Erektionsstörungen: Was sind die Ursachen? Können sie sowohl psychologisch als auch physisch bedingt sein?

Erektionsstörungen: Was sind die Ursachen? Können sie sowohl psychologisch als auch physisch bedingt sein?
Fotoquelle: Getty images

Das sexuelle Bedürfnis des Mannes ist auch für die Fortpflanzung wichtig. Aber das ist nicht seine einzige Rolle. Um sie zu erfüllen, ist beim männlichen Geschlecht eine Erektion erforderlich. Ihre Störung bedeutet ein Problem, das seine Wurzeln in mehreren Krankheiten haben kann.

Der bekannte Begriff Impotenz drückt dasselbe Problem aus: Es handelt sich um eine erektile Dysfunktion, die durch langfristige Probleme beim Erreichen und Aufrechterhalten einer Erektion gekennzeichnet ist.

Eine erektile Dysfunktion muss kein großes Problem sein. Ein Mann kann im Laufe seines Lebens immer wieder davon betroffen sein. Meistens hat sie eine organische Ursache, aber auch Stress und andere psychologische Faktoren spielen eine Rolle.

Wenn es sich nicht um ein langfristiges Problem handelt, besteht keine Notwendigkeit, einen Arzt aufzusuchen. Ernsthafter ist es, wenn die Unfähigkeit, eine Erektion zu bekommen, länger als sechs Monate anhält und es nicht möglich ist, eine ausreichende Erektion für den Geschlechtsverkehr aufrechtzuerhalten. Dann spricht man bereits von Potenzstörungen oder erektiler Dysfunktion.

Impotenz kann unterschiedliche Ausmaße und Formen annehmen. Am häufigsten sind Männer über 40 Jahre betroffen. Zwischen 30 und 70 Jahren betrifft sie 30 % der männlichen Bevölkerung. Die Krankheit beeinträchtigt nur den Erektionsprozess und nicht die Fruchtbarkeit.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen und erektile Dysfunktion

ein Mann mit einer abgebrochenen Zigarette deutet auf eine erektile Dysfunktion hin
Rauchen verursacht Herz- und Lungenkrankheiten sowie Impotenz (Bildquelle): Getty Images

Sie wird am häufigsten durch eine vaskuläre Form verursacht. Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Arteriosklerose, Herzkrankheiten wirken sich negativ aus. Hier spielt auch das Rauchen eine Rolle. Es verursacht eine Reihe von Krankheiten, die mit Impotenz in Verbindung stehen.

Beim Thema Rauchen darf die chronisch obstruktive Lungenerkrankung nicht unerwähnt bleiben. Rauchen ist deren häufigste Ursache und verursacht neben einer Reihe von Gesundheitsproblemen auch erektile Dysfunktion.

Diabetes in engem Zusammenhang

Diabetes verursacht auch die diabetische Angiopathie. Im Grunde handelt es sich um eine Schädigung der Blutgefäße, die zu Erektionsstörungen führt. Auch deshalb ist eine gewissenhafte Behandlung des Diabetes wichtig.

Potenzprobleme treten auch bei der diabetischen Neuropathie auf. Dabei handelt es sich um eine Nervenerkrankung, bei der die Funktion und die Struktur der Nerven beeinträchtigt sind. Diese Art der Neuropathie gehört ebenfalls zu den Komplikationen des Diabetes.

Diese Krankheit kann verschiedene Nerven betreffen, von den Nerven der quergestreiften Muskeln bis zu den Nerven, die die Muskeln der inneren Organe beeinflussen. Erektions- und Potenzprobleme treten auf, wenn die Nerven des Penis und des Harnsystems betroffen sind. In diesem Fall hat der Mann auch Probleme beim Wasserlassen.

Hormone und Potenz

Erektionsstörungen treten auch als Folge von Veränderungen des Hormonspiegels auf, z. B. bei einem Hypophysenadenom, einer Krebserkrankung der Hypophyse, die die Produktion mehrerer Hormone steuert.

Probleme können bei einer erhöhten Produktion von Prolaktin auftreten. Bei Frauen wirkt es sich auf die Milchproduktion in der Schwangerschaft aus, aber bei Männern beeinträchtigt es vor allem den Sexualtrieb und die Potenz. Eine übermäßige Produktion führt zu Impotenz.

