Behandlung von Rückenschmerzen: Wie hilft die Physiotherapie? Therapieformen

Behandlung von Rückenschmerzen: Wie hilft die Physiotherapie? Therapieformen
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Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Behandlung von Rücken- und Muskel-Skelett-Schmerzen. Dazu gehört auch die physikalische Therapie, die viele Möglichkeiten bietet, um zu helfen. In unserem Artikel sprechen wir über sie.

Schmerzen und Brennen in der Mitte des Rückens zwischen den Schulterblättern oder im unteren Teil, im Kreuzbein und oberhalb des Gesäßes? Bei Nervenentzündungen oder anderen Beschwerden? Was hilft?

Haben Sie es mit physikalischer Therapie oder Physiotherapie versucht?

Dabei handelt es sich um ein Behandlungssystem, das die Wirkung verschiedener physikalischer Phänomene und deren Auswirkungen auf den menschlichen Körper nutzt und in Behandlungs- und Rehabilitationszentren oder sogar in Kurhäusern angewandt wird.

Das Ziel der Physiotherapie besteht darin, Schmerzen zu lindern, indem mit Hilfe von physikalischen Reizen wie Wärme, Kälte oder Druck Veränderungen in den verschiedenen Systemen des Körpers herbeigeführt werden.

Die Physiotherapie ist eine der am weitesten verbreiteten Behandlungsmethoden.

Es gibt mehrere Arten dieser Behandlung, die nach den Reizen unterschieden werden:

  • Thermotherapie - Behandlung durch Kälte oder Wärme
  • Mechanotherapie - Anwendung mechanischer Reize, z. B. durch verschiedene Arten von Massage, einschließlich Ultraschall
  • Hydrotherapie - nutzt die Wirkung von Wasser, z. B. durch Pressen
  • Balneotherapie - Behandlung mit natürlichen Mitteln wie Heilschlamm und Wasser
  • Klimatherapie - Therapie mit Hilfe von Klimafaktoren
  • Elektrotherapie - Behandlung mit elektrischen Strömen, TENS (transkutane elektrische Neurostimulation), Magnettherapie
  • Phototherapie - Behandlungen, die das Lichtspektrum nutzen, wie Biolampen oder Laser

Physikalische Behandlungsmethoden haben eine positive Wirkung auf den menschlichen Körper, die jedoch von der richtigen Diagnose und der Art der Therapie abhängt.

Aspekte und Ziele der physikalischen Therapie

Die Häufigkeit der physikalischen Therapie und der anfängliche Gesundheitszustand des Patienten sind ebenfalls wichtige Faktoren. Darüber hinaus müssen auch die Intensität und der Ort der Therapie richtig bestimmt werden.
Dieser Faktor ist für den Erfolg der Behandlung sehr wichtig. Wird die Therapie am falschen Ort angewandt, ist die Behandlung nicht erfolgreich und das Problem bleibt bestehen, d. h. der Schmerz lässt nicht nach.

So können beispielsweise auch Wirbelsäulenschmerzen auf ein Problem im Knie des Patienten zurückzuführen sein.

Das Prinzip oder Ziel der physikalischen Therapie ist es, die Durchblutung des Problembereichs im menschlichen Körper zu fördern. Dadurch werden die Heilungsprozesse aktiviert. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Gelenke, Sehnen oder Muskelgewebe handelt. Diese Behandlung wirkt sich auf alle Strukturen des Körpers aus.

Der Schwerpunkt der Physiotherapie

Sie wird bei einer Vielzahl von Erkrankungen des Bewegungsapparats eingesetzt, von Rückenschmerzen bis zur Rehabilitation nach Verletzungen. Sie wirkt sich auch positiv auf die Behandlung chronischer Probleme und auf die korrekte Funktionalität des gesamten Bewegungsapparats aus.
Sie beseitigt und lindert akute oder chronische Rücken-, Gelenk- oder Gliederschmerzen.

