Verstopfung ist ein unangenehmer Zustand, mit dem fast jeder Mensch im Laufe seines Lebens konfrontiert wird. Bei Verstopfung nimmt die Häufigkeit der Stuhlentleerung ab. Sie wird oft von Bauchschmerzen, Unwohlsein und härterem Stuhl begleitet. Was kann Verstopfung signalisieren?
Verstopfung wird im Fachjargon als Obstipation bezeichnet. Bei Verstopfung ist der Stuhl härter und die Häufigkeit des Stuhlgangs deutlich geringer. Die Ätiologie der Verstopfung ist sehr vielfältig. Von Ernährungsfehlern, Diät, Stress, medikamentöser Therapie bis hin zu verschiedenen, nicht nur gastrointestinalen Erkrankungen.
Ursachen der Verstopfung, Symptome, Diagnose, Behandlung, Ernährung und viele weitere interessante Informationen finden Sie in diesem Artikel.
Verstopfung
Verstopfung ist ein Zustand, bei dem die Häufigkeit der Stuhlentleerung weniger als dreimal pro Woche beträgt. Der Stuhl hat eine härtere Konsistenz. Der Stuhlgang selbst kann unangenehm sein.
Verstopfung geht oft mit Bauchschmerzen, einem Druckgefühl, Blähungen oder Unbehagen und Schmerzen beim Stuhlgang einher.
Verstopfung ist eine Störung der Darmperistaltik, bei der die Entleerung beeinträchtigt ist.
Mögliche Begleitsymptome bei Verstopfung sind:
Schwere, harte und voluminöse Stühle
Schmerzhafte, unangenehme Defäkation
Gefühl von erhöhtem Druck und Spannung im Verdauungstrakt
Schmerzen und Unwohlsein in der Bauchhöhle
Blähungen, Flatulenz
Gefühl der unvollständigen Entleerung des Enddarms
Je nach Dauer werden sie unterteilt in:
Akute Verstopfung (kurzfristig)
Chronische Verstopfung (langfristig)
Akute Verstopfung (kurzzeitig)
Die akute Verstopfung ist von kurzer Dauer. Sie dauert einige Tage und ist meist die Folge von Ernährungsfehlern und Flüssigkeitsmangel. Sie kann mit der Psyche, Stress, einer veränderten Umgebung oder einer neuen Arzneimitteltherapie zusammenhängen.
Eine akute Verstopfung kann Ausdruck einer bereits bestehenden Krankheit sein, meist handelt es sich um eine Erkrankung des Magen-Darm-Trakts.
Eine der schwerwiegenden Ursachen für eine plötzliche Verstopfung kann ein Darmverschluss (Ileus) sein. Dabei treten starke Schmerzen und ein aufgeblähter Bauch auf. Dieser Zustand erfordert ein akutes professionelles Eingreifen und die Beseitigung des Darmverschlusses.
Chronische Verstopfung (langfristig)
Langfristige Verstopfung ist in den meisten Fällen ein gesundheitliches Problem. Bei anhaltender Verstopfung sollte die Ursache der Verstopfung von einem Arzt untersucht werden.
Es muss sich nicht um ein ernsthaftes Gesundheitsproblem handeln, aber regelmäßige Verstopfung kann ein Symptom verschiedener Krankheiten sein, nicht nur des Magen-Darm-Trakts. Verstopfung kann auch eine Nebenwirkung von Medikamenten sein.
Wann sollte man einen Arzt um professionelle Hilfe bitten?
Wenn die Verstopfung nicht nach ein paar Tagen abklingt
Wenn die Verstopfung regelmäßig wiederkehrt
Wenn Blut oder Schleim im Stuhl vorhanden ist
Wenn der Stuhl eine seltsame Farbe hat
Wenn die Verstopfung von Erbrechen und Übelkeit begleitet wird
Wenn Sie starke Unterleibsschmerzen haben
Wenn Ihr Bauch geschwollen und berührungsempfindlich ist
Wenn Sie Fieber, Schüttelfrost oder Frösteln haben
Wenn Sie eine Vergiftung, Infektion oder andere Krankheiten vermuten
Was kann ein Symptom für Verstopfung sein?
