Lungenödem: Warum kommt es zu einem Lungenödem? Ist es eine häufige Todesursache?

Lungenödem: Warum kommt es zu einem Lungenödem? Ist es eine häufige Todesursache?
Fotoquelle: Getty images

Das Lungenödem ist eine ernste und lebensbedrohliche Erkrankung, wenn es plötzlich (akut) auftritt. Die chronische Form ist milder. Es kann durch ein Thoraxtrauma, eine Lungenentzündung, Ertrinken oder das Einatmen eines Fremdkörpers verursacht werden. Es tritt häufiger als Folge einer Herzinsuffizienz bei älteren Menschen auf. Es kann auch in der Schwangerschaft im Rahmen einer Eklampsie auftreten. Zu den Symptomen gehören Atemnot und andere Beschwerden.

Das Lungenödem (auch Lungenödem genannt) steht im Zusammenhang mit Erkrankungen der Atemwege und des Herz-Kreislauf-Systems und tritt bei Nierenversagen, auch nach dem Einatmen eines Fremdkörpers oder bei schweren allergischen Reaktionen auf. Es ist in der Regel nicht direkt sichtbar, insbesondere bei chronischen (langfristigen) Formen.

Es wird umgangssprachlich auch als Wasser in der Lunge bezeichnet.

Sie lässt sich an bestimmten Symptomen erkennen. Ein Beispiel ist Kurzatmigkeit, d. h. das Gefühl, schwer oder nicht ausreichend zu atmen. Die Atmung kann auch schneller sein, begleitet von Husten und Auswurf.

In schwereren Fällen, vor allem bei der akuten Form, äußert sie sich auch äußerlich durch ausgeprägte Kurzatmigkeit, hörbares Gurgeln oder Grunzen beim Atmen, Husten oder Abhusten von rosafarbener und schaumiger Flüssigkeit.

Was sind die Ursachen eines Lungenödems?

Ein Lungenödem kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Es wird je nach Entstehungsmechanismus in verschiedene Hauptgruppen eingeteilt: Permeabilitätsstörungen (Durchlässigkeit der Blutgefäße und des Gewebes), erhöhter hydrostatischer Druck in den Lungengefäßen, verminderter onkotischer Druck sowie andere, komplexere Ursachen.

Eine Permeabilitätsstörung (Durchlässigkeitsstörung) tritt auf, wenn:

  • Entzündung
  • Aspiration (Einatmen) eines Fremdkörpers oder von Erbrochenem
  • Reizung durch toxische Gase, Chemikalien
  • Inhalationstrauma, d. h. Verbrennungen, Einatmen von Verbrennungsprodukten
  • allergische Reaktion
  • Gerinnungsstörungen wie z. B. disseminierte intravasale Koagulopathie
  • Nierenversagen
  • Strahlung

Eine Erhöhung des hydrostatischen Drucks tritt auf bei:

  • Linksherzinsuffizienz
  • Herzklappenfehler auf der linken Seite des Herzens
  • Verstopfung oder Obstruktion der Pulmonalvenen
  • hohem Blutfluss durch die Lunge

Ein verminderter onkotischer Druck bedeutet, dass im Blut eine geringe Menge Albumin (ein Protein, das die Flüssigkeit im Blutkreislauf hält) vorhanden ist. Dieser Zustand tritt zum Beispiel bei Hunger, Magersucht und anderen Essstörungen auf.

Zu den komplexen Ursachen gehören auch:

  • Lungenembolie
  • Eklampsie
  • chronische Hypoxie (anhaltend niedriger Sauerstoffgehalt)
  • neurogenes Lungenödem (damit ist nicht das psychisch bedingte Lungenödem gemeint)
  • Überdosis Heroin

Kardiovaskuläre Ursachen für Wasser in der Lunge

Sehr häufig tritt ein Lungenödem infolge von Problemen mit dem Herz-Kreislauf-System auf. Probleme können auch durch einen langjährigen unbehandelten Bluthochdruck verursacht werden. Ein typisches Beispiel ist das Versagen des linken Herzens. Das Herz ist in zwei Hälften unterteilt, die jeweils aus einem Vorhof und einer Kammer bestehen.

Unser Tipp.

Die rechte Herzkammer gibt das Blut in den kleinen Kreislauf, den Lungenkreislauf, ab. Dort wird das Blut mit Sauerstoff angereichert und fließt dann durch den linken Vorhof in die linke Herzkammer. Die linke Herzkammer pumpt das Blut in die Aorta und von dort in den gesamten Körper. Wenn das Zusammenspiel der Herzkammern gestört ist, kommt es zu einem Problem.

Wenn die linke Herzkammer versagt, staut sich das Blut in der linken Herzgegend und anschließend im Lungenkreislauf, was zu einem Anstieg des hydrostatischen Drucks bei erhaltener Funktion der rechten Herzkammer und zu einem verstärkten Flüssigkeitstransfer aus den Gefäßen in den Lungenraum führt.

