Verbrennungen: Grade und Risiken + Erste Hilfe und nötige Behandlung

Verbrennungen: Grade und Risiken + Erste Hilfe und nötige Behandlung
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Eine Verbrennung wird durch übermäßige Hitzeeinwirkung verursacht, die lange genug anhält, wobei eine Schädigung von Gewebe entsteht. Diese wird durch verschiedene Formen thermischer Energie verursacht, und zwar durch heiße Flüssigkeit, Flammeneinwirkung, Strahlung oder Explosion.

Merkmale

Verbrennungen, fachlich auch als Combustio, Kombustion oder Verbrennungstrauma bezeichnet, werden durch übermäßige Hitzeeinwirkung auf das Gewebe verursacht, die so lange dauert, bis es zu Gewebeschädigungen, d.h. Verletzungen, kommt. In der Fachliteratur findet man sie unter der Bezeichnung thermische Verletzungen.

Häufig gestellte Fragen: 
Was kann Verbrennungen verursachen?
Welche Verbrennungsgrade gibt es?
Wie manifestieren sie sich noch außer nässenden Wunden?
Wie leistet man Erste Hilfe und was hilft bei der Behandlung?

Unter dem Begriff thermische Verletzungen versteht man auch Kälteeinwirkungen bzw. Erfrierung (Congelatio). Thermische Energie kann in verschiedenen Formen wirken, z.B. als heiße Flüssigkeit, durch Berührung eines heißen Gegenstandes, Feuer, Strahlung, chemische, elektrische Energie oder Explosion.

Die Wirkung von Hitze ist entweder direkter oder indirekter Schaden. Die Verletzung kann nur oberflächlich sein, es gibt jedoch auch eine tiefe Schädigung der Unterhaut bzw. des Unterhautgewebes wie Sehnen oder Muskeln. Die Verbrennung wirkt lokal, die Hitze verteilt sich jedoch gleichmäßig auf die Umgebung und beschädigt das umliegende Gewebe.

In der Literatur gibt es verschiedene Unterteilungen, zum Beispiel in trockene, nasse oder chemische Verbrennungen. Eine trockene Verbrennung kann zum Beispiel durch Flamme, das Berühren eines heißen Gegenstandes, oder Reibung verursacht werden. Ein Beispiel der Reibung ist das Reiben des Seils über die Haut an Händen.

Besonders bei Frauen kommt es zu Hautverbrennungen wegen übermäßigem Sonnen.

Nasse Verbrennungen umfassen Verbrühungen, aber auch Schädigung durch heißen Dampf oder andere heißen Flüssigkeiten. Verletzungen durch Verbrühungen sind im Haushalt sehr häufig, auch Kinder werden dadurch oft verletzt.

Chemische Verbrennungen werden durch eine ätzende Substanz wie eine Säure oder Base verursacht. In diesem Fall spricht man von Verätzungen. Solche aggressive Stoffe finden gibt es in der Industrie, aber auch im Haushalt und im Garten. Diese Art der Verletzung ist daher nicht selten.

Verbrennungen können physikalische und chemische Ursachen haben

Physikalisch Chemisch
Verbrennung
  • heiße Flüssigkeiten
  • Flamme
  • Berührung
Säure, z.B.:
  • Schwefelsäure
  • Salzsäure
  • Iodwasserstoffsäure
  • Perchlorsäure
Erfrierung
  • bei übermäßiger Kälte
Basis - Lauge, z.B.:
  • Natronlauge
  • Kaliumhydroxidlauge
Stromschlag
  • Niederspannung unter 1000 V
  • Hochspannung über 1000 V
andere ätzende Stoffe, Verätzungen
  • Oxidationsmittel
  • Lösungsmittel
  • Anhydrid und andere
Strahlung, auch radioaktive S.
  • Infrarotstrahlung
  • radioaktive Strahlung wie Alpha-, Beta- oder Gammastrahlung
  • Röntgenstrahlung
  • UV- bzw. Ultraviolettstrahlung

Verbrennungen gehören zu den häufigsten Verletzungen. Diese Verletzungen treten sehr häufig im Kindesalter auf. Verbrühungen sind vor allem bei Kleinkindern zwischen dem 3. und 6. Lebensjahr eine häufige Verletzung. Im Haushalt ist eine Verbrühung durch heißen Tee, Kaffee und anderen Flüssigkeiten häufig.

