Was sind die Ursachen für Haarausfall bei Frauen und Männern (Alopezie)?

Was sind die Ursachen für Haarausfall bei Frauen und Männern (Alopezie)?
Fotoquelle: Getty images

Die Ursache für dieses Symptom sind verschiedene Hautkrankheiten. Es kann sich z.B. um ein atopisches Ekzem handeln, aber auch um eitrige Entzündungen. Typischerweise tritt es bei Alopezie auf. Auch Hormonspiegel, Nährstoff- und Vitaminmangel hängen damit zusammen. Übergewicht und radikale Diäten oder Hungern wirken sich negativ aus. Es tritt auch bei Leberentzündungen oder bei Leberzirrhose auf.

Haarausfall kann viele Formen annehmen, entweder lokal oder generalisiert. Es gibt auch verschiedene Arten von Ursachen. Zum Beispiel tritt manchmal Haarausfall nur auf dem Kopf aufgrund von Kahlheit auf.

Dieser Haarausfall wird im Fachjargon auch als Alopezie bezeichnet.

In anderen Fällen tritt der Haarausfall nur lokal auf, z. B. an einer bestimmten Gliedmaße oder Körperstelle.

Er kann auch von anderen Symptomen begleitet sein, wie z. B. Problemen mit den Haaren oder Nägeln oder Rötungen der Haut, oder er tritt als einzelnes Symptom auf.

Alopezie

Häufig wird Haarausfall durch Alopezie verursacht. Alopezie ist eine Autoimmunerkrankung, die sich bei Männern und Frauen in Haarausfall und Haarverlust äußert.

Sie kann verschiedene Ursachen haben, die entweder angeboren oder erworben sind, z. B. kann ein falscher Lebensstil zu Haarausfall führen.

Mann mit spärlichem Haar, Haarausfall, Kahlheit oder Alopezie, Hände auf dem Kopf, Ansicht von oben
Alopezie, Foto: Thinkstock photos

Es gibt verschiedene Formen der Alopezie: Die erste Form ist der vollständige Haarausfall auf dem Kopf. Sie kann auch universell sein, d. h. es kommt zu einem Haarausfall am ganzen Körper. Die dritte Form ist lokal, d. h. es kommt nur zu einem Teil des Haarausfalls.

Die Alopezie wird unterteilt in:

  • androgenetische Alopezie (Kahlheit bei Männern)
  • Alopecia areata (Haarausfall und büschelweiser Haarausfall, z. B. in Kreisen)
  • Alopecia universalis (Haarausfall und Haarverlust am ganzen Körper)
  • Alopecia totalis (vollständiger Haarausfall auf der Kopfhaut, d. h. vollständige Kahlheit)
  • Alopecia barbae (Haarausfall an Kinn und Wange bei Männern)
  • Alopecia mucinosa (fleckenweise Haarlosigkeit, Haarausfall an Stellen, an denen er normalerweise auftritt, z. B. Haarausfall an Brust, Oberschenkeln, Waden oder Beinen)
  • Traktionsalopezie (tritt nach körperlicher Belastung der Haare auf, z. B. bei schlechter Kämmtechnik, aber auch nach Ziehen an den Haaren)
  • Anagenes Effluvium (verursacht durch Medikamente, Chemotherapie, Chemikalien)
  • vernarbende Alopezie ist Haarausfall mit Narbenbildung auf der Haut

Tipp: Erfahren Sie mehr über Alopezie und Haarausfall.

Es ist normal, dass täglich 50 bis 100 Haare ausfallen. Wenn jedoch mehr als 100 Haare pro Tag verloren gehen, gibt es ein Problem. Bei massivem Haarausfall können bis zu 1000 Haare ausfallen.

Ein Erwachsener hat etwa 100.000 bis 200.000 Haare.
Der Haarwachstumszyklus beträgt etwa 3 bis 5 Jahre, dann fällt er nach einer Ruhephase aus.
In einem Monat wächst ein Haar etwa 1 Zentimeter.
Im Sommer wachsen die Haare schneller als im Winter.

Krankheiten und Infektionen der Haut mit Haarausfall

Bei verschiedenen Hautkrankheiten, aber auch bei entzündlichen oder infektiösen Hautkrankheiten kommt es zu einem lokal begrenzten Haarausfall. Der lokale Haarausfall findet nur an einer bestimmten Stelle statt. Eine Infektion der Haut kann auch mit einer Eiterung an der Stelle einhergehen.

Schuppenflechte an den Unterarmen, schuppige, gerötete Haut, mit Haarausfall
Die Ursache kann Psoriasis sein. Foto: Thinkstock photos

Beispiele für solche Krankheiten sind:

  • Dermatose
  • Entzündung der Haut durch Pilzbefall oder bakterielle Infektion, Pyodermie bei eitriger Entzündung
  • Schuppenflechte
  • Tinea
  • atopisches Ekzem
  • Herpes zoster oder Gürtelrose (neurologische Erkrankung mit Hauterscheinungen)

Andere Ursachen für Haarausfall

Das Alter wirkt sich natürlich auch auf unser Haar und unsere Körperbehaarung aus. Im höheren Alter treten verschiedene hormonelle Veränderungen auf, die in diesem Fall einen großen Einfluss haben. Genetische Veranlagung oder erbliche Faktoren wirken sich ebenfalls auf das Wachstum und die Erneuerung des Haares oder der Schambehaarung aus. Der Verlust der Körperbehaarung kann auch mit einer Störung des Immunsystems zusammenhängen.