Schematische Darstellung der Lunge mit Schwellung, Wasser in der Mitte der Lunge, Atemwege
Bei einem schweren Lungenödem ist ein Gurgeln und Heiserkeit zu hören (Fotoquelle): Getty Images

Zu den Symptomen, die auf ein Lungenödem hinweisen, gehören:

  • Kurzatmigkeit
  • Beeinträchtigung der Atmung im Liegen, während des Schlafs, beim Aufstützen mit mehreren Kissen und beim Schlafen in halbsitzender Position
  • Husten, reizend, anfangs trocken
  • bei schweren Ödemen, Gurgeln oder Heiserkeit
  • Abhusten von schaumiger und rosa Flüssigkeit
  • Blässe
  • Unruhe
  • Gesichtsausdruck der Todesangst

Ein ähnlicher Mechanismus tritt auf, wenn eine Fehlfunktion der Klappen in der linken Herzhälfte oder zwischen der linken Herzkammer und der Aorta vorliegt. Ein erhöhter Flüssigkeitsdruck in der Lunge kann auch auftreten, wenn ein hoher Blutfluss durch die Lunge besteht.

Dies kann die Folge einer Überwässerung des Körpers sein, insbesondere wenn vermehrt Lösungen in die Venen infundiert werden. Das Herz kann dann das erhöhte Blutvolumen nicht mehr pumpen.

Zu den akuten Herzerkrankungen, die sich als Schwellung der Lunge äußern können, gehört der Myokardinfarkt (Herzmuskelinfarkt), bei dem ein Blutgefäß, das den Herzmuskel mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, verstopft ist.

Die Verstopfung kann durch Atherosklerose, Thrombose oder Embolie (Verstopfung durch ein Blutgerinnsel) verursacht werden. Der Myokardinfarkt ist eine akute ischämische Herzerkrankung. In der Regel wird eine der Herzarterien (Koronararterien) verstopft.

Dadurch wird der Blutfluss zum Herzmuskel eingeschränkt oder gestoppt. Das Herzmuskelgewebe stirbt daraufhin aufgrund von Sauerstoffmangel ab.

Unser Tipp: Weitere Informationen finden Sie im Magazinartikel Erste Hilfe bei Herzinfarkt.

Ödeme treten z. B. auch bei der hypertrophen Kardiomyopathie auf, einer primären Erkrankung des Herzmuskels, die in einer verminderten Kontraktionsfähigkeit bzw. Dilatation des Herzmuskels besteht und verschiedene Formen annehmen kann, z. B. hypertroph, geschlossen oder dilatiert.

Zu den typischen Symptomen dieser Krankheit gehören:

  • Verdickung oder Dehnung der Herzmuskulatur
  • unzureichendes Pumpen von Blut in den Körper
  • übermäßige Blutzufuhr zum Lungenkreislauf
  • unregelmäßiger Herzschlag
  • Kurzatmigkeit
  • Schmerzen in der Brust

Zu den vaskulären Ursachen gehören die Verstopfung der Lungenvenen oder die Lungenembolie. Bei einer Lungenembolie kommt es zu einer Verstopfung der Blutgefäße im Lungenkreislauf. In 70-90 % der Fälle liegt die Ursache in einer Erkrankung der Venen der unteren Gliedmaßen, genauer gesagt in einer tiefen Venenthrombose der unteren Gliedmaßen.

Eines der Symptome kann eine Schwellung der Gliedmaßen sein. Ähnlich wie bei der Herzinsuffizienz, aber in diesem Fall sind beide Gliedmaßen geschwollen. Bei der Lungenembolie hängen die Symptome vom Ausmaß der Beteiligung des Lungenkreislaufs ab.

Die Symptome bei einer Lungenembolie hängen vom Ausmaß des Verschlusses ab, z. B:

  • schnelle Atmung
  • Kurzatmigkeit (Dyspnoe)
  • Schmerzen in der Brust
  • Lungenödem bei Herzinsuffizienz
  • Tod bei schwerer Lungenembolie

Probleme mit dem Atmungssystem

Schon bei wenigen Problemen innerhalb des Atmungssystems kann es zu einer Schwellung der Lunge kommen. Dies kann zum Beispiel bei einer langwierigen Bronchitis der Fall sein, insbesondere bei den damit verbundenen Komplikationen.

Lungenkammern, Alveolen und angrenzende Blutgefäße, schematische Darstellung des Atmungsgasaustauschraums
Schematische Darstellung einer Lungenblase und eines Blutgefäßes, Fotoquelle: Getty Images

Sehr häufig treten auch Probleme auf, wenn eine chronische Bronchitis zu einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung führt. Diese geht mit einer Verschlechterung des Herzens einher, was zu einer Schwellung der unteren Gliedmaßen, aber auch zu einer Schwellung der Lunge führt.

Eine weitere akute Form der Lungenbeteiligung ist das akute Atemnotsyndrom, im Fachjargon ARDS genannt. Dabei handelt es sich um eine diffuse Alveolarbeteiligung, bei der es aufgrund einer erhöhten Permeabilität der Kapillaren zu einem Lungenödem kommt.