Lesen Sie den Artikel über wirksame Hilfe bei Rückenschmerzen durch verschiedene Übungsmethoden.

Wie in anderen Fällen auch, ist es besser, einem Problem vorzubeugen, als es zu lösen. Bei der Vorbeugung sollte man darauf achten, seine Fähigkeiten nicht zu überschätzen. Man sollte Tätigkeiten ausüben, für die seine physiologischen Fähigkeiten ausreichen. Ein gutes Beispiel für Sportarten, die die Gelenke und den gesamten Bewegungsapparat und die Wirbelsäule entlasten, sind Schwimmen oder Radfahren. Sie regen ebenfalls das Herz-Kreislauf-System an, erhöhen die Lungenkapazität und schonen vor allem die Gelenke und die Wirbelsäule.

Siehe auch:
Thermotherapie
Mechanotherapie
Hydrotherapie
Balneotherapie
Klimatherapie
Elektrotherapie
Phototherapie

Arten der physikalischen Therapie

Die physikalischen Therapien werden nach der Art ihrer Wirkung unterschieden, d. h. nach den Reizen, die sie auslösen. Alle Therapien verwenden therapeutische Mittel, die aus unterschiedlichen Quellen stammen.

Die nachstehende Tabelle zeigt das Herkunftsgebiet und die in der physikalischen Therapie tatsächlich verwendeten Quellen

Herkunft der Quellen Für die Therapie verwendete Quellen
Natürliche Quellen Sonneneinstrahlung, atmosphärischer Druck, klimatische Einflüsse
vom Menschen geschaffene Quellen elektrische Energie, magnetische Energie, mechanische Energie
manuelle Kraft verschiedene Arten von Massagen

Die physikalische Therapie nutzt die Einwirkung verschiedener Energiearten auf den Körper, um die gewünschten Veränderungen herbeizuführen. Die Behandlung selbst hängt von der korrekten Bestimmung der während der Therapie angewandten Verfahren, ihrer Dauer, Häufigkeit und Lokalisierung an der betroffenen Stelle ab.

Während der Behandlung werden physische Reize auf den Körper ausgeübt, um eine Reaktion hervorzurufen, die eigentlich eine Abwehrreaktion ist, die die Therapie nutzt, um die Organe des Körpers zu aktivieren, damit sie sich an die hervorgerufenen Veränderungen anpassen.

Physikalische Reize bewirken in der Regel die folgenden Veränderungen:

  • eine bessere Durchblutung des betreffenden Gewebes
  • eine Verringerung des übermäßigen Blutflusses
  • verbesserte Regulierung des Blutkreislaufs
  • verbesserte Thermoregulation (Aufrechterhaltung der Körpertemperatur)

Die Reaktionen auf physikalische Reize sind vielfältig und werden in der Regel in drei Gruppen eingeteilt: Reaktionen des Nervensystems, hormonelle Reaktionen und humorale Reaktionen mit Körperflüssigkeiten.

Die Regel ist, dass...

Schwache Reize stimulieren die Vitalaktivität, mäßige Reize konditionieren die Vitalaktivität und sehr starke Reize haben den gegenteiligen Effekt.

Hyperämie in der physikalischen Therapie

Bei den meisten Behandlungen kommt es zu einer Durchblutung des Gewebes (Hyperämie). Sie verbessert die Ernährung und die Funktion der betroffenen Organe. Sie wirkt entzündungshemmend und erhöht die Versorgung des betroffenen Körperbereichs mit Abwehrstoffen. Dies ist auf die verstärkte Verteilung von Blut und Lymphe zurückzuführen. Sie hat eine analgetische (schmerzlindernde) Wirkung und löst Spasmen der quergestreiften Muskeln.

