Prostatakrebs: Ursachen, Symptome, Prognosen und Behandlung

Prostatakrebs: Ursachen, Symptome, Prognosen und Behandlung
Fotoquelle: Getty images

Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart bei Männern. Was ist die Ursache für sein Auftreten und die ersten Symptome? Wann ist es ein guter Zeitpunkt, einen Arzt aufzusuchen?

Merkmale

Prostatakrebs ist eine der häufigsten Krebsarten bei Männern. Warum tritt er auf und was sind seine Symptome? Vorbeugung und der Gang zum Urologen sind wichtig, vor allem für Männer in einem bestimmten Lebensabschnitt.

Das männliche Fortpflanzungssystem auf einen Blick

Die Hauptfunktion des männlichen Fortpflanzungssystems ist die Spermatogenese (die Bildung der Geschlechtszellen Sperma). Die Geschlechtsorgane des Mannes werden in äußere und innere unterteilt.

Zu den inneren anatomischen Merkmalen gehören die Hoden, Nebenhoden, Samenleiter und die unpaare Prostata.

Die Prostata ist eine Drüse, deren Form an eine Walnuss erinnert. Sie befindet sich an der Basis der Beckenhöhle und ihre Oberseite grenzt an die Blase. 

Die Funktion der Prostata besteht darin, ein trübes Sekret zu produzieren, das sich mit den Spermien, dem milchigen Sekret, verbindet und zusammen die Flüssigkeit des Ejakulats - das Sperma - bildet. Die Hauptaufgabe der Prostata besteht darin, die Harnröhre zu befeuchten, um die Beweglichkeit der Spermien zu verbessern.

Mit zunehmendem Alter vergrößert sich die Prostata allmählich, was zu Problemen beim Wasserlassen führen kann.  

Männliches Fortpflanzungssystem
The male reproductive system: Vas Deferens (ductus deferens), Vas Deferens Ampoule (ampulla of vas deferens), prostate gland, bulbourethral gland (Cowper's Gland), epididymis, testicle, glans penis (glans), erectile tissue, seminal vesicle, bladder, ureter. Photo source: Getty Images

Prostatakrebs

Prostatakrebs, Adenokarzinom, entsteht durch die Bildung und das Wachstum abnormaler Zellen im Gewebe der Prostata. Es kommt zur Bildung und anschließenden Vermehrung von karzinogenen Zellen in der Auskleidung der Prostatadrüse.

Aufgrund der Art der Krankheitsentwicklung wird das Adenokarzinom der Prostata in nicht aggressive (langsam wachsende) und aggressive (schnell wachsende) Typen unterteilt.

Beim nicht aggressiven Typ tritt der Tumor direkt in der Prostata auf und beeinträchtigt keine anderen umliegenden Strukturen. In den meisten Fällen schreitet die Krankheit nur langsam voran.

Umgekehrt ist bei aggressivem Verlauf ein Wachstum in nahe gelegene Bereiche wie Knochengewebe oder das Leberorgan zu erwarten.

Die ersten Stadien von Prostatakrebs sind meist asymptomatisch (ohne Symptome).

Die ersten Symptome treten in der Regel erst auf, wenn der Drüsentumor auf die Blase drückt. Es kommt zu einer Hyperplasie (Vergrößerung) der Vorsteherdrüse.

Weitere Informationen: Gutartige (nicht krebsartige) Form der Prostatavergrößerung

Die charakteristischen Symptome von Prostatakrebs sind vor allem Schwierigkeiten beim Wasserlassen, häufiges Wasserlassen, Blut im Urin, Schmerzen im Becken und Erektionsstörungen. Die Prognose der Krankheit selbst hängt immer von einer frühzeitigen Diagnose des Tumors ab.