Frau hat einen überraschenden Gesichtsausdruck bei übermäßigem Haarausfall, Haare auf der Handfläche
Hormonelle Veränderungen sind eine häufige Ursache, sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Foto: Thinkstock photos

Hormonelle Veränderungen

Der Hormonspiegel wirkt sich auf das allgemeine Haarwachstum und den Haarwuchs aus. Dies ist z. B. der Fall, wenn die Schilddrüse und die Nebenschilddrüsen nicht richtig funktionieren. Es gibt auch Probleme mit einem erhöhten Testosteronspiegel sowie mit den Wechseljahren.

Neurologische und metabolische Probleme

Haarausfall kann auch neurologische Ursachen haben. Bei der diabetischen Neuropathie beispielsweise, einer Erkrankung, die die Funktion und Struktur der Nerven beeinträchtigt, kommt es in der Regel zu Haarausfall an Armen und Beinen. Dies ist besonders typisch für Männer.

Diese Krankheit ist eine Komplikation der Zuckerkrankheit. Menschen mit Diabetes haben auch Probleme mit lokalem Haarausfall. Neben der neurologischen Störung liegt hier auch ein Problem mit der Blutzirkulation vor. Im Falle der Zuckerkrankheit wird dies als diabetische Angiopathie bezeichnet. Stoffwechselstörungen wirken sich ebenfalls negativ auf dieses unangenehme Symptom aus.

Probleme mit den Blutgefäßen

Einige Erkrankungen der Venen und Arterien äußern sich ebenfalls durch Haarausfall. Zum Beispiel das so genannte Schienbeingeschwür, das sowohl die Venen als auch die Arterien betrifft. An der Stelle, an der sich dieses Geschwür bildet, kommt es sowohl zu einer Verdünnung der Haut als auch zu lokalem Haarausfall.

Die unteren Gliedmaßen sind auch von ischämischen Erkrankungen betroffen, die die Arterien befallen und deren Verengung bis hin zum vollständigen Verschluss verursachen. Die Gliedmaßen werden taub, schmerzhaft und kahl.

Lebererkrankung

In ähnlicher Weise äußern sich auch verschiedene Probleme mit der Leber in der Behaarung der Haut. Zum Beispiel in der übermäßigen Ablagerung von Eisen im Gewebe. Dies ist typisch für die Hämochromatose. Aber auch bei Hepatitis tritt dieses Symptom auf.

Auch bei einer Leberzirrhose kommt es zu Haarausfall. Die Leberzirrhose ist gekennzeichnet durch das Absterben der ursprünglichen Leberzellen und die vermehrte Bildung von Bindegewebe in der Leber. Dieses Bindegewebe ersetzt die ursprüngliche Struktur des Lebergewebes und führt so zu einer Funktionsbeeinträchtigung.

Medikamente, Drogen und Haarausfall

Haut, Schamhaar, Schamhaarausfall, schütteres Schamhaar
Einige Medikamente oder Drogen können Probleme verursachen, aber auch übermäßiger Stress. Foto: Thinkstock photos

Haarausfall tritt auch im Rahmen einer Krebsbehandlung, d. h. einer Chemotherapie, auf und ist eine Nebenwirkung dieser Behandlungsform. Weitere medikamentöse Ursachen sind die Einnahme von Verhütungsmitteln, Zytostatika, bestimmten Psychopharmaka oder Medikamenten gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Bei Alkoholismus tritt Haarausfall aus verschiedenen Gründen auf, vor allem wenn die bereits erwähnte Leberzirrhose vorliegt. Ähnlich kann er bei Drogenabhängigkeit auftreten, insbesondere bei Kokainmissbrauch.

Die Ursache kann übermäßiger Stress oder ein Trauma sein

Verlangsamtes Wachstum und auch vermehrter Haarausfall, lokal oder in größerem Umfang, können auch durch psychische Faktoren verursacht werden. Langfristiger Stress, aber auch akute Stressreaktionen können Haarausfall oder Haarverlust auslösen.

Ebenso können postoperative Zustände, schwere Verletzungen oder großflächige Verbrennungen Stress für den Körper bedeuten. Dies ist bei Schockzuständen der Fall. Ein Schock kann zum Beispiel bei starken Blutungen auftreten.

Essstörungen und Nährstoff- und Vitaminmangel

Verlangsamte Genesung und vermehrter Haarausfall bis hin zum Verlust der Körperbehaarung treten auch bei Hunger auf. Mangel an B-Vitaminen, Vitamin D und Vitamin E, aber auch an Mineralien und Spurenelementen wie Eisen, Zink, Magnesium oder Kupfer.

Ebenso wirkt sich ein Überschuss an Vitamin A negativ auf den Körper aus. Dies kann bei einer unterstützenden Behandlung mit diesem Vitamin der Fall sein. Und neben der Magersucht wirken sich auch Übergewicht oder aggressive Abnehmbehandlungen negativ aus.

Daher sollte eine Person, die einen Verlust der Körperbehaarung ohne sichtbare äußere Ursache feststellt, so bald wie möglich einen Arzt aufsuchen, um eine der oben genannten Krankheiten zu diagnostizieren.

Video über Haarausfall

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