Es gibt vier Arten der Hyperämie, die wir in der folgenden Tabelle mit ihren Reaktionen auflisten

Hyperämie (Überblähung) Reaktion oder Auftreten
Kälte hat eine leicht rote Reaktion, eine äußere Form der arteriellen Vaskularisation
thermisch hat eine stark gerötete Reaktion, eine Manifestation der venösen Verstopfung
mechanisch wird durch Reibung bei der Massage verursacht, venöses und arterielles Blut und Histaminausschwemmung sind beteiligt
aktimisch Rötung der Haut, nach Einwirkung von UV-Strahlung, Reaktionen von Proteinen, Pigmenten und Hormonen

Wie bei anderen physikalischen Therapien gibt es auch hier Kontraindikationen:

  • Blutungszustände
  • Kachexie (starke Gewichtsabnahme)
  • fiebrige Zustände
  • Herz- und Ateminsuffizienz
  • Sensibilitätsstörungen
  • Implantierter Herzschrittmacher

Einige Kontraindikationen gelten nur für bestimmte Verfahren. Diese und alle anderen Kontraindikationen sollten mit Ihrem Arzt oder Therapeuten besprochen werden.

Thermotherapie

Die Thermotherapie ist eine Behandlung durch Wärme oder Kälte.
Die Thermotherapie lässt das Blut im betroffenen Gebiet zirkulieren. Sie erzeugt eine so genannte Hyperämie, die regenerative Prozesse im Gebiet auslöst. Dadurch verbessern sich Funktion und Ernährung im betroffenen Gebiet. Muskelverspannungen werden gelockert und die Heilung wird beschleunigt.

Die Thermotherapie hat eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung.

Die normale Reaktion des Körpers auf eine Wärme- oder Kältebehandlung ist eine Verschlechterung nach der ersten Anwendung. Dies ist nur ein vorübergehender Zustand. Der Körper wehrt sich gegen die Veränderung.

Diese Behandlung wird zur Behandlung zahlreicher Beschwerden, zur Schmerzlinderung und zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheit eingesetzt.

Arten der Thermotherapie

Es gibt zwei Arten der Thermotherapie:

  • Positiv - Wärme wird dem Körper zugeführt.
  • negativ - dem Körper wird Wärme entzogen, was als Kryotherapie bezeichnet wird

Die beiden Arten werden je nach Bedarf und Art des Problems ausgewählt und haben unterschiedliche Wirkungen.

Diese Behandlungsmethode nutzt den Austausch von Wärme zwischen dem Körper und seiner Umgebung.

A. Dies geschieht durch Wärmeleitung, wenn die Wärme in eine kühlere Umgebung übertragen wird.

B. Durch Strahlung wird die Wärme über die peripheren (akralen) Teile des Körpers ausgetauscht und in Energie umgewandelt, die an die Umgebung abgegeben wird.

C. Bei der Wärmeleitung wird die Wärme durch das Blut von den aktiven Organen in andere Teile des Körpers transportiert.

D. Die Verdunstung ist eine weitere Art des Wärmeaustauschs zwischen dem Körper und der Umgebung.

Auswirkungen der positiven und negativen Thermotherapie

Bei der positiven Thermotherapie reagiert vor allem das Gefäßsystem des Körpers auf die Erwärmung. Die Wärme wirkt sich positiv auf die Muskeln aus: Sie entspannt sie und löst Krämpfe und Verspannungen. Die Wärmetherapie wirkt sich positiv auf das Immunsystem und die Schmerzbehandlung aus.

Zu den Mitteln, die bei der positiven Thermotherapie eingesetzt werden, gehören Paraffinpackungen, Sauna, heiße Kompressen oder Lavatherm.

Die negative Thermotherapie wird vor allem zur Verlangsamung des Stoffwechsels und zur Beruhigung des Allgemeinbefindens eingesetzt. Sie ist auch gut gegen Schmerzen, zur Verlangsamung des Herzschlags und der Atmung. Sie wirkt wohltuend bei Entzündungen und Schwellungen.
Als Heilmittel werden kalte Umschläge oder die Kryokammer eingesetzt.

Mechanotherapie

Die Mechanotherapie ist einer der häufigsten Zweige der Physiotherapie und wird durch Massage, Lagerung des Patienten, passive Übungen und Manipulation durchgeführt.