Das Ausmaß des Prostatakrebses wird in vier grundlegende Stadien eingeteilt:

  • Stadium I: der Tumor ist nicht tastbar, nur in der Prostata lokalisiert und darf dem Patienten keine gesundheitlichen Probleme bereiten.
  • Stadium II: der Tumor in der Prostata lokalisiert ist, ist er in der Regel durch den Anus tastbar. Er wird als lokalisiertes Karzinom bezeichnet.
  • Stadium III: der Tumor wächst durch die Prostata in das umliegende Gewebe. Man spricht dann von einem lokal fortgeschrittenen Karzinom.
  • Stadium IV: die Krankheit hat sich auf die Lymphknoten und entfernte Teile des Körpers ausgebreitet. Dies wird als metastasierendes Karzinom bezeichnet.
4 grundlegende Stadien von Prostatakrebs
4 basic stages of prostate cancer. Photo source: Getty Images

Ursachen

Die Ursache von Prostatakrebs ist nicht eindeutig geklärt. Der wichtigste Faktor für das Auftreten ist die genetische Veranlagung. Es besteht ein erhöhtes Risiko für Männer mit direkten Verwandten von Männern mit Prostatakrebs.

Der zweitgrößte Risikofaktor ist das zunehmende Alter. Ab einem Alter von 45-50 Jahren nimmt die Diagnose Prostatakrebs bei Männern zu, wobei die meisten Patienten in den 70er Jahren diagnostiziert werden.

Zu den Risikofaktoren gehören ein hormonelles Ungleichgewicht und eine mögliche Störung des Sexualhormons Testosteron, das die Entstehung von Prostatakrebs begünstigen kann.

Weitere Risikofaktoren sind der Kontakt mit bestimmten Chemikalien wie Quecksilber, Kobalt, Kadmium oder radioaktivem Material.

Auch übermäßiger Alkoholkonsum, Rauchen, ungesunde Ernährung und nicht zuletzt die Ansteckung mit sexuell übertragbaren Krankheiten sind Risikofaktoren.

Risikofaktoren für Prostatakrebs:

  • Genetische Veranlagung
  • Fortgeschrittenes Alter
  • Hormonelles Ungleichgewicht
  • Alkoholkonsum
  • Rauchen
  • Sexuell übertragbare Krankheiten
  • Fettleibigkeit
  • Fettreiche Ernährung

Symptome

In vielen Fällen sind die ersten Stadien der Krankheit symptomlos. Sie können zufällig bei einer Vorsorgeuntersuchung durch einen Urologen oder als Befund bei der Diagnose und Behandlung einer anderen Erkrankung des Ausscheidungssystems entdeckt werden.

Die ersten Symptome treten meist erst dann auf, wenn die Prostata auf die Blase zu drücken beginnt.

Das häufigste Symptom ist häufiges Wasserlassen und Schwierigkeiten beim Urinieren.

Es besteht ein verstärkter Harndrang, bei dem der Mann Schmerzen/Druck oder eine Veränderung des Harnstrahls verspüren kann. Bei fortgeschrittenen Tumoren kann es auch zu einer Metastasierung in das nahe gelegene Knochengewebe kommen, was zu Schmerzen in diesem Bereich führt.

Wie andere Krebsarten auch, äußert sich Prostatakrebs durch zunehmende Müdigkeit, Unwohlsein, Schwäche, Appetitlosigkeit und schließlich Gewichtsverlust.

Männern nach dem 40. Lebensjahr wird empfohlen, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Urologen wahrzunehmen.

Die häufigsten Symptome:

  • Probleme beim Wasserlassen
  • Häufiges Wasserlassen
  • Schmerzen im Bereich des Beckens
  • Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule
  • Erektile Dysfunktion
  • Schmerzhafte Ejakulation
  • Blut im Strom
  • Erhöhte Müdigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Allgemeine Schwäche

Wie erkennt man Prostatakrebs so früh wie möglich und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Prostatakrebs. Gesunde Prostata und vergrößerte Prostata mit Tumor.
Prostatakrebs. Gesunde Prostata und vergrößerte Prostata mit Tumor. Fotoquelle: Getty Images.

Diagnostik

Die Früherkennung spielt eine wichtige Rolle für eine erfolgreiche Prognose. Diese besteht in einer regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung durch einen Urologen. Die Untersuchung umfasst die Entnahme einer Urinprobe, eine Tastuntersuchung durch den Anus und eine Ultraschalluntersuchung der Ausscheidungsorgane.

In einigen Fällen ist eine CT- (Computertomographie) oder MRT-Untersuchung (Magnetresonanztomographie) angezeigt, um einen besseren Überblick über die weichen Strukturen in diesem Bereich zu erhalten.

