Wie kann man eine Migräne von normalen Kopfschmerzen unterscheiden? Symptome und Hauptmerkmale

Wie kann man eine Migräne von normalen Kopfschmerzen unterscheiden? Symptome und Hauptmerkmale
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Migräne ist ein Kopfschmerz, der bei etwa 10-15 % der Bevölkerung auftritt. Es handelt sich um wiederkehrende, pochende Schmerzen von mittlerer bis starker Intensität, die ohne gezielte Behandlung nur schwer zu beheben sind.

Wer unter Migräne leidet, weiß, dassKopfschmerzen nichts im Vergleich zum anfallartigen Schmerz der Migräne sind.

Man könnte von einer eigenständigen Krankheit sprechen, nicht nur von einem Symptom.

Normale und Migräneschmerzen unterscheiden sich jedoch in mehr als nur der Intensität der Schmerzen.

Worin bestehen sie?

  • Ein einzelner Migräneanfall dauert mehrere Stunden oder Tage und wird von anderen Symptomen begleitet, die nicht typisch für normale Kopfschmerzen sind.
  • Eine Dauer von mehr als 3 Tagen wird als Status migrainosus bezeichnet.
  • Die Häufigkeit der Anfälle schwankt zwischen einigen Tagen und Wochen, bei manchen Menschen sind es sogar nur wenige Anfälle im Leben.

Was macht eine Migräne spezifisch?

Was sind die Besonderheiten des Migränekopfschmerzes?

Dem Ausbruch einer Attacke geht ein Vorbote(Aura) voraus, der sich in Form verschiedener Prodrome (Warnzeichen) äußert, die vor der Erkrankung auftreten.

Sie sind nicht sehr auffällig, wie Nervosität, Reizbarkeit, Ärger, Stimmungsstörungen bis hin zu ausgeprägten optischen Erscheinungen.

  • Sie können sich als negative Phänomene äußern - mehr oder weniger verschwommenes, unklares Sehen, verzerrte Bilder der Umgebung, Gesichtsfeldausfälle (Skotome) oder vorübergehende Erblindung auf einem Auge.
  • Daneben gibt es positive Varianten in Form von Blitzen (Phosphene). Die Aura fehlt bei klassischen Kopfschmerzen, manchmal ist sie bei Migräne aber auch gar nicht vorhanden. Bei Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen ist die eigentliche Migräne meist länger und hat einen schwereren Verlauf. Der Vorbote klingt meist nach wenigen Minuten spontan ab und der eigentliche Schmerz tritt ein.

Der Verlauf einer Migräneattacke

Der Verlauf ist durch eine mäßige, in den meisten Fällen starke Schmerzintensität gekennzeichnet und beginnt meist morgens nach dem Aufwachen.

Er hat anfallsartigen, pochenden Charakter, hauptsächlich auf einer Seite des Kopfes im Schläfenbereich, weshalb man von einer so genannten Hemikranie spricht.

Die Seiten wechseln sich bei jedem Anfall ab.

Bei wiederkehrenden "Migräneanfällen", bei denen die Schmerzlokalisation immer auf einer Seite liegt, sollten andere Erkrankungen organischen Ursprungs in Betracht gezogen werden, wie z. B. eine Hirnzyste, ein Abszess, ein Tumor, ein Aneurysma eines Hirngefäßes, eine Fehlbildung und andere.

Die Intensität der Schmerzen ist so lähmend, dass sie am nächsten Tag zu allgemeiner Müdigkeit und Unwohlsein führen.

Außerdem treten Schmerzen im ganzen Körper auf, insbesondere Muskelschmerzen.

Mann hält eine Hälfte seines Kopfes mit der Hand
Einseitiger, starker, pochender Kopfschmerz, Quelle: Getty Images

Begleitsymptome

Der Patient ist blass, fahl, schwitzt stark und hat während der Attacke einen trockenen Mund.

Die Schmerzen werden von anderen vegetativen Symptomen wie Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen begleitet.

Manchmal kann es zu lockerem Stuhlgang kommen, seltener zu Verstopfung (Obstipation).

Typisch ist eine Überempfindlichkeit gegen Licht (Photophobie), die sich meist in einem dunklen Raum abspielt, was den allgemeinen Verlauf erleichtert.

Weniger bekannt ist die Überempfindlichkeit gegen Lärm (Phonophobie).

Eine Tabelle mit Hinweisen zur Erkennung von Migräne

KOPFSCHMERZ MIGRÄNE
ohne Aura Aura
langsames Auftreten der Beschwerden plötzliches Auftreten der Beschwerden
leichte bis mittlere Schmerzintensität mittlere bis starke Schmerzintensität
diffuse (Ganzkörper-) Kopfschmerzen lokalisiert auf eine Kopfhälfte
anhaltende Schmerzen paroxysmale Schmerzen in Attacken
ohne vegetative Symptome ausgeprägte autonome Symptomatik
meist ohne andere neurologische Symptome Neurologische Symptomatik vorhanden
Dauer - mehrere Stunden Dauer - mehrere Stunden bis Tage
keine Schwierigkeiten nach Abklingen Unwohlsein, Müdigkeit, Muskelschmerzen nach Abklingen

Seltene Manifestationen eines komplizierten Migräneverlaufs

  1. Anhaltende visuelle Phänomene (Blitzen, Unschärfe, verschwommenes Sehen)
  2. Störungen der Sinnesorgane
    • Sensorisch - verminderte Empfindlichkeit (Hemipästhesie), Kribbeln auf einer Körperhälfte, motorisch - (Hemiparese, Hemiplegie) einseitige teilweise oder vollständige Lähmung einer Körperhälfte
  3. Sprachstörungen - Probleme mit der Aussprache
  4. Stammessymptome - Tinnitus, Doppeltsehen (Diplopie), unkoordinierte Körperbewegungen, insbesondere beim Gehen (Ataxie), Schwindel, Bewusstseinsstörungen sind ebenfalls beschrieben worden

Was sind die häufigsten Ursachen für Kopfschmerzen?