Bei der Mechanotherapie wird Energie durch die Anwendung mechanischer Kräfte zugeführt.

Sie wird durch Ultraschall, mit Hilfe von Geräten oder direkt durch den Physiotherapeuten durchgeführt. Aus diesem Grund wird die Mechanotherapie unterteilt in: Ultraschalltherapie, instrumentelle Mechanotherapie und manuelle Therapie.

Zu den therapeutischen Verfahren, die sie umfasst, gehören

  • therapeutische Massage
  • Dehnung oder Traktion
  • Punktanwendungen
  • Manipulation
  • passive Bewegungen
  • Gelenkpositionierung

Das Prinzip der Mechanotherapie ist die Anwendung mechanischer Energie auf den menschlichen Körper. Bei Problemen der Hals- oder Lendenwirbelsäule wird manuelle Kraft angewendet. Durch Druck oder Zug auf die verkürzten Muskeln werden die Weichteile und Gelenke entspannt. Dadurch werden Blockaden gelöst und die Beweglichkeit verbessert. Die Massage entspannt den Patienten nicht nur körperlich, sondern auch geistig.

Die Indikationen und Kontraindikationen für die Mechanotherapie sind in der folgenden Tabelle aufgeführt

Indikationen für die Mechanotherapie Kontraindikationen für die Mechanotherapie
  • Behandlung des Stütz- und Bewegungsapparates
  • Behandlung von lokalen und übertragbaren Schmerzen des Bewegungsapparats
  • Behandlung von Sehnenschmerzen
  • Behandlung von Entzündungen in den Gelenken
  • degenerative Gelenkerkrankungen
  • Behandlung von Gelenkkapseln
  • Sehnenrisse
  • Fieber
  • akute entzündliche Erkrankungen
  • Körperliche Schwäche
  • eitrige oder pilzartige Hautkrankheiten
  • Blutungen
  • Krampfadern
  • Schwangerschaft
  • Osteoporose
  • Menstruation

Massagetechniken der Mechanotherapie

Bei der mechanischen Energietherapie werden verschiedene Arten von Massagen eingesetzt.

Die Rollenmassage (Rollen) beugt Rückenschmerzen vor, indem sie den Druck zwischen den Bandscheiben der Wirbelsäule abbaut. Sie entlastet den Rücken und beugt Rückenschmerzen vor.

Die Pulsmassage, auch Klopfmassage genannt, verbessert die Durchblutung durch Klopfen. Sie erwärmt und entspannt die Muskeln. Die Kopfmassage entspannt durch Fingerdruck die steife Rückenmuskulatur. Sie steigert die Durchblutung deutlich und fördert so den Stoffwechsel.

Die Druckmassage (Luftdruck) reinigt das Lymphsystem durch Lymphdrainage.
Die Vibrationsmassage (Oszillationsmassage) nutzt ein vibrierendes Gerät, um die Blutzirkulation und die Überhitzung des Gewebes anzuregen. Dies entspannt den Körper. Der Massagesessel wird ebenfalls verwendet.

Bei der Shiatsu-Massage (menschliche Berührungsmassage) werden spezielle Massagetechniken eingesetzt, die Akupressurpunkte am Rücken stimulieren, um eine optimale Entspannung zu erreichen.

In diesem Artikel finden Sie Übungen für einen schmerzfreien Rücken.

Hydrotherapie

Die Hydrotherapie (Wassertherapie) wird als Therapie oder im Rahmen der Regeneration des Körpers eingesetzt. Ihre Wirkung besteht in der Verbesserung des Bewegungsumfangs eines Körperteils, seiner muskulären Komponenten bei aktiver Bewegung.

Die Grundvoraussetzung für die positive Wirkung der Hydrotherapie ist die richtige Auswahl und Dosierung.

Kaltes Wasser regt den Körper an und bringt ihn in Schwung, warmes Wasser entspannt ihn.