Im Jahr 2018 wurden insgesamt 4423 brandverletzte Patienten im Verbrennungs- register dokumentiert, darunter 2621 Kinder (59%) (Quelle: Microsoft Word - Jahresbericht 2019 gesamt 1.docx (verbrennungsmedizin.de)

Im späteren Alter kommen Kinder mit der Flamme in Berührung, und zwar trotz der Warnungen ihrer Eltern. Auch Verbrennungen durch Kontakt mit einem heißen Gegenstand, aber auch durch Stromschlag sind unter den Verletzungen im Kindesalter vertreten.

Im Jahr 2019 wurden insgesamt 3217 brandverletzte Patienten im Verbrennungsregister dokumentiert, darunter 2129 Kinder (66%). (Quelle: Microsoft Word - Jahresbericht 2020 gesamt 1.docx (verbrennungsmedizin.de)

Eine andere Form der Unterteilung bestimmt die Schwere der Verbrennung aufgrund ihres Ausmaßes. Das Ausmaß der Verbrennung ist für die Diagnosestellung, vor Allem aber für die anschließende Behandlung, sehr wichtig. Für diese ungefähre Schätzung wird die Neuner-Regel verwendet. Die Neuner-Regel gliedert den Körper in Bereiche, die als prozentualer Anteil der gesamten Körperoberfläche angegeben werden. Anschließend wird nach Auswertung des prozentualen Gesamtschadens der Schweregrad bestimmt.

Die Neuner-Regel bestimmt das Ausmaß des Auftreffens der Körperoberfläche bei einem Erwachsenen:

  • Kopf und Hals 9 %
  • eine Gliedmaße 9 %
  • eine untere Gliedmaße 2 x 9 % oder 18 %
  • Brust und Bauch 2 x 9 % = 18 %
  • Rücken 2 x 9 %, teda 18 %
  • Genitalbereich 1 %

Bei Kindern bestimmt die Neuner-Regel die prozentuale Verletzung des Körpers:

  • Kopf und Hals 2 x 9 %
  • Rumpf 4 x 9 %
  • obere Gliedmaßen 2 x 9 %
  • untere Gliedmaßen 2 x 9 %

Eine andere Form besteht darin, die ungefähre Größe einer Handfläche zu schätzen, wobei eine Handfläche 1% entspricht.

Dies ist auch bei Verbrennungen bei Kindern der Fall. Verbrennungen II. und III. Grades sind bei einem Erwachsenen zu mehr als 20 % schwer. Im Kindesalter ist die Gliederung nach dem Alter des Kindes, und zwar:

  • 0 - 3 Jahre alt im Bereich von mehr als 5% bei Verbrennungen II. Grades
  • 3 - 15 Jahre alt mehr als 10 %
  • und bei Verbrennungen III. Grades besteht das Risiko in jedem Fall
  • Verbrennungen im Gesicht, Hals, Armen aber auch Beinen sind für Kinder schwerwiegend

Verbrennungen werden nach Graden klassifiziert

Verbrennungsgrad Beschreibung
I. Grad
  • Rötung
  • Schwellung, keine Blasenbildung
  • Schmerzen
  • Oberhaut betroffen
  • Basalmembran nicht betroffen
  • einfache und schnelle Heilung in wenigen Tagen
II. Grad A
  • Rötung
  • Schmerzen
  • Blasenbildung
  • leichte Beschädigung der Basalmembran
  • Wundheilung dauert 10 - 15 Tagen
II. Grad B
  • Rötung
  • Schmerzen
  • Blasenbildung
  • Beschädigung der Basalmembran
  • langsame Heilung, dauert 3-4 Wochen
III. Grad
  • Wundoberfläche hat schwarz-weiß-Nekrosen/Blasen
  • keine Blasen
  • keine Schmerzen, keine Empfindlichkeit
  • Schädigung des Unterhautgewebes
  • die Wunde heilt nicht, Hauttransplantationen sind erforderlich
IV. Grad
  • dieser Grad wird auch als Verkohlung bezeichnet
  • ähnlich wie beim III. Grad
  • sehr häufig bei Stromschlägen, Hochspannung
  • Schädigung tiefer subkutaner Strukturen
    • Faszien
    • Muskeln
    • Nerven
    • Knochen

