Erhöhter Blutzucker, Hyperglykämie: Was erhöht den Blutzucker?

Erhöhter Blutzucker, Hyperglykämie: Was erhöht den Blutzucker?
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Hyperglykämie ist ein Problem, das vor allem bei Diabetes auftritt. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel führt zu anderen Problemen, z. B. mit dem Sehvermögen oder dem Nervensystem. Aber es ist nicht nur Diabetes, sondern auch andere Krankheiten können die Ursache sein.

Erhöhter Blutzucker (eigentlich Hyperglykämie) ist nicht nur typisch für Diabetes, wie die meisten Menschen vielleicht denken. Es handelt sich auch um ein Stoffwechselproblem, dessen Ursachen auch in anderen Teilen des Körpers zu finden sind.

Der Blutzuckerspiegel wird durch ein Hormon namens Insulin in einem bestimmten idealen Intervall gehalten. Ist der Spiegel dieses Hormons aus irgendeinem Grund niedriger, steigt der Blutzuckerspiegel an.

Dieser Anstieg lässt sich in der Regel nur durch Blutuntersuchungen im Labor nachweisen.

Typisch für Diabetes

Probleme mit dem Blutzuckerspiegel treten typischerweise bei Diabetes auf. Dabei handelt es sich um eine Stoffwechselkrankheit, die durch zu hohe Zuckermengen im Blut gekennzeichnet ist. Es ist eine Störung des Zuckerstoffwechsels.

Diabetes kann durch eine unzureichende Produktion von Insulin, einem Hormon der Bauchspeicheldrüse, oder durch eine verminderte Empfindlichkeit des körpereigenen Gewebes gegenüber Insulin entstehen. Im ersten Fall handelt es sich um eine angeborene Autoimmunerkrankung, die sich in der Kindheit manifestiert.

Sie wird fachlich auch als Diabetes mellitus Typ I bezeichnet.

Die zweite Form der Zuckerkrankheit, der Diabetes mellitus Typ II, tritt eher im Erwachsenenalter auf und entwickelt sich meist schleichend nach dem 30. Lebensjahr. Es handelt sich um eine erworbene, nicht angeborene Zuckerkrankheit. Übergewichtige Menschen sind besonders gefährdet.

Erhöhte Blutzuckerwerte können in diesem Fall auch mit Übergewicht zusammenhängen.

Diabetes Aufschrift rote Farbe
Diabetes mellitus. Quelle: thinkstock photos

Zu den Symptomen einer Hyperglykämie gehören:

  • Übermäßiger Durst
  • häufiges Wasserlassen
  • Wasserlassen in der Nacht
  • Zucker im Urin (Glykosurie), mit einem Zuckergehalt von mehr als 10 mmol/l
  • trockener Mund
  • chronische Müdigkeit
  • Acetongeruch aus dem Mund

Prädiabetes ist ein Begriff, der für grenzwertige Störungen der Glukosehomöostase eingeführt wurde, d. h. die Blutzuckerwerte sind erhöht, überschreiten aber nicht die Werte, die bei einer Gesamtbeurteilung Diabetes definieren.

Ein morgendlicher Blutzuckerwert liegt beispielsweise bei mehr als 5,6 mmol/Liter Blutzucker, aber nicht über 7 mmol/Liter. Bei einem Stresstest liegt der Schwellenwert im Normalbereich. Dies gilt für eine Borderline-Glykämie.

Wenn die Werte bei Belastung zwischen 7,8 und 11,1 mmol/Liter liegen, spricht man von einer gestörten Glukosetoleranz.

Adipositas und erhöhte Werte

Sie kann beispielsweise auch bei Adipositas auftreten. Dies ist eine Ernährungsstörung, die durch die Anhäufung von Fettspeichern im Körper gekennzeichnet ist. Eine Person mit Adipositas nimmt jedoch in der Regel neben übermäßigem Fett auch Lebensmittel mit hohem Einfachzuckergehalt zu sich und kann daher einen recht hohen Wert aufweisen.

Diabetes ist eine häufige Begleiterscheinung der Adipositas, und Hyperglykämie ist ein typisches Symptom.

Metabolisches Syndrom

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Das Metabolische Syndrom ist eine Kombination aus Diabetes, Bluthochdruck und Fettleibigkeit. Bildquelle: Thinkstock photos

Zu den Stoffwechselkrankheiten, die typischerweise mit einer Hyperglykämie einhergehen, gehören die so genannten metabolischen Krankheiten. Das metabolische Syndrom ist die Bezeichnung für die Kombination von Typ-2-Diabetes, erhöhtem Blutdruck und Fettleibigkeit.

Das Zusammentreffen dieser drei Faktoren in einem Organismus führt zu diesem Syndrom, von dem statistisch gesehen fast ein Drittel der Bevölkerung in den Industrieländern betroffen ist und das die Atherosklerose erheblich beschleunigt.

Auch verschiedene Herz-Kreislauf-Erkrankungen können daraus entstehen.

Andere Ursachen für Hyperglykämie

Auch Menschen mit Hämochromatose haben Probleme mit erhöhten Zuckerspiegeln. Dabei handelt es sich um eine Lebererkrankung, bei der sich die Leber vergrößert. Typischerweise wird diese Krankheit jedoch mit Diabetes in Verbindung gebracht, der einen Anstieg des Blutzuckerspiegels verursacht.

Die Krankheit selbst wird durch eine übermäßige Ablagerung von Eisen im Körpergewebe in Form von Hämosiderin und Ferritin verursacht. Die Krankheit kann entweder angeboren (primäre) oder erworben (sekundäre) Hämochromatose sein.

Erhöhte Blutzuckerwerte werden auch durch das so genannte Cushing-Syndrom verursacht, das durch eine erhöhte Cortisolproduktion gekennzeichnet ist. Die häufigsten Symptome dieser Krankheit sind Gewichtszunahme, Ablagerung von Körperfett in Bauch, Gesicht und Hals und natürlich die bereits erwähnte Hyperglykämie.

Erhöhte Blutzuckerwerte können auch bei einigen Infektionskrankheiten auftreten, die die Speicheldrüsen betreffen, wie z. B. bei Mumps (Entzündung der Ohrspeicheldrüse).

Bei dieser Krankheit kann der Blutzuckerspiegel erhöht sein, weil die Infektion auf die Bauchspeicheldrüse übergeht und sich dort entzündet. Dies kann zu einer Schädigung des Teils der Bauchspeicheldrüse führen, der für die Produktion von Insulin zuständig ist.

Wenn Bluttests einen Anstieg des Zuckerspiegels zeigen, sollte der Betroffene weitere Untersuchungen durchführen lassen, um die Ursache frühzeitig zu finden.

Video mit Informationen über Hyperglykämie

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Interessante Quellen

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