Die äußere Anwendung von Wasser verbessert die Blut- und Lymphzirkulation, löst Verspannungen in den Muskeln, lindert Schmerzen und beruhigt das Nervensystem.

Zu den klassischen Formen der Hydrotherapie gehören Sprudelbäder, Unterwassermassage, Mineralbäder, Schwallbäder, Sprudelbäder der oberen und unteren Gliedmaßen.
Es werden auch verschiedene Zusätze verwendet, die dem Wasser beigemischt werden, z. B. ätherische Öle, Torfzusätze, Produkte aus dem Toten Meer, Badeöle oder Salze.

Eines der Hauptelemente der Hydrotherapie ist das Bad. Dabei übt das Wasser seinen Druck und seine Temperatur auf den Körper aus. Das Nerven-, Hormon-, Herz-Kreislauf-, Atmungs- oder Immunsystem wird aktiviert. Die chemische Wirkung des Wassers hängt von seiner Zusammensetzung ab.

Bei der Subaqual-Massage (Wassermassage) werden bestimmte Körperteile gezielt behandelt, indem der Therapeut mit einem Wasserstrahl, dessen Druck und Temperatur genau bestimmt werden, gezielte Bewegungen auf diese Teile des Bewegungsapparates ausübt.

Warmes Wasser wechselt sich mit kaltem Wasser ab, was sich positiv auf das Immunsystem auswirkt.

Die Wassermassage mit Wasserdüsen stimuliert die Tastrezeptoren der Haut, wodurch die Durchblutung gefördert wird und mehr Nährstoffe in den stimulierten Bereich gelangen.

Ein Kontrastbad, bei dem abwechselnd heißes und kaltes Wasser auf den Körper einwirkt, stimuliert ihn und unterstützt seine Immunität.

Ein Schaumbad dient der Entspannung des Körpers. Es lockert die Muskeln und löst seelische Verspannungen. Es ist nützlich bei Erkrankungen des Bewegungsapparats oder bei der Narbenheilung. Es hat eine deutliche Wirkung bei Schlaflosigkeit oder wird zur Verbesserung der Durchblutung der Gliedmaßen eingesetzt. Es hat auch eine entspannende Wirkung nach körperlicher Anstrengung, sei es beim Sport oder im Beruf.

Positive Auswirkungen der Hydrotherapie

Die Hydrotherapie hat zahlreiche positive Wirkungen, von denen die wichtigsten sind:

  • Aufrechterhaltung des ordnungsgemäßen Funktionierens der autonomen Reflexe und Ausgleich der Spannungen in beiden Teilen des autonomen Nervensystems
  • trainiert die Thermoregulation und beseitigt Störungen im Blutkreislauf der Körperteile
  • Fördert den Abbau von Schadstoffen aus dem Körper über die Haut
  • Senkt leicht den Blutdruck und erleichtert so das Herz-Kreislauf-System
  • Durchblutung der peripheren Körperteile
  • Verbessert die Immuneigenschaften der Haut, ihre Durchblutung und die Umwandlung von Substanzen in der Haut

Balneotherapie

Diese Heilmethode nutzt die von der Natur zur Verfügung gestellten Mittel, d. h. Heilwasser, Schlamm oder Gase.

Die natürlichen Heilmittel werden in die folgenden Gruppen eingeteilt:

  • Gase
  • Peloide
  • Wasser
  • Klima

Wässer und Peloide sind sowohl für die äußere Anwendung als auch für die innere Anwendung (Trinken oder Inhalation) bestimmt.
Aus diesem Grund wird die Balneotherapie in eine äußere und eine innere Anwendung unterteilt.

Die äußere Balneotherapie besteht hauptsächlich aus der Anwendung von Peloiden, die für eine stärkere therapeutische Wirkung künstlich mineralisiert werden, sowie aus der Anwendung von Jod-, Schwefel-, Karbonat- und Sulfatwässern. Sie umfasst eine Vielzahl verschiedener Kuranwendungen.

