Juckreiz der Haut des Körpers bei Krankheit, Allergien oder Stress

Juckreiz der Haut des Körpers bei Krankheit, Allergien oder Stress
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Juckreiz der Haut ist eine unangenehme subjektive Empfindung, die den Drang zum Kratzen auslöst. Er kann lokal auftreten, z. B. bei einer Hauterkrankung, aber auch generalisiert, d. h. als Symptom einer anderen Krankheit.

Juckende Haut ist ein sehr unangenehmes, subjektives Gefühl, das den Drang zum Kratzen auslöst und bei längerer Dauer die Lebensqualität erheblich einschränkt.

In der Fachsprache wird er als Pruritus bezeichnet.

Die Ursachen des Juckreizes sind vielfältig: Er tritt lokal, aber auch generalisiert oder flächig auf.

Sie wissen schon...
Es juckt an den Fingern, den Handflächen, im Gesicht, am ganzen Körper.
Und das zu jeder Tageszeit, nach dem Duschen, bei Stress oder nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel.
Warum?

In seiner lokalisierten Form tritt er vor allem bei Hautproblemen auf, während die generalisierte Form ein Symptom für eine ernstere Erkrankung sein kann.

Was wissen wir über Juckreiz?

Wir wissen, dass Juckreiz im Zusammenhang mit einem Hautproblem auftritt, aber auch ohne eine offensichtliche Hautursache.

Es gibt auch Juckreiz ohne Aussaat von Hautpickeln.

Manchmal kommt es nach einigen Stunden oder Tagen zu einem Hautausschlag, bei dem die Ursache offensichtlich ist.

Es kann überall jucken: am Kopf, im Gesicht, am Hals, an den Händen, am Rücken, aber am unangenehmsten ist wahrscheinlich der Juckreiz am ganzen Körper.

Dementsprechend wird der Juckreiz auch unterteilt in:

  • lokalisiert (lokal, hauptsächlich als Ausdruck einer Hautentzündung)
  • generalisiert (wenn der ganze Körper juckt, wie bei einigen systemischen Krankheiten)

Um die Ursache dieser unangenehmen subjektiven Empfindung herauszufinden, ist eine Untersuchung erforderlich, vor allem, wenn der Juckreiz über einen längeren Zeitraum anhält.

Je nach Dauer wird er unterteilt in:

  1. akut (plötzlich auftretend)
  2. chronisch (langfristig), wenn es länger als 6 Wochen anhält

Welche Gruppen von Menschen sind betroffen?

Die Krankheit tritt bei Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und älteren Menschen auf, wobei sie im höheren Lebensalter (über 65 Jahre) etwas häufiger auftritt.

Es gibt keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern, aber sie tritt häufig bei schwangeren Frauen auf, ebenso wie bei Frauen mit Gallenblasenproblemen.

Es gibt auch einen Unterschied in Bezug auf den Entstehungsort und die Art des Pruritus

Juckreiz hat seinen Ursprung in der Peripherie, d. h. in der Haut, in den kutanen Nervenendigungen. Beim zweiten Typ hat die juckende Empfindung ihren Ursprung im zentralen Nervensystem.

  1. Der periphere Typ wird z. B. durch Berührung, Druck, Vibration, Hitze oder elektrische Spannung ausgelöst
  2. der zentrale Typ wird durch die Wirkung von Botenstoffen ausgelöst

Juckreiz wird von der Haut zum Gehirn durch nicht-myelinisierte Nervenfasern übertragen - langsamer Typ C. Er wird durch die Wirkung von Mediatoren wie Histamin, Serotonin, Acetylcholin oder Opioiden auf freie Nervenenden in der Haut oder den Schleimhäuten verursacht.

Die nachstehende Tabelle enthält eine Aufschlüsselung des Juckreizes

Art des Juckreizes Beschreibung
Pruritozeptiver Juckreiz
  • entsteht in der Haut, insbesondere bei einer Hautentzündung oder einem anderen lokalen Problem
  • die Empfindung wird durch langsame C-Fasern
  • von der Haut zum Rückenmark und dann zum Gehirn
  • die Reaktion ist hauptsächlich Kratzen und negative Emotionen
  • peripherer Typ
Neurogener Juckreiz
  • hat seinen Ursprung im zentralen Nervensystem, d. h. im Gehirn
  • zentraler Typ
Neuropathischer Juckreiz
  • verursacht durch eine Nerven- oder Hirnschädigung
  • peripherer oder zentraler Typ
Psychogener Juckreiz
  • unter psychischem Stress
  • bei psychiatrischen Störungen, Psychosen, Neurosen
  • zentraler Typ

Juckreiz ist das häufigste Symptom einer Hautentzündung oder -erkrankung, kann aber auch bei anderen Krankheiten auftreten. Daher ist eine Differenzialdiagnose wichtig, um die tatsächliche Ursache dieses unangenehmen Symptoms zu finden.

Einteilung des Juckreizes nach der auslösenden Ursache:

  1. Der primäre (essenzielle) Pruritus tritt bei systemischen, neurologischen und anderen Krankheiten oder psychiatrischen Störungen auf und wird als Pruritus sine materia bezeichnet.
  2. Sekundärer (symptomatischer, Pruritus cum materia) tritt als Begleiterscheinung von Hautproblemen auf.

