Was ist das metabolische Syndrom und was sind seine häufigsten Komplikationen?

Was ist das metabolische Syndrom und was sind seine häufigsten Komplikationen?
Fotoquelle: Getty images

Das Metabolische Syndrom ist eine Gruppe von Störungen im Körper, die einen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellen. Diese Störungen treten immer zusammen auf und stellen eine Gesundheitsgefahr dar.

Merkmale

Metabolisches Syndrom ist eine Sammelbezeichnung für eine Gruppe von Störungen im Körper, die einen erheblichen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder sogar Schlaganfälle darstellen.

Es handelt sich um fünf Störungen:
Erhöhter Blutdruck
Hoher Blutzucker
Übermäßiges Körperfett um die Taille
Erhöhte Cholesterin- und Triacylglycerinwerte im Blut

Diese pathologischen Störungen treten immer zusammen auf. Wenn nur eine dieser Störungen bei Ihnen auftritt, handelt es sich nicht um das metabolische Syndrom. Das metabolische Syndrom ist heute eine große gesundheitliche Bedrohung, vor allem wegen der raschen und dramatischen Zunahme der Zahl der Menschen mit diesem Syndrom weltweit.

Das Metabolische Syndrom ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Bündel von Symptomen, die im Körper gleichzeitig und nicht zufällig auftreten.

Das Adjektiv "metabolisch" bezieht sich auf den Zusammenhang mit biochemischen Prozessen, die im menschlichen Körper natürlich ablaufen.

Von einem metabolischen Syndrom spricht man, wenn einer der folgenden fünf nichtphysiologischen Zustände im Körper koexistiert:

  • hohe Zuckerwerte (insbesondere Glukose) im Blut
  • Niedriger HDL-Cholesteringehalt im Blut
  • Hohe Triacylglycerinwerte (Fette) im Blut
  • Anhäufung von Körperfett im Bereich der Taille, wodurch die typische "Apfel-" oder "Birnenform" entsteht
  • Hoher Blutdruck

Das Auftreten dieser Störungen ist das Ergebnis anderer Faktoren, vor allem des Lebensstils, aber auch der Genetik oder einer Insulinresistenz.

Sie stellen auch ein erhebliches Risiko für die Entwicklung von Herzkrankheiten, Arteriosklerose, Typ-2-Diabetes, Schlaganfall und anderen ernsten Gesundheitsproblemen dar.

Wenn bei Ihnen drei oder mehr dieser Störungen gleichzeitig auftreten, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das metabolische Syndrom bei Ihnen vorliegt.

Auch hier gilt einfache Mathematik.
Je mehr dieser Störungen Sie entwickeln, desto höher ist Ihr Risiko.

Komplikationen des metabolischen Syndroms

Ein entwickeltes metabolisches Syndrom im Körper, das nicht ausreichend kompensiert wird, stellt eine Gefahr dar, insbesondere im Hinblick auf ein mögliches Fortschreiten zu ernsteren und lebensbedrohlichen Erkrankungen.

Die häufigsten Folgen, die im Zusammenhang mit dem metabolischen Syndrom genannt werden, sind Herzkrankheiten und Typ-2-Diabetes.

Lesen Sie auch:
Welche gesundheitlichen Komplikationen verursacht Diabetes?
Hyperglykämie: Wie äußert sich ein überhöhter Blutzucker und wie wird er behandelt?

Herzerkrankungen als Folge des metabolischen Syndroms können zu einem Herzinfarkt führen.

In der Folge lagern sich Fettpartikel in den Blutgefäßwänden ab und es bilden sich atherosklerotische Plaques.

Die Blutgefäße werden verengt oder sogar verstopft, und die Blut- und Sauerstoffversorgung des Herzens wird erheblich beeinträchtigt, was sich am häufigsten durch Schmerzen in der Brust bemerkbar macht.

Typ-2-Diabetes entsteht, wenn die Körperzellen nicht in der Lage sind, Zucker (Glukose) aus dem Blut aufzunehmen und gegen Insulin resistent sind, oder wenn nicht genügend Insulin im Körper produziert wird.

Die nicht verbrauchte Glukose sammelt sich im Blut an und führt zu einem allmählichen Zusammenbruch des Körpers.

