Adenovirus-Infektion: Was ist das Adenovirus, wie wird es übertragen und welche Symptome treten auf?

Adenovirus-Infektion: Was ist das Adenovirus, wie wird es übertragen und welche Symptome treten auf?
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Adenoviren verursachen beim Menschen vor allem akute Atemwegserkrankungen. Sie können jedoch verschiedene Körpersysteme befallen. Was ist ein Adenovirus und wie wird die Krankheit übertragen? Welche Behandlung und Vorbeugungsmaßnahmen sind angemessen?

Merkmale

Die Adenovirus-Infektion ist eine akute Infektionskrankheit, die durch ein Virus aus der Familie der Adenoviridae (Adenoviren) verursacht wird.

Die Adenovirus-Infektion ist eine relativ häufige Erkrankung, insbesondere bei Kleinkindern.

Adenoviren befallen primär die Atemwege, können aber auch den Verdauungstrakt, die Ausscheidungsorgane oder die Genitalien befallen.

Die ersten Symptome der Infektion, Diagnose, Behandlung, Vorbeugung, Impfung und viele andere interessante Informationen - all dies finden Sie in diesem Artikel.

Was ist ein Adenovirus?

Ein Virus ist ein winziges Teilchen, das aus einer Proteinhülle besteht, in der die Erbinformation in Form von DNA oder RNA gespeichert ist.

Das Adenovirus gehört zur Gruppe der DNA-Viren. Es ist ein unbehülltes, doppelsträngiges DNA-Virus mit ikosaedrischer Form und einem Durchmesser von etwa 60-90 nm. Es wurden bis zu 50 verschiedene Subtypen des Adenovirus identifiziert.

Viren benötigen andere (fremde) lebende Zellen im Körper, um sich zu vermehren.

Ein großer Teil der Adenoviren verursacht Atemwegserkrankungen, indem sie die Atemwege angreifen. Symptome wie Niesen, verstopfte Nase, Husten, Halsschmerzen und erhöhte Körpertemperatur sind häufig.

Obwohl diese Viruserkrankung eher für die kälteren Monate des Jahres typisch ist, kann sie auch im Frühjahr oder Frühsommer auftreten. Im Gegensatz zu anderen Atemwegsviren ist das Adenovirus also nicht ausschließlich saisonal. Es ist relativ resistent gegenüber verschiedenen Oberflächen und äußeren Umgebungen.

Adenovirus-Vektoren gehören zu den am häufigsten verwendeten Trägern von genetischem Material in der Gentherapie, bei Genstudien und in der Immuntherapie.

Ursachen

Bei einer Infektion mit Adenoviren werden gesunde Wirtszellen für die eigene Virusvermehrung angegriffen. Bleibt das Virus unbehandelt und wird es vernachlässigt, kann es sich auf andere Teile des Körpers ausbreiten und gesundheitliche Komplikationen wie Lungenentzündung oder Darminfektionen verursachen.

Adenoviren verursachen verschiedene Arten von Infektionen, z. B. Erkrankungen der Atemwege, des Magen-Darm-Trakts, der Bindehaut der Augen oder, seltener, des Urogenitalsystems. Adenoinfektionen des Nervensystems oder die Ausbreitung der Infektion auf andere Organe sind ebenfalls selten.

Sie treten vermehrt bei Kleinkindern auf, aber auch Erwachsene und ältere Menschen sind gefährdet.

Die Inkubationszeit einer Adenovirus-Infektion beträgt in der Regel zwischen 5 Tagen und 2 Wochen.

Die Infektionsquelle ist die infizierte Person. Das Adenovirus wird von Mensch zu Mensch durch Tröpfchenübertragung über Sekrete übertragen, die vor allem beim Husten oder Niesen freigesetzt werden.

Das Adenovirus wird also hauptsächlich über die Luft, seltener über Wasser und infizierte Gegenstände übertragen. Auch eine fäkal-orale Übertragung und eine sexuelle Übertragung sind möglich.

Symptome

Die klinischen Symptome hängen von der Infektion mit einem bestimmten Adenovirus-Typ ab.

Die Infektion mit dem Adenovirus äußert sich je nach Serotyp des Adenovirus. In den meisten Fällen der Atemwegsinfektion sind die klinischen Symptome ähnlich wie bei einer Erkältung, insbesondere Halsschmerzen, Husten, laufende Nase, Bindehautentzündung, Müdigkeit und erhöhte Körpertemperatur.

Wenn sich das Virus ausbreitet, können Bronchitis und Lungenentzündung auftreten, die mit einer Verschlimmerung der Atembeschwerden, Kurzatmigkeit, Engegefühl in der Brust oder Husten einhergehen.

Eine adenovirale Bindehautentzündung, die die Bindehaut des Auges betrifft, ist ebenfalls relativ häufig. Sie ist durch zwischenmenschlichen Kontakt hochgradig ansteckend.

Entwickelt sich die Infektion jedoch im Verdauungstrakt, treten Bauchschmerzen, Übelkeit, Probleme beim Stuhlgang (Durchfall) und Erbrechen auf. Erhöhte Körpertemperatur, Fieber, Appetitlosigkeit und Unwohlsein sind häufig.

