Gaumen- und Lippenerkrankungen
Gaumen- und Lippenerkrankungen gehören
Gaumen- und Lippenerkrankungen betreffen die Mundschleimhaut sowie den inneren und äußeren Teil der Lippen und können verschiedene angeborene Erkrankungen und Störungen sowie erworbene Entzündungs-, Tumor- oder Funktionsstörungen umfassen. Manchmal äußern sich Erkrankungen anderer Körperteile auch an der Mundschleimhaut oder an den Lippen, meist in Form von verschiedenen Hautausschlägen oder anderen dermatologischen Störungen, aber auch der Gaumen und die Lippen sind von verschiedenen oralen und anderen Erkrankungen betroffen.
Die Lippen sind der Eingang zur Mundhöhle und ein separates sichtbares Organ rund um den Mund, das aus mehrschichtigem Plattenepithel besteht. Normalerweise ist die größere Lippe höher als die kleinere, und die Bewegung der Lippen wird durch Muskeln gewährleistet, nämlich den Lippenhebermuskel, den oralen Ringmuskel. Dieser Muskel sorgt auch für den Vorwärtszug der Unterlippe, umschließt die Mundspalte und ist in der Lippe untergebracht. Es handelt sich um eine Art von tierischem Muskel. Die Lippen haben also mehrere Funktionen, sei es bei der Nahrungsaufnahme, bei der Mimik oder bei der Artikulation der Sprache.
Der Gaumen ist der Teil der Mundhöhle, der vom Oberkieferknochen gebildet wird und an der Seite des Mundes von Schleimhäuten bedeckt ist. Sie bildet die Decke der Mundhöhle und ist im Wesentlichen die Scheidewand, die die Nasenhöhle vom Mund trennt. Der Gaumen besteht aus einem harten vorderen Teil und einem weichen hinteren Teil, der ebenfalls aus Muskulatur und Bändern besteht. Der Gaumen hat auch mehrere Funktionen, von denen die wichtigste darin besteht, das Eindringen von Nahrung nach oben während des Schluckens zu verhindern und bei der Erzeugung von Tönen zu helfen.
Aufbau des Gaumens
Der Gaumen ist die Decke der Mundhöhle und trennt die Mundhöhle von der Nasenhöhle. Er ist als Teil der Schleimhaut von einer Schleimhaut bedeckt und besteht beim Menschen aus zwei Teilen, dem harten und dem weichen Gaumen. Der harte Gaumen wird auf der Oberseite vom Oberkiefer gebildet und befindet sich auf der Vorderseite, während der weiche Gaumen auf der Rückseite liegt, wo sich die Bänder und die Muskulatur befinden. Der harte Gaumen selbst ist in mehrere Formationen unterteilt, die auf ihm zu finden sind.
Am harten Gaumen ist die Plicae palatinae transversae, niedrige Schleimhautfalten, die steif sind und sich mit dem Alter glätten. Im mittleren Teil des Gaumens befindet sich außerdem ein längs verlaufender Hügel, der raphae palati genannt wird und ein Überbleibsel des Wachstums von zwei Knochen ist, die den vorderen oberen Gaumen bilden. Die Papilla incisiva, eine kleinere Erhebung, an der die Mundschleimhaut herunterhängt, und zwei blinde Kanäle, die keine nennenswerte Funktion haben, sind ebenfalls im mittleren Teil zu finden.
Der weiche Gaumen wird durch eine bewegliche Scheibe gebildet, deren Basis aus Bindegewebe besteht, dem die Muskeln des weichen Gaumens und des Racheneingangs locker folgen. Die Oberfläche des weichen Gaumens auf der Seite der Mundhöhle besteht ebenfalls aus einer Schleimhaut, die aus einem mehrschichtigen Epithel besteht, das auch die Geschmacksknospen enthält. Auf der Oberseite ist das Epithel mehrschichtig und enthält kleinere Flimmerhärchen, die von Inselchen aus mehrschichtigem Plattenepithel gebildet werden.
Der menschliche Gaumen kann von verschiedenen entzündlichen und nicht-entzündlichen Erkrankungen betroffen sein, z. B. können hier verschiedene pathologische Formationen, Tumore, Geschwüre, Zysten, sich vermehrende Zellhaufen oder aus dem umliegenden Gewebe übertragene Entzündungen auftreten. Manche Krankheiten betreffen nur die Gaumenschleimhaut, aber sehr oft sind auch andere Gewebe in der Mundhöhle betroffen, meist die Schleimhaut anderer Teile des Mundes, die Zunge oder das Zahnfleisch. Dabei kann es sich sowohl um angeborene als auch um traumatische und erworbene Krankheiten handeln.