Die Ätiologie der Verstopfung ist unterschiedlich. Die Faktoren, die das Auftreten der Verstopfung beeinflussen, können in externe und interne Faktoren unterteilt werden. Die Ursachen werden auch in funktionelle und organische Ursachen unterteilt.
Einerseits kann Verstopfung durch falsche Ernährung, Stress, Reisen, geringe körperliche Aktivität und ähnliche äußere Einflüsse verursacht werden.
Andererseits kann Verstopfung Ausdruck einer bestimmten Krankheit sein - des Verdauungssystems, der Neurologie, der Psyche und anderer interner Systeme des Körpers.
Mögliche Ursachen für Verstopfung:
Unangemessener, ungesunder Lebensstil
Eine ballaststoffarme Ernährung
Plötzliche Umstellung der Ernährung und Wechsel von Rohstoffen
Übermäßiger Fleischkonsum
Ernährung ohne Reste
Unzureichende Flüssigkeitszufuhr (Dehydrierung des Körpers)
Mangel an regelmäßiger körperlicher Betätigung
Unzureichender Ausgleich für sitzende Tätigkeiten
Wechsel der Umgebung, Gewohnheiten und Reisen
Psychogener Faktor (Stress, emotionale Belastung)
Schwangerschaft und postpartale Phase
Krankheiten als mögliche Ursachen für Verstopfung:
Erkrankungen des Darmtrakts (Colitis ulcerosa, Divertikulose, Darmverschluss, Zöliakie, Morbus Crohn)
Erkrankungen des Verdauungssystems (Bauchspeicheldrüsenentzündung, Hämorrhoiden)
Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten (Zöliakie, Laktoseintoleranz)
Neurologische Erkrankungen (Parkinson-Krankheit, Myopathie, Störungen der Nervenversorgung)
Unerwünschte Nebenwirkung einer pharmakologischen Behandlung (Drogen und Medikamente)
Ungeeignete Lebens- und Ernährungsgewohnheiten
Verstopfung kann die Folge einer über lange Zeit zu wenig abwechslungsreichen Ernährung, falscher Trinkgewohnheiten, ungeeigneter Kombinationen, unregelmäßiger oder übermäßiger Nahrungsaufnahme sein. Die Verdauungsprozesse werden verlangsamt.
Eine häufige Ursache für Blähungen ist der Verzehr großer Mengen von Kohlenhydraten und Stoffen, die in Hülsenfrüchten oder anderen spezifischen Lebensmitteln enthalten sind. Verstopfung ist eine häufige Folge einer unzureichenden Aufnahme von Ballaststoffen.
Ein Mangel an regelmäßiger körperlicher Betätigung in Verbindung mit einer sitzenden Lebensweise kann zu einer verlangsamten Verdauung und einem verlangsamten Stuhlgang führen. Dies gilt insbesondere für Personen mit sitzenden Tätigkeiten und unzureichender körperlicher Ausgleichsaktivität.
Erkrankungen des Verdauungssystems
Verstopfung ist die häufigste Erscheinungsform einer Erkrankung des Verdauungssystems.
Verstopfung geht häufig mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn einher. Sie kann ein Anzeichen für Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten sein. Die häufigsten Unverträglichkeiten sind Gluten (Kleber), Laktose (Milchzucker) und Milcheiweiß.
Verstopfung kann bei Entzündungen, Infektionen und Erkrankungen verschiedener Organe des Verdauungssystems auftreten.
Bei verschiedenen Erkrankungen des Verdauungstrakts kann sich Verstopfung mit Durchfall abwechseln. Erbrechen, Übelkeit und Druckempfindlichkeit des Bauches können ebenfalls auftreten. Darmviren und Grippe treten häufig auf.
Eine der akuten Ursachen für Verstopfung kann ein Darmverschluss (Ileus) sein. In diesem Fall treten starke kolikartige Schmerzen und ein aufgeblähter Bauch auf. Dieser Zustand erfordert einen akuten medizinischen Eingriff.
Andere Krankheiten
Im Zusammenhang mit Stoffwechsel- und endokrinen Erkrankungen kann Verstopfung bei Schilddrüsenunterfunktion, verminderten Kalzium- und Kaliumwerten im Blut oder bei Diabetes auftreten.