Die innerliche Balneotherapie besteht aus dem Trinken von Heilwasser, dessen regelmäßige Einnahme vom Arzt festgelegt werden muss. Die Dosierung, Art und Dauer der Trinkkur wird vom Arzt bestimmt. Die Art des Heilwassers wird je nach seinen Eigenschaften und unter Berücksichtigung des Gesundheitsproblems des Patienten festgelegt.

Medizinische Peloide

Sie werden auch als Schlamm bezeichnet und entstehen durch verschiedene natürliche geologische Prozesse. In der Therapie werden sie mit Wasser vermischt. Dabei wird vor allem ihre thermophysikalische Wirkung ausgenutzt.

Eines der bekanntesten Peloide ist der Torf. Aufgrund seines niedrigen pH-Werts, der sogar unter dem pH-Wert der Haut liegt, hat er eine gute bakteriostatische Wirkung. Aufgrund seines hohen Gehalts an Huminsäure und Bitumen wirkt er außerdem entzündungshemmend.

Torf besteht zu etwa 90 % aus organischen Stoffen.

Torf, der ebenfalls zu den Peloiden gehört, hat einen Anteil von 50 bis 95 % an diesen Stoffen und verfügt über ausgezeichnete thermophysikalische Eigenschaften.

Heilschlämme werden nach dem Ort ihres Vorkommens eingeteilt und sind vor allem als Fluss-, See- und Meeresschlämme bekannt. Wie andere Peloide werden sie vor allem wegen ihrer thermophysikalischen Wirkung verwendet.

Heilende Wässer

Ihre therapeutische Wirkung hängt hauptsächlich von ihrer chemischen Zusammensetzung und ihren physikalischen Eigenschaften ab. Sie werden als Heilwasser bezeichnet, wenn sie eine wissenschaftlich nachgewiesene Heilwirkung haben.

Heilwässer unterscheiden sich voneinander durch ihre natürliche Temperatur, ihre Mineralisierung, ihren osmotischen Druck, ihren Gasgehalt usw.

Als Standardtemperatur der Heilwässer gilt die Temperatur an der Quelle. Dementsprechend werden sie unterteilt in:

  • thermisch, mit einer Temperatur von über 20 °C
  • kalt, mit einer Temperatur unter 20 °C
  • lauwarm, mit einer Temperatur zwischen 20 °C und 35 °C
  • warm, mit einer Temperatur zwischen 35 und 42 °C
  • heiß, mit einer Temperatur von über 42 °C

Alle Wässer, deren Temperatur an der Quelle über 20 °C liegt, gelten als Thermalwässer.

Je nach Mineralisierung werden die Thermalwässer als einfach, schwach, mäßig oder stark mineralisiert eingestuft.
Nach dem Gehalt an löslichen Gasen, Schwefel oder Kohlensäure.
Nach dem osmotischen Druck, hypotonisch, isotonisch und hypertonisch.

Die therapeutischen Wirkungen dieser Wässer beruhen auf der Wirkung ihrer chemischen, druckbedingten und thermischen Reize.

Die Indikationen und Kontraindikationen für die Balneotherapie sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt

Indikationen für die Balneotherapie Kontraindikationen für die Balneotherapie
  • Neurologische Erkrankungen
  • Erkrankungen des Atmungssystems
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
  • Erkrankungen des Verdauungssystems
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Erkrankungen des Bewegungsapparats
  • Erkrankungen derNieren und Harnwege
  • Hautkrankheiten
  • Erkrankungen nach Verbrennungen
  • gynäkologische Erkrankungen
  • präventive Aufenthalte
  • Bazillationen, übertragbare Krankheiten
  • allgemeine Krankheiten im Akutstadium
  • Alkoholismus und Drogenabhängigkeit
  • Rauchen bei Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, der Atemwege oder des Verdauungssystems
  • Tumorerkrankung in Florida
  • Schwangerschaft
  • Epilepsie (außer bei Fällen, die in den letzten 3 Jahren ohne Anfall und mit positivem neurologischem Gutachten abgegeben wurden)
  • wiederkehrende schwere Blutungen verschiedener Art
  • Zustand nach einer tiefen Thrombose, innerhalb von 3 Monaten nach deren Auflösung
  • Zustand nach einer oberflächlichen Thrombophlebitis, innerhalb von 6 Wochen nach deren Abklingen

Lesen Sie unseren Artikel darüber, wie man Rückenschmerzen lindern kann.

