Was zeigen Lebertests an? Worauf deuten erhöhte Werte hin?

Was zeigen Lebertests an? Worauf deuten erhöhte Werte hin?
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Blutuntersuchungen gehören zu den Basisuntersuchungen beim Hausarzt. Das bedeutet, dass routinemäßig Screening-Bluttests durchgeführt werden, zu denen auch die so genannten "Lebertests" gehören. Die Laborergebnisse der Lebertests zeigen 6 Parameter, deren erhöhte Werte auf verschiedene Erkrankungen, vor allem der Leber, hinweisen. Welche sind das?

Haben Sie erhöhte Leberwerte, GMT, ALT, AST oder andere Parameter?

Lebererkrankungen sind die sechsthäufigste Todesursache in Europa. Überraschenderweise ist es die virale Hepatitis, die sehr häufig vorkommt. Sie ist die häufigste Ursache für Lebererkrankungen im Allgemeinen und damit die häufigste Ursache für Leberversagen und Tod.

Gleich nach den viralen Lebererkrankungen kommen Stoffwechselschäden, toxische Schäden (meist toxische Leberschäden durch Alkohol und Drogen) und schließlich Krebs.

Alle diese Erkrankungen können bei einer Vorsorgeuntersuchung durch den Hausarzt sehr schnell erkannt werden. Standardmäßig werden grundlegende Blutparameter, darunter auch die Leberenzyme, untersucht. Erhöhte Werte deuten nicht immer auf eine ernsthafte Erkrankung hin, sollten aber nicht unterschätzt werden.

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Erhöhte Lebertests und ihre Bedeutung

Erhöhte Lebertests treten bei Patienten recht häufig auf. Sie deuten zwar nicht sofort auf eine ernsthafte Erkrankung hin, doch ist eine weitere Differenzialdiagnose in einer hepatologischen oder gastroenterologischen Ambulanz erforderlich.

Es ist wichtig, Folgeuntersuchungen durchzuführen. Wenn die Leberenzyme über einen längeren Zeitraum erhöht sind, ist dies ein Zeichen für eine chronische Leberschädigung. Zu den chronischen Lebererkrankungen gehören z. B. Steatose (Fettleber) oder Zirrhose. Akute Ursachen sind z. B. Leberabszess, Metastasen oder Virushepatitis.

Bei chronischen Lebererkrankungen werden diese Tests regelmäßig durchgeführt und sind ein Indikator für den Krankheitsverlauf. Ihre Häufigkeit wird vom Arzt in Abhängigkeit vom Zustand des Patienten festgelegt.

Sie geben Aufschluss über die Rückbildung oder das Fortschreiten der Erkrankung und zeigen die Wirksamkeit der bestehenden Behandlung an. Andere Erscheinungsformen der Lebererkrankung sind ebenso wichtig.

Lebertestwerte spiegeln den Grad der Leberschädigung wider

Die Lebertests werden durch eine venöse Blutentnahme durchgeführt, zu der die Patienten in der Regel nüchtern erscheinen, was aber nicht zwingend erforderlich ist. Das venöse Blut wird in einem Röhrchen abgenommen und dann an ein biochemisches Labor geschickt.

Interessant:
Jeder Bluttest kann vom Patienten angefordert werden. Dieser Test wird in der Regel nicht von der Krankenkasse übernommen.
Dies gilt auch für Lebertests.

Lebertests und ihre Werte spiegeln immer den Grad der Schädigung des Lebergewebes wider und geben Aufschluss über den Schweregrad der Erkrankung. Sie ermöglichen es, die Krankheit im Frühstadium zu erkennen und damit die Behandlung zu erleichtern.

Die schwerwiegendste Prognose gilt für die relativ häufige, durch Alkohol oder Drogen verursachte Leberzirrhose, aber auch für das seltenere Leberzellkarzinom.

Interessant:
Fast alle eingenommenen Medikamente erhöhen die Leberwerte.
Am häufigsten sind jedoch nichtsteroidale Antiphlogistika, Antibiotika, Antiepileptika u.a.
Auch pflanzliche Extrakte, insbesondere chinesische Tees, belasten nachweislich die Leber. Daher ist auch bei homöopathischen Mitteln Vorsicht geboten.

