Das prämenstruelle Syndrom wurde erstmals vor 70 Jahren als die so genannten "hormonellen Ursachen der prämenstruellen Spannung" beschrieben.
Der Name deutet bereits an, dass es sich um eine Spannung handelt, die durch hormonelle Schwankungen vor dem Einsetzen der Menstruation verursacht wird.
Seit 1953 lautet die aktuelle Bezeichnung für dieses Syndrom prämenstruelles Syndrom oder PMS.
Dasprämenstruelle Syndrom (PMS) ist eine Reihe von zyklischen klinischen Erscheinungen auf somatischer und psychischer Ebene und steht in engem Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus.
- Bis zu 90 % der Frauen leiden unter leichten PMS-Symptomen.
Manche Frauen haben einen Zyklus ohne oder mit nur leichten prämenstruellen Symptomen. - Bei anderen kann PMS ihre täglichen Aktivitäten und Tätigkeiten einschränken.
Schweres PMS betrifft 10 % der Frauen. - Die schwerste Form von PMS wird als prämenstruelle dysphorische Störung (PMDP) bezeichnet und äußert sich in erheblichen Stimmungsschwankungen.
Die eigentlichen Erscheinungsformen von PMS treten in der Lutealphase des Menstruationszyklus auf, d. h. nach dem Eisprung, 1 bis 2 Wochen vor Beginn der Menstruation.
Sie werden dagegen in der Follikelphase des folgenden Menstruationszyklus gemildert.
Zwischen diesen Phasen treten relativ große hormonelle Veränderungen auf, die wesentlich zur Intensität der spezifischen PMS-Symptome beitragen.
Am stärksten ausgeprägt sind die PMS-Symptome bei Frauen um das 30. Lebensjahr.
Sie verschwinden mit der letzten Regelblutung, d. h. mit dem Einsetzen der Wechseljahre, vollständig.
4 Arten von PMS
PMS hat ein breites Spektrum an Symptomen.
Manche Frauen haben eher somatische, andere eher psychische oder vegetative Symptome.
Auf der Grundlage der Prävalenz spezifischer Symptome wird PMS nach Guy Abraham in Grundtypen eingeteilt, nämlich PMS-A-Typ, PMS-C-Typ, PMS-D-Typ und PMS-H-Typ.
4 Typen von PMS:
- Typ PMS-A - Die Abkürzung A kommt von dem englischen Wort anxiety (Angst).
- Dieser PMS-Typ äußert sich vor allem durch psychische Probleme wie Angstzustände, innere Anspannung, Nervosität, Reizbarkeit und andere Stimmungsstörungen.
- Diese Stimmungsstörungen gehen einher mit Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen und allgemeinen Schwierigkeiten, normal zu funktionieren.
- Typ PMS-C - Die Abkürzung C kommt von dem englischen Wort cravings, was so viel wie Verlangen, Wünsche bedeutet.
- Das Hauptsymptom dieses PMS-Typs ist ein gesteigertes Verlangen nach Süßigkeiten, aber auch ein insgesamt gesteigerter Appetit, Überessen.
- Müdigkeit, Kopfschmerzen bis hin zu Migräne, Schwindelgefühl sind damit verbunden.
- Typ PMS-D - Die Abkürzung D kommt vom englischen Wort Depression, was Niedergeschlagenheit bedeutet.
- Depressionen oder auch schlechte Laune, krankhafte Traurigkeit und Weinerlichkeit stehen bei diesem PMS-Typ im Vordergrund der Symptomatik.
- Dazu gehören auch Schlaflosigkeit, Erschöpfung, Müdigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen sowie eine erhöhte Licht- und Geräuschempfindlichkeit.
- Typisch ist auch ein verminderter Appetit auf Sex.
- PMS-H-Typ - Die Abkürzung H kommt von dem englischen Wort hydration.
- Bei dieser Art von PMS kommt es im Körper der Frau zu einer Überwässerung, d. h. zu einer Wassereinlagerung.
- Die Schwellungen sind am stärksten ausgeprägt oder beginnen im unteren Bereich (Finger, Knöchel, Schienbeine, Gesicht).
- Das angesammelte Wasser führt zu Gewichtszunahme, Gewichtszunahme und auch zu Zärtlichkeit und Spannungsgefühl in den Brüsten.