Klimatherapie

Sie gehört zu den physikalischen Heilmethoden, bei denen der Körper den Wirkungen einer bestimmten klimatischen Umgebung ausgesetzt wird. Dazu gehören zum Beispiel das Meer, Höhlen oder alpine Umgebungen. Die Klimatherapie beschleunigt die Heilungs- und Genesungsprozesse.

Ein Aspekt davon ist ein Spaziergang am Meer, vor allem am Morgen oder nach einer Welle, wenn die Luft ionisiert und mit Jod gesättigt ist. Um dieses Klima zu schaffen, werden oft Salzhöhlen verwendet.

Als klimatisch geeignet gilt eine Umgebung mit geringen Temperaturschwankungen, viel Sonne und wenig Allergenen.

Die Klimatherapie wird unterteilt in:

  • Aerotherapie - Aufenthalt und Bewegung an der frischen Luft
  • Heliotherapie - Nutzung des Sonnenlichts zur Behandlung
  • Thalasso-Therapie - Aufenthalt am Meer
  • Speläotherapie - Aufenthalt in einer Höhle

Bei der Klimatherapie muss sich die Umgebung von derjenigen unterscheiden, in der sich der Patient normalerweise aufhält. Dies ist wichtig für die maximale Wirkung einer solchen Behandlung. Wenn sich ein Mensch plötzlich in anderen klimatischen Bedingungen befindet als denen, an die er gewöhnt ist, wirkt sich dies auf seine Krankheit aus. Im Organismus werden Prozesse angeregt, die seine Abwehrkräfte erhöhen.

Heutzutage werden häufig auch Klimakammern verwendet, in denen verschiedene Bedingungen mit einer bestimmten Temperatur, Luftfeuchtigkeit und einem bestimmten Gaspartialdruck geschaffen werden können.

Elektrotherapie

Die Elektrotherapie wird hauptsächlich in der physikalischen Therapie zu Rehabilitationszwecken eingesetzt.

Ihr Prinzip besteht darin, das Nerven- und Muskelgewebe durch elektrische Wechselströme unterschiedlicher Frequenz und Wellenform zu stimulieren. Sie nutzt die Wirkung von nieder-, mittel- und hochfrequenten Strömen auf den menschlichen Körper.

Sie stimuliert die physiologischen Prozesse im Gewebe, lindert Schmerzen, wirkt sich günstig auf den Stoffwechsel und den Blutkreislauf aus, reduziert Schwellungen und entspannt oder stimuliert die Muskeln.

Die Indikationen für die Elektrotherapie sind vielfältig:

Verbessert die Blutzirkulation und damit die Versorgung des Gewebes. Unterdrückt Entzündungsprozesse und Schmerzen. Verbessert die motorischen Funktionen des Körpers.

Arten der Elektrotherapie

Es gibt verschiedene Arten der Elektrotherapie, zu den gängigsten gehören: Rebox, Diathermie, TENS-Strom, diadynamischer Strom, Magnettherapie oder Ultraschall.

Rebox ist ein Gerät, das in der ehemaligen Tschechoslowakei erfunden wurde. Wie die meisten Verfahren ist auch dieses schmerzfrei. Dabei hält der Patient eine Elektrode in der Hand, während der Therapeut die andere an der betroffenen Stelle anbringt.

Die Diathermie ist eine Methode, bei der elektrischer Strom mit hoher Frequenz und niedriger Spannung verwendet wird, um tiefer liegende Gewebe des Körpers zu überhitzen, ohne die Haut zu schädigen.

