Warum habe ich einen trockenen Mund? Kennen Sie die Hauptursachen für Xerostomie?

Warum habe ich einen trockenen Mund? Kennen Sie die Hauptursachen für Xerostomie?
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Was ist Xerostomie und warum habe ich einen trockenen Mund? Verschiedene Krankheiten können die Ursache sein. Vorsicht vor unangenehmen Komplikationen.

Mundtrockenheit (technisch gesehen Xerostomie) ist ein Zustand verminderter oder unzureichender Speichelproduktion.

Sie wird auch als Mundtrockenheitssyndrom bezeichnet.
Warum habe ich einen trockenen Mund?

Neben dem unangenehmen Gefühl der Mundtrockenheit kann der Zustand auch kompliziert sein: Karies oder Mundgeruch sind nur einige Beispiele.

Der Speichel ist ein wichtiger Bestandteil der Mundhöhle. Er leitet die erste Verdauung der Nahrung im Mund selbst ein und reinigt ihn von Speiseresten. Er ist wichtig für das Schlucken.

Der Speichel besteht aus Wasser, das Enzyme, Schleim und Mineralien enthält, und hat eine mechanische, schützende und verdauungsfördernde Bedeutung.

Der Speichel ist aus mehreren Gründen wichtig:

  • die Anfangsverdauung der Nahrung
  • antibakterielle Eigenschaften + Reinigung der Mundhöhle von Bakterien, Fremdstoffen und Nahrungsresten
  • befeuchtet den Biss, erleichtert das Kauen und auch das Schlucken
  • Reservoir für Kalzium und Mineralien - wichtig für die Zahngesundheit und die Aufrechterhaltung des pH-Werts im Mund
  • wichtig für Sprache und Artikulation
  • befeuchten die Schleimhäute und verbessern das Wohlbefinden

Sie werden in den Speicheldrüsen gebildet. In der Mundhöhle gibt es mehrere Speicheldrüsen. Die wichtigsten sind die Ohrspeicheldrüse (Glandula parotis), die Unterkieferspeicheldrüse (Glandula submandibularis) und die Unterzungenspeicheldrüse (Glandula sublingualis).

Die Speicheldrüsen können durch verschiedene Grunderkrankungen beeinträchtigt werden. Eine verminderte Speichelproduktion (Hyposalivation) kann auch anderen System- oder Stoffwechselerkrankungen zugrunde liegen.

Die Speichelproduktion nimmt physiologischerweise mit zunehmendem Alter ab.

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Was sind die Ursachen für eine verminderte Speichelproduktion und Mundtrockenheit?
Welche Komplikationen können auftreten?
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Ursachen für Mundtrockenheit und verminderte Speichelproduktion

Die morgendliche Mundtrockenheit und der übel riechende Atem sind die Folge einer verminderten Flüssigkeitsaufnahme und Mundspülung während der Nacht.

Sie werden auch durch nächtliches Schwitzen verschlimmert.

Die Speichelproduktion nimmt mit zunehmendem Alter natürlich ab. In jedem Alter kann Mundtrockenheit durch eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr verursacht werden.

Für eine Dehydrierung kann es mehrere Gründe geben, nicht nur das Trinken kleiner Mengen Wasser, sondern auch Fieber, Durchfall oder Erbrechen.

Nach dem Erbrechen kann neben der Mundtrockenheit auch ein unangenehmer Geschmack auftreten - ein Nachgeschmack.

Das saure Gefühl wird durch eine Reizung des Mageninhalts, d. h. durch Säuren, verursacht. Ein vermehrter Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre tritt auch bei der gastroösophagealen Refluxkrankheit auf, die besser unter dem vereinfachten Begriff Reflux bekannt ist.

Ferner...

Die Trockenheit und Bitterkeit im Mund wird zum Beispiel durch eine Gallenkolik verursacht.

Von den primären Erkrankungen der Speicheldrüsen ist die Speicheldrüsenentzündung zu nennen.

Besonders im Kindesalter tritt Mumps (Parotitis) auf, eine saisonale Erkrankung, die Kinder im Alter von etwa 2 Jahren befällt.

Inzwischen gibt es eine wirksame Impfung gegen diese Krankheit, so dass sie nur bei ungeimpften Kindern auftritt.

Neben der Entzündung kommt es zu Schwellungen der Ohrspeicheldrüse und des Halses, Schmerzen und Fieber. Zu den Komplikationen gehören die Ausbreitung auf beide Seiten, Taubheit oder eine schwere Hirnhautentzündung (Meningitis) oder Bauchspeicheldrüsenentzündung.

Andere entzündliche Ursachen sind Tuberkulose, HIV oder HPV-Infektionen.

Der Speichel enthält auch Mineralien, die sich unter bestimmten Umständen ansammeln und Steine bilden können. Dieser Vorgang wird als Lithiasis (pathologische Steinbildung) bezeichnet.

Wenn ein solcher Stein den Ausgang der Speicheldrüse verstopft, schwillt die Drüse an, schmerzt und reduziert möglicherweise die Speichelproduktion und verursacht Mundtrockenheit.

