Dunkler Urin: Was sind die Hauptursachen?

Die Farbe des Urins wird von mehreren Faktoren bestimmt.

Der Urin ist ein Indikator für die richtige Hydratation, d. h. den Wasserhaushalt des Körpers. Er ist dunkel, wenn ein Mangel besteht, und farblos, wenn ein Flüssigkeitsüberschuss vorliegt. Die richtige Farbe des Urins ist natürlich hellgelb.

Dunklerer Urin tritt normalerweise am Morgen auf. Während der Nacht wird konzentrierter Urin gebildet. Das liegt daran, dass wir im Schlaf keine Flüssigkeit aufnehmen. Deshalb ist es gut, wenn wir sie gleich am Morgen wieder auffüllen.

Auch die Ernährung beeinflusst die Farbe des Urins, insbesondere bestimmte Obst- und Gemüsesorten. Dunkler Urin kann aber auch durch Krankheiten verursacht werden.

Die Ursache kann eine Harnwegserkrankung, eine Nierenfunktionsstörung oder eine Leberfunktionsstörung sein. Dunkler Urin tritt auch bei Stoffwechselkrankheiten auf. Natürlich auch als Folge von Fieber aufgrund von Dehydrierung.

Dunkler Urin ohne krankhafte Ursache

Dunkler Urin kann aus ganz natürlichen Gründen auftreten. Ein Beispiel ist Dehydratation. Bei Flüssigkeitsmangel filtern die Nieren Abfallstoffe und scheiden sie mit einer geringen Menge Urin aus. Bei schwerer Dehydratation ist der Urin konzentriert, nämlich dunkelgelb bis braun, und kann riechen.

Tipp: Weitere Informationen finden Sie auch in den Zeitschriftenartikeln zu den Anzeichen einer Dehydratation und zur Dehydratation im Kindesalter.

Eine Urinverfärbung tritt auch auf, wenn eine Person Lebensmittel gegessen hat, die die Farbe des Urins beeinflussen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn die Aufnahme dieser Lebensmittel hoch ist. Beispiele für solche Lebensmittel sind Heidelbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, Rhabarber und Rote Beete.

Bei starker Dehydrierung besteht die Gefahr von Nierenversagen und anderen gesundheitlichen Komplikationen.

Beim Verzehr von Wassermelone wird der Urin heller, weil der Körper mehr Flüssigkeit aufnimmt. Höhere Konzentrationen von Lebensmittelfarbstoffen können sich ebenfalls auf die Farbe des Urins auswirken. Ein weiterer Faktor, der sich auf die Farbe des Urins auswirkt, ist eine passive Lebensweise und Bewegungsmangel.

Auch einige Medikamente wie Abführmittel, Tuberkulosemedikamente, Malariamittel sowie höhere Dosen von B-Vitaminen und einige Antibiotika können eine dunklere Färbung des Urins bewirken und sind nicht unbedingt ein Symptom einer Krankheit.

Krankheiten, die dunklen Urin verursachen

Die Kehrseite der natürlichen Faktoren für die Urinfärbung sind Krankheitsursachen. Dunkler Urin kann auf verschiedene Krankheiten hinweisen.

Erkrankungen der Harnwege und dunkler Urin

Dunkler und meist rot gefärbter Urin wird durch Blut verursacht, das in den Urin gelangt. Dies geschieht bei Entzündungen der Niere, aber auch des Nierenbeckens. Ebenso bei Entzündungen in anderen Teilen der Harnwege oder der Blase.

Ein ähnliches Phänomen tritt bei Nieren- und Blasensteinen auf. Dunkler Urin bei Männern ist auch bei der Männerkrankheit Prostataentzündung zu beobachten.

Die Prostatitis wird von anderen Symptomen begleitet, wie z. B:

• Schmerzen im Unterbauch
• Schmerzen, die in die Genitalien und den Sakralbereich ausstrahlen
• Schmerzen beim Wasserlassen (Dysurie)
• häufiger Drang zum Wasserlassen
• Schwierigkeiten beim Urinieren
• unregelmäßiger Harndrang
• Schmerzen bei der Ejakulation
• erektile Dysfunktion, d. h. Potenzschwäche
• Verlust der Libido, d. h. Verlust der Lust auf Geschlechtsverkehr

Dunkler und blutfarbener Urin tritt auch bei Krebserkrankungen der Harnwege auf, z. B. bei Tumoren oder Krebserkrankungen der Niere, Prostata oder Blase.

Trüber Urin kann auch auf einen hohen Gehalt an Salzen, Schleim, Fetten oder Bakterien zurückzuführen sein. Er deutet auf ein Problem bei der Urinproduktion in den Nieren oder ein Problem in den Harnwegen hin. Eine Verfärbung tritt auch bei polyzystischen Nierenerkrankungen auf.

