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Was ist infektiöse Hepatitis und wie wird sie übertragen (Hepatitis A/B/C/D)?
Hepatitis wird manchmal fälschlicherweise als Leberentzündung oder Hepatitis bezeichnet. Der Hauptgrund für diese Bezeichnung ist das Symptom, d.h. die Gelbfärbung der Haut, technisch auch Ikterus genannt. Hepatitis wird durch ein Virus verursacht. Es gibt verschiedene Unterformen der Hepatitis. Die Ansteckung kann durch Lebensmittel, Fleisch, Wasser erfolgen. Übertragung durch Körperflüssigkeiten, Blut. Kontakt, Küssen, Injektion, früher auch Transfusion.
Inhalt des Artikels
Was ist Hepatitis und ihre ansteckende Form? Wie wird sie übertragen und warum ist sie gefährlich? Und wussten Sie, dass es mehrere Arten von Hepatitis gibt, die alle ihre eigenen Besonderheiten haben? Lernen Sie die Virushepatitis besser kennen.
Gelbsucht ist ein Symptom, das bei einer Lebererkrankung auftritt. Im Fachjargon wird sie als Ikterus oder Gelbfärbung der Haut, der Schleimhäute, des Gewebes und des Augenweißes bezeichnet. Diese Gelbfärbung ist vor allem auf der Haut und dem Augenweiß zu beobachten.
Ursache ist eine Funktionsstörung der Leber, in deren Folge der Gehalt an gelbem Farbstoff (Bilirubin) im Blut unnatürlich ansteigt. Sie tritt aufgrund verschiedener Ursachen auf. Sie kann viralen oder nicht-viralen Ursprungs sein. In diesem Artikel informieren wir Sie über virale Hepatitis.
Was ist eine virale Hepatitis?
Die Entzündung der Leber wird fachsprachlich als Hepatitis bezeichnet. Hepar ist die Leber und die Endung itis ist der Name der Entzündung. Wir kennen akute und chronische Hepatitis. Die chronische Hepatitis dauert länger als 6 Monate. Der Name Hepatitis beschreibt die bereits erwähnte Gelbfärbung der Haut und anderer Schleimhäute.
Der Begriff Hepatitis wurde bereits im 5. Jahrhundert von dem römischen Arzt Caelius Aurelianus verwendet.
Die Hepatitis kann jedoch auch asymptomatisch sein, d. h. sie zeigt keine Symptome. Darüber hinaus ist eine Form bekannt, die einer Grippe ähnelt. Eine der Formen ist natürlich der Ikterus.
Zu den Symptomen gehören:
- Müdigkeit
- allgemeine Schwäche
- Appetitlosigkeit
- Gelenkschmerzen
- Ikterus
- dunkler Urin (beschrieben als so dunkel wie Cola)
- blasser Stuhlgang
- Magenverstimmung
- Schmerzen in der rechten Seite, im unteren Rücken (Druck)
- Engegefühl in der Lebergegend beim Schütteln
- Völlegefühl, auch nach dem Essen
- Verstopfung, aber auch Durchfall
- Vergrößerung der Leber
- bei Leberversagen, Bewusstseinsstörungen, Koma
Tipp: Mehr über die Krankheit selbst finden Sie im Artikel über Gelbsucht.
Die Hepatitis wird in mehrere Arten unterteilt, wie in der folgenden Tabelle dargestellt
Bezeichnung | Typ |
Hepatitis | A |
Hepatitis A | B |
Hepatitis | C |
Hepatitis | D |
Hepatitis | E |
Hepatitis | F |
Hepatitis | G |
Hepatitis ist vor allem wegen der schweren Komplikationen gefährlich, die sie hervorruft, z. B. Bauchspeicheldrüsenentzündung, Gehirnschäden, Herzmuskelentzündung.
Die schwerwiegendsten sind Zirrhose, Leberkrebs, Leberversagen und Tod.
Wie wird Hepatitis übertragen?
Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedene Arten von infektiöser Hepatitis, die jeweils ihre eigenen Besonderheiten aufweisen, was auch für die Übertragung gilt.
Hepatitis A
Die infektiöse Hepatitis A wird durch das HAV-Virus verursacht, ein RNA-Virus, das die Leberzellen direkt angreift.