Eine weitere gesundheitliche Folge dieses Syndroms sind Nierenschäden, insbesondere die verminderte Fähigkeit der Nieren, Salze aus dem Körper auszuscheiden.

Zu erwähnen sind auch das erhöhte Risiko von Blutgerinnseln oder übermäßige Fettablagerungen in der Leber, die so genannte Fettleber, die mit dem Auftreten von Leberentzündungen einhergeht.

Ein Blick auf die Geschichte der...

Das Zusammentreffen von Diabetes, Fettleibigkeit und Bluthochdruck war schon in früheren Zeiten bekannt, und schon damals erkannte man den Zusammenhang.

So wurde beispielsweise das Auftreten von Diabetes als Folge einer zugrunde liegenden Fettleibigkeit bereits in der Antike beschrieben.

Den Grundstein für die heutige Definition des metabolischen Syndroms legte 1988 der amerikanische Internist und Endokrinologe Gerald M. Reaven. Er beschäftigte sich vor allem mit der Insulinresistenz und zeigte in diesem Zusammenhang, dass der Zusammenhang zwischen Insulin, Glukose, Triacylglycerinen, HDL-Cholesterin und erhöhtem Blutdruck nicht zufällig ist.

Damals wurde das Syndrom noch als Syndrom X bezeichnet.

Bis 1999 gab es für das metabolische Syndrom keine einheitliche und allgemein anerkannte Definition, obwohl es schon viel früher erforscht worden war.

In diesem Jahr legte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schließlich eine Definition vor.

Die WHO-Definition des metabolischen Syndroms lautet wie folgt:
Es handelt sich um einen pathologischen Zustand, der durch abdominale Adipositas, Insulinresistenz, Bluthochdruck und einen hohen Blutfettgehalt gekennzeichnet ist.

Neben der Definition hat die WHO auch die Bezeichnung des Syndroms vereinheitlicht: Seit 1998 empfiehlt sie die Verwendung der Bezeichnung "Metabolisches Syndrom", die derzeit die am weitesten verbreitete Bezeichnung ist.

Welche anderen Bezeichnungen für das metabolische Syndrom sind in der Praxis gebräuchlich?

Dies waren Namen wie:

  • Pluri-metabolisches Syndrom
  • Kardiales dysmetabolisches Syndrom
  • Das Todesquartett
  • Adipositas-Syndrom
  • Insulinresistenz-Syndrom
  • 5H-Syndrom
  • X-Syndrom

Ursachen

An der Entstehung und dem Fortschreiten des metabolischen Syndroms sind mehrere Faktoren beteiligt. Die Gründe sind also multifaktoriell, die genaue Ursache ist jedoch noch unbekannt.

Viele Literaturdaten weisen darauf hin, dass die Entwicklung des metabolischen Syndroms im Körper in erster Linie mit Übergewicht, Adipositas und einem inaktiven Lebensstil zusammenhängt.

Ein schlechter oder unangepasster Lebensstil ist heute ein globales Problem, sei es in Bezug auf die Ernährung oder die tägliche körperliche Aktivität.

Der vermehrte Verzehr von besonders kalorienreichen und eiweißarmen Lebensmitteln, eine geringere körperliche Aktivität, eine sitzende Lebensweise oder passive Freizeitgestaltung haben erhebliche Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit der Bevölkerung.

Die Zahl der übergewichtigen und sogar fettleibigen Menschen nimmt zu.

Übergewicht/Fettleibigkeit als Risikofaktor für das metabolische Syndrom

Die Art und Weise und vor allem der Ort, an dem die übermäßige Fetteinlagerung stattfindet, ist für die Entwicklung des metabolischen Syndroms von Bedeutung.

In diesem Fall ist der Risikobereich für Fettablagerungen die obere Körperhälfte, d. h. die Taille. Das in diesem Körperteil angesammelte Fett verursacht die typische Apfel- oder Birnenform.

Animation, die die Form des Körpers zeigt - Frau, Birne, Mann, Apfel
Vermehrte Fettablagerungen in der Taillengegend beim metabolischen Syndrom verursachen die charakteristische "Apfel-" oder "Birnenform". Quelle: Getty Images

Übermäßige Fettablagerungen im Körper (in der Fachsprache Adipositas) tragen auf zwei Arten zum metabolischen Syndrom bei.