Dunkler Urin und Probleme mit dem Verdauungssystem

Dunkler Urin ist auch auf Probleme mit der Leber zurückzuführen. Eine solche Krankheit, die sich auf die Farbe des Urins auswirkt, ist die Gelbsucht. Die Gelbsucht (Hepatitis) ist eine Infektionskrankheit viralen Ursprungs. Virale Hepatitis ist weit verbreitet, insbesondere Typ A, B und C.

Tipp: Zeitschriftenartikel über die Übertragungswege der Hepatitis.

Charakteristische Anzeichen einer Hepatitis sind Gelbfärbung der Haut und des Augenweißes (Ikterus), dunkler Urin und heller Stuhl. Neben der infektiösen Hepatitis beeinträchtigen auch nicht-infektiöse Ursachen die Leberfunktion: Gifte, Toxine, Medikamente (Paracetamol-Überdosis), Alkohol.

Eine Spätkomplikation dieser Erkrankungen kann die Leberzirrhose sein. Auch bei ihr kommt es zu einer Funktionsstörung, die sich auf die gleiche Weise äußert, nämlich durch dunkleren Urin und hellen Stuhl.

Dunkler Urin entsteht auch bei Problemen mit dem Gallentransport, zum Beispiel bei Gallenblasensteinen. Diese treten sowohl in den Gallengängen als auch in der Gallenblase auf. Wenn die Steine die Gallengänge, die Gallenblase oder den Gallengangausgang verstopfen, entsteht ein nicht-infektiöser Ikterus (Gelbfärbung der Haut).

Auch bei Tumoren der Leber, der Gallenblase oder der Bauchspeicheldrüse oder bei Tumoren, die den Abfluss der Galle in den Darm behindern, gibt es Probleme mit der Galle. In der Folge tritt auch dunkler Urin auf, der jedoch kein typisches und primäres Symptom von Krebs ist.

Andere Ursachen für dunklen Urin

In einigen Fällen kann auch eine Stoffwechselstörung die Ursache sein: Porphyrie ist eine erbliche Stoffwechselerkrankung, die zu einer Störung der Produktion des roten Blutfarbstoffs Häm führt.

Dunkler Urin tritt auch bei der Alkaptonurie auf, einer autosomal rezessiv vererbten Erkrankung des Chromosoms 9P. In diesem Fall ist der dunkle Urin das Ergebnis der Oxidation von Homogentisinsäure (an der Luft bildet sich ein braunes Pigment im Urin).

Ein weiteres Beispiel ist die Tyrosinämie, eine seltene Stoffwechselerkrankung, die vor allem die Leber, die Nieren und die peripheren Nerven betrifft. Sie äußert sich zunächst durch Leberversagen. Dunkler Urin tritt auch bei der Hämochromatose auf.

Erhöhte Körpertemperatur und Fieber führen zu einem verstärkten Flüssigkeitsverlust des Körpers. Durch schnelles Atmen, aber auch durch Schwitzen wird vermehrt Wasser ausgeschieden. Dies ist die Ursache für Flüssigkeitsmangel im Körper, Dehydrierung und das Auftreten von dunklem Urin.

Die Ursachen für einen Anstieg der Körpertemperatur sind vielfältig, siehe dazu die separaten Artikel über die Symptome von erhöhter Körpertemperatur und Fieber.

Auch Myoglobin färbt den Urin dunkel, insbesondere wenn es z. B. bei einer Rhabdomyolyse (Abbau von Muskelfasern) freigesetzt wird. Es gelangt über die Blutbahn in die Nieren. Es schädigt die Nieren und beeinträchtigt ihre Funktion. Es gelangt in den Urin und färbt ihn dunkelbraun.

Nierenversagen, Leberschäden, Ikterus, Fieber und andere Symptome treten bei einer Kupfervergiftung auf. Kupfer ist ein Spurenelement, das der Körper aus mehreren Gründen benötigt: für die Immunität, die Blutbildung und die Bildung von Pigmenten.

In hohen Dosen ist Kupfer giftig. Die tödliche Dosis liegt bei etwa 7-10 Gramm. Es wird in der Elektro-, Chemie- und Lebensmittelindustrie verwendet. Wir können mit ihm in Anti-Pilz-Produkten, d.h. Fungiziden, in Berührung kommen.

Dunkler Urin in der Schwangerschaft wird auch durch häufiges Erbrechen und damit eine Abnahme der Körperflüssigkeit verursacht. Während der Schwangerschaft wird die Leber stärker belastet, was zu einem erhöhten Bilirubinspiegel führen kann. Dies wiederum verursacht dunklen Urin. Wenn die dunkle Färbung anhält, ist eine fachärztliche Untersuchung erforderlich.