Eine sehr schwerwiegende Gruppe ist das Inhalationstrauma, das sich auf Verbrennungen der Atemwege bezieht. Diese Art von Verbrennung ist lebensgefährlich. Ähnlich ist es bei Verbrennungen, die durch elektrischen Strom und damit vor allem durch Hochspannung, aber auch Strahlenschäden verursacht werden.

Ursachen

Die Ursache der Verbrennung ist daher die Einwirkung übermäßiger Hitze, die lange genug wirkt, um Schädigungen zu verursachen. Temperaturen über 40 °C werden von Nervenenden als drohende Schmerzgefahr gemeldet.

Die Ursache für Verbrennungen kann verschieden sein, so z.B. die Einwirkung von Hitze durch Berührung, Feuer, heißes Wasser, d.h. Verbrühungen. Bei ätzenden Stoffen handelt es sich um Verätzungen. Eine besondere Gruppe sind Stromschläge oder Strahlenverbrennungen.

Am häufigsten sind thermische Verletzungen, die durch heiße Flüssigkeiten verursacht werden, in mehr als 60 % der Fälle. Flammenverletzungen passieren in etwa 25 Prozent der Fälle. Verletzung durch Berührung passiert in etwa 5 %, Stromschlag in etwa 3 %, Chemikalie in 1 Prozent und  Strahlung in weniger als einem Prozent.

Verbrennung und Temperatur

Übermäßige Hitzeeinwirkung über einen ausreichend langen Zeitraum führt zu Gewebeschäden. Es kommt allmähich zum Zelltod oder Nekrose. Dies hängt von der Temperatur und der Dauer der Wirkung ab. Die Wärme wirkt direkt, verteilt sich aber auch gleichmäßig auf das umliegende Gewebe.

Dadurch kommt es zu einer entzündlichen Reaktion (nicht wie bei einer eitrigen Entzündung der Haut). Kleine Gefäße, die Kapillaren, lassen die Flüssigkeiten verstärkt aus den Gefäßen austreten, was zu einer Schwellung, d.h. einer Blase.

Bereits vor 3.500 Jahren stellten Höhlenmalereien Verbrennungen dar;
Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1500 v.Chr. - der Papyrus-Ebers;
Laut Informationen aus dem Jahr 600 v.Chr. wurden in China Verbrennungen mit Teeabkochungen behandelt.
Im Jahr 1832 klassifizierte der Chirurg Dupuytren 6 Schweregrade.
Das erste spezialisierte Krankenhaus für Verbrennungen wurde 1843 in London gegründet.
Den kalten Waschlappen mit Wasser empfahl der Arzt Earle zum ersten Mal im Jahr 1879.
Während des Ersten Weltkriegs schrieben Henry D. Dakin und Alexis Carrel die Regeln für die Reinigung und Desinfektion Verbrennungswunden.

Eine Verbrennung verursacht eine lokale Reaktion, in größerem Ausmaß aber auch eine Gesamtreaktion des Organismus. Zuerst entsteht eine primäre Schädigung von Gewebe und Zellen durch Hitze. Anschließend kommt es zu einer Entzündungsreaktion, die sich ebenfalls zunächst negativ auswirkt. Als Komplikation der Verbrennung kommt es zu einer Gefäßversorgungsstörung, was zu einer Durchblutungsstörung und damit zu einer Ischämie des verletzten Gewebes führt.

Diese Schädigung entsteht bereits bei Einwirkung von Temperaturen über 45 °C und die Zellen sterben allmählich ab. Das ist ein langer Prozess. Eine Hitze über 60 °C zerstört die Zelle in nur einigen Sekunden.

