Vitiligo: Was ist Vitiligo und was sind die Ursachen und Symptome? Wann beginnt sie?

Vitiligo wurde erstmals in der Antike beschrieben. Die Herkunft des Krankheitsnamens ist nicht ganz klar. Es kommen verschiedene Bedeutungen in Betracht, z. B. vitium = Defekt, vitellus = fleckiges Fleisch, vito = sich schützen.

Vitiligo ist definiert als eine erworbene Depigmentierung (Pigmentverlust) der Haut, die durch das Absterben von Melanozyten entsteht. Wichtig ist, dass Vitiligo keine Infektionskrankheit ist.

Vitiligo betrifft etwa 1 bis 2 % der Weltbevölkerung. Sie kann in jedem Lebensalter auftreten. Am häufigsten ist sie zwischen dem 10. und 30. Lebensjahr. Vitiligo betrifft beide Geschlechter gleichermaßen. Eine positive Familienanamnese findet sich in 30 bis 40 % der Fälle.

Die Krankheit betrifft Menschen auf der ganzen Welt, unabhängig von Rasse, Geschlecht oder Alter. Die Häufigkeit von Vitiligo ist bei dunkleren Hauttypen etwas höher.

Eine in China durchgeführte wissenschaftliche Studie ergab beispielsweise, dass die Prävalenz der Krankheit nur 0,093 % beträgt, während sie in Gebieten Indiens bei 8,8 % liegt.

Wussten Sie, dass....

Unter den lebenden Berühmtheiten leidet auch der Komiker Steve Martin, den Sie aus den Filmen Der rosarote Panther und Irgendwie wird's kompliziert kennen, an Vitiligo.

Vitiligo wird in die folgenden Typen unterteilt:

1. Lokalisierte Vitiligo:
   • Fokal - Ein oder mehrere Vitiligoherde, die überall am Körper auftreten können.
   • Segmental - Ein oder mehrere Vitiligoherde, die nur an einer bestimmten Stelle auftreten.
2. Generalisierte Vitiligo:
   • Akrofazial - Zahlreiche Vitiligoherde, die hauptsächlich im Gesicht und an den distalen (peripheren) Teilen der Extremitäten auftreten.
   • Vulgaris - Tritt an ausgedehnteren Stellen des Körpers auf.
3. Vitiligo universalis - Kennzeichnend ist der vollständige oder fast vollständige Verlust des Hautpigments (80-90 % der Körperoberfläche).
   • Ihr geht in der Regel eine generalisierte Vitiligo voraus, die sich allmählich zu einem vollständigen oder fast vollständigen Verlust von Haut- und Haarpigmenten entwickelt.

Vitiligo gilt nicht als ernsthaftes Gesundheitsproblem, sondern ist im Wesentlichen ein kosmetischer Defekt. Bei einigen Patienten, insbesondere bei Frauen, kann Vitiligo psychische Probleme verursachen.

Menschen mit dunklerer Haut können den Pigmentverlust als kosmetisch störend empfinden, insbesondere wenn er im Gesicht, an den Händen oder Füßen auftritt.

Die Ursachen der Krankheit sind unbekannt. Es werden 3 Theorien der Vitiligo in Betracht gezogen:

1. Die Autoimmunhypothese

Eine gestörte Immunkontrolle führt zur Produktion von zytotoxischen Antikörpern gegen Melanozyten-Antigene. Dies führt zur Zerstörung der Zelle. Einfach ausgedrückt: Unser Immunsystem hält Melanozyten für körpereigene Fremdzellen und versucht daher, sie zu zerstören.

2. Die neutrale Hypothese

Melanozyten werden durch Substanzen zerstört, die an der Signalübertragung zwischen Nervenzellen beteiligt sind.

3. Die Selbstzerstörungshypothese

Ein interzelluläres toxisches Metabolit der Melaninsynthese zerstört die Melanozyten, wenn der Zellzyklus unter oxidativem Stress gestört wird.

Was sind die auslösenden Faktoren?