Die Diagnose der Migräne basiert in erster Linie auf anamnestischen Angaben.

Die Symptome müssen in Bezug auf Beginn, Entwicklung, Art, Ort, Dauer und Häufigkeit mit den oben genannten übereinstimmen.

Außerdem müssen die Umstände des Beginns der Migräne festgestellt und die Situationen beobachtet werden, in denen der Schmerz am häufigsten auftritt.

Eine neurologische Symptomatik ist in der Regel vorhanden, aber der Befund ist normal, außer bei Anfällen mit Aura.

Die Ursache ist noch nicht geklärt, es wird eine genetische Grundlage vermutet.

Manchmal ist ihr Auftreten nur an eine bestimmte Situation geknüpft.
Dann handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen nicht-migräneartigen Kopfschmerz.

Sie treten häufig während der Menstruation, in bestimmten Stresssituationen, bei erhöhter körperlicher oder geistiger Belastung, bei Nichteinhaltung des Trinkregimes mit daraus folgender Blutdrucksenkung und Dehydrierung, bei Schlafstörungen und Wetterumschwüngen auf.

Diese negativen Einflüsse verschlimmern auch die Migräneschmerzen.

Zu berücksichtigen sind auch die sozialen und beruflichen Bedingungen der Person, Gewohnheiten, schlechte Angewohnheiten - Rauchen, Drogen, Alkohol, Medikamente.
Auch die langfristige Einnahme von Schmerzmitteln kann im Laufe der Zeit zu Kopfschmerzen führen, die dann schlecht auf die Behandlung ansprechen.

Bestimmte Lebensmittel wie Schokolade, Käse, Zitrusfrüchte, koffeinhaltige und gerbstoffhaltige Getränke können ebenfalls eine auslösende Wirkung haben.

Nicht zuletzt werden sie durch das Einatmen verschiedener chemischer Substanzen verursacht, entweder im Zusammenhang mit der Arbeit (Maler - Aceton) oder durch absichtliches Einatmen psychoaktiver Substanzen (Süchtige - Toluol).

Sekundär treten ähnliche Symptome als Folge der Grunderkrankung auf:

Was hilft gegen Kopfschmerzen und Migräne? Wie wird man die Schmerzen schnell los?

Die Beseitigung der auslösenden Faktoren lindert die Symptome.

Eine ruhige Umgebung mit einer Minimierung der ablenkenden Reize ist vorzuziehen.

Da Licht Schmerzen hervorruft, ist es wichtig, sich in einem dunklen Raum aufzuhalten.

Die Schmerzen nehmen bei minimaler Kopfbewegung an Intensität zu.

Sofern nicht notwendig, sollte jede Bewegung und körperliche Anstrengung vermieden werden.

Psychischer Stress verschlimmert den Zustand ebenfalls, aber negative Gedanken lassen sich nicht immer vermeiden.

Alkohol und Zigaretten verschlimmern den Zustand in erheblichem Maße und sollten nicht nur während der Attacke vermieden werden.

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Medikamentöse Behandlung

Bei einigen weniger schwerwiegenden Erkrankungen kann es möglich sein, die Symptome mit leichteren rezeptfreien Schmerzmitteln zu bekämpfen, zum Beispiel mit Paracetamol (Paracetamol, Panadol, Ataralgin) oder Acetylsalicylsäure (Anopyrin, Acylpyrin, Medipyrin).

Eine stärkere Wirkung haben Medikamente, die mit Koffein oder einem Spasmolytikum (Algifen) kombiniert werden.

Eine weitere Möglichkeit sind nicht-steroidale Antirheumatika, die bei stärkeren Schmerzen eingesetzt werden (Brufen, Ibalgin).

Bei sehr schweren Anfällen kann Sumatriptan (Sumatriptan Sandoz, Emigran) sogar während einer ausgewachsenen Migräne verabreicht werden.
Es kann in Tablettenform verabreicht werden, ist aber in injizierbarer Form wirksamer.
Es verengt die betroffenen Blutgefäße im Gehirn und lindert die Schmerzen innerhalb von Minuten bis zu einer Stunde.
Es ist rezeptpflichtig.

Beachten Sie jedoch, dass Migräne nicht allein durch die Verschreibung von Medikamenten behandelt werden kann.
Die langfristige Einnahme von Medikamenten verringert ihre Wirkung. Wenn die auslösenden Faktoren für die Erkrankung fortbestehen, handelt es sich nur um eine vorübergehende Verbesserung des Zustands. Es handelt sich lediglich um eine Unterdrückung der Symptome, die später durch eine unsachgemäße Behandlung fortschreiten werden.

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Interessante Quellen

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