Zum einen gilt das Fettgewebe nicht nur als Energiespeicher, sondern auch als aktives Organ: Es produziert Fetthormone (Leptin) und Chemikalien, die eine Entzündungsreaktion auslösen (entzündliche Zytokine).

Es wird angenommen, dass Leptin im Körper ein Sättigungsgefühl hervorruft und die Fettspeicher durch Förderung des Energieverbrauchs reduziert.

Da bei Fettleibigkeit mehr Fettgewebe vorhanden ist, wird eine relativ große Menge Leptin produziert. Der Körper reagiert auf diese Hormonmenge anders, als man es erwarten würde: Er wird resistent, d. h. widerstandsfähig gegen seine Wirkung, und baut das angesammelte Fett in geringerem Maße ab.

Parallel zur entzündungsfördernden Wirkung der Zytokine trägt es so zur Ablagerung von Fetten in den Wänden der Blutgefäße bei, was zu Atherosklerose und auch zu einem Anstieg des Blutdrucks führt.

Die zweite Art und Weise, wie Adipositas zur Entwicklung des metabolischen Syndroms beiträgt, ist die Insulinresistenz. Um diesen Mechanismus zu verstehen, ist es notwendig, das Konzept der Insulinresistenz zu erklären.

Insulinresistenz als Risikofaktor für das Metabolische Syndrom

Unter Insulinresistenz versteht man eine verminderte Empfindlichkeit des Gewebes und der Insulinzellen. Insulin ist ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse produziert wird und dazu dient, die mit der Nahrung aufgenommene Glukose in die Zellen zu transportieren, wo sie zur Energiegewinnung genutzt wird.

In diesem Fall sind die Skelettmuskelzellen resistent gegen die Wirkung des beigefügten Insulins und nehmen die Glukose nicht in ihr Inneres auf. Sie sammelt sich in der Blutbahn an.

Der Körper kompensiert diese Störung durch eine Überproduktion von Insulin, um den erhöhten Glukosespiegel zu senken. Die übermäßige Insulinproduktion verursacht jedoch eine Reihe weiterer Nebenwirkungen, wie z. B. einen erhöhten Blutdruck oder gestörte Blutfettwerte.

Dieser Mechanismus trägt dazu bei, dass die Zellen das metabolische Syndrom entwickeln, und ist eine der häufigsten Ursachen dafür.

Eine erhöhte Adipositas (übermäßige Fettspeicherung) trägt wahrscheinlich ebenfalls zur Insulinresistenz bei.

Dieser Mechanismus wird wie folgt erklärt:
Adipositas führt zu einem Anstieg der freien Fettsäuren.
Diese Säuren wirken dem Prozess der Glukoseverwertung in den Skelettzellen entgegen, indem sie die Wirkung von Insulin beeinträchtigen.
In der Folge entwickelt sich eine zelluläre Resistenz gegen Insulin.

Adipositas, Insulinresistenz und ein zu hoher Insulinspiegel im Körper gelten heute als die Hauptursachen des metabolischen Syndroms.

Andere mögliche Ursachen des metabolischen Syndroms

Neben den oben genannten Ursachen können auch Störungen der Blutfettwerte (insbesondere erhöhte Triacylglycerine und vermindertes HDL-Cholesterin) eine Ursache für das metabolische Syndrom sein. In diesem Fall besteht der Wirkungsmechanismus darin, den Abbau von Körperfett zu erhöhen.

Weitere Ursachen sind Bluthochdruck (ungeklärter Mechanismus), genetische Faktoren, Rasse, Geschlecht und nicht zuletzt das Alter.

Mit zunehmendem Alter steigt auch das Risiko für das metabolische Syndrom.

Eine der Hypothesen für die Entstehung des metabolischen Syndroms ist die so genannte "Sparsamkeitsgenotyp-Hypothese". Sparsamkeitsgene wurden vor allem in Zeiten der Energieknappheit (z. B. Kriege, Hungersnöte) eingesetzt. Die Gene waren darauf ausgelegt, Energie aus der Nahrungszufuhr auf höchst effiziente Weise zu speichern. In der heutigen Bevölkerung spielen diese Gene jedoch eine eher nachteilige Rolle. Die tägliche Energiezufuhr eines Individuums ist viel höher, und damit steigt die Energiespeicherung in Form von Fettspeichern.