Tabelle: Wassertemperatur bei Verbrühungen und die Zeit bis Zellenschädigung

Wassertemperatur Benötigte Zeit
49 °C 5 Minuten
53 °C  1 Minute
56 °C  15 Sekunden
60 °C  5 Sekunden
65 °C  2 Sekunden
69 °C  1 Sekunde

Symptome

Bei Verbrennungen sind die Symptome lokal, betreffen aber in stärkerem Maße den gesamten Organismus. Lokale Manifestationen haben Verbrennungen I. und II. leichten Grades in geringer Ausdehnung der betroffenen Körperoberfläche. In höherem Maße manifestiert sich die Brandverletzung als generalisierte, d.h. Ganzkörperreaktion.

Diese Gesamtreaktion wird als Verbrennungskrankheit bzw. Verbrennungstrauma bezeichnet, wenn bei Erwachsenen mehr als 15% und bei Kindern über 5% der Körperoberflächebetroffen sind. Diese Reaktion ist durch den Austritt verschiedener Substanzen aus der Verbrennungsstelle, der Haut und des Unterhautgewebes gekennzeichnet.

Das sind Substanzen, Mediatoren wie z.B. Bradykinin, Histamin, Prostaglandine, Sauerstoffradikale usw. Die Gefäßpermeabilität nimmt zu. Die Flüssigkeit gelangt von den Gefäßen in die Umgebung. Zuerst passiert das an der Stelle der Verbrennung und später im gesamten Körper. Das Ergebnis ist eine generalisierte Entzündungsreaktion, die technisch als SIRS bezeichnet wird.

Das Ergebnis ist eine Verringerung der Effizienz der Blutzirkulation, eine Senkung des Blutdrucks. Eine schwerwiegende Form und Reaktion auf großflächige Verbrennungen ist der Verbrennungsschock. An diesem Punkt ist der Verbrannte in Lebensgefahr. In solchem Zustand ist eine sofortige und professionelle Behandlung nötig.

Lesen Sie den Artikel mit der Tabelle zu Blutdruckwerten.

Bei einem größeren Ausmaß einer Verbrennungskrankheit treten Veränderungen auf folgenden Ebenen von:

  • Flüssigkeitsungleichgewicht, Übertragung von Elektrolyten und Wasser außerhalb der Blutgefäße
  • Stoffwechselstörungen, beschleunigter Stoffwechsel, erhöhter Energiebedarf und Sauerstoffverbrauch
  • lebenswichtige Organfunktion, d.h. es besteht ein Risiko von Nierenversagen, gastrointestinalem (häufigem Ileus), Atemversagen und die Gefahr eines Multiorganversagens (MODS)
  • bakterielle Infektion von geschädigtem Gewebe stellt einen Eingang dar, wo Bakterien und andere Mikroorganismen durchdringen und einen septischen Schock verursachen können

Symptome von Verbrennungen - Kurzüberblick:

  • Rötung, beim I. Grad
  • Schwellug, lokal an der Brandstelle und ohne Blasen, also beim I. Grad
  • Schmerzen, beim I. und II. Grad
  • Bläschen, beim II. Grad
  • Nekrose der Haut und des Gewebes erscheint weiß, bräunlich bis schwarz, beim III. Grad
  • Empfindungsverlust, keinne Schmerzen im betroffenen Gewebe
  • Verkohlung, schwarzes, hartes, zerstörtes Gewebe, IV. Grad

Der Zustand ist sehr ernst, wenn übermäßige Hitze den Gesichts- und die Brustbereich erfasst hat. In diesem Fall besteht ein hohes Risiko einer Atemwegsschädigung, also eines Inhalationstraumas bzw. -verletzung. Dies geschieht beim Einatmen heißer Luft, zum Beispiel beim Einatmen von Flammen, Dampf, Rauch, Verbrennungsprodukten.

