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- healthline.com - Pneumothorax (Lungenkollaps). healthline. von Lydia Krause
- internimedicina.com - Eine kurze Einführung in die akute Pneumologie, von Dr. med. Pavel Turčani
- medicalnewstoday.com - Was man über Pneumothorax wissen sollte - Medizinische Nachrichten heute, Jon Johnson
Pneumothorax (Luft in der Brust): Ursachen, Symptome und Erste Hilfe
Unter Pneumothorax versteht man das Eindringen von Luft in die Pleurahöhle des Brustkorbs. Er führt zum Kollaps der Lunge und zu einer Beeinträchtigung der Atmung. Warum entsteht ein Pneumothorax und wie äußert er sich? Wie leistet man erste Hilfe?
Die häufigsten Symptome
- Brustschmerzen
- Kurzatmigkeit
- Schmerz, der in den Schulter ausstrahlt
- Blaues Leder
- Hypotonie
- Trockener Husten
- Ängste
- Erhöhte Herzfrequenz
Merkmale
Ein Pneumothorax entsteht, wenn Luft in die Pleurahöhle des Brustkorbs eindringt. Der angesammelte und erhöhte Luftdruck lässt die Lunge kollabieren und beeinträchtigt Atmung und Kreislauf.
In den meisten Fällen handelt es sich um einen lebensbedrohlichen Zustand. Arten und Formen des Pneumothorax, erste Symptome, schnelle Hilfe, Behandlung und viele andere interessante Informationen finden Sie in diesem Artikel.
Was sind Pneumothorax und Pleurahöhle?
Die Lungen des Menschen befinden sich im Brustkorb. Ihre Oberfläche ist mit einer dünnen Hülle (Membran) bedeckt, die als Brustfell (Pleura) bezeichnet wird. Eine ähnliche Membran befindet sich auch auf der Innenseite des Brustkorbs und wird Pleura genannt.
Zwischen diesen beiden Thoraxmembranen befindet sich ein Raum, der professionell als Pleurahöhle bezeichnet wird.
Die Pleurahöhle ist mit einer kleinen Menge einer speziellen Flüssigkeit gefüllt, die dazu dient, die Zwerchfelle bei der Atmung in Bewegung zu halten. Die Pleurahöhle hat also die Aufgabe, die Lunge vor der Brustwand zu schützen.
Unter physiologischen Bedingungen steht die Pleurahöhle unter Unterdruck. Sowohl die rechte als auch die linke Lunge haben eine eigene Pleurahöhle.
Ein Pneumothorax entsteht, wenn Luft in die Pleurahöhle eindringt. Durch die Ansammlung von Luft in diesem Raum zwischen Brustwand und Lunge entsteht ein übermäßiger Druck auf die Lunge. Die Lunge kollabiert und schrumpft.
Der Pneumothorax ist ein lebensbedrohlicher Zustand.
Ursachen
Die Ätiologie des Pneumothorax ist unterschiedlich. Er kann spontan in Verbindung mit einer anderen, schwerwiegenderen Erkrankung auftreten. Am häufigsten entsteht er jedoch nach einem Trauma oder einer mechanischen Beschädigung.
Der Pneumothorax wird je nach Art der Schädigung unterteilt in:
Offen
Er tritt auf, wenn Luft aus der äußeren Umgebung in die Pleurahöhle eindringt, nachdem die Brustwand durchbrochen wurde. Beim offenen Pneumothorax kommt es zum Kontakt und Luftaustausch zwischen der Pleurahöhle des Betroffenen und der äußeren Umgebung.
Geschlossen
Tritt auf, wenn Luft aus inneren Strukturen in die Pleurahöhle eindringt, insbesondere bei Verletzungen und Störungen des Lungenmilieus. Bei einem geschlossenen Pneumothorax gibt es keinen Kontakt und Luftaustausch zwischen der Pleurahöhle des Betroffenen und der äußeren Umgebung.
Der Pneumothorax wird je nach Ursache in verschiedene Arten unterteilt:
- Traumatisch
- Spontan
- Iatrogen
Traumatischer Spannungspneumothorax
Der Spannungspneumothorax ist die Folge einer Verletzung der Brustwand und birgt ein ernsthaftes Risiko eines Lungenkollapses.