Andere Ursachen, die möglicherweise zum metabolischen Syndrom beitragen, werden derzeit untersucht, z. B. Fettleber, polyzystisches Ovarialsyndrom, Gallensteine oder Atemprobleme im Schlaf (Schlafapnoe).

Gefährdete Personen

Anhand der obigen Informationen können wir kurz zusammenfassen, welche Personengruppen ein höheres Risiko haben, ein metabolisches Syndrom zu entwickeln.

  • Übergewichtige oder fettleibige Personen mit übermäßiger Fettansammlung, insbesondere um die Taille herum
  • Menschen mit einem inaktiven Lebensstil (wenig körperliche Aktivität, sitzende Lebensweise)
  • Menschen, die eine Insulinresistenz entwickelt haben
  • Menschen mit Diabetes oder einer familiären Vorgeschichte von Diabetes
  • Bestimmte Rassen oder ethnische Gruppen, z. B. haben Hispanoamerikaner das höchste Risiko, gefolgt von Weißen und Schwarzen
  • Bestimmte Geschlechter: Frauen haben ein höheres Risiko, das Syndrom zu entwickeln, als Männer.
  • Menschen, die bestimmte Medikamente einnehmen, z. B. solche, die das Gewicht, den Blutdruck, den Cholesterinspiegel, die Blutfettwerte usw. beeinflussen.

Vorbeugung

Neben der eigentlichen Behandlung hat sich in der Praxis eine angemessene Vorbeugung bewährt.

Die grundlegendste Vorbeugungsmaßnahme, die ergriffen werden kann, um das Auftreten oder die Verschlimmerung von Symptomen und Manifestationen zu verhindern, ist die Änderung des Lebensstils, den man angenommen hat.

Auf der Grundlage zahlreicher klinischer Studien lässt sich sagen, dass sich jede Intervention an den einzelnen Komponenten des metabolischen Syndroms positiv auf die GesamtMorbidität und Mortalität (Sterblichkeit) auswirkt.

Lesen Sie auch: Wie kann man Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen?

Wichtig sind auch regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Arzt, bei denen die Cholesterin-, Fett- und Blutzuckerwerte sowie der Blutdruck überwacht werden.

Ein Überblick über die grundlegenden Maßnahmen zur Verringerung des Risikos, ein metabolisches Syndrom zu entwickeln oder zu verschlimmern (Tabelle)

Vorbeugende Maßnahmen zur Verhinderung der Entwicklung eines metabolischen Syndroms
  • Gesunde und ausgewogene Ernährung mit höherem Proteingehalt und weniger Fett
  • Ausreichend Gemüse und Obst, Vollkornprodukte
  • Verringerung des Salzgehalts von Lebensmitteln
  • Gewichtsmanagement bei Übergewicht oder Fettleibigkeit
  • Aufrechterhaltung eines gesunden Gewichts
  • Regelmäßige Bewegung
  • Verringerung der sitzenden Lebensweise
  • Aufrechterhaltung eines physiologischen Blutdrucks
  • Einschränkung des Rauchens, Verzicht auf Alkohol
  • Reduzierung von Stress

Die gleichen Verfahren zur Änderung des Lebensstils werden anschließend bei der nicht-pharmakologischen Behandlung des metabolischen Syndroms angewandt.

Neben individuellen Bemühungen können Präventionsmaßnahmen auch umfassendere Maßnahmen umfassen, wie z. B. räumliche Pläne zur Förderung eines aktiven Lebensstils, Subventionen für gesunde Lebensmittel, Förderung gesunder Ernährungsgewohnheiten und Aufklärung der Bevölkerung über gesunde Ernährung, Einschränkung der Werbung für ungesunde Lebensmittel usw.

Eine höhere Prävalenz des metabolischen Syndroms wird mit der in Städten und Industrieländern lebenden Bevölkerung in Verbindung gebracht. Diese Prävalenz ist vor allem auf einen höheren Verzehr von kalorienreichen Lebensmitteln in Verbindung mit Bewegungsmangel und einer sitzenden Lebensweise zurückzuführen.