Bei Atemwegsverbrennungen sind am häufigsten die oberen Atemwege betroffen. Verbrennungen in diesem Bereich verursachen Schwellungen. Die Schwellung kann die Atemwege teilweise oder vollständig blockieren und zum Ersticken führen. Schädigungen an den unteren Atemwegen sind in der Regel auf das Einatmen von heißem Dampf zurückzuführen.

Lungenschäden entstehen meist durch das Einatmen von Teilen der Verbrennungsprodukte. Dabei kommt es zu einer komplexen chemischen Reaktion, die zu Atemsstörungen führt. Dies äußert sich durch Atemnot, später aber durch Lungenödeme. Eine Atmungsstörung kann sich über mehrere Stunden bis Tage entwickeln.

Bei Inhalationstrauma können wir beobachten:

  • Husten
  • Heiserkeit
  • Aushusten von Schleim mit Rauchanteilen, Ruß
  • Atemnot bis Atemstillstand
  • Lungenödem auch 24 Stunden nach dem Ereignis
  • Erbrechen

Vorsicht vor Verbrennungskomplikationen

Verbrennung ist eine oberflächliche Verletzung der Haut. Bei Grad I besteht natürlich keine Gefahr einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes, es sei denn, der betroffene Bereich ist groß. Die Beschwerden lassen nach und heilen innerhalb weniger Tage ab. Die Situation ändert sich jedoch mit schwereren thermischen Verletzungen.

Schwerwiegende Komplikationen von Verbrennungen:

  • Entstehung eines Schocks, generalisierte Entzündungsreaktion oder Multiorganversagen
    • Atmungsstörung, Lungenödem
    • Herzfehler
    • Schwellung des Gehirns
    • Nierenversagen
    • Darmverschluss (Ileus) und und Magen-Darm-Blutungen
  • Infektion bis septischer Schock (umgangssprachlich Blutvergiftung)
  • Form- und Funktionsverlust des Gewebes, das mit Narbung verheilt
  • die Entwicklung von Kontrakturen wie z.B. Muskelverkürzung bzw. -schrumpfung

Diagnostik

Die Diagnose basiert hauptsächlich auf der Anamnese, also was ein Individuum zum Thema beschreibt. Der Zustand der betroffenen Stelle wird visuell beurteilt. Die Haut ist gerötet und hat Bläschen, die ineerhalb weniger Minuten erscheinen. Anschließend ist es wichtig, den Grad und das Ausmaß der Verbrennungen zu beurteilen. Daraus folgt die weitere Behandlung.

Zur Beurteilung des Krankheitsbildes gehört beispielsweise die Beurteilung von Schmerzen bei Verätzungen. Der Schmerz ist meist brennend, beim Verschlucken einer ätzenden Substanz spürt man ein Brennen im Mund, die Lippen verfärben sich und anschließend hat man Magenschmerzen. Bei Augenkontakt kann man zwar Augenlid öffnen, aber es gibt Augenschmerzen und Verkrampfungen der Augenmuskulatur.

Die folgenden Faktoren werden bei der Beurteilung von Verbrennungen berücksichtigt:

  • Alter
  • der Gesundheitszustand des Betroffenen und primäre Erkrankungen, insbesondere bei älteren Menschen
  • betroffene Stelle
  • Ursache
  • Ausmaß, Tiefe und Grad
  • Temperaturhöhe (angenommen)
  • Erste Hilfe geleistet
  • verbunden mit anderen Verletzungen wie Wunden, Kopf-, Brust-, Bauchverletzungen
  • Vergiftung (Alkohol, Drogen)

Die Untersuchung milderer Verbrennungen wird in der Regel von einem Hausarzt oder einem Chirurgen oder Traumatologen durchgeführt. Bei schwerwiegenderen Zuständen wird der Betroffene normalerweise ins Krankenhaus transportiert, wo man je nach Zustand auf der Intensivstation oder im Verbrennungszentrum bleibt.