Wenn der Arzt einen Prostatatumor vermutet, kann er auch mit einer dünnen Biopsienadel eine Probe direkt aus der Prostatadrüse entnehmen, eine sogenannte Biopsie. Bei der Auswertung der Biopsieergebnisse wird die Gleason-Skala - eine Klassifizierung der Ausdehnung der Prostatakrebszellen - bestimmt.

Bei Männern über 40 Jahren mit positiver Familienanamnese wird ein präventiver PSA-Test durchgeführt. Bei Männern über 50 Jahren als Präventivmaßnahme.

Der Test kann erhöhte Werte des prostatakrebsspezifischen Antigens PSA im Blut nachweisen, und je höher das Krebsstadium, desto höher die PSA-Werte.

In manchen Fällen muss ein erhöhtes PSA-Antigen jedoch nicht sofort auf eine bösartige Erkrankung der Vorhaut hinweisen. Es kann sich um eine gutartige (nicht krebsartige) Vergrößerung der Prostata - Hyperplasie - handeln.

Prognose für die Behandlung von Prostatakrebs

Die Prognose und der Erfolg der Behandlung von Prostatakrebs hängen vom Zeitpunkt und vom Stadium der Diagnose der Krankheit ab. Eine frühzeitige Diagnose ist ein immenser Vorteil.

Bei Lokalbefunden, bei denen das Karzinom nicht über die umgebenden Prostatastrukturen hinauswächst, ist die Prognose in vielen Fällen günstig.

Eine günstige Prognose bedeutet, dass man sich einer Hormontherapie, einer Strahlentherapie oder einem chirurgischen Eingriff unterziehen muss, der zur Entfernung der abnormen Zellen des Prostatagewebes führt.

Die Prognose ist im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit schlechter, wenn ein hoher Grad an Bösartigkeit und Metastasierung in umliegende Strukturen vorliegt. Das Ziel der Behandlung ist in erster Linie die Verlangsamung der Krankheit und die Beseitigung unangenehmer Symptome (Schmerzen, Probleme beim Wasserlassen...).

Sie ist jedoch immer individuell und richtet sich nach dem Gesundheitszustand des Patienten sowie nach Ort und Art der Krebserkrankung.

Einige Studien zeigen, dass die meisten Fälle heilbar sind, wenn sie frühzeitig erkannt und behandelt werden. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind ein wichtiger Schritt zu einer erfolgreichen Behandlung.

Mehr darüber erfahren: Sind Tumor und Krebs das Gleiche?

Prävention von Prostatakrebs

Es gibt also keine Vorbeugung gegen die Bildung abnormaler krebserregender Zellen. Die Tumorbildung ist jedoch durch eine Reihe von Faktoren bedingt, die bis zu einem gewissen Grad beeinflusst werden können.

Obwohl das zunehmende Alter und die genetische Veranlagung eines Mannes kein kontrollierbarer Faktor sind, ist es ratsam, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bei einem Urologen wahrzunehmen, um Prostatakrebs in einem frühen, heilbaren Stadium zu erkennen.

Zu den Einflussfaktoren für Prostatakrebs gehören die Einschränkung des Alkoholkonsums, der Verzicht auf das Rauchen von Tabakprodukten und die Änderung einer ungesunden Ernährung.

Im Rahmen einer angemessenen Ernährung wird empfohlen, übermäßig fettreiche Lebensmittel mit gesättigten Fettsäuren (rotes Fleisch, stark verarbeitete Lebensmittel, Milchprodukte, fettige Lebensmittel und Dressings) zu vermeiden. Es ist ratsam, die Aufnahme von Einfachzucker zu begrenzen.

Vermeiden Sie eine übermäßige Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren, da diese Stearinsäure enthalten, deren hohe Zufuhr einigen Studien zufolge das Risiko von Prostatakrebs erhöhen kann. Dies gilt trotz ihrer zahlreichen gesundheitlichen Vorteile.

Essen Sie stattdessen Gemüse (vor allem Tomaten, Brokkoli, Kohl, Grünkohl), Obst (vor allem Beeren und Waldbeeren), fettfreien Fisch, mageres Fleisch, pflanzliche Fette, Hülsenfrüchte oder Soja.