Verstopfung tritt häufig bei einigen psychiatrischen Erkrankungen auf, z. B. bei Essstörungen (Bulimie, Anorexia nervosa), Depressionen oder Angststörungen.
Verstopfung kann ein Ausdruck neurologischer Erkrankungen wie der Parkinson-Krankheit, Multipler Sklerose oder Störungen der Nervenübertragung und -versorgung sein.
Verstopfung ist eine relativ häufige Nebenwirkung bestimmter Medikamente wie Antidepressiva, Chemotherapeutika, Narkotika, einiger Antibiotika, Antazida oder Antiepileptika.
Verstopfung bei Kindern
Die bewusste Regulierung des Stuhlgangs setzt im Alter von etwa 28 Monaten ein.
Eine unregelmäßige Stuhlgangshäufigkeit in den ersten Wochen des Lebens eines Neugeborenen wird als physiologischer Zustand betrachtet. Bei Neugeborenen und Säuglingen kann es zu einer erhöhten Stuhlgangshäufigkeit mit anschließender Verstopfung kommen.
Bei Säuglingen äußert sich die Verstopfung meist durch trockenen, harten oder körnigen Stuhl, der sich nur langsam und schwer entleeren lässt. Bei Kleinkindern äußert sich die Verstopfung vor allem durch Weinen oder Wölben des Rückens, um die Entleerung zu erleichtern.
Die Umstellung von Muttermilch auf normale Kuhmilch kann zu Verstopfung führen, einschließlich harter Stuhlkonsistenz. Kuhmilcheiweißunverträglichkeit ist recht häufig.
Kleinkinder haben etwa 2 bis 5 Mal am Tag Stuhlgang, in der Pubertät nimmt die Häufigkeit allmählich auf 1 bis 2 Mal pro Tag ab.
Im Kindesalter kann eine Veränderung des Stuhlgangs auch bei verschiedenen fiebrigen Erkrankungen, Dehydrierung, Ernährungsfehlern, Ballaststoffmangel, Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten auftreten.
Bei Verstopfung im Kindesalter sollte immer ein Kinderarzt oder Kindergastroenterologe konsultiert werden, der Darmanomalien, Nahrungsmittelallergien, Erkrankungen des Verdauungstrakts sowie Stoffwechsel- oder Hormonstörungen ausschließt.
Verstopfung bei Frauen während der Schwangerschaft und nach der Entbindung
Frauen haben häufiger Probleme mit Verstopfung als Männer. Verstopfung kann bei Frauen kurzfristig vor der Menstruation aufgrund der Hormonumstellung, aber auch langfristig während der Schwangerschaft auftreten.
Verstopfung in der Schwangerschaft wird durch zwei Hauptfaktoren verursacht, nämlich durch hormonelle Veränderungen und den wachsenden Fötus.
Durch den erhöhten Spiegel des Hormons Progesteron wird die Darmtätigkeit verlangsamt. Die wachsende Gebärmutter übt außerdem Druck auf den Darm und den Enddarm aus, was wiederum die Darmbewegung (Motilität) verlangsamt.
Weitere Faktoren können eine Umstellung der Ernährung, eine Einschränkung der körperlichen Aktivität, eine medikamentöse Therapie oder die Einnahme verschiedener Nahrungsergänzungsmittel sein.
Verstopfung nach der Geburt kann durch eine vorübergehende Störung des Analschließmuskels und Störungen der Beckenbodenmuskulatur verursacht werden. Durch die starke Druckeinwirkung während der Geburt können Schwellungen des Enddarms oder Hämorrhoiden auftreten.
Untersuchung des Symptoms der Verstopfung
Die Erstdiagnose der Verstopfung besteht aus der Beurteilung der klinischen Symptome, der Erhebung der allgemeinen Krankengeschichte und einer grundlegenden Untersuchung des Bauches durch Abtasten und Abhören.
Neben anderen Diagnosen interessiert sich der Arzt insbesondere für die Lebensweise des Patienten, seine Essgewohnheiten und die derzeitige Arzneimitteltherapie.
Das weitere diagnostische Vorgehen hängt davon ab, ob der Arzt den Verdacht auf eine bestimmte Krankheit hat. Der Patient kann in eine andere Abteilung überwiesen werden.