TENS-Strom ist eine Behandlung, bei der elektrische Impulse zur Schmerzlinderung und Veränderung der Schmerzwahrnehmung eingesetzt werden. Dies geschieht durch die Stimulierung von Nerven auf verschiedenen Ebenen des Nervensystems, weshalb sie auch als transkutane elektrische Neurostimulation bezeichnet wird.

Bei den diadynamischen Strömen werden elektrische, galvanische, impulsartige und faradische Ströme kombiniert, deren Wirkungen sich gegenseitig verstärken und zu einer besseren Durchblutung des Gewebes und einer analgetischen (schmerzlindernden) Wirkung führen. Die diadynamischen Ströme wurden 1929 von dem französischen Zahnarzt Bernard entdeckt.

Bei der Magnettherapie werden Magnetfelder zur Behandlung eingesetzt. Es kommt zu biologischen Veränderungen im Gewebe, die sich unter dem Einfluss des niederfrequenten gepulsten Magnetfeldes verändern und eine Mikromassage bewirken.

Ultraschall erzeugt Wellen, die durch die Haut schwingen. Dabei werden die Eigenschaften von Schallwellen genutzt. Dies führt zu einer Temperaturerhöhung, insbesondere im Kollagengewebe, dem Hauptbestandteil von Sehnen und Bändern, und regt die Bildung dieses Gewebes an.

Lichttherapie

Hierbei handelt es sich um eine Lichtbehandlung, die den Einfluss elektromagnetischer Strahlung nutzt. Bei der Phototherapie wird Licht einer bestimmten Wellenlänge mit hoher Leuchtkraft ausgestrahlt, bei dessen Anwendung der Patient Wärme spürt.

Für die Lichttherapie wird ein Laser oder eine Biotronlampe verwendet.

Ihr Einsatz ist sehr vielfältig und hilft sogar bei psychischen Problemen oder Schlaflosigkeit.

Die Wirkungen der Phototherapie werden in drei Gruppen eingeteilt.

  • analgetisch - Schmerzlinderung
  • antientzündlich - Unterdrückung von Entzündungsprozessen
  • biostimulierend - Förderung und Anregung der Zellregeneration

Phototherapie-Behandlungen

Der Laser verwendet monochromatische Lichtimpulse und sendet kohärente, kontinuierliche elektromagnetische Wellen aus. Er wird zur Linderung von Gelenkentzündungen oder chronischen Krankheiten eingesetzt, die starke Schmerzen verursachen. Er regeneriert beschädigtes Gewebe wie Narben, Bänder oder Knorpel.

Die Biolampe emittiert monochromatisches oder polychromatisches polarisiertes Licht, das Gewebe regeneriert und entzündungshemmend wirkt.

Solux ist eine Methode der Phototherapie, bei der Infrarotlicht auf die betroffene Stelle aufgebracht wird. Sie stärkt das körpereigene Immunsystem und wird bei chronischen Erkrankungen der Atemwege oder des Bewegungsapparats eingesetzt.

Anwendungsgebiete der Phototherapie

In der Neurologie wird sie bei Lähmungen oder Nervenschmerzen, Kopfschmerzen oder Schulterschmerzen im Bereich der Halswirbelsäule eingesetzt.

In der Dermatologie dient sie der besseren Heilung von Wunden und Narben, der Behandlung von Dekubitus, Verbrennungen, Geschwüren, Akne und anderen Problemen.

In der Orthopädie wird die Phototherapie bei Arthritis, Arthrose, Lenden- und Kreuzbeinschmerzen, Schleimbeutelentzündungen, Hämatomen, posttraumatischen Zuständen, Wirbelsäulenschmerzen, Gelenkverletzungen und Schmerzen des Bewegungsapparats eingesetzt.

Sie wird auch in der Kosmetik zur Korrektur von Falten, Dehnungsstreifen und anderen Problemen eingesetzt.

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Interessante Quellen

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