Kalte Extremitäten: Was bedeuten sie und was sind ihre Ursachen?
Sie können die Ursache für einen Mangel an Nährstoffen und Vitaminen sein, aber auch als Symptom einer Krankheit auftreten. Am häufigsten handelt es sich um Erkrankungen der Blutgefäße selbst. Sie treten auch bei hormonellen Problemen und bei Diabetes auf.
Kalte Extremitäten können ein Zeichen für Probleme mit den Blutgefäßen oder sogar für Probleme mit der Thermoregulation sein, die durch hormonelle und nervliche Einflüsse gesteuert wird.
Umwelteinflüsse
Ist ein Mensch über längere Zeit einer kalten Umgebung oder Umwelteinflüssen ausgesetzt, kommt es zu einem natürlichen Temperaturabfall in den Extremitäten. Beim Raynaud-Syndrom zum Beispiel kommt es schon nach kurzer Kälteeinwirkung zu einer Minderdurchblutung der Extremitäten.
Neben der Bewegung in kalter Umgebung sind kalte Extremitäten auch die Folge von Bewegungsmangel, sitzender Lebensweise, sitzender Arbeit oder langem Stehen an einem Ort.
Bei einem Mangel an Nährstoffen
Störungen der Wärmeregulation werden manchmal durch Nährstoffmangel verursacht, insbesondere durch Eisen- und B-Vitaminmangel. Dies kommt z. B. auch bei Magersucht vor. Magersucht ist eine psychische Essstörung, bei der eine Person versucht, ihr Gewicht so niedrig wie möglich zu halten, entweder durch Nahrungsverweigerung oder durch extreme Gewichtsabnahme.
Am häufigsten sind Mädchen unter 18 Jahren betroffen. Die Krankheit geht mit Herzrhythmusstörungen und niedrigem Blutdruck einher, was zu einer verminderten Durchblutung der Extremitäten und somit zu einer Auskühlung des Körpers führt.
Welche Krankheiten können hinter kalten Gliedmaßen stecken?
Kalte Extremitäten können auch bei Erkrankungen auftreten, die mit Gefäßproblemen oder Herzproblemen einhergehen. Auch Herzerkrankungen beeinträchtigen die allgemeine Thermoregulation.
Kalte Extremitäten, insbesondere kalte untere Extremitäten, treten bei einer angeborenen Herzerkrankung namens Aortenisthmusstenose auf. Das Hauptsymptom ist ein hoher Blutdruck in der oberen Körperhälfte und ein niedriger Blutdruck in der unteren Körperhälfte.
Dadurch werden vor allem die Füße kalt. Die Krankheit wird durch eine Verengung der Aorta verursacht, der Hauptarterie, die aus dem Herzen führt und das Blut durch den ganzen Körper leitet. Manchmal sind auch die großen Blutgefäße betroffen.
Hypotonie(niedriger Blutdruck) ist ebenfalls ein Problem. Typische Symptome für niedrigen Blutdruck sind häufiger Schwindel, Konzentrationsstörungen, übermäßige Schläfrigkeit, Muskelschwäche und manchmal Ohnmacht.
Niedriger Blutdruck kann durch unzureichendes Pumpen des Blutes vom Herzen in die Arterien oder durch eine unzureichende Regulierung der Blutgefäße, die den Blutwiderstand nicht regulieren können, verursacht werden. So ist es bei Hypotonie schwierig, das Blut in die entfernten Blutgefäße zu drücken, weshalb kalte Extremitäten ein Symptom sind.
Ischämische Erkrankung der unteren Gliedmaßen
Sehr häufig treten Probleme mit kalten Füßen im Zusammenhang mit einer ischämischen Erkrankung der unteren Gliedmaßen auf. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, die die Arterien betrifft. Die Durchlässigkeit der Arterien verengt sich und kann sich sogar verschließen, was wiederum zu Problemen beim Blutfluss führt.
Die verschlossene Gliedmaße wird nicht mehr ausreichend mit Blut und anderen Nährstoffen versorgt. Typische Symptome sind Schmerzen in den Beinen, trockene Haut und eine kalte Gliedmaße, die sich nach und nach bemerkbar macht.
In diesem Fall ist eine Amputation der betroffenen Gliedmaße erforderlich, um die Ausbreitung der Entzündung über das verschlossene Gefäß hinaus zu verhindern. Eine frühzeitige Untersuchung ist wichtig, um den Verlust der Gliedmaße zu verhindern.
Symptome einer Gliedmaßennekrose sind:
- Schmerzen
- Blässe
- Parästhesie, ein kribbelndes Gefühl
- Lähmungen
- Fehlen des Pulses in den Arterien der unteren Gliedmaßen
- Kältegefühl
Risikofaktoren für die Entwicklung:
- Rauchen
- fettreiche Ernährung
- Alter
- Bewegungsmangel
- Stress
- Diabetes
- genetische Faktoren
- Bluthochdruck
- hohe Blutfette
- hohe Harnsäurewerte im Blut
- hohe Fibrinwerte im Blut
- hoher Homocysteinspiegel im Blut
Anämie und kalte Extremitäten
Kalte Extremitäten treten auch bei Anämie (Blutarmut) auf. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn ein Mangel an roten Blutkörperchen und Hämoglobin im Blutkreislauf besteht. Hämoglobin ist ein Blutfarbstoff, der Sauerstoff an sich bindet.
Bei einer Anämie ist der Betroffene blass, müde und hat eine verminderte Leistungsfähigkeit. Bei älteren Menschen kann die Krankheit auch zu Verwirrtheit führen. Am häufigsten werden kalte Extremitäten also durch den Blutkreislauf verursacht, der sowohl die Versorgung als auch die Thermoregulation stark beeinträchtigt.
Andere Krankheiten
Kalte Gliedmaßen können die Folge einer Schilddrüsenerkrankung(Hypothyreose), einer Nierenerkrankung, einer Nebennierenerkrankung(Morbus Addison), von Lupus und Diabetes sein. Auch Sklerodermie kann eine Ursache sein.
Stress und kalte Extremitäten sind ein bekannter Zusammenhang, der vor allem auf die Verengung der Blutgefäße in den Extremitäten zurückzuführen ist. Auf diese Weise bereitet der Körper genügend Blut für die lebenswichtigen Organe vor.
Fieber und kalte Gliedmaßen bei Kindern
Fieber ist die Bezeichnung für eine Körpertemperatur über 38,5 Grad Celsius. Die Körpertemperatur sollte nicht nur bei Kindern unter 38,5 Grad Celsius gehalten werden, denn darüber hinaus belastet sie den gesamten Organismus.
Es erhöht die Belastung von Herz und Kreislauf und führt zu einer gestörten (unzureichenden) Durchblutung der Extremitäten, d.h. der Gliedmaßen. Trotz Fieber sind die Gliedmaßen blass und kalt.