Eine verminderte Produktion von Testosteron (männliches Hormon) führt ebenfalls zu Potenzstörungen. Andere Krankheiten, die mit dem Hormonspiegel zusammenhängen, sind Hyperthyreose, Hypothyreose und Hypogonadismus.

Zusammenhang mit Lebererkrankungen

Ein Glas Rotwein
Alkoholismus ist schlecht für die Leber. Fotoquelle: Pixabay

Einige Lebererkrankungen können ebenfalls ein Problem darstellen. So kommt es beispielsweise auch bei der Hämochromatose zu Erektionsstörungen aufgrund einer verminderten Keimdrüsenfunktion, insbesondere bei jüngeren Menschen.

Die Krankheit wird durch eine übermäßige Ablagerung von Eisen im Gewebe in Form von Ferritin und Hämosiderin verursacht. Außerdem kommt es zu toxischen Folgeschäden. Die Krankheit kann entweder angeboren oder erworben sein. Sie tritt hauptsächlich bei Männern mittleren Alters auf, d. h. zwischen 30 und 50 Jahren.

Bei der Leberzirrhose ist die Leber geschädigt und es bilden sich Bänder, die die Leberfunktion beeinträchtigen. Auch Erektionsstörungen sind vorhanden. Dies ist besonders typisch für die alkoholische Zirrhose, bei der der Alkohol auch die Qualität der Potenz beeinträchtigt.

Neurologische Erkrankungen, postoperative Zustände und Verletzungen

Erektionsstörungen treten gleichzeitig mit Multipler Sklerose, Parkinson, Alzheimer und Epilepsie auf. Auch bei Unterleibsoperationen und insbesondere im Beckenbereich sollte ein Zusammenhang gesucht werden.

Schwere Wirbelsäulenverletzungen können zu Bewegungseinschränkungen und Erektionsstörungen führen. Auch Penisverletzungen sind nicht selten. In diesem Fall ist eine fachärztliche Untersuchung erforderlich.

Fettleibigkeit und Magersucht wirken sich negativ aus. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente wirkt sich ungünstig auf die Erektion aus. Strahlenbehandlung im kleinen Beckenbereich ebenfalls. Achten Sie auf einen hohen Cholesterinspiegel.

Psychogene Ursachen, die die Erektion beeinträchtigen

Auch der Lebensstil wirkt sich auf die Potenz aus, vor allem bei jüngeren Männern. Etwa 25 % der Männer leiden unter psychischen Problemen, Stress und Überarbeitung.

Mann und Frau im Bett haben Unstimmigkeiten
Meinungsverschiedenheiten in einer Beziehung als Ursache. Fotoquelle: Getty Images

Zu den psychogenen Ursachen, die die Erektion beeinträchtigen, gehören:

  • Stress, insbesondere intensiver negativer Kummer
  • Arbeitsüberlastung
  • Schlafmangel
  • Meinungsverschiedenheiten zwischen Partnern
  • Angst vor Verlust der Intimität
  • Angst vor Versagen
  • geringe Attraktivität des Sexualpartners
  • depressive Störung
  • Angststörung
  • und andere psychotische und neurotische Störungen

Auch andere Faktoren wirken sich negativ auf die Potenz aus: schlechte Essgewohnheiten, unangemessene Ernährung, unzureichender Alkoholkonsum, Bewegungsmangel, sitzende Lebensweise.

Alkohol, Rauchen und Drogen verursachen auf Dauer unzählige Probleme im Körper. Sie verursachen organische und auch psychische Probleme. Und eine der Folgen schlechter Lebensgewohnheiten ist auch die erektile Dysfunktion.

Lesen:

Die Expertin Zuzana Kožlejová, MD, PhD, fügt dem Artikel Informationen hinzu.

Video über erektile Dysfunktion

fAuf Facebook teilen

Interessante Quellen

Der Zweck des Portals und der Inhalte besteht nicht darin, eine professionelle Prüfung zu ersetzen. Der Inhalt dient nur zu Informations- und unverbindlichen Zwecken, nicht beratend. Bei gesundheitlichen Problemen empfehlen wir, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, einen Arzt oder Apotheker aufzusuchen oder sich mit ihm in Verbindung zu setzen.