Aufbau der Lippen
Die Lippen sind ein separates Organ, das die Mundhöhle auskleidet und reichlich innerviert und vaskularisiert ist, da es sich um ein paariges Organ handelt, das aus einer Ober- und einer Unterlippe besteht. Die Lippen bestehen aus verschiedenen Gewebetypen, von denen der quer gestreifte runde Mundmuskel das größte Volumen aufweist. An der Oberfläche des Muskels befindet sich ein ligamentärer Teil und darüber ein epithelialer Teil. Das Epithel auf der Oberfläche der Lippe kann in drei Typen unterteilt werden, je nachdem, auf welchem Teil der Lippe es sich befindet.
An der Außenseite der Lippe befindet sich ein mehrschichtiges, geschichtetes Plattenepithel, das Schamhaare und kleinere Drüsen enthält. Auf der der Mundhöhle abgewandten Seite befindet sich dagegen ein nicht verhornendes, mehrschichtiges Plattenepithel, das ebenfalls kleinere, diesmal in der Faszie liegende Speicheldrüsen enthält. An der Übergangsstelle zwischen diesen beiden Teilen der Lippe, die auch als Lippenrot bezeichnet wird, besteht das Epithel aus reichlich vaskularisierten faserigen Papillen, die diesem Teil der Lippe seine Farbe verleihen.
Auf dem kutanen Teil der Lippe befindet sich eine dünne Hautschicht, die aus geschichtetem Plattenepithel und der dermalen Adexa besteht, also dem Teil, der Haarfollikel, Talg- und Schweißdrüsen enthält. Im Bereich der Rubea wiederum befinden sich Nervenenden und Meissner-Drüsen, und dieser Teil ist reichlich innerviert und empfindlich. Im Schleimhautbereich der Lippen befinden sich ebenfalls ein mehrschichtiges Plattenepithel sowie spärliches kollagenes Bindegewebe, gemischte seromuzinöse Speicheldrüsen und gestreifte Muskulatur.
Was die verschiedenen Lippenerkrankungen betrifft, so treten sehr häufig infektiöse und entzündliche Erkrankungen sowohl im äußeren als auch im inneren Bereich auf, aber auch verschiedene Defekte, die durch traumatische Ursachen erworben wurden, d. h. durch Verletzungen wie z. B. Bissverletzungen oder durch äußere und innere Faktoren. Die Lippen sind jedoch auch von bestimmten Erkrankungen des Gaumens und der umgebenden Mundschleimhaut betroffen, die durch andere Krankheiten verursacht werden können und Symptome von Multisystemerkrankungen sind.
Zysten, Tumore und Ablagerungen
Wie andere Teile der Mundschleimhaut ist auch der Gaumen von verschiedenen Zysten und Tumoren betroffen. Dabei kann es sich um entwicklungsbedingte neodontogene Zysten im Mundbereich handeln, wie z. B. Gaumenpapillenzysten, oder um verschiedene bösartige oder gutartige Tumorablagerungen, die die gesamte Mundhöhle betreffen. Zu diesen Läsionen, die die Schleimhäute des Gaumens und des Mundes betreffen, gehören Leukoplakien, d. h. Erkrankungen des oralen Epithels, die sowohl die Schleimhäute des Gaumens als auch z. B. die Zunge betreffen.
Mundkrebs ist der häufigste Krebs, der auch die Gaumenschleimhaut betrifft. Es handelt sich um eine bösartige Krebserkrankung, die sehr oft mit dem Rauchen in Verbindung gebracht werden kann, das ein erheblicher Risikofaktor für die Entstehung von Mundkrebs ist. Was das Klima anbelangt, so sind mehr als ? In den meisten Fällen befinden sich die Tumore im weichen Teil des Gaumens, wobei der Tumor oft durch Metastasen aus dem umliegenden Gewebe oder der umgebenden Schleimhaut in den Gaumen gelangt.
Ein sich entwickelnder Tumor kann wie ein Fleck oder ein Geschwür aussehen, so dass man ihn leicht unterschätzt oder ganz übersieht. Nur sehr wenige Fälle sind im Anfangsstadium schmerzhaft, meist verläuft die anfängliche Entwicklung des Tumors asymptotisch. Später, wenn bereits Schmerzen und z. B. ein Fremdkörpergefühl oder Sprach- und Schluckbeschwerden auftreten, handelt es sich bereits um ein fortgeschrittenes Stadium, in dem sich auch Metastasen gebildet haben. Die Behandlung besteht aus einer Kombination von Operation, Chemotherapie und Strahlentherapie.
Sehr gefährlich sind auch verschiedene Zysten, die sich an den Papillen des Gaumens bilden können und meist aus dem Epithelgewebe der Schleimhaut entstehen. Die Leukoplakie, die sehr häufig an der Mundschleimhaut, vor allem am Zahnfleisch, aber auch z. B. am Gaumen oder an den Lippen auftritt, ist gefährlich, da sie mit der Zeit Tumore bilden kann. Auch in diesem Fall äußert sich die Krankheit zunächst in blassen Läsionen und Flecken, die sich später ausbreiten. Die häufigste ist die so genannte nikotinische Leukoplakie, die ebenfalls durch Rauchen verursacht wird.