Die falsche Ernährung und die richtige Ernährung im Herzen
Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung des metabolischen Syndroms ist die Änderung des Lebensstils. Quelle: Getty Images

Symptome

Die meisten Krankheiten, die für das metabolische Syndrom charakteristisch sind (z. B. erhöhte Cholesterin-, Fett- oder Glukosewerte im Blut), haben keine typischen, äußerlich sichtbaren Symptome.

Ihr Vorhandensein wird durch eine Reihe von klinischen Tests (Blutuntersuchungen) nachgewiesen.

Das typischste und sichtbarste Anzeichen für das mögliche Vorhandensein des Syndroms ist ein großer Taillenumfang, der durch angesammeltes Unterhautfett verursacht wird.

Wenn eine Person übergewichtig oder fettleibig ist, sind die häufigsten Begleiterscheinungen:

  • Atemprobleme
  • vermehrtes Schwitzen
  • nächtliches Schnarchen
  • Schwierigkeiten, sich zu bewegen und körperliche Aktivitäten auszuführen
  • Müdigkeit
  • Gelenk- und Wirbelsäulenschmerzen

Schwerere Formen von erhöhtem Blutdruck können sich äußern in

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Atembeschwerden
  • Nasenbluten

Bei übermäßig erhöhtem Blutzuckerspiegel

  • starker Durst
  • vermehrte Urinausscheidung (besonders nachts)
  • Müdigkeit
  • verschwommenes Sehen

Diese Symptome sind jedoch charakteristisch für einen langfristigen Anstieg des Blutzuckerspiegels, sie treten nicht bei einem kurzfristigen Anstieg auf. Bei langfristig erhöhten Blutzuckerwerten wird bereits von einem fortgeschrittenen Diabetes gesprochen, der als negative Folge des metabolischen Syndroms gilt.

Zusammenfassung der genannten Symptome:

  1. Großer Taillenumfang
  2. Übergewicht
  3. Fettleibigkeit
  4. Probleme beim Atmen
  5. Vermehrtes Schwitzen
  6. Schnarchen in der Nacht
  7. Schwierigkeiten, sich zu bewegen und körperliche Aktivitäten auszuüben
  8. Müdigkeit
  9. Gelenk- und Wirbelsäulenschmerzen
  10. Hoher Blutdruck
  11. Kopfschmerzen
  12. Schwindel
  13. Kurzatmigkeit
  14. Nasenbluten
  15. Erhöhter Blutzuckerspiegel
  16. Erheblicher Durst
  17. Erhöhte Urinausscheidung (besonders nachts)
  18. Verschwommenes Sehen
  19. Erhöhte Cholesterinwerte im Blut
  20. Schmerzen in der Brust
  21. Bildung von Blutgerinnseln
  22. Fettleber in Verbindung mit Entzündungen

Diagnostik

Das Diagnoseverfahren für das metabolische Syndrom besteht aus einer körperlichen Untersuchung und einer Reihe von Bluttests.

Dabei wird das Vorhandensein von fünf pathologischen Zuständen festgestellt: erhöhter Blutdruck, hoher Blutzucker, übermäßiges Körperfett im Bereich der Taille sowie erhöhte Cholesterin- und Triacylglycerinwerte im Blut.

Damit bei einem Patienten ein metabolisches Syndrom diagnostiziert werden kann, müssen mindestens drei oder mehr dieser Störungen vorhanden sein.

Derzeit gibt es mehrere Ansätze zur Diagnose des Syndroms, die von Gesundheitsorganisationen empfohlen werden. Diese Ansätze unterscheiden sich insbesondere darin, was als primäre Ursache des metabolischen Syndroms angesehen wird.

Darüber hinaus unterscheiden sie sich in den Grenzwerten bestimmter biochemischer Parameter, die bei der Diagnose bestimmt werden und auf einen Krankheitszustand hinweisen.

