Glukosurie: Die Gründe der erhöhten Glukosemenge und normaler Blutzuckerspiegel oder "Nüchternurin"

Glukosurie: Die Gründe der erhöhten Glukosemenge und normaler Blutzuckerspiegel oder "Nüchternurin"
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Blutzucker oder Glukose ist der wichtigste Stoff für den Körper. Bei der Verwaltung seines Niveaus ist der Organismus vorsichtig. Der Körper scheidet Zucker (Glukose) nicht aus. Normalerweise enthält der Urin keine Glukose. Es gibt jedoch Fälle, in denen dies vorkommt.

Zucker im Urin bedeutet in der Praxis, dass Glukose bzw. Zucker im Urin vorhanden ist .

Glukose ist ein einfacher Zucker, der im Blut enthalten ist. Das Blut wird in den Nieren gefiltert. Zucker und andere im Primärharn enthaltene Substanzen werden ebenfalls ins Blut resorbiert. Daher wird Glukose normalerweise nicht im endgültigen Urin gefunden.

Erhöhte Zuckerwerte im Urin

Glukose wird auch häufig im Urin gefunden.

Der Zuckergehalt des Urins darf 0,72 mmol pro Liter Urin nicht überschreiten. Ist sein Wert höher, spricht man von einem pathologischen Befund.

Dieser Zustand wird fachsprachlich als Urinzucker, Harnzucker, Glucosurie/Glukosurie bezeichnet.

Glykosurie wird diagnostiziert, wenn der Zuckerverlust mehr als 0,72 mmol pro Tag beträgt. Dies tritt bei erhöhten Blutzuckerspiegeln, also bei Hyperglykämie, auf. Die Nieren beginnen bei Blutzuckerwerten über etwa 10 mmol pro Liter Glukose mit dem Urin auszuscheiden.

Bei welchen Krankheiten findet man Zucker im Urin?

Glukose ist ein einfacher Zucker, der im Blut vorkommt. Die Nieren filtern das Blut mit Glukose in den Urin, wo sie Gift- und Abfallstoffe trennen, die in und aus den Harnwegen gelangen.

Stoffe, die für den Körper, also auch für Zucker, notwendig sind, werden resorbiert. Auf diese Weise wird der optimale Zuckerwert im Körper aufrechterhalten.

Wir unterteilen die Glykosurie in zwei Gruppen: normoglykämische Glykosurie und hyperglykämische Glykosurie.

Normoglykämische Glykosurie tritt bei normalen glykämischen Werten auf. Der zweite Typ hingegen tritt auf erhöhtem Niveau auf.

Normoglykämische Glykosurie tritt auf, wenn die Nieren keine Zeit haben, Zucker zu resorbieren. Dies tritt zum Beispiel bei autosomal-rezessiven Krankheiten, Nierenentzündungen oder toxischen Schäden auf.

Typisch für Diabetes mellitus ist hyperglykämische Glykosurie. Der Zustand ist nicht der wichtigste diagnostische Indikator dafür, wie die Nieren die Blutzuckerschwelle bei einer Langzeiterkrankung erhöhen und die Glykosurie infolgedessen verschwinden kann.

Zucker im Urin kommt also vor allem bei Diabetes vor. In diesem Fall handelt es sich um eine Störung des Zuckerstoffwechsels und erhöhte Zuckerwerte machen sich nicht nur im Urin, sondern auch im Blut bemerkbar.

Harnzucker tritt bei Blutzuckerwerten über 10 mmol/l auf
Harnzucker tritt bei Blutzuckerwerten über 10 mmol/l auf. Fotoquelle: Getty Images

Diabetes kann entweder durch eine unzureichende Produktion des Hormons Insulin oder umgekehrt durch eine verminderte Empfindlichkeit der Körperzellen gegenüber diesem Hormon verursacht werden. Zu den Symptomen von Diabetes gehören Müdigkeit, erhöhter Durst und häufiges Wasserlassen, manchmal auch Erbrechen.

Wenn die Nieren jedoch nicht richtig arbeiten, können sie diesen Zucker nicht in den Blutkreislauf zurückführen, zum Beispiel bei entzündlich bedingter Nierenfunktionsstörung (akute Tubulusnekrose).

Glykosurie ist auch das Ergebnis einiger endokriner Störungen, wie z. B. der Schilddrüsenerkrankung. Hyperthyreose verursacht eine erhöhte Produktion von Schilddrüsenhormonen.

Eine weitere Krankheit, bei der das Vorhandensein von Zucker im Urin festgestellt werden kann, ist das Cushing-Syndrom. Die Symptome sind übermäßiges Wasserlassen, Cortisolausscheidung im Urin und der Patient hat das Gefühl, häufiger urinieren zu müssen.

Übermäßiger Alkoholkonsum und einige Medikamente sind für das Vorhandensein von Zucker im Urin verantwortlich.

Eine besondere Situation bei erhöhtem Zuckergehalt im Urin ist Stress.

Dieser Begriff ist als Belastung des Körpers zu verstehen, wie z. B. Sepsis, großflächige Verbrennungen, bösartige Prozesse.

Harnzucker kann aus mehreren Gründen auftreten, darunter:

  • Diabetes mellitus ode Zuckerkrankheit
  • Nierenfunktionsstörung, Stoffwechselerkrankungen (Entzündung oder Erkrankungen wie essentielle Fructosurie, Pentosurie)
  • genetische Veranlagung
  • Lebererkrankung
  • Medikamente
  • Alkohol
  • endokrine Störungen
  • Stress, Trauma, Sepsis
  • bösartige Prozesse
  • Schwangerschaft

Glykosurie in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft wird das Transportmaximum für Glukose, also die sog. Nierenschwelle, gesenkt und dann gelangt viel mehr Zucker in den Urin als im normalen Fall.

Dieser Zustand ist jedoch nur vorübergehend und keine chronische Krankheit.

Ein Video zur Glykosurie

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Interessante Quellen

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