Normalwerte der grundlegenden Leberparameter:

Parameter Werte bei Frauen in Mikrokalorien pro Liter Männliche Werte in Mikrokalorien pro Liter
  • AST
von 0,17 µkat/l bis 0,57 µkat/l 0,17 µkat/l bis 0,75 µkat/l
  • ALT
0,17 µkat/l bis 0,53 µkat/l 0,17 µkat/l bis 0,63 µkat/l
  • ALP
0,50 µkat/l bis 1,65 µkat/l 0,50 µkat/l bis 2,15 µkat/
  • GMT
0,12 µkat/l bis 0,63 µkat/l 0,18 µkat/l bis 0,92 µkat/l
Parameter Werte für Frauen in Mikromol pro Liter Werte für Männer in Mikromol pro Liter
  • Bilirubin
5 µmol/l bis 22 µmol/l 5 µmol/l bis 28 µmol/l
Parameter Werte für Frauen in Gramm pro Liter Werte bei Männern in Gramm pro Liter
  • Albumin
35 g/l bis 50 g/l 35 g/l bis 50 g/l

Die in der Tabelle angegebenen Werte können je nach Labor und Alter des Patienten leicht variieren.

Zusätzliche Lebertests

Zusätzlich zu den grundlegenden Lebertests, die die oben genannten AST-, ALT-, ALP-, GMT- und Bilirubinwerte ergeben, werden spezifische Lebertests durchgeführt. Es handelt sich dabei um zusätzliche Tests, die durchgeführt werden, wenn die grundlegenden Lebertests erhöht sind oder wenn der Verdacht auf eine schwere Leberdiagnose besteht.

Spezifische Lebertests:

  1. Tests zur Messung der synthetischen Leberaktivität (Albumin, Präalbumin, CHE, Prothrombinfaktoren).
  2. Tests zur Messung der Kapazität und Fähigkeit der Leber, organische Substanzen in den Blutkreislauf zu transportieren und Gallenflüssigkeit und Bilirubin auszuscheiden
  3. Tests zur Messung der Kapazität und der Fähigkeit der Leber, körpereigene und fremde Substanzen (Ammoniak) zu metabolisieren
  4. andere unspezifische und ergänzende Tests (Antikörperspiegel, serologische Untersuchungen auf Hepatitis)

Erhöhte AST- und ALT-Werte sind ein Zeichen für eine Schädigung der Leberzellen

AST (Aspartat-Aminotransferase) und ALT (Alanin-Aminotransferase) sind Leberenzyme, deren erhöhte Werte auf eine Leberschädigung auf zellulärer Ebene, d. h. eine hepatozelluläre Schädigung, hinweisen.

Was sind die häufigsten Ursachen für erhöhte Aminotransferasen?

Erhöhte Aminotransferasen treten in der Regel bei chronischen Erkrankungen auf, wenn diese Werte über einen längeren Zeitraum, d. h. mehr als 6 Monate, erhöht sind.

Am wichtigsten ist es, eine Virushepatitis, die unbehandelt eine schwere Prognose hat, von vornherein auszuschließen, und zwar durch serologische Untersuchungen auf den Nachweis von Antikörpern im Serum (Anti-HBs, Anti-HBc, Anti-HBe, HBV-DNA, Anti-HCV, HCV-RNA).

Erhöht sind sie beispielsweise auch bei Lebersteatose, Leberzirrhose, medikamentös bedingten Leberschäden oder Hämochromatose (die Serum-Eisenkonzentration wird differentialdiagnostisch bestimmt).

Die häufigste Ursache für langfristig erhöhte Aminotransferasen ist tendenziell eine alkoholbedingte Leberschädigung, wobei die AST bis zu doppelt so hoch ist wie die ALT. Auch die GMT ist gleichzeitig erhöht bzw. erhöht. Wichtig ist auch eine gezielte Anamnese des Alkoholmissbrauchs, die nur schwer zuzugeben ist. Bei der körperlichen Untersuchung können jedoch weitere Merkmale eines chronischen Alkoholismus festgestellt werden.

Erhöhte ALP- und GMT-Werte weisen auf Störungen der Gallenwege hin

ALT (alkalische Phosphatase) und GMT (Gamma-Glutamyltransferase) sind Leberenzyme, deren erhöhte Werte auf eine Leberschädigung auf der Ebene der Gallenwege hinweisen, die als cholestatische Leberschädigung bezeichnet wird.

An welche Krankheiten sollte man denken, wenn ALP und GMT erhöht sind?

Eine isolierte Erhöhung der ALT sagt uns, dass die Schädigung auf der Ebene der Gallengänge liegt, wie z. B. eine Obstruktion der Gallengänge durch einen Stein. Dies ist die Richtung der Diagnose, auch wenn ALT und GMT gleichzeitig erhöht sind. Bei isolierter Erhöhung der GMT und normalen ALP-Werten liegt in der Regel keine ernsthafte Erkrankung vor.

