Wie wird ALS behandelt? Gibt es neue Entwicklungen? Umfassende Betreuung ist wichtig

Die Behandlung von ALS-Patienten basiert auf der Zusammenarbeit mehrerer medizinischer Disziplinen und insbesondere auf der Unterstützung durch die Palliativmedizin.

Obwohl die Krankheit unheilbar ist und seit ihrem Ausbruch stetig fortschreitet, können einige ihrer Symptome medizinisch unterdrückt werden.

Ziel einer solchen symptomatischen und palliativen Behandlung ist es, die bestmögliche Lebensqualität und Selbstständigkeit der Patienten so lange wie möglich zu erhalten.

Bislang ist das einzige Medikament, das das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen kann, Riluzol.

Dieses Medikament hemmt die Freisetzung von giftigem Glutamat aus den Nervenendigungen.

Es wird zweimal täglich in einer Dosis von 50 mg verabreicht. Einige Studien haben gezeigt, dass die regelmäßige Einnahme das Leben der Patienten um 3-6 Monate verlängern kann.

Laufende Studien über die Wirksamkeit anderer Therapiemethoden haben leider nicht den gewünschten Erfolg gebracht.

Große Hoffnungen wurden auf die Wirkung von Wachstumsfaktoren gesetzt, aber im Bereich der Motoneuronen ist ihre Bioverfügbarkeit zu gering.

Eine Gentherapie, die mit dem SOD1-Gen arbeiten würde, befindet sich noch in der klinischen Erprobung.

Stammzellentransplantationstherapien, insbesondere embryonale, neuronale und Knochenmarkstammzellentherapien, werden noch in Labormausmodellen getestet.

Bislang wurde keine dieser experimentellen Therapien erfolgreich bei einem ALS-Patienten angewandt.

Eine angemessene Ernährung erweist sich jedoch als sehr wichtiger Faktor zur Verbesserung der Prognose der Patienten. Patienten mit Schluckstörungen und atrophischen Zungen haben Schwierigkeiten, das gewünschte Körpergewicht zu halten, insbesondere wenn Muskelschwund und Katabolismus vorliegen.

Die Zufuhr von hochwertigem Eiweiß in flüssiger Form wird als besonders wichtig angesehen.

Mit dem Fortschreiten der Krankheit und der Unfähigkeit zu schlucken ist es notwendig, eine perkutane endoskopische Gastrostomie durchzuführen. Über diese Leitung wird die Nahrung direkt in den Magen des Patienten geleitet. Die Mundhöhle und die Speiseröhre werden umgangen, aber der Magen und der Darm selbst behalten ihre Funktion.

Dies ist die wirksamste Methode, um Mangel- und Unterernährung zu verhindern, die das Fortschreiten der Krankheit beschleunigen können.

Die symptomatische Therapie zielt auf mehrere Systeme ab:

  • Erleichterung der Atmung durch Verabreichung von Mukolytika zur Verbesserung des Abhustens
  • Behandlung der Verstopfung
  • Linderung von Faszikulationen durch Antiepileptika
  • Verringerung schmerzhafter Muskelkrämpfe durch Myorelaxation
  • Behandlung von Schmerzen mit Analgetika, nichtsteroidalen Antiphlogistika oder Opioiden
  • Patienten mit Atembeschwerden wird mit häuslicher Überdruckbeatmung geholfen
  • psychologische Unterstützung für den Patienten und seine Familie
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