Die Verbreitung erfolgt über den fäkal-oralen Weg, d. h. der Eintrittspunkt für die Infektion ist der Verdauungstrakt.
Die Übertragung erfolgt z. B. durch verunreinigte Lebensmittel, Erde, Wasser. Wir kennen auch den Begriff "dirty hands disease", was bedeutet, dass die Übertragung nach Kontakt mit einem verunreinigten Gegenstand mit den Händen erfolgt. Das Virus wird mit dem Stuhl ausgeschieden.
Eine Besonderheit dieses Virus ist, dass es bereits 2 Wochen vor dem Auftreten der ersten Symptome und etwa 2 Wochen nach deren Abklingen mit dem Stuhl ausgeschieden wird. Die Inkubationszeit ist sehr unterschiedlich und reicht von 15 bis 48 Tagen.
Die Krankheitserscheinungen sind eher allgemeiner Natur, wie erhöhte Körpertemperatur, Muskelschmerzen, Schwäche, Gelenkschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, aber auch Durchfall und auffallend dunkler Urin sowie Ikterus.
Seltener ist die parenterale Übertragung, d. h. außerhalb des Verdauungstrakts. Das Virus breitet sich nicht über die Plazenta aus, d. h. es findet keine Übertragung von der Mutter auf den Fötus statt. Dieses Virus verursacht keine chronischen Infektionen.
Jährlich werden weltweit etwa 1,4 Millionen Fälle gemeldet, man geht jedoch davon aus, dass die Prävalenz bis zu zehnmal höher liegt.
Bestimmte Bevölkerungsgruppen sind besonders gefährdet, wie z. B.:
- Angestellte im Gesundheitswesen und andere Beschäftigte im Gesundheitswesen
- Lehrer und Erzieher
- Sozialarbeiter
- Polizeibeamte
- Fahrer von öffentlichen Verkehrsmitteln und Fernverkehrszügen
- Müllwerker
Impfungen können eine Vorbeugungsmaßnahme sein. Zu den wichtigsten Vorbeugungsmaßnahmen gehören jedoch eine verbesserte Hygiene und eine verstärkte Gesundheitsüberwachung am Ort des Ausbruchs und der Ausbreitung. Händewaschen nach dem Toilettengang und vor der Zubereitung von Lebensmitteln ist notwendig.
Eine angemessene Wärmebehandlung von Lebensmitteln oder Wasser ist ebenfalls wichtig. Der Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen ist von großer Bedeutung. Ein Infektionsrisiko besteht bei Reisen, insbesondere in Länder in Afrika, Asien und Südamerika.
Auf Reisen ist es wichtig, die Grundsätze der gründlichen Händehygiene zu befolgen und den Verzehr von möglicherweise kontaminierten und nicht ausreichend gegarten Lebensmitteln zu vermeiden. Das Virus wird durch eine mindestens einminütige Erhitzung auf 85 °C zerstört.
Unverpacktes Wasser, Getränke und Eis sind ebenso gefährdet wie ungewaschenes und ungeschältes Obst.
Übertragung von Hepatitis B
Hepatitis B wird durch das HBV-Virus verursacht, das zur Gruppe der DNA-Viren gehört. Etwa 5 % der Weltbevölkerung tragen dieses Virus in sich. Hepatitis B ist das schwerste Virus, das sich ein Mensch zuziehen kann.
Als Komplikation der Krankheit kommt es zu Leberzirrhose, Leberversagen und Tod.
Das Virus wird durch Blut und Körperflüssigkeiten übertragen, d. h. durch Speichel, Ejakulat, Vaginalflüssigkeiten, Küssen und Geschlechtsverkehr. Das Virus kann auch durch die Verwendung von kontaminierten Geräten beim Tätowieren und Piercen übertragen werden.
Aber auch bei der Verwendung von üblichen Hygieneartikeln wie Zahnbürsten und Rasierern. Die Übertragung erfolgt auch von der Mutter auf das Kind bei der Geburt. Wenn sich das Kind in dieser postnatalen Phase infiziert, besteht ein hohes Risiko, dass es nach 20 Jahren an Leberkrebs erkrankt.