Überblick über die von Gesundheitsorganisationen empfohlenen Diagnosekriterien für das metabolische Syndrom (Tabelle)

WHO-Empfehlungen (1999)
Vorhandensein einer Insulinresistenz oder eines Nüchternglukosespiegels >6,1 mmol/l (110 mg/dl) bei gleichzeitigem Vorliegen von zwei oder mehr der folgenden Bedingungen:
HDL-Cholesterin Männer: <0,9 mmol/l (35 mg/dl) Frauen: <1,0 mmol/l (40 mg/dl)
Triacylglycerine >1,7 mmol/l (150 mg/dl)
Verhältnis Taille/Hüftumfang Männer: >0,9 Frauen: >0,85
Body-Mass-Index (BMI) >über 30 kg/m2
Blutdruck >140/90 mmHg
National Cholesterol Education Program (Nationales Programm zur Cholesterinaufklärung, Adult Treatment Panel III, 2005)
Vorhandensein von drei oder mehr der folgenden Bedingungen:
Nüchtern-Glukose >5,6 mmol/l (100 mg/dl) oder laufende Behandlung mit blutzuckersenkenden Medikamenten
HDL-Cholesterin Männer: <1,0 mmol/l (40 mg/dl) Frauen: <1,3 mmol/l (50 mg/dl) oder laufende Behandlung mit cholesterinsenkenden Medikamenten
Triacylglycerine > 1,7 mmol/l (150 mg/dl) oder laufende Behandlung mit Medikamenten zur Senkung der Blutfette
Taillenumfang Männer: >102 cm Frauen: >88 cm
Blutdruck >130/85 mmHg oder laufende Behandlung mit blutdrucksenkenden Medikamenten
Empfehlungen der International Diabetes Federation (2006)
Taillenumfang >94 cm bei Männern oder >80 cm bei Frauen in Verbindung mit zwei oder mehr der folgenden Bedingungen:
Nüchtern-Glukose >5,6 mmol/l (100 mg/dl) Oder diagnostizierter Diabetes
HDL-Cholesterin Männer: <1,0 mmol/l (40 mg/dl) Frauen: <1,3 mmol/l (50 mg/dl) Oder laufende Behandlung mit cholesterinsenkenden Medikamenten
Triacylglycerine >1,7 mmol/l (150 mg/dl) oder laufende Behandlung mit Medikamenten zur Senkung der Blutfettwerte
Blutdruck >130/85 mmHg oder laufende Behandlung mit blutdrucksenkenden Medikamenten
Blutzuckermessung - Blutzucker, Stechen in den Finger und Messen
Die Diagnose des metabolischen Syndroms besteht nicht nur aus einer körperlichen Untersuchung, sondern auch aus einer Reihe von Bluttests zur Bestimmung von Glukose-, Cholesterin- und anderen Fettwerten. Quelle: Getty Images

Verlauf

Die Entwicklung des metabolischen Syndroms ist ein relativ langfristiger Prozess. Die Zeit bis zur vollständigen Entwicklung des Syndroms bzw. bis zum Auftreten der ersten Symptome hängt von den einzelnen Komponenten ab.

Die für das metabolische Syndrom charakteristischen pathologischen Störungen treten allmählich auf; sie müssen kontinuierlich und über einen langen Zeitraum hinweg vorhanden sein, um sich im Körper sichtbar zu manifestieren.

Die Störungen können sich unabhängig voneinander entwickeln, aber in den meisten Fällen bauen sie aufeinander auf. Eine Störung baut auf einer anderen, bereits bestehenden Störung auf. Dies ist vergleichbar mit einer Kettenreaktion.

Man spricht erst dann von einem metabolischen Syndrom, wenn bei einer Person mindestens drei oder mehr dieser Störungen gleichzeitig auftreten.

Beim metabolischen Syndrom gibt es keine typischen, äußerlich sichtbaren Symptome, die auf ein mögliches Problem hinweisen würden.

Die Symptome machen sich in der Regel erst dann bemerkbar, wenn sich eine der Komponenten des Syndroms deutlich verschlechtert, beispielsweise ein zu hoher Blutdruck oder ein zu hoher Blutzuckerspiegel.

Die Entstehung und das weitere Fortschreiten des metabolischen Syndroms stehen in engem Zusammenhang mit dem Lebensstil des Einzelnen: Ein schlechter Lebensstil in Verbindung mit unausgewogener Ernährung und mangelnder Bewegung führt immer häufiger zu Gewichtsproblemen.

Ein verräterisches Zeichen, das auf das Risiko eines metabolischen Syndroms hinweisen kann, ist übermäßiges Fett, das sich hauptsächlich um die Taille des Patienten konzentriert.