Zu den vermittelnden auslösenden Faktoren gehören vor allem Stresssituationen (Tod in der Familie, schwere Krankheit, Unfall). Die Bedeutung dieser Faktoren ist in der Praxis schwer zu überprüfen. Vitiligo wurde auch als Köbner-Phänomen an der Stelle einer lokalen Verletzung beobachtet.

Was ist das Köbnersche Phänomen?

Bei einigen Hautkrankheiten bilden sich nach einer physikalischen, chemischen oder mechanischen Reizung neue Läsionen. Das Köbner-Phänomen kann bei Psoriasis oder Vitiligo beobachtet werden.

Was ist Melanin?

Melanin ist ein Hautpigment, das die Farbe der Haut bestimmt und eine Lichtschutzwirkung hat. Die Bildung von Melanin (Melanogenese genannt) findet in Melanozyten statt. Melanozyten befinden sich zwischen den Zellen der untersten (basalen) Hautschicht.

Das Melanin wird in Melanosomen gespeichert.

Zu den Krankheiten, die mit Vitiligo in Verbindung gebracht werden, gehören:

• Schilddrüsenerkrankungen (35 %)
• Alopecia areata (16 %)
• Anämie (8 %)
• Diabetes mellitus (7 %)
• Augenkrankheiten (5 %)
• Addisonsche Krankheit (2 %)
• Myasthenie gravis
• Morbus Crohn
• Lupus erythematodes
• systemische Sklerodermie
• biliäre Zirrhose

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Alopezie (reduzierter Haarwuchs): Was sind die Ursachen und Symptome?

Wussten Sie, dass...

Vitiligo tritt sehr häufig zufällig bei Patienten mit malignem Melanom auf.

Etwa 50 % der Vitiligo-Patienten entwickeln die Krankheit bis zum Alter von 20 Jahren. Die wichtigste klinische Erscheinung der Vitiligo ist der Pigmentverlust in der Haut und in den Haarfollikeln. Der Pigmentverlust führt zu weißen, scharf abgegrenzten Herden, die sich allmählich vergrößern können.

Vitiligo tritt hauptsächlich in Bereichen auf, die normalerweise hyperpigmentiert sind:

• Gesicht
• Kopf
• Hände
• Achselhöhlen
• Leistengegend
• Anogenitalbereich

An den Gliedmaßen tritt sie vor allem an den Ellenbogen, Knien und Handgelenken auf. Gelegentlich erscheint Vitiligo auch auf dem behaarten Teil des Kopfes. An den betroffenen Stellen wachsen helle Haarsträhnen (Polyosis).

Die Vitiligo-Symptome sind bei Menschen mit dunklerer Haut stärker ausgeprägt. Bei Menschen mit heller Haut werden die Vitiligo-Symptome bei Sonnenbädern stärker ausgeprägt.

Vitiligo lässt sich in den meisten Fällen leicht anhand der klinischen Zeichen diagnostizieren.

Im Zweifelsfall wird in der Praxis die Wood-Lampe verwendet, die verschiedene Schattierungen auf der Haut zeigt. Anhand dieser Schattierungen können wir bestimmte Hautkrankheiten diagnostizieren. Wenn der Patient an Vitiligo leidet, beobachten wir eine bläuliche Farbe auf der Haut.

In der folgenden Tabelle sind die Schritte zur Diagnose von Vitiligo beschrieben

Bei der Diagnose von Vitiligo müssen wir auch andere Krankheiten ausschließen, die Hypopigmentierung und Depigmentierung verursachen.

Zur Differenzialdiagnose der Vitiligo gehören folgende Krankheiten:

• Albinismus
• Pityriasis versicolor
• Pityriasis alba
• Hypomelanose guttata

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Die Vitiligo ist eine chronische Erkrankung. Der Krankheitsverlauf ist individuell unterschiedlich. In den meisten Fällen ist die Vitiligo fortschreitend. Bei hochaktiver Vitiligo kann es innerhalb von sechs Monaten zu einem vollständigen Pigmentverlust (Vitiligo fulminans) kommen.

Bei Patienten, die unter Atopie leiden, ist der Verlauf der Vitiligo ungünstig. Ein vollständiges spontanes Verschwinden der Symptome ist selten. In den Sommermonaten kann es zu einer teilweisen Linderung der Symptome kommen.