Der Ventilmechanismus ermöglicht das Eindringen freier Luft in die Pleurahöhle, ohne dass diese entweicht.
Er entsteht, wenn die Luft bei der Einatmung unidirektional in die Pleurahöhle eindringt, so dass sich die Luft in der Höhle um die Lunge herum ansammelt und das Lungenorgan zusammengedrückt und geschrumpft wird.
Mit steigendem Druck wird der Inhalt des Hohlraums auf die andere Seite geschoben. Die gegenüberliegende Lunge wird komprimiert. Durch die Kompression der Lunge auf der anderen Seite kommt es zu Hypoxie - Sauerstoffmangel -.
Es kommt zu einer Beeinträchtigung des vaskulären Blutrückflusses, des Kreislaufs, einer verminderten Herzleistung und einem Blutdruckabfall.
Spontan-Pneumothorax
Spontane Luftansammlungen entstehen, wenn das Brustfell reißt und Luft aus der Lunge in die Pleurahöhle entweicht.
Dieser Zustand tritt vor allem bei schwereren Erkrankungen wie Tuberkulose, COPD, Mukoviszidose, Lungenemphysem, Lungenabszess und anderen Erkrankungen auf, bei denen die Gefahr von Lufthohlräumen besteht.
Bei der Erkrankung und gleichzeitiger heftiger Bewegung, Husten oder Atmung kann es zu einer Schädigung der Pleurahöhlenwand kommen.
Iatrogener Pneumothorax
Der iatrogene Pneumothorax wird auch als künstlicher Pneumothorax bezeichnet. Er entsteht nach einem diagnostischen oder therapeutischen Eingriff durch einen Arzt. Er tritt vor allem bei invasiven Eingriffen im Thoraxbereich auf.
Beispiele hierfür sind die Lungenbiopsie, das Einsetzen eines Venenkatheters, die Spinalpunktion, die Akupunktur oder die Druckbeatmung.
Andere Arten von Pneumothorax
Neben Luft können verschiedene Arten von Flüssigkeit in die Pleurahöhle gelangen. Im physiologischen Zustand befinden sich 10 bis 15 ml Flüssigkeit in der Höhle. Unter pathologischen Umständen kann die Flüssigkeitsmenge auf mehrere Liter ansteigen.
Dabei handelt es sich hauptsächlich um Wasser, Blut und Lymphe. Bei einer Ansammlung in der Pleurahöhle spricht man technisch gesehen von einem Hydrothorax, bei einer Blutansammlung von einem Hämothorax und bei einem Lymphabfluss von einem Chylothorax.
Die häufigsten Verletzungen, die zu einem Pneumothorax führen, sind Autounfälle, Stürze vom Fahrrad, gebrochene Rippen, schwere Schläge auf den Brustkorb, Stichverletzungen des Brustkorbs, Schussverletzungen und Tauchen in große Tiefen.
Ein Lungenkollaps tritt häufiger bei großen und schlanken Patienten auf, kann jedoch bei Patienten jeden Alters und jeder Statur vorkommen.
Mögliche Ursachen für einen Pneumothorax:
- Brustkorbprellung und Gehirnerschütterung
- Eindringendes mechanisches Trauma
- Stich- und Schussverletzungen
- Frontal- und Seitenaufprall
- Bronchiale Lungenbiopsie
- Zentralvenöse Kanülierung
- Künstliche pulmonale Beatmung
- Bei Wiederbelebung und Rippenfrakturen
- Tuberkulose der Lunge
- Obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
- Bakterielle Lungenentzündung (Infektion)
- Mukoviszidose (zystische Fibrose)
- Emphysem der Lunge
- Lungenabszess
- Bronchialasthma
- Akupunktur
- Wirbelsäulengeschwür
Symptome
Schwere der Symptomeist abhängig von der Ursache des Ausbruchs und der Menge an Luft, die in die PleurahöhleHohlraum gelangt.