Zur schnellen Auswertung bei der Erstuntersuchung wird verwendet:

  • leichte Verbrennungen sind weniger als 15 % bei Erwachsenen und weniger als 10 % bei Kindern
  • großflächige Verbrennungen bei Erwachsenen mehr als 15 % und bei Kindern mehr als 10 %

Eine körperliche Untersuchung und Bewertung der grundlegenden Vitalfunktionen wird ebenfalls durchgeführt. Bewusstsein, Atmung und Durchblutung werden beurteilt. Das Bewusstsein kann vollständig erhalten, menschlich orientiert oder eine Bewusstseinsstörung sein.

Beim Atmen wird beurteilt, ob es spontan, frei oder schwer ist. Es können Atemgeräusche, Husten und Abhusten von Schleim anwesend sein. Die Atemfrequenz kann beschleunigt sein. Bei Verdacht auf ein Inhalationstrauma wird beispielsweise auch eine Röntgen- oder CT-Untersuchung der Lunge durchgeführt.

Auch der Blutkreislauf wird einer umfassenden Bewertung unterzogen. Es werden der Blutdruck, die Pulsfrequenz, die die Herzaktivität widerspiegelt, gemessen. Niedrige Druckwerte bzw. Hypotonie, schneller Puls bzw.Tachykardie, schlechter tastbarer (filamentöser) Puls und verschlechterter Durchblutung der Peripherie (Endteile des Körpers), weisen auf einen Verbrennungsschock hin.

In diesen Fällen ist eine ärztliche Untersuchung bei Verbrennungen erforderlich:

  • tiefe Verbrennungen
  • Verbrennungen an folgenden Bereichen:
    • Gesicht, Mund, Nase, Ohren
    • Schulter
    • Rumpf
    • ausgedehnte Verbrennungen an den unteren Gliedmaßen
    • Genitalien
  • Verbrennungen II. Grades größer als die Handfläche
  • alle Verbrennungen von mehr als 5 % der Körperoberfläche, einschließlich oberflächlicher
  • Verbrennung beim Kind
  • wenn der Zustand der Verbrennung nicht beurteilt werden kann oder wird

Verlauf

Verbrennungen sind Schädigungen der Haut, Schleimhäuten und tieferen Strukturen durch übermäßige Hitze. Diese Hitze muss lange genug einwirken, wobei das Ausmaß der Beschädigung auch von der Temperatur abhängt.

Die erste Reaktion auf hohe Temperaturen sind Schmerzen. Die Haut ist in wenigen Sekunden gerötet. Die Schwellung setzt nach kurzer Zeit ein. Bei Verbrennungen II. Grades bildet sich eine Blase innerhalb weniger Minuten bis etwa 10 Minuten.

Die oberste Schicht wird zuerst gebrochen. Es werden Mediatoren eluiert, die eine Folgereaktion auslösen. Diese Mediatoren wirken sich negativ auf die Blutgefäße aus, die dadurch flüssigkeitsdurchlässiger sind. Die intravaskuläre Flüssigkeit wird aus den Gefäßen übertragen. Es entstehen Schwellungen, die nur bei kleinen Verbrennungen lokal auftreten.

Ist der Bereich jedoch größer, kann es zu einer generalisierten Reaktion, Schwellung und zum Austritt def Flüssigkeit aus den Gefäßen kommen. Gleichzeitig wird der Blutdruck gesenkt. Das Schockrisiko beträgt bei Erwachsenen mehr als 15 % und bei Kindern mehr als 10 %.

Ein Verbrennungsschock verschlimmert den Gesamtstress durch thermische Verletzungen, Schmerzen, Flüssigkeitsverlust aus den Blutgefäßen, verminderte Sauerstoffversorgung des Gewebes. Der Schock bedroht die Gesundheit und das Leben von Menschen. Das Risiko ist insbesondere ein Multiorganversagen oder ein schweres Inhalationstrauma.

Auch bei leichten Verbrennungen ist sofortige Erste Hilfe wichtig. Dies ist natürlich umso wichtiger, wenn es um größere Schäden geht. Auch im Hinblick auf die anschließende Behandlung und den allgemeinen Gesundheitszustand ist Erste Hilfe wichtig.

Behandlung: Verbrennungen

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