Sehr häufig tritt diese Erkrankung als Folge eines schweren Traumas auf, auch als Folge von Lungeninfektionen, aber auch als Folge des Eindringens von Wasser in die Lunge, zum Beispiel nach Ertrinken.

Gefährlich ist das Einatmen von giftigen Dämpfen oder das Einatmen von Erbrochenem oder anderen Fremdkörpern. Akute Reaktionen führen zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Flüssigkeit. Diese akuten Zustände sind schwerwiegend und erfordern eine sofortige Behandlung, da sonst ebenfalls der Tod droht.

Andere Ursachen für Wasser in der Lunge

Ödeme treten auch bei einem schweren anaphylaktischen Schock auf, d. h. bei einer ausgedehnten allergischen Reaktion, bei Vergiftungen mit bestimmten Medikamenten oder bei Nieren- und Leberversagen. Ein weiteres Beispiel ist eine schwere Alkoholvergiftung.

Er kann sich auch bei einem Thoraxtrauma, einem Pneumothorax, einem traumatischen Schock, aber auch bei einem anhaltenden Kompressionssyndrom (Rhabdomyolyse, auch als Crush-Syndrom bezeichnet) entwickeln.

Lesen Sie auch: Was das Wort Schock in der Medizin bedeutet.

Weitere komplexe Ursachen sind die Eklampsie, eine Spätform der Gestose, die das Leben des Fötus und der Mutter bedroht und eine Indikation für einen vorzeitigen Schwangerschaftsabbruch darstellt.

Ein besonderes Beispiel ist die Höhenkrankheit. Die Höhenkrankheit hängt mit dem Sauerstoffmangel in großen Höhen und mit dem Luftdruck zusammen. Die akute Höhenkrankheit kann bereits in Höhen von 2500-6000 Metern auftreten.

Sie tritt vor allem bei Menschen auf, die sich nicht an die Aufstiegsregeln halten und zu schnell aufsteigen. Zu den Symptomen der Krankheit gehört das Auftreten von mindestens einem Symptom zusammen mit Kopfschmerzen.

Bergsteiger, Berg, Schnee, Klettern, Risiko eines Höhen-Lungenödems
In Höhen über 2.500 Metern besteht die Gefahr eines höhenbedingten Lungenödems (Fotoquelle): Getty Images

Symptome der akuten Höhenkrankheit, Kopfschmerzen sind verbunden mit:

  • Müdigkeit
  • Schwäche
  • Apathie
  • Schlaflosigkeit
  • apnoischen Pausen während des Schlafs
  • Übelkeit
  • Appetitlosigkeit
  • schneller Puls
  • Kurzatmigkeit
  • Anschwellen der Gliedmaßen
  • verminderte Urinproduktion, d.h. vermindertes Wasserlassen innerhalb von 24 Stunden

Diese Symptome treten 6 bis 48 Stunden nach Erreichen der Höhe auf. In welcher Höhe, ist individuell. Die Symptome können leicht, aber auch stark ausgeprägt sein. Eine Komplikation der Höhenkrankheit ist das Höhen-Hirnödem und das Höhen-Lungenödem.

Beim Höhenlungenödem treten Symptome auf wie:

  • Dyspnoe in Ruhe.
  • schnelle Atemfrequenz
  • Blauverfärbung der Haut (Zyanose)
  • trockener Husten
  • Abhusten von schaumiger rosa Flüssigkeit, Schleim
  • Gurgeln, Heiserkeit beim Atmen
  • Unfähigkeit, sich aufgrund von Kurzatmigkeit hinzulegen
  • Schmerzen in der Brust
  • Fieber
  • Erbrechen
  • verminderte Harnausscheidung

Die Behandlung der Höhenkrankheit erfolgt nach einem bestimmten Schema: Sofortiger Abstieg oder Transport, Sauerstoffzufuhr, Medikamente und Druckausgleich sind erforderlich.

Wie kann man bei einem Lungenödem helfen?

Die erste Hilfe besteht darin, professionelle Hilfe, d. h. den Rettungsdienst, zu rufen. Die Zusammenarbeit mit dem Notarzt ist wichtig.

Es ist wichtig, Ruhe zu bewahren. Das bedeutet völlige körperliche Ruhe, keine Anstrengung und keinen einzigen Schritt. Es ist auch wichtig, sich geistig zu beruhigen. Die Position ist sehr wichtig. Sie muss sitzend oder halbsitzend sein. Am besten ist es, wenn die unteren Gliedmaßen vom Bett heruntergelassen werden.

Enge Kleidungsstücke wie Krawatte, Hemd oder Gürtel sollten gelockert werden. Die Belüftung des Raumes sollte eine bessere Sauerstoffzufuhr gewährleisten.

Video über Lungenödeme

fAuf Facebook teilen

Interessante Quellen

Der Zweck des Portals und der Inhalte besteht nicht darin, eine professionelle Prüfung zu ersetzen. Der Inhalt dient nur zu Informations- und unverbindlichen Zwecken, nicht beratend. Bei gesundheitlichen Problemen empfehlen wir, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, einen Arzt oder Apotheker aufzusuchen oder sich mit ihm in Verbindung zu setzen.