Langsame Wundheilung: Was sind die Ursachen (+ Risikofaktoren)
Es gibt Risikofaktoren für eine gestörte Wundheilung, wie z. B. ein höheres Alter, eine gestörte Durchblutung und eine verminderte Immunität. Zu den Krankheiten, die sich direkt auf die Wundheilung auswirken, gehören Diabetes oder Anämie sowie eine verminderte Blutgerinnung.
Eine langsame Wundheilung kann z. B. durch die Schwere oder Tiefe der Wunde verursacht werden. Je tiefer die Wunde, je größer das Ausmaß der Wunde, desto länger die Heilungszeit.
Manchmal ist die Heilungszeit aber auch unnatürlich lang und kann durch ein gesundheitliches Problem im Körper verursacht werden. Das kann ein Mangel an Vitamin C sein, das dafür sorgt, dass sich neues Gewebe in der ursprünglichen Wunde bildet. Es kann aber auch durch ernstere Erkrankungen des Blutes, der Haut oder des Immunsystems verursacht werden, die behandelt werden müssen.
Bei der Wundheilung spielen Risikofaktoren eine Rolle, wie z. B:
- Alter, Wunden heilen in höherem Alter weniger gut
- Rauchen
- verminderte Immunität
- Gefäßkrankheiten
- Diabetes
- Unterernährung
- Lebererkrankung
- chronisches Nierenversagen
- Arthritis
Verlangsamte Heilung aufgrund einer Wundinfektion
Wenn sich eine Wunde nach einer Verletzung infiziert, kann es zu einer Verlangsamung der Heilung kommen. Wenn sich eine Wunde infiziert, kommt es zu Rötungen, Schwellungen, Schmerzen oder zu einer Vereiterung der Stelle, die sich entzündet.
In den meisten Fällen infiziert sich die Wundstelle mit Bakterien. In der Folge wird eine lokale Behandlung gewählt, die eine Desinfektion und Reinigung der Wunde umfasst. Alternativ werden allgemeine Antibiotika verabreicht.
Als Folge der Belastung der Wundstelle
In manchen Fällen entsteht eine Wunde an einer Stelle, an der die Haut überlastet ist. Dies verlangsamt in der Folge den Heilungsprozess. Daher ist es wichtig, die Wundstelle während der Wundheilung ruhig zu halten. Dies ist beispielsweise bei Hautverletzungen im Bereich der Knöchel, aber auch der Handinnenflächen der Fall.
Störungen, die eine schlechte Wundheilung verursachen
Ein ernsthaftes Problem ist es, wenn der Heilungsprozess zu einer verminderten Durchblutung der Stelle führt, was wiederum einen Nährstoff- und Sauerstoffmangel zur Folge hat. Eine verminderte Durchblutung (technisch auch Hypoperfusion) kann die Folge von Gefäßverengungen, Schock, aber auch von Atherosklerose oder Thrombose sein.
Zu einer verminderten Durchblutung und Schädigung der Blutgefäße kommt es auch bei Diabetes. Neben der verminderten Durchblutung wirkt sich auch eine Anämie negativ aus. Bei Anämie treten häufig Infektionen auf, und auch die Wundheilung wird verlangsamt.
Insgesamt ist es für die Heilung wichtig, dass der Körper ausreichend Nährstoffe zur Verfügung hat, um das Baumaterial für die Reparatur der Wunde bereitzustellen. Bei Nährstoffmangel, wie er bei Unterernährung und anderen Ernährungsstörungen auftritt, wird die Heilung verlangsamt.
Dies gilt vor allem für einen verminderten Gehalt an Eiweiß und Vitamin C, B-Vitaminen, Folsäure (B9), Vitamin A. Unter den Spurenelementen werden Zink, Eisen und Silizium benötigt. Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig, auch außerhalb der Heilungsphase.
Sehr häufig kann eine Blutungsstörung vorliegen, auch Hämophilie genannt, eine angeborene Krankheit, die nur bei Männern voll ausgeprägt ist.
Ein defektes Gen im X-Chromosom führt zu einem Mangel in der Produktion eines der Plasmaproteine, die an der Blutgerinnung am Ort der Verletzung beteiligt sind. Ein Mangel an diesem Protein führt zu einer verlangsamten oder unzureichenden Blutgerinnung.
Manche Menschen leiden auch an einer so genannten verstärkten Blutung, einer Bluterkrankung, die durch eine Störung der Hämostase verursacht wird. Die Hämostase (Achtung, nicht Homöostase) ist der Mechanismus, der dafür sorgt, dass die Blutung nach einer Verletzung, die durch einen Riss in der Blutgefäßwand entstanden ist, zum Stillstand kommt.
Das häufigste Symptom dieser Krankheit sind verstärkte Blutungen selbst bei scheinbar kleinen Schnitt- oder Stichwunden, häufige Blutergüsse (Hämatome), aber auch eine sehr langsame Heilung solcher Wunden. Die Betroffenen können auch unter erhöhter Müdigkeit leiden.
Bei älteren Menschen, die eine schlechte Gefäßversorgung des Gewebes haben, verläuft die Heilung ebenfalls langsamer. Im Rahmen des Heilungsprozesses bildet sich unmittelbar nach der Wunde ein Blutgerinnsel an der Verletzungsstelle, das sich später auflöst, und es kommt zu einer Ansammlung funktioneller Zellen an der Verletzungsstelle.
Bei einigen Krankheiten kommt es jedoch zu einem Mangel an diesen Zellen und auch zu einem Mangel an Immunzellen, die verhindern sollen, dass sich an der Verletzungsstelle Infektionen bilden. Auch Infektionen verlangsamen die Wundheilung. Ein solcher Mangel an funktionellen Zellen liegt auch bei Leukämie vor.
Leukämie ist eine Erkrankung des Blutes, die auch als Blutkrebs bezeichnet wird. Sehr häufig äußert sie sich auch durch verstärkte Blutungen, zum Beispiel bei Verletzungen. Darüber hinaus wirken sich auch andere Krebsarten negativ aus.
Bei Menschen mit AIDS ist das Immunsystem geschädigt. Wenn es eine äußere Verletzung und eine Wunde gibt, kommt es sehr oft zu einer Infektion in der Wunde, allein durch den Mangel an Immunzellen und weißen Blutkörperchen. Menschen mit dieser Krankheit leiden auch unter einer langsamen Wundheilung und Blutproblemen.
Diabetes ist ebenfalls eine Ursache
Menschen mit Diabetes haben ebenfalls Probleme mit der langsamen Wundheilung. Erhöhte Blutzuckerwerte führen zu Schäden an Nerven, Blutgefäßen, aber auch an Nieren und Netzhaut und senken sogar die Immunität.
Das Zusammenspiel dieser Umstände ist mitverantwortlich für eine schlechte Wundheilung und ein erhöhtes Infektionsrisiko. Hinzu kommen Symptome wie:
- Muskelschwäche
- Verlust von Muskelmasse
- Muskelkrämpfe
- Beeinträchtigung der Beweglichkeit
- Kribbeln, Prickeln, Brennen (Parästhesien)
- Juckreiz
- trockene Haut
- Rötung der Haut
- kalte Extremitäten
- Taubheit oder Wahrnehmung von unwirklichen Schmerzen