Obwohl die meisten Komponenten des metabolischen Syndroms auf den ersten Blick nicht erkennbar sind, ist ihre frühzeitige Erkennung ein entscheidender Faktor für die Erhaltung eines gesunden und funktionierenden Körpers.

Daher ist es keine gute Idee, auf regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt zu verzichten, die dazu beitragen können, ein Problem zu erkennen, das auf den ersten Blick nicht sichtbar ist.

Metabolisches Syndrom bei Kindern

Das Auftreten des metabolischen Syndroms ist in der pädiatrischen Bevölkerung nichts Außergewöhnliches. Da die Zahl der übergewichtigen (und sogar fettleibigen) Kinder weiter zunimmt, ist auch ein vermehrtes Auftreten von metabolischen Veränderungen zu beobachten.

Die Hauptursache für Fettleibigkeit bei Kindern ist dieselbe wie bei Erwachsenen - ein Missverhältnis zwischen Energiezufuhr und Energieaufwand.

Fettleibigkeit im Kindesalter oder überschüssiges Fettgewebe im Verhältnis zu anderen Organen führt zu Schwankungen im Fett- und Zuckerstoffwechsel.

Diese Schwankungen führen zusammen mit der Fettleibigkeit und dem damit verbundenen erhöhten Blutdruck zur Entwicklung des metabolischen Syndroms bei Kindern.

Die Methoden zur Diagnose des Syndroms in der pädiatrischen Bevölkerung ähneln denen bei Erwachsenen, mit Unterschieden bei den Schwellenwerten einiger biochemischer Parameter.

Derzeit wird empfohlen, das Syndrom nach den Kriterien der International Diabetes Federation zu diagnostizieren, die Adipositas als Hauptursache für das Auftreten und die Entwicklung des metabolischen Syndroms bei Kindern ansieht.

Die Diagnose wird nur bei Kindern zwischen 10 und 16 Jahren gestellt. Bei jüngeren Kindern wird die Diagnose nicht empfohlen. Für Patienten über 16 Jahre gelten bereits die gleichen Kriterien wie für Erwachsene.

Übersicht über die Diagnosekriterien für das metabolische Syndrom bei Kindern (Tabelle)

Empfehlungen der International Diabetes Federation
Zentrale Adipositas - Taillenumfang ≥90 cm in Verbindung mit zwei oder mehr der folgenden Bedingungen:
Nüchtern-Glukose ≥5,6 mmol/l oder laufende Behandlung mit blutzuckersenkenden Medikamenten
HDL-Cholesterin ≤1,03 mmol/l
Triacylglycerine ≥1,7 mmol/l
Blutdruck ≥130/85 mmHg

Wie viel Energie verbrauchen wir mit unserer Ernährung:
Kalorientabellen: Wie hoch ist der Nährwert von Lebensmitteln?

Behandlung: Metabolisches Syndrom

Behandlung: beim metabolischen Syndrom eine Änderung des Lebensstils und erst dann eine Heilung

Mehr anzeigen

Expertengespräch über die Ursachen und Folgen der Krankheit - Video

fAuf Facebook teilen

Interessante Quellen

  • ncbi.nlm.nih.gov - Die globale Epidemie des Metabolischen Syndroms, Mohammad G. Saklayen
  • my.clevelandclinic.org - Metabolisches Syndrom
  • nhlbi.nih.g ov - Metabolisches Syndrom
  • mayoclinic.org - Metabolisches Syndrom
  • solen.cz - Metabolisches Syndrom, seine Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten, MUDr. Petr Sucharda, CSc.
  • solen.sk - Metabolisches Syndrom, kardiovaskuläre und metabolische Risiken, Prof. MUDr. Peter Galajda, CSc.
  • internimedicina.cz - Metabolisches Syndrom, Vorhersage und Prävention, MUDr. Šárka Svobodová, Ph.D., prof. MUDr. Ondřej Topolčan, CSc.
  • solen.sk - Metabolisches Syndrom bei Kindern und Fallstricke bei der Diagnose, MUDr. Eva Vitáriušová, PhD., doc. MUDr. Ľudmila Košt'álová, CSc., mim. prof., MUDr. Zuzana Pribilincová, CSc., MUDr. Anna Hlavatá, PhD., MUDr. Katarína Babinská, Jr., prof. MUDr. László Kovács, DrSc., MPH