Die Symptome einer Adenovirus-Infektion treten in der Regel recht schnell auf.

Neben den spezifischen Symptomen treten auch weniger spezifische Symptome auf, wie z. B. übermäßige Müdigkeit, allgemeine Schwäche, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Unwohlsein und Appetitlosigkeit.

Häufige Symptome einer Adenovirus-Infektion:

  • Schmerzen und Rötung des Rachens
  • Schmerzen beim Schlucken
  • Husten
  • Kurzatmigkeit
  • Vergrößerung der zervikalen Lymphknoten
  • Schwellung der Schleimhäute in den oberen Atemwegen
  • Schleimbildung in der Nase
  • Niesen und Juckreiz in der Nase
  • Entzündung der Bindehaut der Augen
  • Anschwellen der Augenlider und Tränenfluss
  • Brennen und Juckreiz in den Augen
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Vermehrte Müdigkeit
  • Allgemeine Schwäche und Unwohlsein
  • Erhöhte Körpertemperatur
  • Fieber und Schüttelfrost
  • Unterleibsschmerzen
  • Unterleibskrämpfe
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Schwierigkeiten bei der Darmentleerung
  • Durchfall und wässrige Stühle
  • Appetitlosigkeit

Adenoviren und die Atmungsorgane

Die Atemwegserkrankung dauert bei angemessener Behandlung nicht länger als 10 Tage. Einige Symptome, wie Husten oder verstärkte Müdigkeit, können jedoch bis zu 4 Wochen nach dem Ausbruch der Krankheit fortbestehen.

Das Risiko dieses Atemwegsvirus besteht in der Ausbreitung der Infektion auf die unteren Stadien, d. h. die Bronchien und die Lunge. Ein frühzeitiger Beginn der Behandlung ist daher unerlässlich.

Hand in Hand mit der Infektion der Atemwege geht die Entwicklung einer Bindehautentzündung.

Adenoviren und Bindehautentzündung der Augen

Die adenovirale Bindehautentzündung verursacht lokale Symptome in Form von geschwollenen Augenlidern, verstärktem Tränenfluss, Brennen und Juckreiz des Auges. Typisch ist eine Rötung der Bindehaut. Auch ein charakteristischer Ausfluss aus dem Auge ist vorhanden.

Es handelt sich um eine hochinfektiöse Form der viralen Bindehautentzündung, die häufig mit Atembeschwerden einhergeht, insbesondere durch eine Schwellung der Nasenschleimhaut.

Adenoviren und das Verdauungssystem

Infektionen des Magen-Darm-Trakts gehen meist mit Durchfall, wässrigen Stühlen, Erbrechen, Übelkeit und Bauchschmerzen einher.

Frühzeitige Therapiemaßnahmen, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine Umstellung der Ernährung sind notwendig.

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Adenoviren und die Ausscheidungsorgane

In weniger häufigen Fällen betrifft eine Adenovirusinfektion auch das Urogenitalsystem.

Die Symptome sind häufiges Wasserlassen, ein brennendes und unangenehmes Gefühl beim Urinieren und Schmerzen im Unterbauch. Trüber Urin und das Vorhandensein von Blut im Urin sind möglich. Eine Diagnose durch einen Urologen ist daher notwendig.

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Diagnostik

Die Diagnose von Viruserkrankungen basiert in erster Linie auf einer umfassenden Anamnese des Patienten und der Beurteilung der klinischen Symptome.

Der Arzt führt ein Phonendoskop durch, um den Brustkorb (Herz und Lunge) abzuhören.

Bei Atemwegserkrankungen prüft der Arzt die oberen Atemwege durch Betrachten und die Größe der Lymphknoten am Hals durch Abtasten.

Viren können durch die mikrobiologische Untersuchung einer Blutprobe (oder einer anderen Probe) nachgewiesen werden, wobei das Vorhandensein von Antigenen oder Viren nachgewiesen wird.

Auch die Entnahme von Sputum (Schleim) aus Rachen und Nase ist üblich.

Bei Verdacht auf das Ausmaß des Virus kann eine Bildgebung der Lunge und der Bronchien in Form einer Röntgenaufnahme durchgeführt werden.

Im Zusammenhang mit einer bestimmten Art von Adenoinfektion ist es möglich, dass der Patient vom Hausarzt an die Pneumologie, Gastroenterologie, Urologie, Augenheilkunde und andere relevante Bereiche überwiesen wird.

Diagnose des Virus aus einer Blutprobe des Patienten
Diagnose des Virus aus einer Blutprobe eines Patienten. Quelle: Getty Images

Adenovirus-Infektionen bei Kindern

Fortschritte

Akute Atemwegsinfektionen gehören zu den häufigsten Erkrankungen im Kindesalter. ARIs machen etwa 50 % aller Erkrankungen in den ersten fünf Lebensjahren eines Kindes aus, insbesondere Atemwegsinfektionen.

Die Inkubationszeit einer adenoviralen Infektion beträgt etwa 2 bis 12 Tage, im Durchschnitt 5-8 Tage. Die Krankheit beginnt in der Regel akut.