Eine Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane, eine Blut- oder Stuhlprobenentnahme können angezeigt sein. Darüber hinaus werden bildgebende endoskopische Untersuchungen des Verdauungstrakts (Gastroskopie, Koloskopie...) und andere eingesetzt.
Bei kurzfristiger Verstopfung ohne Verdacht auf andere Erkrankungen und Chronizität wird in den meisten Fällen keine weitergehende Diagnostik durchgeführt.
Hilfe und Behandlung von Verstopfung
Die Grundlage der Behandlung von Verstopfung ist die Diagnose der genauen Ursache.
In den meisten Fällen kann eine leichte, kurzfristige Verstopfung zu Hause behandelt werden.
Die Behandlung einer chronischen, regelmäßigen Verstopfung gehört immer in die Hände eines Arztes.
Der Behandlungsplan besteht darin, die Ursache der Verstopfung zu ermitteln und dann zu beseitigen. Je nach Ätiologie wird die Verstopfung von dem jeweiligen Arzt behandelt.
Die konservative Behandlung der Verstopfung beinhaltet eine Änderung der Lebensweise.
Zur konservativen Behandlung gehört vor allem eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten in Form einer vermehrten Aufnahme von Ballaststoffen, einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr und einer Steigerung der regelmäßigen körperlichen Aktivität.
Geeignet sind Vollkorngetreide, Haferflocken, frisches Obst (Äpfel, Birnen, Pflaumen, Beeren), Gemüse, Nüsse und Samen (Leinsamen), während auf Produkte aus Weißmehl, Schokolade oder schwarzen Tee verzichtet werden sollte.
Eine unterstützende Behandlung ist die Einnahme von Präbiotika und Probiotika, die das Gleichgewicht des bakteriellen Darmmikrobioms, eine gesunde Verdauung und die Darmperistaltik fördern.
Die Pharmakotherapie der Verstopfung bietet Prokinetika, die die Durchlässigkeit des Verdauungstrakts verbessern. Spasmolytika sind vor allem bei der spastischen Form der Verstopfung indiziert und lindern die erhöhte Spannung im Verdauungstrakt.
Kurzfristig können Abführmittel mit unterschiedlichen Wirkmechanismen (osmotisch, reizend...) angezeigt sein, die immer unter fachlicher Aufsicht eines Arztes verwendet werden müssen.
Derzeit sind rezeptfreie Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente erhältlich, die die Verdauung und die Peristaltik des Darmtrakts unterstützen.
Vorbeugende Ratschläge gegen Verstopfung:
Regelmäßige ausgewogene Ernährung
Zufuhr aller 3 Makronährstoffe (Eiweiß, Kohlenhydrate und Fett)
Ich habe meinen Bachelor-Abschluss in Physiotherapie an der Fakultät für Biomedizinische Technik der Tschechischen Technischen Universität in Prag gemacht. Ich setzte mein Studium fort und schloss mein Masterstudium in Physiotherapie an der Fakultät für Gesundheitstechnik der TnUAD ab. Derzeit arbeite ich an der Slowakischen Universität für Gesundheitswissenschaften in Bratislava an meiner Doktorarbeit. Während meines Studiums arbeitete ich als Physiotherapeutin in der Rehabilitationsklinik von Vamed Mediterra in Prag und anschließend als Physiotherapeutin im Regionalkrankenhaus in Liberec in der Abteilung für Neurologie. Während meiner Tätigkeit war ich Teil des medizinischen Teams in der Abteilung Covid19. Ich interessiere mich vor allem für den menschlichen Bewegungsapparat, Rehabilitation, Physiotherapie in der Gynäkologie und Naturheilkunde. Zu meinen Hobbys gehören Sport, Laufen, Schreiben und der Umgang mit sozialen Medien.
Der Zweck des Portals und der Inhalte besteht nicht darin, eine professionelle Prüfung zu ersetzen. Der Inhalt dient nur zu Informations- und unverbindlichen Zwecken, nicht beratend. Bei gesundheitlichen Problemen empfehlen wir, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, einen Arzt oder Apotheker aufzusuchen oder sich mit ihm in Verbindung zu setzen.