schafft der Chirurg ein kleines Fenster in der Membran, die den Sehnerv umgibt, damit überschüssiger Liquor entweichen kann.

In den meisten Fällen wird das Sehvermögen stabilisiert oder verbessert. Interessanterweise erfahren Patienten, die an einem Auge operiert werden, auch eine Verbesserung auf dem anderen Auge.

Ventrikuloperitonealer Shunt

Bei dieser Art von Operation wird ein langer dünner Schlauch (Shunt) in den Ventrikel oder die Basis der Wirbelsäule eingeführt. Er dient dazu, überschüssigen Liquor abzuleiten. Das andere Ende des Schlauchs wird in den Bauchraum eingeführt, wo die Flüssigkeit wieder in den Körper aufgenommen wird.

Eine Komplikation von Shunts besteht darin, dass sie leicht verstopfen können, so dass häufig eine weitere Operation erforderlich ist. Weitere Komplikationen sind Niederdruckkopfschmerzen und das Risiko einer Infektion.

Venenstenting

Bei diesem relativ neuen, noch selten angewandten Verfahren wird ein Stent in eine der größeren Venen im Kopf eingesetzt, um den venösen Sinus zu erweitern und die Zirkulationsfähigkeit des Blutes zu erhöhen.

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