Die Inkubationszeit der Krankheit ist sehr lang und reicht von etwa 30 bis 180 Tagen. Zu den Symptomen gehören Müdigkeit, Schwäche, Übelkeit, Appetitlosigkeit und Hautausschläge, aber auch Ikterus und heller Stuhlgang.
Man geht davon aus, dass bis zu 80 % der Leberkrebsfälle durch chronische Hepatitis B verursacht werden.
Ein wirksamer Schutz ist die Impfung, die in drei Impfungen erfolgt. Wichtig ist eine konsequente Sterilisation und Reinigung der Geräte, um einen höheren Hygienestandard zu gewährleisten.
Gefährdet sind Personengruppen, die mit Erkrankten in Kontakt kommen, vor allem Angehörige des Gesundheitswesens und andere Personen, die in Gesundheitseinrichtungen arbeiten. Aber auch in anderen öffentlichen Bereichen, in denen man mit Menschenmassen in Berührung kommt, z. B. Polizisten, Bankangestellte und so weiter.
Im Tourismus, aber auch außerhalb des Reisegewerbes, besteht ein hohes Risiko bei versehentlichem Sexualkontakt, bei der Verwendung unsteriler Instrumente, z. B. bei Zahnbehandlungen, aber auch bei Transfusionen oder bei der Injektion von Drogen.
Weltweit ist sie vor allem in Südostasien, im Nahen Osten, in Afrika südlich der Sahara und in Lateinamerika endemisch, aber auch in Ländern Süd- und Osteuropas.
Wie wird Hepatitis C übertragen?
Sie wird durch das HCV-Virus verursacht, das ebenfalls ein RNA-Virus ist. Es gibt sechs Typen und anschließend eine Vielzahl von Subtypen. Hepatitis C war bis 1989 nicht bekannt. Damals kannte man nur die Typen A und B.
In dieser Zeit kam es häufig zu Leberentzündungen nach Bluttransfusionen, die jedoch von keinem der bis dahin bekannten Viren ausgelöst wurden. Seit 1992 sind Tests bei allen Blutspendern vorgeschrieben.
Die Übertragung erfolgt über das Blut. Außerhalb des Körpers trocknet das Virus schnell aus und überlebt nicht lange. Das heißt, wie bereits erwähnt, bis 1992 auch über die Transfusion.
Und der wichtigste Weg und Grund für die Verbreitung der Infektion ist die Injektion von Drogen.
Man geht davon aus, dass es weltweit etwa 175 Millionen Infizierte gibt, was bis zu 3 % der Bevölkerung entspricht.
Wie bereits geschrieben, erfolgt die Verbreitung parenteral, d.h. außerhalb der Nahrungsaufnahme über den Verdauungstrakt und den Mund. Und zwar über Blut, über die Injektion von Drogen, aber auch über unzureichende Hygiene- und Sterilisationsmaßnahmen im Gesundheitswesen, z.B. bei der Dialyse.
Beim Tätowieren oder Piercen.
Aber auch von der Mutter auf den Fötus während der Geburt. Ein Übertragungsrisiko besteht auch bei ungeschütztemGeschlechtsverkehr. Der Blutweg muss aber gewährleistet sein. Zum Beispiel bei Verletzungen der Unversehrtheit von Schleimhäuten und Haut. Bei Verletzungen bei ungeschütztem oder gewaltsamem Geschlechtsverkehr. Zum Beispiel beim Oralverkehr.
Ein erhöhtes Risiko besteht beim Analverkehr, bei dem das Risiko einer Verletzung der Integrität der Schleimhäute hoch ist.
Die Krankheit hat eine Inkubationszeit von 15 bis 160 Tagen. Sie verläuft oft symptomlos, oder es treten allgemeine grippeähnliche Beschwerden oder Verdauungsprobleme auf. Ein Ikterus ist erst typisch, wenn Jahre später Leberschäden auftreten.
Dann liegt eine Zirrhose oder ein hepatozelluläres Karzinom vor.
Gegen diese Art von Hepatitis, d. h. Hepatitis C, gibt es noch keine wirksame Impfung (im Jahr 2021). Wichtig sind die Desinfektion und Sterilisation medizinischer Instrumente, die Untersuchung von Blutspendern sowie die Einhaltung der Hygienevorschriften für Tätowierungen und Piercings.