Movember – Monat des Prostatakrebs-Bewusstseins

Der November ist der Monat des Prostatakrebs-Bewusstseins, um Männer über die Risiken und die Prävention von Prostatakrebs aufzuklären. Mit Vorträgen, Veranstaltungen und verschiedenen Spaziergängen wird an Männer appelliert, zur Vorsorgeuntersuchung zum Urologen zu gehen.

November ist bekannt als Monat des Prostatakrebs-Bewusstseins - Movember.

Movember ist ein Portmanteau aus dem australisch-englischen Diminutivwort für Schnurrbart, "mo", und "November". Männer lassen sich in diesem Monat einen Bart wachsen, um auf die Bedeutung der Prävention hinzuweisen. 

Die Hauptidee ist die Früherkennung der Krankheit durch Vorsorgeuntersuchungen und die Unterstützung von Männern mit Prostatakrebs. Die repräsentative Farbe des Movember ist blau, das Symbol sind der Schnurrbart und die blaue Schleife.

Der Monat für mehr Bewusstsein zum Thema Prostatakrebs. Movember
Der Monat für mehr Bewusstsein zum Thema Prostatakrebs. Movember. Foto Quelle: Getty Images

Behandlung: Prostatakrebs

Prostatakrebs: chirurgische und onkologische Behandlung

Mehr anzeigen
fAuf Facebook teilen

Interessante Quellen

  • "Prostate Cancer Treatment (PDQ) – Health Professional Version". National Cancer Institute. 
  • "Prostate Cancer Treatment (PDQ) – Patient Version". National Cancer Institute. 
  • "Chapter 5.11". World Cancer Report. World Health Organization. 2014. ISBN 978-9283204299.
  • "SEER Stat Fact Sheets: Prostate Cancer". NCI
  • Bray F, Ferlay J, Soerjomataram I, Siegel RL, Torre LA, Jemal A (November 2018). "Global cancer statistics 2018: GLOBOCAN estimates of incidence and mortality worldwide for 36 cancers in 185 countries". CA: A Cancer Journal for Clinicians68 (6): 394–424.
  • "Prostate Cancer". National Cancer Institute
  • Ruddon RW (2007). Cancer biology (4th ed.). Oxford: Oxford University Press. p. 223. ISBN 978-0195175431
  • Sikora, Karol (September 1998). "Prostate cancer". World Health51 (5): 19–20. h
  • Rebello, Richard J.; Oing, Christoph; Knudsen, Karen E.; Loeb, Stacy; Johnson, David C.; Reiter, Robert E.; Gillessen, Silke; Van der Kwast, Theodorus; Bristow, Robert G. (2021-02-04). "Prostate cancer". Nature Reviews Disease Primers7 (1): 9.
  • Kalish, Leslie A.; McDougal, W. Scott; McKinlay, John B. (2000-11-01). "Family history and the risk of prostate cancer". Urology56 (5): 803–806. 
  • Koh KA, Sesso HD, Paffenbarger RS, Lee IM (December 2006). "Dairy products, calcium and prostate cancer risk". British Journal of Cancer95 (11): 1582–5. 
  • Caini S, Gandini S, Dudas M, Bremer V, Severi E, Gherasim A (August 2014). "Sexually transmitted infections and prostate cancer risk: a systematic review and meta-analysis". Cancer Epidemiology38 (4): 329–38. 
  • Lee MV, Katabathina VS, Bowerson ML, Mityul MI, Shetty AS, Elsayes KM, et al. (2016). "BRCA-associated Cancers: Role of Imaging in Screening, Diagnosis, and Management". Radiographics37 (4): 1005–1023. 
  • Catalona WJ (March 2018). "Prostate Cancer Screening". The Medical Clinics of North America102 (2): 199–214. 
  • Grossman DC, Curry SJ, Owens DK, Bibbins-Domingo K, Caughey AB, Davidson KW, et al. (May 2018). "Screening for Prostate Cancer: US Preventive Services Task Force Recommendation Statement". JAMA319 (18): 1901–1913. 
  • Cabarkapa S, Perera M, McGrath S, Lawrentschuk N (December 2016). "Prostate cancer screening with prostate-specific antigen: A guide to the guidelines". Prostate International4 (4): 125–129. 
  • Stratton J, Godwin M (June 2011). "The effect of supplemental vitamins and minerals on the development of prostate cancer: a systematic review and meta-analysis". Family Practice28 (3): 243–52