Mögliche Ursachen für Mundtrockenheit:

  • Stoffwechselerkrankungen - Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen.
  • Autoimmunerkrankungen (systemisch) - Sjogren-Syndrom (Sicca-Syndrom), allgemein verminderte Produktion aller Drüsen im menschlichen Körper, aber auch andere rheumatische Erkrankungen, Sklerodermie, Psoriasis
  • akute Infektionen der oberen Atemwege, Halsentzündungen
  • Multiple Sklerose
  • Krebs (insbesondere Krebs im Kopf-Hals-Bereich)
  • Medikamente, Trockenheit wird durch eine Vielzahl von Medikamenten verursacht, z. B. Diuretika, Beruhigungsmittel, Antidepressiva, Bluthochdruck- und Herzmedikamente, Spasmolytika, Antihistaminika und viele andere
  • Chemo- und Strahlentherapie (insbesondere Bestrahlungen im Kopf- und Halsbereich)
  • Nierenkrankheiten
  • Psyche, Depression, Stress, Müdigkeit
  • Alkohol und Alkoholismus
  • aggressive Gewichtsabnahme, Reduktionsdiäten und Mangelernährung
  • Magnesiummangel
  • Vitaminmangel (Avitaminose)
  • Intoxikation (Vergiftung)
  • andere Krankheiten als die des Herz-Kreislauf-Systems

Welche anderen Symptome können auftreten?

Neben dem unangenehmen Gefühl der Mundtrockenheit können auch andere Symptome auftreten.

Beispiele für Probleme sind:

  • trockene und rissige Schleimhäute von Mund, Zunge und Lippen
  • zäher Speichel
  • klebrige oder weiße Zunge
  • Schmerzen in den Schleimhäuten und der Mundhöhle, Brennen im Mund
  • häufigere Entzündungen des Zahnfleischs und der Schleimhäute, Schleimhautgeschwüre, Parodontitis
  • Zahnbelag und Karies
  • Halsschmerzen
  • schwieriges und schmerzhaftes Schlucken
  • Störungen der Geschmackswahrnehmung
  • Beeinträchtigte Aussprache
  • Geschmack im Mund
  • Mundgeruch
  • Gefühl der Atemnot

Haben Sie trockene Augen und übermäßig trockene Haut?
Vorsicht. Es kann sich um eine Systemerkrankung namens Sjogren-Syndrom handeln.

Die bei Mundtrockenheit auftretenden Probleme sind nicht nur unangenehm, sondern können auch zu ernsthaften Komplikationen führen.

Ein Beispiel ist die bereits erwähnte gestörte Aussprache aufgrund von Mundtrockenheit und einer an der Schleimhaut klebenden Zunge, was natürlich die Artikulation beeinträchtigt. Trockene Bisse sind auch schwieriger zu schlucken.

Der Speichel dient als schützende Flüssigkeit im Mund, die die Schleimhäute reinigt. Er ist antimikrobiell und nährt durch seinen Mineralstoffgehalt zudem teilweise den Zahnschmelz. Eine unzureichende Produktion führt zu vermehrtem Karies.

Die Schleimhäute von Mund und Zunge sind krankhaft verändert, verkümmert. Es kommt zu Rötungen, Rissen und Spalten, die bluten können. Die Zunge ist trocken bis wachsartig.

Ein Gefühl der Mundtrockenheit wird häufig von Menschen mit Bluthochdruck, Kopfschmerzen und anderen Beschwerden oder Problemen beschrieben.

Wie kann man mit Mundtrockenheit umgehen?

Kranke Mundtrockenheit muss zunächst diagnostiziert werden. Dazu gibt es einen einfachen Test, der die Menge des produzierten Speichels über einen bestimmten Zeitraum hinweg misst. Dieser Test wird als Shkach-Test bezeichnet.

Besteht der Verdacht auf eine andere Krankheit, muss diese ebenfalls diagnostiziert werden.

Anschließend wird die geeignete Behandlung für die Grunderkrankung ausgewählt.

Neben der fachärztlichen Behandlung können wir mit verschiedenen Maßnahmen helfen.

Das beste natürliche Mittel gegen Mundtrockenheit ist ein ausreichendes Trinkregime.

Beispiele für Maßnahmen und Vorbeugung sind:

  • ausreichendes Trinken
  • Kaugummi und zuckerfreie Süßigkeiten, die ebenfalls die Speichelproduktion anregen
  • Sprays zur Förderung der Speichelproduktion und Befeuchtung der Schleimhäute, auch auf natürlicher Basis
    • Medikamente zur Anregung der Speichelproduktion + künstlicher Speichel (verschiedene Formen wie Sprays, Gurgelmittel, Gele, Bonbons)
  • ausreichendes Zähneputzen und konsequente Mundhygiene sind wichtig
  • Kaffeekonsum reduzieren
  • keinen Alkohol trinken
  • nicht rauchen
  • süße und saure Lebensmittel sowie gesüßte Getränke meiden
  • Öfter die Lippen einschmieren

Wichtig:
Atmen Sie durch die Nase.
Das Atmen durch den Mund trocknet die Schleimhäute stärker aus.

Trockener Mund in der Schwangerschaft?

Mundtrockenheit ist ein relativ häufiges Problem in der Schwangerschaft, das auf die hormonellen Veränderungen zurückzuführen ist.

Eine kleine Hilfe während der Schwangerschaft sind z. B.:

  • das Trinken von Wasser, Früchtetees oder bestimmten pflanzlichen Heilmitteln.
  • Kaugummi, zuckerfreie Bonbons - sie steigern die Speichelproduktion
  • Es ist wichtig, Koffein und Alkohol zu vermeiden
  • Auch die Befeuchtung des Raumes hilft - Klimaanlagen trocknen die Luft im Sommer und Heizungen im Winter

Mögliche Ursachen für einen trockenen Mund

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Interessante Quellen

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