Gaumenentzündungen und -defekte
Auch der Gaumen und die Schleimhäute des Gaumens sind von verschiedenen Entzündungen, Fehlfunktionen oder Defekten betroffen. Dazu gehören z. B. granulomatöse Krankheitsformen wie das rosaceöse Granulom der Mundschleimhaut, das pyogene Granulom der Mundschleimhaut oder das verruköse Xanthom der Mundschleimhaut. Die Zunge und die Mundschleimhaut können auch von submuköser Fibrose oder irritativer oraler Hyperplasie betroffen sein. Die orale muzinöse Muzinose ist eine seltener auftretende Erkrankung, die ebenfalls mit den Speicheldrüsen zusammenhängt.
Die häufigste Form der Entzündung in der Mundhöhle ist die Stomatitis. Zu dieser Kategorie gehören z. B. rezidivierende orale Aphthen, die vor allem am Gaumen auftreten, aber auch nicht näher bezeichnete, ulzerative oder verruköse Stomatitis. Manchmal kann auch ein Abszess entstehen, wenn sich eine Entzündung mit nekrotisierendem Gewebe entwickelt, das sich in Ablagerungen auf der Oberfläche der Mundschleimhaut ansammelt. Aphthöse Stomatitis und herpetische Stomatitis sind die häufigsten Entzündungen am Gaumen.
In diesem Fall können diese Entzündungen verschiedene Ursachen haben, wie z. B. chemische oder mechanische Reizungen, virale oder bakterielle Infektionen, aber Aphthen können z. B. auch Ausdruck einer Verdauungsstörung oder Mangelernährung sein, da die Mundhöhle eng mit dem Verdauungskanal verbunden ist. Aphthen können auch ein Anzeichen für eine Avitaminose sein, d. h. für einen Mangel oder einen sehr niedrigen Gehalt an bestimmten Vitaminen, vor allem an B-Vitaminen, Zink, Eisen und Kalzium.
Einige Krankheiten können auch von der Zungenschleimhaut ausgehen, und auch hier handelt es sich meist um entzündliche Erkrankungen auf infektiöser Basis. Der Gaumen ist jedoch auch von verschiedenen Deformationen und Defekten betroffen, die angeboren sind, wobei Spaltbildungen am häufigsten vorkommen. Dabei handelt es sich um einen Zustand, bei dem der Oberkiefer und die paarigen Gaumenknochen während der pränatalen Entwicklung nicht richtig zusammenwachsen, so dass eine Lücke entsteht. Diese Erkrankungen können heute erfolgreich chirurgisch behandelt werden.
Entzündliche und nicht-entzündliche Lippenerkrankungen
Zu den Lippenerkrankungen gehören entzündliche Erkrankungen, nicht entzündliche Erkrankungen und verschiedene Funktionsstörungen, Strukturen und Defekte der Lippen. Die häufigste Form der Entzündung ist die Chelitis, die eckig-eckig, exfoliativ und drüsig sein kann. Darüber hinaus sind die Lippen auch von Cheilodynie, Cheilosis und verschiedenen Defekten betroffen, die durch das Beißen auf Wangen und Lippen verursacht werden. Zu den nicht entzündlichen Erkrankungen gehören eindeutig verschiedene Tumorarten und auch Fehlbildungen wie Lippenspalten und andere Entwicklungsstörungen.
Bei Krebserkrankungen handelt es sich meist um bösartige und gutartige Tumore, die in fast allen Fällen an der Unterlippe auftreten, entweder an der äußeren Lippe oder, in den meisten Fällen, an der inneren Lippe. Manchmal befallen diese Tumore auch verwandte Schleimhäute. Am häufigsten werden sie mit dem Einfluss äußerer Faktoren, wie z. B. dem Rauchen, in Verbindung gebracht, aber natürlich entstehen sie auch durch angeborene Veranlagungen. Im Anfangsstadium können sie wie Furunkel oder Flecken aussehen.
Zu den häufigen entzündlichen Erkrankungen gehören beispielsweise Aphthen, die sowohl die Mundschleimhaut als auch den Gaumen oder die Innenseite der Lippen betreffen, aber auch Fieberbläschen. Dabei handelt es sich um Virusinfektionen der Haut und der Schleimhäute, bei denen es sich häufig um wiederkehrende Entzündungen handelt, die immer wieder auftreten. In diesem Fall handelt es sich um eine Entzündung, die durch ein infektiöses Virus von Herpes verursacht wird. Einige Viren führen zu Blasenbildung und Geschwüren, andere zu Rötungen und Entzündungen an den betroffenen Stellen.