In der Tabelle sind die wichtigsten peripheren Ursachen und Pruritus bei systemischen Erkrankungen aufgeführt

Ursache Beschreibung
Peripherer Pruritus
Kutane Ursachen Häufigstes Begleitsymptom bei verschiedenen Entzündungen, Dermatitis, allergischen Reaktionen oder Infektionskrankheiten
Atopisches Ekzem
  • als typische Manifestation der Krankheit
  • hauptsächlich in prädisponierten Gebieten
Kontaktekzem
  • tritt häufig bei Allergien auf, nach Kontakt mit einem Allergen
  • der Juckreiz kann an einer anderen Stelle als der Kontaktstelle auftreten
Herpes
Urtikaria
  • typische Hautaussaat, wie bei Kontakt mit Brennnesseln
  • auch bei Allergien gegen Nahrungsmittel, Medikamente, Pflanzen, Insekten
  • nach Einwirkung von Kälte, Hitze, Druck
  • aber auch bei anderen Ursachen
Prurigo
  • ist eine Form von starkem Juckreiz
  • an Hautstellen - puncta pruritica
  • anschließende Bildung harter fibrotischer Knötchen - Prurigo nodularis
  • atopischer Hintergrund, aber auch bei systemischen Erkrankungen
Seborrhoische Dermatitis
  • seborrhoische Dermatitis
  • die genaue Ursache ist nicht bekannt
  • betrifft hauptsächlich den Teil der Haut, der die Talgdrüsen enthält
  • Haare, Gesicht, Rumpf
Schuppenflechte
  • nicht-infektiöse Autoimmunerkrankung
  • Äußert sich durch Juckreiz und Hautveränderungen
  • mehr im Artikel über Schuppenflechte
Allergien
  • am häufigsten Kontaktallergien
  • auf Haare, Fell
  • nach Medikamenten
  • Nahrungsmittel, Zitrusfrüchte, Milch, Nüsse
  • Allergene wie Pollen, Staub, Hausstaubmilben
  • Juckreiz, Rötung oder Nesselsucht, Anschwellen der Haut
Insektenstiche
  • auch ohne anhaltende allergische Reaktion
  • Juckreiz, Rötung, Schwellung, Schmerzen
Läusebefall
  • verursacht durch einen Läuseparasiten
  • Er gedeiht vor allem in Kollektiven.
  • In diesem Magazinartikel zeigen wir, wie man Läuse erkennt.
Krätze
  • ein Parasit, der sich buchstäblich in die Haut eingräbt
  • Er verursacht Juckreiz, Rötungen und Flecken auf der Haut.
  • Er wird durch Kontakt, einschließlich Geschlechtsverkehr, übertragen.
Hefe
  • auch im Genitalbereich oder am Anus
Dermatophytose
Juckreiz bei systemischen Erkrankungen - wird von 10 bis 50 % der Patienten angegeben
Diabetes
  • Bei Diabetes, insbesondere bei diabetischer Neuropathie
  • ist es auch notwendig, daran zu denken:
    • Hefepilzinfektionen
    • häufige Hautentzündungen
Nierenversagen
  • auch als urämischer Pruritus bezeichnet
  • bei chronischem Nierenversagen
  • etwa 30% der Betroffenen
  • bei Dialysepatienten
  • genaue Ursache unbekannt
Cholestatischer Pruritus
  • bei Hepatopathie, akuter Hepatitis
  • Zirrhose
  • Leberkrebs
  • Gallenblasensteine
  • Vorsicht bei Schwangerschaft
  • Erhöhte Gallensäurewerte
  • insbesondere an Händen und Füßen
Blutkrankheiten
  • sehr häufig bei Anämie, d.h. Blutarmut
Schilddrüse
Onkologische Erkrankungen
  • Teil der Symptome bei verschiedenen onkologischen Erkrankungen
  • hauptsächlich bei Blutkrankheiten, Morbus Hodgkin, Lymphomen, Leukämien, Karzinomen, Hirntumoren
  • aquagener Juckreiz bei Kontakt mit Wasser und bei Polyzythämie vera
Erkrankungen des Enddarms
  • als Pruritus ani (Juckreiz des Anus)
  • bei Hämorrhoiden
  • Infektionskrankheiten und sexuell übertragbare Infektionen
Neurologische Erkrankungen
  • z.B. bei Sklerose multiplex, nach Hirninfarkt, bei Tumoren
Schuppenflechte an der Schulter - unter der Lupe
Schuppenflechte, Foto: Getty Images

Ein weiteres Beispiel ist der unangenehme und lang anhaltende Juckreiz bei älteren Menschen, der als bullöses Pemphigoid bezeichnet wird. Bei jungen Menschen tritt er z. B. bei der Glutenallergie Dermatitis herpetoformis Duhring auf.