Bei Drogenabhängigen wird die spezifische Verwendung von Einwegnadeln empfohlen.
Hepatitis D
Sie wird durch das RNA-Virus HDV verursacht und ihre Vermehrung ist an das Vorhandensein von Hepatitis B gebunden. Beide Viren können koinfiziert werden, aber auch als spätere Folgeinfektion bei einer Infektion mit Typ B.
Es ist ebenfalls weltweit verbreitet, in Europa vor allem in Ländern wie Spanien, Italien, Moldawien und Rumänien.
Die Übertragung ähnelt der des Hepatitis-B-Virus und erfolgt ebenfalls von Mensch zu Mensch durch den Kontakt mit kontaminiertem Blut und Körperflüssigkeiten, durch sexuellen Kontakt und Drogenkonsum.
Eine Infektion mit diesem Typus verschlimmert eine bestehende Hepatitis B. Es kommt zu einer schweren Hepatitis mit schwerwiegenden Symptomen. Häufig entwickelt sich eine Zirrhose. Bei gleichzeitiger Infektion mit Hepatitis B und D sind die Symptome milder.
Die Vorbeugung dieser Infektion basiert praktisch auf der Vorbeugung von Hepatitis B. Ohne diese bricht sie in der Regel nicht aus. Selbstverständlich ist die Impfung gegen Hepatitis B auch gegen Typ D wirksam.
Informationen über Hepatitis E
HEV ist der Erreger der Hepatitis E. Es gibt 5 Genotypen, wobei die Genotypen 1 und 2 beim Menschen vorkommen. Die Übertragung erfolgt enterisch, d. h. durch Aufnahme über den Magen-Darm-Trakt.
Vorzugsweise durch kontaminiertes Wasser.
Die Genotypen 3 und 4 sind zoonotisch, d. h. eine Übertragung vom Tier auf den Menschen ist möglich, vor allem in Hausschlachthöfen. Durch Schweinefleisch, aber auch durch Wildfleisch wie Wildschwein oder Reh. Die Ursache ist schlecht oder unzureichend gegartes Fleisch.
Genotyp 5 kommt bei Vögeln vor. Eine Übertragung auf den Menschen konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Zusätzlich zu den oben genannten Informationen ist bekannt, dass Hepatitis E auch von der Mutter auf den Fötus, intrauterin oder während der Geburt, übertragen werden kann.
Sie ist vor allem in Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas endemisch. Der Schweregrad ist bei den Genotypen 1 und 2 höher. Die akute Hepatitis E ist bei schwangeren Frauen im dritten Trimester am schwersten und birgt ein hohes Risiko des mütterlichen Todes (20 %).
Das Risiko einer Fehl- oder Totgeburt oder einer kongenitalen Hepatitis E ist ebenfalls erhöht.
Zusammenfassung der Eigenschaften:
- er ist resistent gegenüber der äußeren Umgebung
- die Ansteckung erfolgt über den fäkal-oralen Weg
- der Verlauf ist ähnlich wie bei Typ A, aber die Gelbsucht ist ausgeprägter und das Leberversagen ist häufiger
- führt nicht zur Chronifizierung
- sie ist hierzulande sehr selten (hauptsächlich durch Einwanderer eingeschleppt)
- es wurde noch keine Impfung entwickelt
Hepatitis F und ihre Existenz
Obwohl ihre Existenz nicht bestätigt ist, findet man in der Literatur Hinweise auf Hepatitis F. Angeblich wird sie durch ein HBV-ähnliches Virus verursacht. Die Übertragung erfolgt vermutlich durch fäkal-orale Infektion. Sie verläuft nicht chronisch.
Hepatitis G
1996 bestätigt, verursacht durch ein HCV-ähnliches Virus. Sie wird durch Blut übertragen und durch eine vorher bestehende Infektion mit Hepatitis C verursacht. Die Inkubationszeit ist ähnlich wie bei HBV und liegt zwischen 30 und 180 Tagen.
Es wird angenommen, dass HGV die Entwicklung von HIV verlangsamt.