Wenn das Luftvolumen weiter ansteigt, kann es die Herzfunktion beeinträchtigen und einen lebensbedrohlichen Zustand verursachen.
Traumata und mechanische Verletzungen sind häufige Ursachen für einen Lungenkollaps. Ein Pneumothorax macht sich durch andere klinische Anzeichen bemerkbar, z. B. durch starke Schmerzen in der Brust, die plötzlich auftreten und eher stechend und scharf sind.
Übermäßige Dyspnoe, Atembeschwerden und ein Gefühl der Kurzatmigkeit sind vorhanden. Auch ein Reizhusten ist häufig.
Begleitsymptome wie Blässe der Haut, Blaufärbung der Schleimhäute und Lippen (Zyanose), Blutdruckabfall und umgekehrt ein Anstieg der Herzfrequenz stehen im Zusammenhang mit der nachfolgenden pathologischen Atmung und der unzureichenden Sauerstoffversorgung des Körpers.
Assoziierte Symptome und Erscheinungsformen des Pneumothorax:
- Plötzliche Schmerzen in der Brust
- Gefühl des Luftmangels
- Starke Kurzatmigkeit
- Trockener Reizhusten
- Schnelle, flache Atmung
- Blässe der Haut
- Blauverfärbung der Schleimhäute und Lippen (Zyanose)
- Senkung des Blutdrucks
- Erhöhung der Herzfrequenz
- Herzklopfen (Palpitationen)
- Gefühl der Angst und Beklemmung
- Schockzustand
Erste Hilfe bei Pneumothorax: Wie gehe ich richtig vor?
Wenn Sie sich in der Nähe einer Person befinden, die eine offene Brustkorbverletzung hat, handelt es sich um einen lebensbedrohlichen Zustand. Die betroffene Person sollte sofort Erste Hilfe erhalten.
In diesem Fall handelt es sich jedoch nicht um eine herkömmliche Erste Hilfe.
- Zunächst ist es wichtig, den Zustand des Verletzten und seine Atemkapazität zu beurteilen. Es ist wichtig, die typischen Symptome eines Pneumothorax zu erkennen, wie Kurzatmigkeit, flache Atmung, Blässe der Haut, Blaufärbung der Schleimhäute und Schock. Es ist notwendig, sofort den Rettungsdienst zu rufen.
- Ein Pneumothorax tritt häufig als Folge einer Verletzung der Brusthöhle auf. Es ist daher leicht festzustellen, dass Blut aus der Brust austritt, das an der Wunde leuchtend rot und schaumig ist. Befindet sich ein Fremdkörper in der Brust, ist es ratsam, diesen nicht zu entfernen und auf professionelle Hilfe zu warten (es sei denn, ein Fachmann sagt Ihnen am Telefon etwas anderes).
- Bringen Sie den Verletzten in eine halb sitzende Position und versuchen Sie, unnötige Bewegungen des Patienten zu vermeiden. Es ist ratsam, dass der Verletzte versucht, sich zu beruhigen und seine oberen Gliedmaßen auf eine Stütze (Boden) zu legen.
- Die offene Wunde sollte halb geschlossen werden, um zu verhindern, dass übermäßig viel Luft in die Pleurahöhle eindringt. Idealerweise sollte ein halbdurchlässiger Verband angelegt werden, der aus einer inneren sterilen Schicht und einer darauf folgenden undurchlässigen Schicht - z. B. einer Plastikfolie - besteht. Die Unterseite des Verbandes ist nicht für die Blutdrainage vorgesehen.
- Für Laien ist es jedoch recht schwierig, einen gut funktionierenden halbdurchlässigen Verband herzustellen. Daher wird in den neuen Normen nicht empfohlen, einen undurchlässigen Verband zu machen. Einige Quellen empfehlen dagegen, den Verband auf der Wunde offen zu lassen.
- Halten Sie den Verletzten warm, indem Sie ihn mit einer Decke zudecken oder sich auf eine Decke setzen. Ziel ist es, die Wärme zu isolieren.
- Überwachen Sie den Zustand des Verletzten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Wenn der Verletzte nicht mehr atmet, beginnen Sie mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung.
Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes ist ein ständiger Kontakt mit dem Notrufer angebracht. Im Zweifelsfall ist eine direkte Rücksprache mit einem Spezialisten möglich.
Diagnostik
Bei einem akuten traumatischen Pneumothorax wird der Patient erstversorgt und mit dem Rettungswagen in den Operationssaal gebracht. Der diagnostische Prozess wird in diesem Fall beschleunigt.
Eine wichtige Rolle spielt der Rettungsdienst, der zu den meisten traumatischen Thoraxfällen gerufen wird. Die Diagnose beginnt im Moment des Eintreffens der ersten Hilfe.
Die Diagnose (insbesondere bei geschlossenem Pneumothorax) wird in der Regel durch eine Anamnese, die Beurteilung der klinischen Symptome und eine grundlegende körperliche Untersuchung (Abklopfen, Abhören und Abtasten) gestellt.
Der Pneumothorax ist für den Facharzt eine relativ einfache Diagnose, so dass grundlegende Informationen über die klinischen Symptome, die körperliche Untersuchung und die Bildgebung (meist Röntgenaufnahmen) ausreichen.
Allerdings können auch ein EKG (Elektrokardiographie), eine CT (Computertomographie), eine Blutgasuntersuchung oder eine Thorakoskopie (endoskopische Untersuchung der Pleurahöhle) angezeigt sein.
Im Krankenhaus wird die Diagnose durch eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs bestätigt. Auf dem Bild sind deutlich die kollabierten, geschrumpften und von Luft umgebenen Lungen zu sehen. In den schwersten Fällen kann auch das Herz in Richtung der gesunden Seite der Lungen verschoben sein.
Vorbeugung von Pneumothorax
Dem Pneumothorax als solchem kann nicht vorgebeugt werden, es ist jedoch möglich, bestimmte Risikofaktoren, die zu seinem Auftreten führen, zu beseitigen.
Der Schlüssel zur Vorbeugung liegt in der fachgerechten Behandlung der Grunderkrankung, der Einhaltung der Grundsätze der Lebensführung und der medikamentösen Therapie bei der Diagnose verschiedener Krankheiten wie COPD, Asthma bronchiale, Lungenentzündung, Bronchitis, Tuberkulose und anderen.
Es ist ratsam, jede Atemwegsinfektion frühzeitig professionell zu behandeln und den Arztbesuch nicht zu verzögern.
Vor allem regelmäßige und ausreichende Bewegung, der Verzicht auf Tabakprodukte, die Einhaltung von Anti-Allergie-Maßnahmen und ein ausreichender Aufenthalt an frischer, gesunder Luft sind grundlegende Präventionsmaßnahmen für die Gesundheit der Atemwege.
Zur Vorbeugung gehört auch, das Risiko von Verletzungen und mechanischen Schäden am Brustkorb bei riskanten Aktivitäten zu vermeiden, z. B. das Anlegen des Sicherheitsgurts im Auto, das Befolgen von Verkehrsregeln und das Vermeiden von Sprüngen und Tauchgängen in tiefes Wasser.
Patienten, die einen Pneumothorax erlitten haben, sollten übermäßige körperliche Anstrengung und Druck auf die Lunge vermeiden und Richtlinien zur Lebensführung befolgen, um ein Wiederauftreten der Krankheit zu verhindern.
Grundsätze für Personen nach überstandenem Pneumothorax:
- Bei plötzlichen Schmerzen in der Brust und Kurzatmigkeit sollten Sie sofort den Notdienst rufen.
- Vermeiden Sie übermäßig schwere körperliche Aktivitäten.
- Vermeiden Sie übermäßigen Druck auf die Brust/Lunge.
- Vermeiden Sie ein Jahr lang Flugreisen nach einem Pneumothorax.
- Vermeiden Sie das Tauchen in große Tiefen.
- Vermeiden Sie das Rauchen von Tabakerzeugnissen.
- Gehen Sie zur Vorbeugung regelmäßig zu einem Pneumologen.
Behandlung: Pneumothorax
Behandlung des Pneumothorax: Medikation, Punktion oder Operation
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