Behandlung der Toxoplasmose: Medikamente, Antibiotika

Die Behandlung der Toxoplasmose ist nur bei aktiven Stadien (Trophozoiten) wirksam. Sie wirkt nicht bei Zysten im zentralen Nervensystem. Wahrscheinlich wirkt sie auch nicht bei Zysten in anderen Geweben.

Eine Behandlung ist in den folgenden Fällen angezeigt:

  • klinisch akute Toxoplasmose
  • diagnostizierte Primärinfektion in der Schwangerschaft
  • nachgewiesene kongenitale Toxoplasmose
  • Erkrankung bei immungeschwächten Patienten mit offensichtlichen Symptomen

Welche Medikamente werden bei der Behandlung von Toxoplasmose eingesetzt?

  1. Spiramycin

Spiramycin gehört zur Gruppe der Makrolid-Antibiotika. Seine Wirkung beruht auf der Fähigkeit, die Produktion bakterieller Proteine zu blockieren.

  1. Pyrimethamin

Pyrimethamin ist ein Antagonist des Folsäurestoffwechsels. In der Praxis wird es hauptsächlich in Kombination mit Sulfadiazin eingesetzt. Diese Kombination reduziert die Menge der aktiven Form der Folsäure (Tetrahydrofolat), die für die Synthese von Nukleotiden wichtig ist, die für die DNA-Synthese und die Vermehrung der Parasiten unerlässlich sind.

  1. Sulfonamide (Sulfadiazin)

Sulfonamide sind kompetitive Antagonisten der Paraaminobenzoesäure. Die Bakterien sind auf eine externe Versorgung mit dieser Säure angewiesen. Paraaminobenzoesäure ist für die Folsäuresynthese unerlässlich. Folsäure ist für ihr Wachstum unerlässlich. Einfach ausgedrückt, sie blockieren die Folsäuresynthese.

Die Behandlung der kongenitalen Toxoplasmose

Die Behandlung der kongenitalen Toxoplasmose wird eingesetzt bei:

  1. einer kongenitalen Toxoplasmose, die bei einem Neugeborenen neu diagnostiziert wird
  2. bei einem Neugeborenen, bei dem eine pränatale Toxoplasma-Infektion diagnostiziert wurde

Mit der Behandlung der kongenitalen Toxoplasmose sollte so bald wie möglich begonnen werden. Zur Behandlung wird eine Kombination aus Sulfadiazin und Pyrimethamin verwendet. Die Behandlungsdauer beträgt einen Monat. Danach erhalten die Kinder für 6 Wochen Spiramycin.

Wie hoch ist die Dosierung der oben genannten Arzneimittel?

  • Pyrimethamin bei Kindern bis zum Alter von 9 Monaten - 6,25 mg/Tag,
  • Pyrimethamin für Kinder ab 10 Monaten - 1 mg/kg/Tag (maximal 25 mg)
  • Sulfadiazin für Kinder bis zum Alter von 9 Monaten - 100 mg/kg/Tag (max. 750 mg für Kinder bis zum Alter von 3 Monaten und max. 1 000 mg für Kinder bis zum Alter von 9 Monaten)
  • Sulfadiazin ab einem Alter von 10 Monaten 150 mg/kg/Tag (max. 1 500 mg)
  • Spiramycin 100 mg/kg/Tag in 2 bis 4 Dosen

Wie ist die Behandlung von Schwangeren?

Die Behandlung von Schwangeren ist problematisch. Im 1. Trimester wird Spiramycin in einer Dosis von 4 x 0,5 g/Tag eingesetzt. Ab dem 2. Trimester wird eine Kombination aus Pyrimethamin und Sulfadiazin empfohlen. Ebenfalls nur, wenn es Anzeichen für eine Infektion des Babys gibt. Der Behandlungszyklus dauert 4 Wochen.

Bei einer Behandlung mit Spiramycin allein verringert sich das Risiko einer Übertragung auf das Kind um 60 %, bei einer Behandlung mit einer Kombination aus Pyrimethamin und Sulfadiazin um bis zu 90 %.

Behandlung der okulären Toxoplasmose

Pyrimethamin wird den Patienten am ersten Tag in einer Dosis von 75-100 mg verabreicht, danach in einer Dosis von 25-50 mg einmal täglich. Sulfadiazin wird gleichzeitig in einer Dosis von 0,5-1 g alle 6 Stunden verabreicht.

Eine Alternative zur ersten Option ist eine Kombination aus Pyrimethamin + Clindamycin (300-900 mg alle 6-8 Stunden). Bei der okulären Form wird auch das Kortikosteroid Prednison in einer Dosis von 0,5-1,0 mg/kg/Tag verabreicht.

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