Das erste Symptom ist eine Erhöhung der allgemeinen Körpertemperatur, die in den ersten Tagen allmählich ansteigt und einen Höchstwert von 39 °C (selten 40 °C) erreichen kann.

In den ersten Tagen der Atemwegserkrankung tritt Nasenausfluss (Rotz) auf. Die Nasenschleimhaut ist geschwollen und die Nasenatmung ist erschwert. Der Rachen ist leicht geschwollen und gerötet, vor allem die Mandeln und der vordere Gaumenbogen. Es können weiße Beläge vorhanden sein.

Worauf ist zu achten?

Zu den wichtigsten Atemproblemen gehören Kurzatmigkeit und Atembeschwerden, die bei Kleinkindern ein ernsteres Symptom darstellen. Ein warnendes Risikozeichen für Atemprobleme ist die Zyanose - eine bläuliche Verfärbung der Haut und der Schleimhäute.

Ungewöhnlich schläfriges Verhalten, schweres Aufwachen des Kindes, Krampfanfälle und Tachykardie (erhöhte Herzfrequenz) sind Risikoanzeichen.

Die Eltern sollten auf ungewöhnliche Warnzeichen achten und rechtzeitig den Kinderarzt aufsuchen. Aufgabe des Arztes ist es, durch Untersuchung und Beurteilung des Allgemeinzustandes des Kindes das Risiko einer schweren Erkrankung auszuschließen. Er entscheidet über eine fachärztliche Behandlung unter professioneller Aufsicht oder eine Selbstmedikation zu Hause.

Behandlung

Die Behandlung einer Adenovirus-Infektion bei Kindern erfolgt hauptsächlich symptomatisch: Entspannung der Nasenschleimhaut mit für Kinder bestimmten meersalzhaltigen Tropfen.

Linderung des Hustens wiederum durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Befeuchtung der Umgebungsluft, Warmhalten und eventuell Verabreichung von ärztlich verordneten Medikamenten für Kinder.

Bei ARI ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr des Kindes in Form von reinem Wasser, Babytees und mit Honig gesüßten Tees wichtig. Bei Fieber ist es ratsam, paracetamol- und ibuprofenhaltige Medikamente zu verabreichen, insbesondere in Form von Zäpfchen oder Tabletten (je nach Alter des Kindes).

Die Dosis der fiebersenkenden Mittel sollte jedoch an das Alter und das Gewicht des Kindes angepasst werden, weshalb eine Rücksprache der Eltern mit dem Arzt erforderlich ist.

Vorbeugung von Adenovirus-Infektionen

Es gibt keine 100-prozentige Vorbeugung gegen eine Infektion mit Viren, aber es ist möglich, das Risiko einer Übertragung deutlich zu verringern.

Die Prävention besteht also darin, den Kontakt mit infizierten Personen zu vermeiden, Risikobereiche zu meiden und Hygienemaßnahmen einzuhalten.

Die Grundregel lautet: saubere Hände.

Ein starkes Immunsystem und Immunität sind für die Überwindung einer Viruserkrankung unerlässlich. Eine regelmäßige, nährstoffreiche Ernährung mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen (vor allem Obst und Gemüse) ist notwendig.

Regelmäßige körperliche Aktivität und die Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems sind wichtig. Nicht zu vergessen sind eine ausreichende Regeneration des Körpers und ein regelmäßiger Schlaf von guter Qualität.

Eine wichtige Vorbeugung gegen bestimmte Viren ist durch Impfungen möglich, d. h. durch Impfstoffe.

Die Grundlagen der Virusprävention:

  • Vermeiden des Kontakts mit Erkrankten
  • Ausreichende Händehygiene
  • Einhalten von Hygienemaßnahmen
  • Niesen und Husten in eine Serviette
  • Schleimhäute (Gesicht) nicht mit schmutzigen Händen berühren
  • Starkes Immunsystem und Abwehrkräfte
  • Impfungen (Schutzimpfungen)
Grundregeln und Empfehlungen zur Virenprävention
Grundregeln und Empfehlungen zur Virenprävention, Quelle: Getty Images

Behandlung: Adenovirus-Infektion

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Interessante Quellen

  • DRNKOVÁ, Barbora: Mikrobiologie, Immunologie, Epidemiologie und Hygiene: für die medizinischen Disziplinen, Prag: Grada Verlag, 2019, Sestra (Grada), ISBN 978-80-271-0693-6
  • solen.sk - Akute Atemwegsinfektionen im Kindesalter. Solen. PharmDr. Ladislav Dubán, PhD. et al.
  • Pediatriepropraxi.cz - Infektiöse Bindehautentzündung, Pavel Němec, MD, Pädiatrie für die Praxis
  • linkos.cz - Adenovirus-Vektoren in der Gentherapie. Regionales Zentrum für angewandte molekulare Onkologie. Pjechová M. und spol.
  • medicalnewstoday.com - Was man über Adenoviren wissen sollte. Medizinische Nachrichten heute. Meredith Goodwin, MD