Es sollte an eine hepatozelluläre Ursache wie Zirrhose, Steatose oder Leberzellkarzinom gedacht werden, wenn auch AST und ALT erhöht sind.

Wenn ALP und GMT erhöht sind, sollte die Blutuntersuchung durch andere Untersuchungen wie USG, Röntgen, CT, MRT und ERCP ergänzt werden, um eine genaue Diagnose und eine angemessene Behandlung zu ermöglichen.

Der Gallenfarbstoff Bilirubin zeigt das Problem auf 3 Ebenen an

Erhöhte Gallenfarbstoffwerte und die anschließende Gelbfärbung von Haut und Schleimhäuten deuten auf ein Problem auf der Ebene des blutbildenden Systems, der Leber und der Gallenwege hin. Hyperbilirubinämie und Ikterus allein sagen nichts Näheres aus, so dass immer zusätzliche Untersuchungen erforderlich sind (serologische Tests, Oncomarker, Sonographie, ERCP...).

Gelbverfärbungen der Haut, der Schleimhäute und der Skleren können nicht nur auf die uns bekannten Krankheiten hinweisen, sondern auch auf verschiedene Fremdinfektionen, die letztlich zu Leberversagen und Tod führen.

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Art des Ikterus nach dem Ort der Schädigung:

  1. Der prähepatische Ikterus (⇑ n-Bil., norm. k-Bil.) tritt auf der Ebene der Blutzellen auf. Es kommt zu einem vermehrten Abbau roter Blutkörperchen (Erythrozytenhämolyse) und zu einer erhöhten Konzentration von konjugiertem Bilirubin. Er tritt vor allem bei Neugeborenen auf und wird als hämolytischer Ikterus bezeichnet. Er kann auch bei Erwachsenen durch verschiedene Krankheitsursachen (hämolytisches Fieber) auftreten.
  2. Der hepatische Ikterus (⇑ n-Bil., ⇑ k-Bil.) entsteht direkt in der Leber durch eine Schädigung der Leberzellen - Hepatozyten. Die Ursache ist in der Regel eine Leberzirrhose, alle Arten von Virushepatitis (A, B, C) und andere Krankheiten. Im Labor zeigt sich eine erhöhte Konzentration von konjugiertem und unkonjugiertem Bilirubin.
  3. Der posthepatische Ikterus (norm. n-Bil., ⇑ k-Bil.) entsteht auf der Ebene der Gallengänge, die durch eine Obstruktion erweitert sind. Die Obstruktion kann z. B. durch einen Gallenblasenstein oder einen druckerzeugenden Tumor entstehen.

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Reisende aufgepasst!
Reisen in exotische Länder können Sie Ihre Leber kosten.
Neben einem gebräunten Körper können Sie auch eine gelbe Farbe aus dem Urlaub mitnehmen.
Das kann passieren, wenn Sie sich mit einer Virushepatitis oder sogar mit Gelbfieber infiziert haben.

Albumin hat wenig diagnostischen Wert

Albumin ist ein Plasmaprotein, das fast 60 % aller Proteine im Körper ausmacht. Erhöhte Albuminwerte haben wenig diagnostische Aussagekraft, weshalb sie in Artikeln über die Leber oder Lebertests nicht oft erwähnt werden.

Albumin bindet jedoch Bilirubin und ist wichtig für dessen Auflösung; außerdem bindet es verschiedene toxische Substanzen (Schwermetalle, Medikamente).

Seine erniedrigten Werte weisen auf einige Lebererkrankungen, aber auch auf Nierenerkrankungen, andere Erkrankungen des Verdauungstraktes, Stoffwechselstörungen, aber auch auf Gewebeschäden (Verletzungen, Verbrennungen) hin.

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Lebertests zu Hause?

Heimtests zur Überprüfung der Leberfunktion können auch in der Apotheke und im Internet gekauft werden. Bedenken Sie aber, dass kein Schnelltest einer professionellen Untersuchung gleichkommt.

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Interessante Quellen

  • solen.sk - Erhöhte "Lebertests" in der hepatologischen Ambulanz - Fallberichte aus der klinischen Praxis
  • wikiskripta.eu - Ikterus
  • solen.sk - Leber - Hepatozellulärer Ikterus - akute Hepatitis
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