Die Hauptvertreter des neurogenen und neuropathischen Pruritus der Haut sind z. B. die Notalgia paresthetica, Multiple Sklerose, Diabetes oder andere Nervenschädigungen. Die Notalgia paresthetica entsteht durch krankhafte Veränderungen der Spinalnerven T2 bis T6, wenn ein anhaltender Juckreiz vorhanden ist.

Bei unangenehmem Juckreiz kratzt sich der Betroffene, was zu Hautveränderungen wie Pigmentierung oder Verdickung der Haut führt.

Baby juckt sich am Unterarm, kratzt sich am Unterarm
Kratzen birgt das Risiko einer Sekundärinfektion der Haut. Foto: Getty Images

Juckreiz bei HIV, AIDS-Erkrankung ist sehr häufig.

Bei der psychogenen Form tritt Juckreiz vor allem nach erhöhter psychischer Belastung auf. Typisch sind Juckreizattacken, die vor allem nachts eskalieren. Häufig tritt diese Form bei Angst oder Depression auf, aber auch bei Angst vor Schmutz und Parasiten und anderen phobischen Störungen oder Zwangsstörungen.

Juckreiz durch Medikamente?

Ja, sogar einige Medikamente sind für dieses unangenehme Symptom verantwortlich.

Beispiele sind unter anderem:

  • Betablocker
  • Acetylsalicylsäure
  • Antikonvulsiva
  • nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente
  • Diuretika
  • Insulin und orale Antidiabetika
  • Östrogenopioide

Er tritt auch bei Vitamin-B12-, Eisen- oder Folsäuremangel auf.

Zu den nicht schwerwiegenden Ursachen für Juckreiz gehören auch die Belastung durch Hitze, Kälte, Sonne oder Schmutz in unserer Umgebung. Im Winter oder umgekehrt an heißen Tagen wird die Haut trockener. Dehydrierung ist ebenfalls ein Beispiel. Trockene Haut tritt vor allem im höheren Alter auf.

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Mit oder ohne Hautausschlag?

Ein Beispiel ist die Hautkrankheit EBA (Epydermolysis bullosa), die in verschiedenen Formen auftritt, die nicht entzündlich oder entzündlich sein können.

Ein gemeinsames Merkmal ist das Auftreten von Bläschen.

Juckreiz der Haut ist auch typisch für die Entzündung der Venen der unteren Gliedmaßen. Neben der Entzündung kommt es zu einer Verhärtung der Vene. Lokal ist die Haut schmerzhaft und fühlt sich wärmer an.

Ein typisches Beispiel für einen ganzkörperlichen, sitzenden Ausschlag sind Windpocken. Eine weitere herpetische Erkrankung ist Lippenbläschen, die unangenehm jucken. Weitere Informationen finden Sie im Artikel über die Krankheit Lippenbläschen.

Scharlachausschlag tritt bei der Infektionskrankheit Scharlach auf. Er ähnelt der Streptokokken-Streptokokken-Krankheit mit Rotfärbung und eitrigen Belägen auf den Mandeln.

Juckende Haut in der Schwangerschaft

Juckreiz aufgrund der hormonellen Umstellung ist recht häufig und unbedeutend. Schwangere Frauen jucken sich an den Handflächen, Händen oder Füßen. Juckreiz im Brustbereich ist häufig, der sich aufgrund der hormonellen Umstellung verstärkt.

In dieser Zeit können auch verschiedene andere Probleme auftreten, die den Juckreiz auslösen, daher ist eine Untersuchung wichtig, vor allem, wenn er andauert.

Auch die sich ausdehnende Haut am Bauch ist von Juckreiz betroffen. Der ganze Körper passt sich an, insbesondere die Bauchhöhle, in der der Platz für die wachsende Gebärmutter und den Fötus schrumpft.

Schwangere juckende Haut am Unterleib
Wenn die Haut in der Schwangerschaft juckt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Foto: Getty Images

Die vergrößerte Gebärmutter kann Druck auf Leber und Gallenblase ausüben. Dieser erhöhte Druck verursacht eine Cholestase, d. h. einen gestörten Abfluss der Gallenflüssigkeit und ihre Ansammlung in Gallenblase und Leber.

Infolgedessen reichern sich auch Gallensäuren im Blut der Schwangeren an, was zu verschiedenen Komplikationen führt.

Das Risiko besteht nicht für die Schwangere, sondern für den Fötus, das Baby. Das Risiko ist eine Schädigung des Fötus und sogar der Tod. Dieses Problem wird auch als intrahepatische Cholestase der Schwangerschaft bezeichnet.

Komplikationen und Symptome des Juckreizes

Juckreiz ist natürlich eine unangenehme subjektive Empfindung, die vor allem bei längerem Auftreten die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt.

Ständiges Kratzen führt zu Symptomen, von denen wir einige auflisten:

  • Kratzer, Hautabschürfungen, Schorf
  • erhöhtes Risiko einer Sekundärinfektion
  • Verdickung der Haut
  • Veränderungen der Pigmentierung der Haut, insbesondere Hyperpigmentierung
  • Urtikaria, nicht nur als primäres Symptom der Hauterkrankung, sondern auch als Folge des Kratzens

Dermatologe über mögliche Ursachen für juckende Haut

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Interessante Quellen

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